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BY-NC-ND 4.0 license Open Access Published by De Gruyter

Ignatios

Ἰγνάτιος

  • Ralph-Johannes Lilie , Claudia Ludwig , Beate Zielke and Thomas Pratsch

Achtung: Dieses Lemma wird ergänzt durch das Lemma Ignatios (# 22712).

N: Taufname: Niketas, Mönchsname: Ignatios.

T: Domestikos (?) der Hikanatoi, Eunuch, Mönch, Anagnostes, Hypodiakonos, Diakonos, Presbyteros und Hegumenos des Satyrosklosters (τοῦ Σατύρου, eigentlich Kloster des Erzengels Michael bzw. Megas-Taxiarches-Kloster) und vermutlich dreier weiterer Klöster auf den Prinzeninseln Plateia, Hyatros und Terebinthos, zweimal Patriarch von Konstantinopel (3. Juli 847 – 23. Oktober 858 und 23. November 867 – 23. Oktober 877).

V: Seiner Vita zufolge (1) wurde er zwischen dem 11. Juli 798 und dem 11. Juli 799 geboren, da er zum Zeitpunkt seines Klostereintritts, der nach der Abdankung seines Vaters, Michaels I., am 11. Juli 813 stattfand, vierzehn Jahre alt gewesen sei. Niketas (der spätere Ignatios) war das zweitjüngste von fünf Geschwisterkindern, deren genaue Reihenfolge in der Vita nicht ganz eindeutig wiedergegeben wird (2): Vermutlich war Theophylaktos (# 8336) das erstgeborene Kind (ὁ πάντων πρωτότοκος) der Eltern Michael Rhangabe, des späteren Kaisers Michael I. (811–13), und der Prokopia (# 6351), während die älteste Tochter, Georgo (# 2290), nicht genau einzuordnen ist. Die Quelle läßt jedoch auch die Möglichkeit zu, daß Georgo das älteste aller Kinder war und Theophylaktos der älteste der Söhne. In jedem Falle wurden die drei Söhne in der Reihenfolge Theophylaktos, Staurakios (# 6890) und Niketas (der spätere Ignatios) geboren, während die jüngere Schwester Theophano (# 8164) gleichzeitig das jüngste der Geschwister war.

Nach der Vita wurde Niketas (Ignatios) im Alter von zehn Jahren von seinem Großvater, Kaiser Nikephoros I., zum Ersten (3) der von Nikephoros neu geschaffenen militärischen Gardeeinheit (Tagma) der Hikanatoi ernannt (4). Diese Ernennung wäre nach der Vita auf 808/09 zu datieren. Vielleicht folgte Niketas (der spätere Ignatios) damit im (und sei es auch nur ehrenvollen) Kommando seinem Onkel, dem Mitkaiser Staurakios (# 6866), nach, der nach einer anderen Quelle (5) anscheinend zunächst dieses Amt erhalten hatte, vermutlich aber bereits zum Zeitpunkt seiner Hochzeit im Jahre 807 als volljährig galt und somit aus dem Kreis der Hikanatoi ausgeschieden sein dürfte. Diese Quelle berichtet auch, daß das Tagma der Hikanatoi an dem Feldzug des Kaisers Nikephoros I. gegen die Bulgaren im Jahre 811 teilnahm und dort (wie angeblich fast das gesamte byzantinische Heer) vollständig aufgerieben wurde. Allerdings ist die Rede von fünfzehnjährigen und älteren Jugendlichen (6), so daß die Teilnahme des Niketas (Ignatios), der damals erst zwölf Jahre alt war, an diesem Feldzug unwahrscheinlich ist. Die Nachrichten über die Zugehörigkeit des Niketas (Ignatios) zu der Gardeeinheit der Hikanatoi sowie das Amt, das er dort erhalten haben soll, sind insgesamt recht dürftig und unsicher, müssen aber dennoch berücksichtigt werden (7).

Sein Vater wurde – nach einem nur kurzen Intermezzo des Staurakios (# 6866) – Nachfolger des 811 in der Schlacht mit den Bulgaren getöteten Nikephoros I. und amtierte als Kaiser Michael I. von 811–813. Im Zuge der Abdankung seines Vaters am 11. Juli 813 und der Krönung Leons V. am 12. Juli 813 wurde Niketas (Ignatios) im Alter von vierzehn Jahren kastriert und zum Klostereintritt gezwungen (8). Er wurde Mönch unter dem Namen Ignatios.

Seine Herkunft und besondere (kaiserliche) Stellung fanden aber auch weiterhin die ihnen gebührende Berücksichtigung, wie die Quellen bezeugen: So soll er seiner Vita zufolge im Laufe der Zeit insgesamt vier Klöster gegründet haben, nämlich zunächst drei auf den Prinzeninseln Plateia, Hyatros und Terebinthos sowie gegen Ende seines Lebens ein Kloster des Erzengels Michael (Megas-Taxiarches-Kloster bzw. τοῦ Σατύρου) auf dem gegenüberliegenden Festland (9), die er jeweils auch mit dem entsprechenden Kirchengerät und allem Notwendigen ausgestattet haben soll. Anscheinend stand er den drei erstgenannten Klöstern dann auch selbst vor (10). Zeitlich sind diese Klostergründungen kaum genauer einzuordnen.

Folgt man der Darstellung seines Hagiographen, Niketas David Paphlagon (zu ihm s. Abt. II), der um die Mitte des 10. Jahrhunderts schrieb, so erhielt Ignatios sämtliche Weihen (also die zum Anagnostes, zum Hypodiakonos, zum Diakonos ebenso wie die wichtigste zum Presbyteros) von dem autokephalen Archiepiskopos Basileios von Parion (# 935) in Hellespontos, von dem betont wird, daß er niemals mit den Ikonengegnern Gemeinschaft gehalten und niemals seine Unterschrift unter einen Tomos gegen die Ikonenverehrung gesetzt habe (11). Vielleicht hatte Basileios sich gerade als autokephaler Archiepiskopos recht gut aus der Auseinandersetzung um die Ikonenverehrung heraushalten können (12).

Nach dem Tod des Amtsvorgängers Methodios (# 4977) am 14. Juni 847 wurde am 3. Juli 847 der Abt Ignatios (13) zum Patriarchen von Konstantinopel erhoben (14), anscheinend ohne die dafür übliche und formal notwendige Wahlversammlung abzuhalten (15); man kann wohl mit gutem Grund davon ausgehen, daß seine Herkunft aus dem kaiserlichen Stand bei seiner Ernennung eine gewisse Rolle spielte (16). Nach seiner Vita freilich soll er “sowohl durch das Wirken des heiligen Geistes als auch durch das Zusammenwirken und die Abstimmung der Erzpriester Gottes” gewählt worden sein (17). Auch das Synodicon vetus betont auffällig, daß er “kanonisch” auf den Thron erhoben worden sei (18). Die Vita des Nikolaos Studites (19) äußert sich neutral zur Erhebung des Ignatios (20). Jedenfalls nahmen einige Kleriker an seiner Ernennung Anstoß, und es kam zu einem länger andauernden Zerwürfnis (21).

Es ist wahrscheinlich, läßt sich jedoch nicht stringent nachweisen, daß ein direkter Zusammenhang zwischen dieser Ernennung und der Auseinandersetzung mit Gregorios “Asbestas” (# 2480), Archiepiskopos von Syrakus, gleich am Beginn des ersten Patriarchats des Ignatios bestanden hat. Zu den Einzelheiten dieser Auseinandersetzung, in deren Verlauf auch der römische Stuhl involviert wurde und die schließlich wohl 852 oder 853 zur Absetzung des Gregorios durch Ignatios führte, siehe unter Gregorios (# 2480).

Als weitere mögliche Amtshandlungen während des ersten Patriarchats des Ignatios lassen sich folgende Ereignisse greifen: 1. Möglicherweise war er (etwa um 852, jedenfalls vor 856) für die Entfernung der Gebeine Konstantins V. aus dem Heroon Justinians in der Apostelkirche und deren öffentliche Verbrennung auf dem Amastrianon zumindest mitverantwortlich (22). 2. Nach Aussage der Chroniken soll Ignatios im Jahre 855 bei der Verheiratung Michaels III. mit Eudokia Dekapolitissa (# 1631), die angeblich gegen den Willen des sechzehnjährigen Kaisers geschehen sein soll, eine maßgebliche Rolle als Unterstützer der Kaisermutter Theodora (# 7286) gespielt haben (23), jedoch wirkt diese Nachricht stark propagandistisch gefärbt. 3. Nach seiner Vita soll er sich im Anschluß an die Entmachtung der Theodora 855/56 (ihre endgültige Entfernung aus dem Palast erfolgte wohl im August/September 857) Michael III. gegenüber geweigert haben, Theodora und ihre Töchter zu Nonnen zu scheren (24). 4. Eine Episode bei Theoph. cont. (25) könnte möglicherweise als ein Hinweis auf ein gutes Einvernehmen zwischen Theodora und Ignatios verstanden werden. So habe Michael III. zu einer Zeit, da die bereits abgesetzte Theodora sich noch im Palast aufhielt (ἔτι ζῶσαν καὶ τοῖς ἀνακτόροις διαιτωμένην), was auf die Jahre 856/57 hindeutet, seine Mutter rufen lassen und sie gezwungen, sich von Theophilos “Gryllos” (# 8222), den er als den Patriarchen Ignatios ausgab, den Segen erteilen zu lassen. 5. Eine weitere Mitteilung (26) berichtet davon, wie ebenjener Theophilos “Gryllos” (anscheinend wiederum im Auftrag oder mit Billigung Michaels III.) den Patriarchen, als dieser noch im Amt war, anläßlich einer Prozession parodierte, indem er ihm mit einer Pseudo-Prozession entgegenzog und ihn verhöhnte. 6. Im Jahre 858 soll sich ein gewisser Gebon (# 1942) in Konstantinopel als unehelicher Sohn der entmachteten Kaiserin Theodora ausgegeben und sich Hoffnungen auf die Kaiserherrschaft gemacht haben. Nach seiner Vita soll Ignatios bei Michael III. als Unterstützer des Gebon denunziert worden sein. Jedoch sind die Einzelheiten des ganzen Vorgangs nicht mehr greifbar (27).

Was die Absetzung des Ignatios am 23. Oktober 858 betrifft, ist die Informationslage sehr verworren. Zum einen lassen sich gleich mehrere politische Gründe für seine Absetzung vermuten, nämlich folgende: 1. Die oben angesprochenen Konflikte mit Gregorios “Asbestas” und anderen Bischöfen, die weite Kreise bis nach Rom hin gezogen hatten. 2. Die Entmachtung Theodoras, mit der Ignatios seine wichtigste Stütze bei Hofe verlor. 3. Der Vorwurf der Verwicklung in eine Verschwörung gegen Bardas (bzw. Michael III.).

Die Chroniken, aber auch einige hagiographische Zeugen, verbreiten dagegen eine ganz andere Version (28). Danach soll der Kaisar Bardas, der nach der Ermordung des Theoktistos (# 8050) und der Entmachtung Theodoras der starke Mann am Hofe war (29), seine rechtmäßig angetraute Ehefrau (s. dazu unter Bardas: # 791) verstoßen und ein Verhältnis mit seiner Schwiegertochter angefangen haben. Als Ignatios dies hörte, habe er Bardas exkommuniziert. Darüber sei Bardas sehr in Zorn geraten, habe den Patriarchen aus der Kirche gejagt und mißhandeln lassen (30). Schließlich habe er Ignatios abgesetzt und statt dessen Photios (# 6253) als Patriarchen eingesetzt.

Aus diesen einander widersprechenden Nachrichten lassen sich die Vorgänge um die Absetzung des Ignatios in etwa wie folgt rekonstruieren: Die Position des Ignatios während seines ersten Patriarchats war nicht unumstritten. Anscheinend war er ein Günstling der Kaiserin Theodora und auch von dieser zum Patriarchen ernannt worden. Diese Ernennung stieß jedoch bei bestimmten Kreisen des Klerus auf Widerstand, den Ignatios (wie im Falle des Gregorios “Asbestas”) zu brechen trachtete. Solange die Kaiserin Theodora hinter ihm stand, war er auch in der Lage, seine Position zu halten oder sogar zu festigen. Sobald aber Theodora entmachtet war, geriet er zunehmend in Schwierigkeiten mit der neuen Herrschaft, nämlich mit Michael III. und dem Kaisar Bardas, so daß er schließlich am 23. Oktober 858 abgesetzt und Photios, ein Vertrauter des Bardas, zum neuen Patriarchen geweiht wurde.

Das Synodicon vetus (cap. 157) berichtet von einer Synode im Palast, auf der Photios ernannt wurde, weil Ignatios sich weigerte zurückzutreten. Nach Mitteilung einiger Quellen soll er auf Befehl des Bardas auch mißhandelt worden sein (31). Ignatios wurde dann zunächst in sein Kloster auf Terebinthos (einer der Prinzeninseln) verbannt, später (möglicherweise über einige Zwischenstationen) nach Mitylene (32). Nur schwach sind zwei (wohl lokale) Synoden des Jahres 859 bezeugt, nämlich eine der Anhänger des Ignatios in der Eirenenkirche in Konstantinopel, auf der angeblich Photios von einigen Bischöfen abgesetzt und Ignatios damit wiedereingesetzt worden sein soll (33), und eine des Photios in der Apostelkirche in Konstantinopel, auf der die Beschlüsse der vorigen Synode für ungültig erklärt wurden, die Absetzung des Ignatios bestätigt wurde und die Teilnehmer der vorangegangenen Synode im Falle der Nichtunterwerfung mit dem Kirchenbann belegt wurden (34).

Schließlich wurde seine Absetzung noch einmal Ostern 861 auf einer Synode, die in der Apostelkirche in Konstantinopel stattfand (35), unter Anwesenheit zweier päpstlicher Legaten, nämlich Radoald (# 6404) und Zacharias (# 8636), förmlich bestätigt (36), wenngleich Papst Nicolaus I. (# 5248) sich später von dieser Verurteilung distanzierte und auf einer Synode im Jahre 863 die Legaten wegen angeblicher Bestechlichkeit bestrafte und Photios für abgesetzt erklärte (37). Photios seinerseits ließ von Kaiser Michael III. für den August/September (vor dem 24.) 867 eine Synode nach Konstantinopel einberufen, die das Anathema über Papst Nicolaus I. verhängte (38).

Zu der späteren Karriere des I. s. Abt. II.

Zusätzliche hagiographische Mitteilungen: — Wunder und Vorhersagen: Encomium Ignatii (BHG 818) 293C; Vita Irenae Chrysobalanton (BHG 952) 82,1f. 22. — Sonstiges: Vita Blasii (BHG 278) cap. 7, p. 660A-C; Vita Blasii slav. 7; Vita Euthymii (BHG 651) cap. XXI 165, p. 72,29-33 (de Boor); XXI, p.134,28-32 (Karlin-Hayter); Vita Iosephi hymnographi (BHG 944) cap. 12, p. 10,25f.; Vita Iosephi hymnographi (BHG 946) cap. 29, col. 968C; cap. 30, col. 968D; Synax. Iosephi hymnographi (BHG 947b), in: Synax. Cpl. 583,21-23; Acta X mart. Cpl. (BHG 1195) cap. 20–25, p. 445C–447B (s. dazu Janin, Églises 34); Synax. Cpl. 158,14 – 160,12; 487/488,42; Men. Basilii 124C-D; Catal. patr. (Fischer) 291,28f.; 292,4; Typicon Mateos I 76,4-6 (23. Oktober); Vita Hilarionis, cap. 35, p. 263,23 – 264,5; cap. 36, p. 264,28-30; cap. 37, p. 265,17; cap. 42, p. 267,19-26; cap. 43, p. 268,9-11 (Peeters); cap. 35, p. 134f.; cap. 36,20f., p. 135; cap. 37,10f., p. 136; cap. 42,2-8, p. 137; cap. 43,10-12, p. 138 (Martin-Hisard) (der Name wird nur in cap. 35 genannt).

Anmerkungen: — (1) Cf. dazu Prolegomena 63f. (Literatur). — (2) Vita Ignatii (BHG 817) 492A-B: παῖδες οἱ πάντες, πέντε λέγουσι γενέσθαι· ὧν θήλειαι δύο, πρώτη μὲν ἡ καλουμένη Γεωργώ, πάντων δὲ ὑστάτη Θεοφανὼ· ... . Ἄῤῥενες δὲ τρεῖς, Θεοφύλακτος, Σταυράκιος, Νικήτας· τούτων Θεοφύλακτος μὲν ὁ πάντων πρωτότοκος, ... — (3) Vita Ignatii (BHG 817) 492B: πρῶτον. Damit dürfte normalerweise der Domestikostitel gemeint sein, cf. Haldon, Praetorians 245. Da es jedoch kaum wahrscheinlich ist, daß einem Zehnjährigen ein tatsächliches Kommando, das über zeremonielle Funktionen hinausging, übertragen wurde, kann der Titel des Domestikos nicht als gesichert gelten. Denkbar wäre auch ein anderer Titel (honoris causa), während ein älterer Befehlshaber als Domestikos der Einheit übergeordnet blieb. — (4) Cf. dazu Haldon, Praetorians 245f.; es handelte sich um ein Kadettenkorps, dem die halbwüchsigen Söhne der byzantinischen Oberschicht angehörten, cf. Scriptor inc. (Iadevaia) I, p. 27,8: τῶν ἀρχόντων τὰ τέκνα, ἀπὸ δεκαπέντε τυγχάνοντα ἐτῶν καὶ ἐπάνω. — (5) Scriptor inc. (Iadevaia) I, p. 27,9f.: οὓς (sc. τοὺς Ἱκανάτους) καὶ ἐποίησεν (sc. ὁ βασιλεὺς Νικηφόρος) ἑταιρείαν τοῦ υἱοῦ αὐτοῦ (sc. Σταυρακίου). — (6) Scriptor inc. (Iadevaia) I, p. 27,8. — (7) Es ist nicht unwahrscheinlich, daß er als Enkel des amtierenden Kaisers den Hikanatoi angehörte. Die Nachricht von der Ernennung ist allerdings in zwei Punkten verdächtig. Erstens wird der Titel nicht genau genannt, zweitens berichtet der Autor ausdrücklich vom Hörensagen: Vita Ignatii (BHG 817) 492B: Νικήταν δὲ πρῶτον μὲν δεκαέτη τυγχάνοντα, τῶν λεγομένων ἱκανάτων παρὰ Νικηφόρου φασὶ τοῦ πάππου προβεβλήσθαι. — (8) Genesios I 5, p. 6,88-96; Skylitzes 8f.,86-88; Theoph. cont. I 10, p. 20,2-9. 17-21; Michael syr. III 26. 71. — (9) Genauer: auf dem asiatischen Ufer des Bosporos; dazu, zur Geschichte und Datierung der Gründung (danach 873/74; cf. aber Theoph. cont. IV 30, p. 193,9f., wo I. [vielleicht irrtümlich] bereits im Jahre 847 als Hegumenos tu Satyru bezeichnet wird) wie auch zur Bezeichnung des Klosters cf. ODB III 1847 s. v. “Satyr”. — (10) Diesen Eindruck erweckt jedenfalls seine Vita: Vita Ignatii (BHG 817) 496D. Wie es scheint, legte er damit (ähnlich wie Theodoros Studites, cf. Pratsch, Theodoros 123–134, in dessen Tradition er sich später bewußt stellte) den Grundstein zur Entstehung seiner eigenen monastischen Fraktion, die ihn später in seinen Auseinandersetzungen mit Gregorios “Asbestas” (# 2480) und Photios (# 6253) stützen sollte. — (11) Freilich mußte der Autor der Vita ein Interesse daran haben, die Makellosigkeit der Weihen des Ignatios herauszustellen, um den späteren Patriarchen und Nachfolger des großen Methodios (# 4977) von jedem Anflug eines Verdachts, er sei möglicherweise irgendwann von einem Ikonengegner geweiht worden, von vornherein freizusprechen. Denn gerade die Rechtmäßigkeit der Weihen war ja ein zentraler Punkt in der Frage des Umganges mit ehemaligen Ikonengegnern nach der Wiedereinführung der Ikonenverehrung im Jahre 843 gewesen, cf. dazu Zielke, in: Patriarchen (BBS 5) 231–247. — (12) Basileios ist als angeblich bekennender Anhänger der Ikonenverehrung bekannt; er hat einen Eintrag im Synax. Cpl. 597,19-28 (12. April); 599/600,49 (13. April); 601/602,47 (14. April) und im Men. Basilii 400B-C (13. April); interessanterweise konzediert der Eintrag im Men. Basilii, daß Basileios unter den Ikonoklasten zum Bischof von Parion geweiht wurde (χειροτονεῖται Παρίου ἐπίσκοπος ἐπὶ τῶν χρόνων τῶν δυσσεβῶν εἰκονομάχων). In dem Eintrag im Synax. Cpl. 597,19-28, der einen ansonsten recht ähnlichen Text aufweist, fehlt dieser Satz. — (13) Wahrscheinlich durch die Regentin Theodora (# 7286) oder (weniger wahrscheinlich) durch den gesamten Regentschaftsrat (s. dazu unter Theodora). — (14) Zwei Amtszeiten: 3. Juli 847 – 23. Oktober 858 und 23. November 867 – 23. Oktober 877. Bei A. Kazhdan, in: ODB II 983 findet sich der 4. Juli als Tag seiner Ernennung angegeben. Das Datum ergibt sich aus der präzisen Angabe der Dauer seiner ersten Amtszeit im Synodicon vetus, cap. 159,12, p. 136, die dort mit elf Jahren, vier Monaten und zwanzig Tagen angegeben wird; cf. auch die ungenauere Angabe der Vita Ignatii (BHG 817) 520A: beinahe zwölf Jahre. Rechnet man diese Dauer vom Tag seiner Amtsenthebung, dem 23. Oktober 858, zurück, erhält man – je nachdem, ob man den 23. Oktober bei der Subtraktion der 20 Tage mitzählt oder nicht – den 3. oder 4. Juli 847 als Tag seiner Weihe. Da der 3. Juli 847 ein Sonntag war, scheidet der 4. Juli aus. — (15) Cf. Dvornik, Photian Schism 17f. — (16) Zu beiden Besonderheiten cf. e. g. Theoph. cont. IV 30, p. 193,9-13; man beachte besonders die Erwähnungen seines Großvaters, des Kaisers Nikephoros I., und seines Vaters, des Kaisers Michael I., sowie die unpersönlichen Ausdrücke für den Vorgang seiner Erhebung: πρὸς τὸν τῆς πατριαρχίας θρόνον ἀναβιβάζουσι καὶ τῆς οἰκουμένης τοὺς οἴακας ἐμπιστεύουσιν. Ähnlich haben es auch die anderen Chroniken. Besonders interessant ist in diesem Kontext eine Nachricht bei Genesios (IV 18, p. 70,86 – 71,93), man habe Ignatios den Vorzug gegeben vor einem der Söhne Leons V., Basileios und Gregorios, die ebenfalls Mönche geworden waren und sehr tugendhaft gewesen seien, aber eben durch die Häresie ihre Vaters vorbelastet, was auf Ignatios nicht zutraf. Offenbar hatte man sich von vornherein auf einen “kaiserlichen” Kandidaten verständigt. — (17) Vita Ignatii (BHG 817) 501A-B: ἐνεργείᾳ μὲν θείου Πνεύματος, συνεργίᾳ δὲ καὶ ᾿ήφῳ ἀρχιερέων Θεοῦ; cf. auch 520B. Der Verfasser der Vita scheint hier die Ernennung des Ignatios im nachhinein durch eine vermeintliche Wahl rechtfertigen zu wollen. — (18) Synodicon vetus, cap. 157,3, p. 132: κανονικῶς ἐπὶ τὸν θρόνον ἀναβιβάζεται. Allerdings ist diese Quelle stark gegen Photios eingenommen, dessen Wahl sie als unkanonisch geißelt, cf. Synodicon vetus, cap. 158, p. 134, weshalb sie die Kanonizität der Wahl des Ignatios nur um so stärker betonen muß. Diese auffällige Betonung ist vielmehr ein Beleg dafür, daß es eben Kritik an der Kanonizität der Wahl des Ignatios gegeben hatte, wie das Synodicon auch an anderer Stelle ausdrücklich mitteilt, cf. Synodicon vetus, cap. 157,3-5, p. 132; cap. 159,12, p. 136. Zum Synodicon cf. Prolegomena 50f.; J. Duffy, Introduction and Notes, in: Synodicon vetus, zu der Stelle 134 Anm. 202. — (19) Also die studitische Quelle; zu ihr cf. Prolegomena 96f.; zu studitischen Quellen cf. Pratsch, Theodoros 7–10. — (20) Cf. Vita Nicolai Stud. (BHG 1365) 904B; allerdings ergriffen die Studiten später Partei für Ignatios. — (21) Seine Vita spricht von vielen anderen Kandidaten; cf. Vita Ignatii (BHG 817) 501A; das Synodicon vetus berichtet, daß einige Bischöfe und Mönche längere Zeit heftig dagegen protestiert hätten, cf. cap. 157,3-5, p. 132: καθ᾿ οὗ (sc. Ἰγνατίου) φιλαρχίας κενοδοξίᾳ ἐπίσκοποί τινες καὶ μονάζοντες κουφιζόμενοι οὐ μετρίως χρόνῳ μακρῷ ἐστασίασαν. — (22) Ps.- Symeon 681,4-12; Georg. mon. cont. (Bonn) 834,17 – 835,3; Georg. mon. (Muralt) 746; Symeon log. (Leon gr. 248,15 – 249,2; Theod. mel. 173,28 – 174,6; Symeon sl. 109,13-20); Konst. Porph., De cerim. 645,1-9 (Reiske); cf. dazu Mango, Homilies 180 Anm. 23; Rochow, Konstantin V. 138f. — (23) Symeon log. (Leon gr. 229,20 – 230,6; Theod. mel. 160,21-27; Symeon sl. 101,1-7); Georg. mon. cont. (Bonn) 816,7-14; Georg. mon. cont. (Muralt) 1037B; Georg. mon. cont. (Istrin) 4,30-36. — (24) Vita Ignatii (BHG 817) 504C–505B; cf. dazu Dvornik, in: Bsl 27 (1966) 7–22; Tobias, Basil 128. — (25) Cf. Theoph. cont. IV 39, p. 201,17-20. Hier ist allerdings zu bedenken, daß die Gryllos-Episoden in erster Linie der Diffamierung Michaels III. dienen. Rückschlüsse auf Ignatios sind daher problematisch; zu diesen Episoden und den mit ihnen verbundenen möglichen Mimus-Elementen cf. zuletzt Ludwig, Sonderformen 372f. (Lit.). — (26) Cf. Theoph. cont. IV 38, p. 201,11-17; cf. dazu Kislinger, in: Eos 75 (1987) 391. — (27) Vita Ignatii (BHG 817) 505A-B. — (28) Symeon log. (Leon gr. 240,4-15; Theod. mel. 168,2-12; Symeon sl. 105,18-25); Cod. Paris. gr. 854, in: VV 4 (1897) 174; Georg. mon. cont. (Bonn) 826,4-14; Georg. mon. cont. (Muralt) 1053A; Georg. mon. cont. (Istrin) 10,14-21; Ps.-Symeon 667,7-13; Zonaras XVI 4, p. 403,7 – 404,5; Theod. Skut. 141,25 – 142,2; Vita Antonii Cauleae (BHG 139b) cap. 11, p. 39,470- 480; Vita Nicolai Stud. (BHG 1365) 905A; 905C–908B. — (29) Skylitzes 101,71f. — (30) Theoph. cont. IV 31, p. 194,1-12; 32, p. 195,20 – 196,1; Skylitzes 106,22-32; Genesios IV 18, p. 70,77 – 72,46; Georg. mon. cont. (Bonn) 826,11f.; Georg. mon. cont. (Muralt) 1053A; Georg. mon. cont. (Istrin) 10,21-30; Theod. Skut. 142,3-9. — (31) Cf. zu den Folterungen und Verbannungen auch Symeon sl. 105,27-39; Cod. Paris. gr. 854, in: VV 4 (1897) 175; Ps.-Symeon 667,14 – 668,14; Theod. Skut. 142,9-25. Möglicherweise wollte man ihn damit zum “freiwilligen” Rücktritt bewegen, cf. Hergenröther I 373f. — (32) Cf. Theoph. cont. IV 31, p. 194,12-14; Synodicon vetus, cap. 158, p. 134.; zu den Zwischenstationen cf. Ps.-Symeon 668,4-13. — (33) Cf. Grumel–Darrouzès, Regestes Nr. 458. 461; s. dazu P. Stéphanou, La violation du compromis entre Photius et les Ignatiens, in: OCP 21 (1955) 291–307; Beck, Orthodoxe Kirche 99f. — (34) Grumel-Darrouzès, Regestes Nr. 458. 461; Beck, Orthodoxe Kirche 100. — (35) Das Synodicon vetus gibt einzige Quelle an einer Stelle Blachernai als Tagungsort an, cf. Synodicon vetus, cap. 158, p. 134; s. dazu J. Duffy, in: Synodicon vetus 135 Anm. 204; cf. aber Synodicon vetus, cap. 159, p. 134, wo ebenfalls die Apostelkirche angegeben wird. — (36) Cf. Kanones Deusdedit; Synodicon vetus, cap. 159, p. 134–136. — (37) Cf. Synodicon vetus, cap. 160, p. 136; s. dazu J. Duffy, in: Synodicon vetus 137 Anm. 207. — (38) Cf. Synodicon vetus, cap. 161, p. 138; s. dazu Grumel–Darrouzès, Regestes Nr. 498.

