Achtung: Dieses Lemma wird ergänzt durch das Lemma Basileios I. (# 20837).
N: Basileios I. Konstantinos. — Laut Symeon log. hat Theophilos (# 8221) ihm wegen seines großen Kopfes den Beinamen Kephalas gegeben (Leon. gr. 234,15; Theod. mel. 164,3; Symeon sl. 103,5; Symeon log. [Moravcsik] 81,121); Georg. mon. cont. (Bonn); Georg. mon. cont. (Istrin); Ps.-Symeon. Beiname: Makedon (Zonaras XVI 5, p. 407,15).
T: Strator bzw. Protostrator, Patrikios, Parakoimomenos (ab 865), Magistros (nach dem Mord an Bardas am 21. April 866), Mitkaiser (gekrönt am 26. Mai 866); Basileus (24. September 867 – 29. August 886).
V: Der Aufstieg des Basileios von ganz unten bis zur Stufe des Mitkaisers und schließlich sogar auf den Thron hat eine solche – zum Teil auch bewußt gesteuerte – Legendenbildung erzeugt, daß die tatsächlichen Ereignisse dahinter kaum noch genau zu erkennen sind. Dies fängt schon mit der angeblichen Herkunft der Familie von den persischen Arsakiden, Alexander dem Großen und Konstantin I. an und zieht sich durch den gesamten Lebenslauf des Basileios bis hin zu seinem Regierungsantritt. Hierbei sind grundsätzlich zwei gegenläufige Tendenzen zu beachten: Eine Quellengruppe, die im wesentlichen von Theoph. cont., Genesios, Skylitzes und den mit diesen zusammenhängenden Quellen repräsentiert wird, ist ausgesprochen dynastiefreundlich, was sich nicht zuletzt daraus erklärt, daß mit Konstantin VII. Porphyrogennetos der Enkel des Basileios Auftraggeber und teilweise sogar selbst Verfasser ist. Diese Quellengruppe versucht, den Aufstieg des Basileios als von Gott gewollt und gefördert darzustellen, welchem Zweck einerseits die reichhaltige Legendenbildung vor allem um seine Herkunft und Jugend, andererseits die zahlreichen Prophezeiungen und Vorzeichen dienen, die Basileios als zukünftigen Herrscher ausweisen (zu den verschiedenen Legenden s. Moravcsik). Es ist nicht verwunderlich, daß in diesen Quellen konsequenterweise jede auch nur mögliche Verstrickung des Helden in irgendwelche dunklen Machenschaften geleugnet, mit Schweigen übergangen oder zumindest sehr abgemildert wird. Selbst der Mord an Michael III., den Basileios eigentlich gegen seinen Willen begangen habe, wird hier eher als Notwehr dargestellt, und die Beteiligung an der Ermordung des Bardas wird weitestgehend heruntergespielt. In diese Tendenz paßt zugleich eine konsequente Kritik an der Person und dem Verhalten Michaels III., der als der kaiserlichen Herrschaft eigentlich unwürdig dargestellt wird.
Eher gegensätzlich ist die Haltung der Quellen der sog. Logothetengruppe, die das Verhalten des Basileios weitaus negativer darstellen und nicht an anrüchigen Details und bösartigen Anekdoten und Vermutungen sparen. Wie glaubwürdig die jeweiligen Nachrichten sind, läßt sich kaum noch definitiv beantworten, und vieles ist in der Forschung auch heute noch heftig umstritten. Aber man wird wohl in jedem Fall festhalten können, daß ein Aufstieg wie derjenige des Basileios nicht nur von Glück und Zufall abhängig gewesen sein dürfte, sondern daß zu seinen Voraussetzungen auch eine gehörige Portion Durchsetzungskraft und Skrupellosigkeit gehört haben müssen. Die im folgenden notierten Einzelheiten sollten vor diesem Hintergrund – und besonders auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Quellen, aus denen sie stammen – beurteilt werden (1).
Geboren wurde er wahrscheinlich zwischen 832 und 836, das genaue Geburtsdatum ist unbekannt (s. im folgenden). B. war zunächst mit Maria (# 4741), danach mit Eudokia Ingerina (# 1632) verheiratet. Kinder von Maria sind Konstantinos (# 4005), wahrscheinlich Anastasia (# 234) und vielleicht auch Anna (# 463), Helene (# 2548) und Maria (# 4744); von Eudokia vielleicht die drei letztgenannten Töchter sowie die drei Söhne Leon VI., Alexandros und Stephanos (zu diesen s. Abt. II). Seine Mutter Pankalo (# 5679) ist wohl griechischer und der anonyme Vater (s. unten) den Quellen zufolge armenischer Abstammung, aber in Thrakien beheimatet; seine Brüder sind Marianos (# 4768) und Symbatios (# 7168) sowie wahrscheinlich Bardas (# 801). Außerdem ist ein Neffe (ἐξάδελφος) namens Leon ὁ Ἀσσύριος (# 4511) bekannt. Nach den Quellen der Logothetengruppe (2) wurde er in Makedonien, im Gebiet von Adrianopel, unter der Regierung Kaiser Michaels I. geboren; nach denselben Quellen (3) befand er sich unter den nach der Einnahme von Adrianopel 813 an die Donau Umgesiedelten, war seit der Zeit Leons V. in bulgarischer Gefangenschaft und bei der Befreiung 25 Jahre alt. Dies ist, wie schon Adontz zu Recht ausführte, äußerst unwahrscheinlich, da Basileios in diesem Fall für die Rolle, die er unter Michael III. spielte, viel zu alt gewesen wäre. Adontz (in Byz 8 [1933] 494f.) nimmt an, daß der Chronist die Geburt des Basileios, die im Jahre der Rückkehr aus der bulgarischen Gefangenschaft (836) stattgefunden habe, versehentlich in den Beginn dieser Gefangenschaft transponiert hat. Wenn diese Annahme zutrifft, wäre Basileios ca. 836 geboren und bei Herrschaftsantritt etwa dreißig Jahre alt gewesen, was mit den sonstigen Quellennachrichten gut in Übereinstimmung zu bringen ist. Tobias, Basil 75, datiert dagegen die Geburt nach ausführlicher Diskussion der Quellen und der unterschiedlichen Forschungsansichten (p. 55–74) in das Jahr 832.
Die Logothetengruppe berichtet weiter, daß B. zuerst bei Tzantzes (# 8539) gedient habe und dann nach Konstantinopel gegangen sei (4). Denkbar ist, daß Basileios mit dem armenischen Patrikios Konstantinos (# 3962) verwandt war (Genesios IV 26, p. 78,21f.). Wann er nach Konstantinopel gekommen ist, läßt sich nicht mehr zweifelsfrei feststellen. Man nimmt etwa die Mitte der fünziger Jahre an. In Konstantinopel diente er zunächst in der Hetaireia des Theophilos (# 8221). In dieser Funktion begleitete er seinen Herrn nach Patras auf der Peloponnes, wo er u. a. der Witwe Danelis (# 1215) auffiel, die ihn dazu brachte, mit ihrem Sohn Ioannes (# 3328) Blutsbrüderschaft zu schließen. Zurück in Konstantinopel fiel er durch verschiedene, zumeist physische Leistungen und Mutproben auf und wechselte schließlich von der Hetaireia des Theophilos in diejenige Kaiser Michaels III. über, wo er zunächst als Strator diente (5). Nach den Quellen der Logothetengruppe wurde er im Anschluß an einen fehlgeschlagenen Anschlag auf Bardas (# 791) im Jahre 858 an Stelle des darin verwickelten und hingerichteten Protostrators (# 12085) zu dessen Nachfolger ernannt (6). Wohl 865 wurde er von Michael zum Patrikios und Parakoimomenos erhoben (7), von seiner ersten Frau Maria (# 4741) geschieden und mit der Geliebten Michaels III., Eudokia Ingerina (# 1632), verheiratet (8). Dieselben Quellen behaupten ferner, daß Michael III. nach der Scheidung des Basileios von Maria und der Verheiratung mit Eudokia Ingerina dem Basileios seine eigene Schwester Thekla (# 7261) als Geliebte gegeben habe (προσήρμοσεν ... τοῦ ἔχειν αὐτὴν ἰδίως), offenbar als eine Art Entschädigung dafür, daß Eudokia auch nach ihrer Heirat weiter die Geliebte Michaels blieb (9). Aus der Zeit seines Amtes als Parakoimomenos ist ansonsten wenig über Basileios bekannt, sieht man einmal von einem Bericht des Skylitzes ab, demzufolge er ein Landgut besessen oder erworben haben soll, das vorher dem Arsaber (# 797), dem Bruder des Patriarchen Ioannes Grammatikos (# 3199), gehört hatte. Basileios ließ dort das Kloster des hl. Märtyrers Phokas errichten (10). Zum Zeitpunkt des Mordes an dem Kaisar Bardas (# 791) am 21. April 866, an dem Basileios maßgeblich beteiligt war (11), bekleidete er immer noch das Amt eines Parakoimomenos (12), anschließend wurde er zum Magistros erhoben (13), wenig später (am 26. Mai 866) von Michael III. adoptiert und zum Mitkaiser gekrönt (14). Damit hatte er die höchste Stufe erreicht, die unterhalb des Kaisertums überhaupt möglich war. Wenig später stürzte er Michael III. und ließ ihn ermorden, angeblich, weil Michael ihm nach dem Leben getrachtet habe, und bestieg selbst den Thron (15).
Zu seiner Regierungszeit siehe Abt. II.
Zusätzliche hagiographische Nachrichten: Vita Irenae Chrysobalanton (BHG 952) p. 52,2-4; Vita Theodorae imp. (BHG 1731) 15,12f. (Regel); cap. 11,14-16, p. 268 (Markopulos): Ermordung Kaiser Michaels III. in dessen 29. Lebensjahr im Mamaspalast; Synax. Cpl. 837,14-19: B. gestattete einem übergelaufenen Araber, die (später hl.) Anna von Leukas (# 495) zur Frau zu nehmen; die Ehe kam jedoch nicht zustande. In den Zusammenhang der Legenden um Kaiser Theophilos und den Patriarchen Ioannes Grammatikos (# 3199) gehört die von Genesios III 15, p. 49,81-83 kolportierte Nachricht, daß Theophilos mit Hilfe der Lekanomantie des Ioannes Grammatikos Basileios als späteren Nachfolger gesehen habe.
Anmerkungen: — (1) Den bis jetzt sorgfältigsten Überblick über den Lebenslauf des Basileios vor dessen Thronbesteigung bietet Tobias, Basil 1–156, mit ausführlicher Diskussion der Quellen und der früheren Sekundärliteratur; zu den Legenden immer noch grundlegend Moravcsik, in: DOP 15 (1961) 59–126. — (2) Symeon log. (Leon gr. 231,2-5; Theod. mel. 161,18-21; Symeon sl. 101,23-25); Symeon log. (Moravcsik) 116,17-20; Georg. mon. cont. (Bonn) 817,12-15; Georg. mon. cont. (Muralt) 1040A (cf. auch Ps.-Symeon 686,16f.; Zonaras XVI 6, p. 407,15 – 408,2; Theod. Skut. 139,19-21). — (3) Symeon log. (Leon gr. 233, 4-8; Theod. mel. 163,3-5; Symeon sl. 102,19-21); Symeon log. (Moravcsik) 117,26; 119,53-56; s. auch Ps.-Symeon 655,19f.; Georg. mon. cont. (Bonn) 817,10-15; Georg. mon. cont. (Muralt) 1041B; Georg. mon. cont. (Istrin) 5,16-18; Zonaras XVI 6, p. 408,2-11 (bei der Umsiedlung war er noch Säugling); Theod. Skut. 139,21f. — (4) Symeon log. (Leon gr. 233, 9-11; Theod. mel. 163,5-7; Symeon sl. 102,21-23); Symeon log. (Moravcsik) 117,26; 119,57-59; Georg. mon. cont. (Muralt) 1041B; Georg. mon. cont. (Istrin) 5,18-20; Ps.-Symeon 655,20-22; Zonaras XVI 6, p. 409,7 – 410,8; Theod. Skut. 139,22 – 140,19. — (5) Theoph. cont. V, p. 231,17-21; Skylitzes 121,35 – 125,58; Symeon log. (Leon gr. 230,13-22; 239,7-9; Theod. mel. 161,6-15; 167,16-18; Symeon sl. 101,14-21; 105,4f.; Symeon log. (Moravcsik) 115,7-15; Ps.-Symeon 655,12-18; 666,13-15; Georg. mon. cont. (Bonn) 817,1-9; 824,1; Georg. mon. cont. (Muralt) 1037C–1040A; Georg. mon. cont. (Istrin) 5,9-15; Zonaras XVI 6, p. 411,10 – 412,7. — (6) Symeon log. (Leon gr. 237,19f.; Theod. mel. 166,13f.; Symeon sl. 104,19f.); Georg. mon. cont. (Bonn) 824,1; Georg. mon. cont. (Muralt) 1048C; Georg. mon. cont. (Istrin) 8,6f. — (7) Nach der Absetzung des Damianos (# 1212): Symeon log. (Leon gr. 242,3f.; Theod. mel. 169,12f.; Symeon sl. 106,23f.); Georg. mon. cont. (Bonn) 827,22f.; Georg. mon. cont. (Muralt) 1056B; Georg. mon. cont. (Istrin) 11,23f.; Ps.-Symeon 675,9f.; Zonaras XVI 7, p. 412,14-16. — (8) Skylitzes 127,16-20; Symeon log. (Leon gr. 242,6-9; Theod. mel. 169,15-17; Symeon sl. 106,26-28); Georg. mon. cont. (Bonn) 828,4-6; Georg. mon. cont. (Muralt) 1056B; Ps.-Symeon 675,15-17; Zonaras XVI 7, p. 414,16-18; 415,5. — (9) Laut Symeon log. (Leon gr. 242,11f.; Theod. mel. 169,19f.; Symeon sl. 106,29f.); Georg. mon. cont. (Bonn) 828,8f.; Georg. mon. cont. (Muralt) 1056C und Ps.-Symeon 675,18f. — (10) Skylitzes 86,36-48; zu dem Kloster cf. Berger, Patria 702f. — (11) Symeon log. (Leon gr. 242,12 – 245,5; Theod. mel. 169,20 – 171,17; Symeon sl. 106,30 - 107,35); Georg. mon. cont. (Bonn) 828,10 – 831,7; Georg. mon. cont. (Muralt) 1056C–1061A; Georg. mon. cont. (Istrin) 11,31 – 13,20; Ps.-Symeon 675,20 – 679,4; Zonaras XVI 7, p. 414,7-13; Patria III 159, p. 266,6f.; IV 76, p. 295,9f. — (12) Theoph. cont. IV 41, p. 206,3-9; V, p. 237,15 – 238,8; Skylitzes 112,7-11; 128,36f.; Theod. Skut. 141,17f. — (13) Theoph. cont. IV 43, p. 207,9f.; V, p. 238,13f.; Skylitzes 128,39f. — (14) Theoph. cont. IV 43, p. 207,13f.; V, p. 239,13 – 240,4; Skylitzes 113,22-25; Symeon log. (Leon gr. 245,17 – 247,3; Theod. mel. 172,1-29; Symeon. sl. 108,6-29); Georg. mon. cont. (Bonn) 831,21 – 833,6; Georg. mon. cont. (Muralt) 1061B–1064B; Georg. mon. cont. (Istrin) 13,31 – 14,20; Ps.-Symeon 679,15 – 680,3; Zonaras XVI 7, p. 415,1-3; Kleinchroniken I 14,47, p. 138. — Genesios IV 27, p. 79,53-64 berichtet in diesem Zusammenhang die wenig wahr-scheinliche Episode, daß Basileios von Michael III. erst 30 Peitschenhieben erhalten habe und anschließend zum Mitkaiser ernannt worden sei. — (15) Theoph. cont. IV 44, p. 210,4-10; Skylitzes 114,49-51; 131,8-14; Symeon log. (Leon gr. 249,14 – 252,11; Theod. mel. 174,17 – 176,14; Symeon sl. 109,25 – 110,32); Georg. mon. cont. (Bonn) 836,4 – 838,11; Georg. mon. cont. (Muralt) 1068B– 1071A; Georg. mon. cont. (Istrin) 16,1 – 17,8; Ps.-Symeon 683,17 – 685,23 (hier 685,21-23 genaue Zeitangabe); Zonaras XVI 7–8, p. 415,6 – 417,16; Theod. Skut. 143,1-12; aṭ-Ṭabarī (Yar-Shater XXXVI) 135 [1858f.] (= Vasiliev, Arabes II 6); al-Mas‘ūdi, Avertissement (Carra de Vaux 233).
Q: — (Hist.): Theoph. cont.; Genesios; Skylitzes; Symeon log. (Leon gr.; Theod. mel.; Symeon sl.); Georg. mon. cont. (Bonn); Georg. mon. cont. (Muralt); Georg. mon. cont. (Istrin); Ps.-Symeon (zusätzlich 659,22 – 660,39); Zonaras (zusätzlich XVI 6, p. 408,10 – 411,10; XVI 7, p. 412,8-14. 16-18); Kleinchroniken I 14,47, p. 138; Petros v. Alexandreia 197,32-38; Chronicon Brux. 33,16; Glykas 545,8-12; 546,7f.; Theod. Skut. — (Hag.): Vita Irenae Chrysobalanton (BHG 952) p. 52,2-4; Vita Theodorae imp. (BHG 1731) 15,12f. (Regel); cap. 11,14-16, p. 268 (Markopulos); Synax. Cpl. 837,14-19. — (Fs.): Nikephoros, Chron. synt. 101,21f.; Konst. Porph., DAI 50,222-225 (wurde Parakoimomenos); idem, De cerim. II 42, p. 648,12 – 649,6 (Reiske) führt seine Familienmitglieder auf; Patria. — (lat.): Liber Pont. II 107, p. 165,28-31; Annales Bertiniani (Hincmar) 475,39-41 (MGH SS I zu 867); 89,3-6 (Waitz); 138,26-28 (Grat); Chronicon Vulturnense 62,26; Johannes Diaconus, Cronaca Veneziana 119,4; Lupus Protospatarius 52,28-31; Liudprand, Antapodosis I 8–9, p. 8,6 – 9,20. — (arm.): Samuel von Ani 711 (PG); 427 (Brosset); Kirakos 42; Stephanos v. Taron II, cap. 6, p. 172 (Dulaurier); 108 (Gelzer). — (syr.): Michael syr. III 117; Bar Hebraeus 146; Chronik v. 1234: cap. 229, p. 28. — (arab.): aṭ-Ṭabarī; al-Mas‘ūdi, Prairies d'or II 352 (Barbier de Meynard); 169 (Rotter); idem, Avertissement; Eutych. Alex. 1139C-D (PG); 414 (Pirone). — (Sg.): Blanchet, Collections sigillographiques 181 Nr. 608: Βασιλείῳ παρακοιμωμένῳ τοῦ δεσπότου.
