Abstract
Der Aufsatz verortet die Arbeiten von Mosès in der Nachfolge der „Ersten Kulturwissenschaft“ um 1900 und von deren deutsch-jüdischem Index und beschreibt seinen originären Beitrag zur Fortschreibung dieses Denkens für das 20. Jahrhundert – Korrespondenzen zwischen jüdisch-religiöser Tradition und Philosophie/Philologie im Dialog zwischen Paris, Jerusalem und deutschsprachiger Kultur – im Horizont von Dekonstruktion und religious turn der 1970er bis 1990er Jahre. Im Zentrum steht Mosèsʼ spezifische Konzeption von Lektüre; deren Genese aus dem Dreieck von Bibel, Psychoanalyse, Literatur wird systematisch entlang dreier Achsen profiliert: der Beziehung zwischen (1) Dichtung und Traum, (2) Bibel-Lektüre und philologischer Lektüre, (3) Bibel-Lektüre und Psychoanalyse.
© 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston