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Licensed Unlicensed Requires Authentication Published by De Gruyter Oldenbourg April 27, 2016

A General Refutation of the Law of One Price as Empirical Hypothesis / Eine allgemeine Widerlegung des „Gesetzes des einheitlichen Preises“ als einer empirischen Hypothese

  • Carsten Herrmann-Pillath EMAIL logo

Zusammenfassung

Das „Gesetz des einheitlichen Preises“ spielt eine zentrale Rolle in der modernen Außenwirtschaftstheorie, insbesondere in monetären Ansätzen zu Wechselkurs und Zahlungsbilanz,aber auch in der Analyse von Dumping und anderen Bereichen des Außenhandels. Als allgemeines Prinzip der Arbitrage liegt es allen wesentlichen Theoremen zugrunde, wie etwa dem Faktorpreisausgleichstheorem. Die im letzten Jahrzehnt wieder intensiver durchgeführten empirischen Tests kommen aber zu keinen klaren Ergebnissen. Dies hängt zum einen mit methodologischen Problemen zusammen, nämlich seiner ambivalenten Rolle als „Gesetz" oder impliziter Definition z. B. der „Identität von Gütern“. Der Fortschritt der Ökonometrie hat paradoxerweise auch größere Freiheitsgrade zwischen Daten und Hypothesen geschaffen. Das Papier argumentiert jedoch, daß über diese Probleme hinaus das „Gesetz des einheitlichen Preises" nicht gelten kann, wenn es bei positiven Kosten des interregionalen Handels für Endprodukte versunkene Kosten der Ermöglichung des intra-regionalen Handels gibt. Wenn das Wissen über Marktgelegenheiten nicht vollständig diffundiert ist, dann entstehen solche Kosten durch das Erfordernis, lokal spezifisches unternehmerisches Wissen als Dienstleistungs-Input für den Handel bereitzustellen. Dieses Wissen ist selbst nicht-handelbar (auch im starken Sinn der Nicht-Kontrahierbarkeit), so daß die Arbitrage eingeschränkt bzw. unmöglich ist. Damit ist das „Gesetz des einheitlichen Preises" widerlegt, soweit nicht die perfekten Bedingungen des allgemeinen Gleichgewichts erfüllt sind. Viele empirischen Beobachtungen in der Außenhandelstheorie stützen diese These, wie etwa zum „Pricing to Market“.

Summary

The Law of One Price (LOP) is of prime importance for modern international economics, in particular in the monetary theory of forward exchange, or in the theory of international trade, as in the analysis of dumping. As a general proposition about arbitrage, the LOP underlies every core proposition in neoclassical trade theory, e.g. the factor price equalization theorem. However, the empirical tests conducted in recent times have not led to conclusive results. There are methodological problems arising from the indeterminacy whether the LOP is a law or an implicit definition, e.g. of the “identity of goods”. Paradoxically, progress in econometrics has enlarged the degrees of freedom of interpretation of data. However, this paper argues that the LOP cannot hold in principle, if there are positive costs of inter-regional trade for final goods, and if sunk costs are to be incurred for intra-regional trading. If knowledge about market opportunities has not dispersed completely, sunk costs result from the need to provide locally specific entrepreneurial knowledge as a service input into trading. This knowledge is non-tradable and even non-contractible, so that arbitrage is limited or impossible. Therefore, the LOP can be refuted unless the conditions of perfect general equilibrium are fulfilled. Many empirical observations support this hypothesis, for example as regards “pricing to market”.

Online erschienen: 2016-4-27
Erschienen im Druck: 2001-2-1

© 2001 by Lucius & Lucius, Stuttgart

Downloaded on 29.3.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/jbnst-2001-0105/html
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