L: ODB I 260; LdMA I (1980) 1521f.; Nicol 16f. — Zum Cursus honorum, den Quellen und Problemen allgemein cf. Vogt, Basile; Ostrogorsky, Geschichte 193ff.; Bury, Eastern Rom. Emp.165ff.; Guilland, Recherches II 311 (Reg.); zu der Familie und zu den Anfängen des Basileios cf. auch Adontz, in: Byz 8 (1933) 475–500; 9 (1934) 223–260; Hergenröther II 241–248; Ostrogorsky, Bratja Vasilija I, in: Sbornik v pamet na prof. P. Nikov, Sofia 1940 (Izvestija na bălgarskoto istoričesko družestvo 16/18), 324–350; Moravcsik, in: DOP 15 (1961) 59–126 (vor allem zu den Legenden um den Aufstieg des B.); P. Schreiner, in: Kleinchroniken I 138; II 106f.; die immer noch ausführlichste Arbeit über Basileios vor 867 bietet Tobias, Basil 1–156; Beck, Gefolgschaftswesen passim; Treadgold, Revival 480 (Reg.); idem, History 453–455; Kislinger, in: JÖB 30 (1981) 137–150; C. Head, Imperial Byzantine Portraits, New Rochelles, N.Y. 1982, 73–75; M. Poliakoff, Studies in the Terminology of the Greek Combat Sports, Königstein 1982 (2. Aufl. 1986) (Beiträge zur Klassischen Philologie 146), 149–160 (die letzten beiden zu den Erfolgen des B. beim Ringen; hierzu s. auch unter # 11861 und # 12073); Agapitos, The “Rhetorical” Legitimation of Basileios I. in the Vita Basilii, in: Abstracts 15, 1989, 11f.; Grierson, Tombs 57; Karlin-Hayter, in: JÖB 41 (1991) 85–111; Luzzi, in: RSBN N. S. 31 (1994) 165–173; zu den politischen Verbindungen, die B. zur Förderung seiner Karriere einging und die möglicherweise auch mehrere Blutsbrüderschaften einschlossen, cf. jetzt auch Rapp, in: Traditio 52 (1997) 304–313.
P: Die armenischen Historiker Samuel von Ani und Stephanos v. Taron geben als Herkunft des B. das Dorf Thil in der Landschaft Taron an. — Zu seiner Ankunft in Konstantinopel, seiner Aufnahme durch den Abt des Diomedesklosters, Nikolaos (# 5590), durch dessen Bruder (# 5590A) er an Theophilos (# 8221) weiter empfohlen wurde, gibt es eine legendenhafte Darstellung, s. Symeon log. (Leon gr. 233,10 – 234,16; Theod. mel. 163,7 – 164,4; Symeon sl. 102,23 – 103,6); Symeon log. (Moravcsik) 119,58 – 121,81; Ps.-Symeon 655,22 – 656,22; Georg. mon. cont. (Bonn) 819,15 – 820,23; Georg. mon. cont. (Muralt) 1041B–1044B. — Im Zeremonienbuch werden anläßlich einer kaiserlichen Stiftung von liturgischen Geräten wohl für die Hagia Sophia am Festtag τῶν φώτων (Epiphanie am 6. Januar) unter Michael III. zwei Magistroi ohne Namen erwähnt, s. Konst. Porph., De cerim. II 31, p. 631,12 (Reiske): τῶν δύο μαγίστρων. Für den fraglichen Zeitraum, eher 856 bis 867 als zur Zeit der Regentschaft, sind mehrere Magistroi namentlich bekannt; angesichts der Bedeutung und der geringen Häufigkeit des Magistrostitels ist es daher wahrscheinlich, daß die in der Quelle anonym erwähnten Magistroi mit namentlich bekannten Trägern dieses Titels zu identifizieren sind. Eine sichere Zuweisung ist jedoch nicht möglich: Vielleicht ist es am wahrscheinlichsten, daß wir in den beiden Magistroi die Brüder Petronas (# 5929) und Bardas (# 791) zu sehen haben; eine Identifizierung mit Manuel (# 4707) und/oder Sergios Niketiates (# 6664) scheint ebenfalls möglich; eine Identifizierung mit Kaiser Basileios I., Stephanos (# 7076), einem weiteren Bardas (# 793), Theodotakios (# 7896) und/oder Arsaber (# 601) scheint weniger wahrscheinlich, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden. — Cf. auch unter Basileios (# 953).