W: Wohl nicht I. zuzuschreiben sind einige Epigramme (ed. Sternbach, Methodii patriarchae et Ignatii patriarchae Carmina inedita, in: Eos 4 [1898] 150–163, cf. Wolska-Conus, in: TM 4 [1970] 333, Anm. 25); Hymnen: cf. Szövérffy II 44; Follieri, Initia V 1, 272; Analecta Hymnica Graeca XIII 377; anonsten cf. die unter “L” angeführte Literatur.

Q: — (Hist.): Theoph. cont.; Genesios; Skylitzes; Kedrenos; Symeon log. (Leon gr.; Theod. mel.; Symeon sl.) (zusätzlich Leon gr. 206,12f.; 235,4f.; Theod. mel. 164,12f.; Symeon sl. 90,9f. 101,24. 103,12f.); Ps.-Symeon 657,8f.; Georg. mon. (Muralt); Georg. mon. cont. (Bonn), zusätzlich 821,8f.; Georg. mon. cont. (Muralt), zusätzlich 1044C; Georg. mon. cont. (Istrin), zusätzlich 6,16f.; Zonaras, zusätzlich XVI 4, p. 402,15 – 403,7; Glykas 533,3-7; 544,4-10. 17-19; Theod. Skut., zusätzlich 130,19; 131,1-4; 138,10-19. — (Ep.): Photios, Ep. 174 (II 48-61 Laourdas–Westerink; ohne Namensnennung). — (Conc.): Horos der Synode von 843: Z. 120, p. 297; Mansi XVI 308E; evtl. Epistula Lazari (s. dazu unter P); Stylianos, Ep. 1, in: Mansi XVI 425D–436B. — (Hag.): Synodicon vetus, cap. 157,18, p. 132; cap. 158,3-5; cap. 159,2f. 8-17, p. 134–136; cap. 162,8, p. 138; cap. 163,1 – 164,1, p. 140; Vita Ignatii (BHG 817) 422B. 488–573; Vita Antonii Cauleae (BHG 139b); Vita Blasii (BHG 278); Vita Euthymii (BHG 651); Vita Ignatii (BHG 817); Encomium Ignatii (BHG 818); Theognostos, Libellus (BHG 818c); Vita Iosephi hymnographi (BHG 944); Vita Iosephi hymnographi (BHG 946); Synax. Iosephi hymnographi (BHG 947b); Vita Irenae Chrysobalanton (BHG 952); Acta X mart. Cpl. (BHG 1195); Vita Nicolai Stud. (BHG 1365) 904B. 905A. 905C–908B. 913B; Synax. Cpl.; Men. Basilii; Typicon Mateos; Joseph Hymnographos, Kanon auf I.: s. I. E. Tomadakes, Ἰωσὴφ ὁ ὑμνογράφος 119 Nr. 60; ed. A. Debiasi Gonzato, in: Analecta Hymnica Graeca II 274–283 (zum 23. Oktober) (dazu ebenda, 436f.); idem, Kontakion auf I.: s. Tomadakes 204 Nr. 2. — (Hom.): Sym. Theol., Catech. 5, p. 432. — (Fs.): Nikephoros, Chron. synt. 120,9-11.13f.; Catal. patriarch. (Fischer) 291,28f. 292,4; Nikephoros Kallistos, Catal. patriarch. 460C; Synodikon der Orthodoxie (BHG 1392) 53,112 (späterer Zusatz); 53,115 (späterer Zusatz); 103,883; Peri Metatheseon (Darrouzès) Nr. 33, p. 179; (Rhalles–Potles) p. 392. — (lat.): Kanones Deusdedit Nr. 428–431, p. 603–610 passim; Liber Pont. II 107, p. 155,3-10; 165,30f.; Annales Bertiniani (Hincmar) 466,33-35 (MGH SS I zu 864); 73,39 – 74,2 (Waitz); 115,12-18 (Grat); MGH Epp. V, epp. Leonis III., Nr. 7, p. 99,13f. (datiert 11. November 813); I. ist Adressat folgender Briefe: Papst Leo IV.: MGH Epp. V, epp. selectae Leonis IV,. Nr. 9, p. 589,7-15; Nr. 41, p. 607,23-29 (beide auf ca. 853 datiert); Papst Nicolaus I.: MGH Epp. VI, Nicolai epp. Nr. 94, p. 544–547. Erwähnungen in weiteren Briefen dieses Papstes sind zu häufig, um einzeln aufgezählt zu werden, s. MGH Epp.VI, Nicolai I. papae epistolae ad res Orientales, praecipue ad causam Ignatii et Photii pertinentes, Nr. 82–102, p. 433–610 (s. auch MHG Epp. VI, p. 773, s. v. “Ignatius” (Reg.]); Anastasius Bibliothecarius, ep. 5, in: MGH Epp. VII, p. 403,41 – 407,25 (bis zum Tod Kaiser Michaels III., späteres s. Abteilung II). — (georg.): Synodikon georg. 310 (zweimal). 313; Vita Hilarionis. — (syr.): Michael syr. — (Sg.): Laurent, Corpus V 5 = Oikonomides, Dated Seals 52: Ἰησοῦ Χριστὲ κύριε ἡγοῦ Ἰγνατίου ἀρχιεπισκόπου Κωνσταντινουπόλεως Νέας Ῥώμης (Lesung korrigiert in: SBS 5 [1999] 191 Nr. 17); Whittemore, in: Byzantina-Metabyzantina 1 (1946) 261–266 = ZN 6 A = Laurent, Corpus V 6. B a. b = Oikonomides, Dated Seals 51; Lichačev, in: Annuaire de l’Institut de philologie et d’histoire orientales 3 (Brüssel 1935) 303–310 (nach SBS 5 [1999] 64); Šandrovskaja, in: Vizantija i vizantijskie tradicii, Leningrad 1991, p. 77, Nr. 3: Ἰγνατίου ἀρχιεπισκόπου Κωνσταντινουπόλεως Νέας Ῥώμης. — (Inscr.): Strzygowski, in: BZ 3 (1894) 8 = CIG IV, Nr. 8685A; Anthologia Palatina I 106, Bd. I, p. 170; I 107, Bd. I, p. 172 (auf die Wiederherstellung des Christusbildes im Chrysotriklinos zur Zeit der Alleinherrschaft Michaels III. [855– 867]); Cod. Meteora Metamorph. 591 fol. 4 a (datiert in das Weltjahr 6370 [861/62], 11. Indiktion [trifft zu für 862/63] ἐπὶ τῆς ἐξοριαστοῦ ἁγιωτάτου πατριάρχου ἰγνατίου; s. N. A. Bees, Τὰ χειρόγραφα τῶν Μετεώρων, I, Athen 1967, 622).

