Abstract
Fußballfans bilden Szenen, die zu großen Teilen jugendkulturell ausgerichtet sind. So verfügen sie über eigene Codes und Zeichen, geben sich dabei oftmals deviant zu bürgerlichen Normen. Zudem verfügen sie über eigene Kommunikationsformen, wobei sich der Austausch über Spruchbänder in der Kurve am meisten von gängigen Formen abhebt. Dabei sind auch diese von zwei grundlegenden Konstanten geprägt, die den Fußball und seine Fanszenen elementar strukturieren. Sie basieren zum einen auf der Konstruktion des „Wir gegen die Anderen“ sowie auf der Herstellung von Männlichkeit als leitende Verhaltensnorm. Was sich ebenso in sprachlichem Handeln wiederfindet. Dabei bilden der Fußball und seine Fanszenen das Sinnsystem, innerhalb dessen gesprochen wird. Insofern leistet dieser Beitrag eine Einführung in Fanszenen als Forschungsgegenstand sowie ihre Kommunikationsformen. Weiterhin widmet er sich der Herstellung von Gruppenidentitäten sowie Männlichkeit durch Sprache und zieht ein Fazit über traditionelle und post-traditionelle Kommunikationsformen sowie Sprachhandlungen.