Angehörige (anonym):
1. Vater 832A
V: Die Familie ist wahrscheinlich armenischer Herkunft, jedoch in Thrakien bzw. Makedonien beheimatet. Über ihre näheren Lebensumstände ist praktisch nichts bekannt. Erwähnt werden die Eltern nur im Zusammenhang mit verschiedenen Vorzeichen, die den Aufstieg ihres Sohnes zum Inhalt haben. Die angebliche Abkunft des Basileios aus dem Geschlecht der Arsakiden bzw. der Familien Kaiser Konstantins I. und Alexanders des Großen ist spätere propagandistische Erfindung. Während der Vater selbst anonym bleibt, werden als sein Vater ein gewisser Maïktes (# 4664) und als sein Schwiegervater ein Leon (# 4362) genannt. Seine Frau und die Mutter des Basileios ist Pankalo (# 5679). Zu weiteren Kindern des Paares s. Theoph. cont. V, p. 221,1f.; Skylitzes 119,80f. Laut einigen Quellen (Skylitzes, Theoph. cont. V, Zonaras) wurden sie bei der Einnahme von Adrianopel zusammen mit dem Erzbischof Manuel (# 4702) und anderen Einwohnern durch Krum (# 4164) nach Bulgarien verschleppt, als Basileios noch in den Windeln gelegen habe. Indirekt wird durch diese Erzählung ein Zusammenhang zu denen hergestellt, die durch Omurtag (# 5651) den Märtyrertod erlitten, weil sie den Bulgaren das Christentum gepredigt hatten, so daß Basileios auch Märtyrer unter seinen Verwandten hatte. Die Eltern kehrten zusammen mit ihrem Sohn zurück. Später starb sein Vater, die Mutter blieb mit den Kindern allein zurück, weshalb Basileios beschloß, sein Glück in Konstantinopel zu machen; cf. hierzu oben.
Q: — (Hist.): Genesios IV 24, p. 76,61 – 77,85; Skylitzes 115,57 – 118,48; 119,77 – 120,90; Theoph. cont. V, p. 215,12 – 216,19; 217,6-8; Zonaras XVI 6, p. 408,4-6; 408,13 – 409,7. — (arab.): aṭ-Ṭabarī (Yar-Shater XXXVI) 135 [1858f.]; XXXVII 79 [2026]: Ibn Ṣaqlabiyyah bzw. Ibn al-Ṣaqlabī XXXVII 145 [2105] (= Vasiliev, Arabes II 6. 8. 9); al-Mas‘ūdi, Avertissement 233 (Carra de Vaux).
L: Zu der Familie des Basileios cf. auch Adontz, in: Byz 8 (1933) 475–500; 9 (1934) 223–260; zu seiner Herkunft s. auch Vasil'ev, in VV 12 (1906) 148–165; Ostrogorsky, Bratja Vasilija I, in: Sbornik v pamet na prof. P. Nikov, Sofia 1940 (= Izvestija na bălgarskoto istoričesko dru_estvo 16/18), 324–350; Moravcsik, in: DOP 15 (1961) 66–88; cf. auch den Überblick bei Tobias, Basil 34. 48–52, zu der Familie allgemein 1–48.
QuelleSource
- Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit Online
- De Gruyter | 2013