L : ODB II 983f.; LThK V (1996) 409f.; Beck, Kirche 520ff.; Nicol 50; Fedalto 6; LCI 6 (1994) 566f. — Hergenröther I 355–711; II 7–291; Papadopulos-Kerameus, in: VV 6 (1899) 13–38 (dazu E. K[urtz], in: BZ 9 [1900] 268–272); Vasil'evskij, in: VV 6 (1899) 39–56 (dazu E. K[urtz], in: BZ 9 [1900] 272–276); Loparev, in: VV 18 (1911/1913) 42–67; Vasiliev, Arabes I 429f. Nr. V; 430 Nr. VII (zur Chronologie); Grumel, in: EO 39 (1940) 257–267; Dvornik, Photian Schism passim; da Costa-Louillet, in: Byz 24 (1954) 461–478; Ostrogorsky 184f.; Komines 126f.; Dvornik, in: Bsl 27 (1966) 7–22; Tobias, Basil 128; Szövérffy II 44; Treadgold, Revival 488 (Reg.); A. Debiasi Gonzato, in: Analecta Hymnica Graeca II 436f.; Beck, Orthodoxe Kirche 96–119; Niavis, Nicephorus I 44. 236; Rochow, Theophanes 319; Grumel–Darrouzès, Regestes Nr. 444–455. 498–537b; Efthymiadis, in: JÖB 41 (1991) 73–83; DO Hagiography Database Nr. 38; Treadgold, History 449–458. 953. — Lit. und ältere Editionen zu den Siegeln bei Laurent und ZN; zum Satyroskloster cf. ODB III 1847.

P: Laut Theophanes 502,26-29 und Georgios mon. 776,20-22 geht mit Michael I. auch seine ganze Familie ins Kloster, ohne daß von Entmannungen die Rede ist. Skylitzes berichtet, daß Theophylaktos (# 8336) entmannt worden sei; Theoph. cont. berichtet dasselbe, nennt ihn allerdings unter seinem späteren Mönchsnamen Eustratios. Beide schweigen von der Kastration des Niketas (des späteren Ignatios), die nur Genesios, Kedrenos und von diesen abhängige Autoren erwähnen. Michael syr. III 26. 71 spricht (fälschlich) davon, daß vier Söhne entmannt worden seien, von denen zwei überlebt hätten. Tatsächlich wurden die beiden noch lebenden Söhne Michaels (nämlich Theophylaktos und Niketas) entmannt, cf. Lesmüller-Werner, Genesios 137; Rochow, Theophanes 319. — Möglicherweise ist die Epistula Lazari an ihn gerichtet; cf. dazu Raasted, in: CIMAGL 37 (1981) 124–137, der den Brief in den Winter 870/71 datiert. — Im Zeremonienbuch wird anläßlich einer kaiserlichen Stiftung von liturgischen Geräten wohl für die Hagia Sophia am Festtag τῶν φώτων (Epiphanie am 6. Januar) unter Michael III. der Patriarch ohne Namen erwähnt, s. Konst. Porph., De cerim. II, 31 p. 631,15-17 (Reiske); als Zeitraum dürfte eher 856 bis 867 als früher anzusetzen sein. Es könnte sich bei diesem Patriarchen also entweder um I. oder um dessen Amtsnachfolger Photios handeln.

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