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BY-NC-ND 4.0 license Open Access Published by De Gruyter

Thomas "der Slawe"

Θωμᾶς

  • Ralph-Johannes Lilie , Claudia Ludwig , Beate Zielke and Thomas Pratsch

Achtung: Dieses Lemma enthält gegenüber der gedruckten Fassung Veränderungen und Zusätze ohne Auswirkung auf die Angaben zur Person.

N: Der Beiname “der Slawe” ist T. erst in der Neuzeit gegeben worden. In den Quellen sind dagegen Beinamen bzw. Epitheta zu finden, die sich auf T. als Aufständischen beziehen (1) oder ihn allgemein als Missetäter u. ä. verunglimpfen (2). In seinem Brief an Ludwig den Frommen (# 4625) behauptet Kaiser Michael II., daß T. sich als Konstantin VI. ausgegeben und behauptet habe, daß ein anderer an seiner Stelle geblendet worden sei (3). Hierbei handelt es sich offenbar um eine gezielte Verleumdung, die aber vielleicht auf einen wahren Kern zurückgeht, da nicht auszuschließen ist, daß T. bei seiner Krönung den Namen Konstantin angenommen hat (4).

T: Protostrator; Turmarches der Phoideratoi; Gegenkaiser zu Michael II.

V: Über die Karriere des T. vor seiner Usurpation existieren zwei völlig unterschiedliche Berichte, von denen der eine von einer klaren Tendenz gegen T. gekennzeichnet ist und letztendlich sogar von Kaiser Michael II. selbst stammen bzw. auf dessen Veranlassung hin geschrieben worden sein dürfte. In seinen Kernpunkten findet sich dieser Bericht bereits im Brief Michaels II. an den fränkischen Kaiser Ludwig den Frommen (5). Danach war T. von niedriger Abkunft und Sklave eines hohen Würdenträgers (# 11176) in Konstantinopel zur Zeit der Herrschaft Eirenes. T. habe die Frau (# 11176A) dieses Senators verführt, sei dann aus Angst vor Strafe zu den Arabern geflohen und Muslim geworden. Im Kalifat habe er behauptet, Konstantin VI. zu sein, und habe schließlich von den Arabern ein Heer erhalten, mit dem er in das byzantinische Kleinasien eingefallen sei und ganz Ostanatolien erobert habe. Auf die Kunde von diesen Ereignissen hin hätten die Rhomäer Kaiser Leon V. gestürzt und Michael II. zum Kaiser erhoben (6). Es folgt eine kurze Darstellung des Bürgerkriegs und der Bestrafung des Thomas und seiner Anhänger. Die diffamierende Tendenz dieses Briefes ist eindeutig.

Der zweite Bericht, der sich zum Teil in denselben Quellen findet wie der erste und in dem T. erheblich freundlicher behandelt wird, gibt folgende Darstellung: Wie die beiden späteren Kaiser Leon (V.) und Michael (II.) habe auch T. zur Hetaireia des Bardanes Turkos (# 766) gehört, der einen Aufstand gegen Kaiser Nikephoros I. entfesselte. Diesen vier sei von einem Mönch aus Philomelion (# 11299) ihr Schicksal vorhergesagt worden: Leon und Michael würden Kaiser werden, T. werde zwar zum Kaiser ausgerufen werden, die Herrschaft aber nicht behalten können. Bardanes hingegen werde keinen Erfolg haben (7). Der Bericht fährt fort, daß Leon und Michael gegen eine hohe Belohnung zu Kaiser Nikephoros I. übergelaufen seien, während T. als einziger von den dreien dem Bardanes Turkos auch im Unglück treu geblieben sei (8). Unter Leon V. sei T. Turmarches der Phoideratoi geworden. Nach dem Sturz Leons durch Michael II. habe er sich dann gegen diesen erhoben.

Von beiden Berichten ist der zweite zweifellos vertrauenswürdiger, allerdings auch nicht in den Einzelheiten nachprüfbar. Nicht auszuschließen ist, daß Leon, Michael und T. zusammen in der Hetaireia des Bardanes Turkos gedient haben, zumal wenn man bedenkt, daß alle drei später Posten im Thema Anatolikon bekleideten (9). Allerdings schweigt die Chronik des Theophanes, unsere dem Ereignis chronologisch am nächsten stehende Quelle, von einer Beteiligung der drei an der Verschwörung des Bardanes Turkos und über die nachfolgenden Ereignisse. Das ist insofern auffällig, als mit Leon V. zumindest ein Protagonist noch Erwähnung bei Theophanes gefunden hat und man erwarten würde, daß er im Falle seiner persönlichen Beteiligung auch bei der Verschwörung genannt worden wäre. Zudem fällt in den späteren Quellen, die diese Episode behandeln, eine ausgesprochen feindselige Tendenz gegenüber Leon V. und Michael II. auf. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, daß in diese Quellen spätere ikonodule Propaganda eingeflossen ist (10).

Von den beiden oben angeführten Berichten abgesehen, sind Leben und Karriere des T. vor seiner Revolte sind nur noch mit Einschränkungen nachzuzeichnen. Nach Genesios und Skylitzes soll er von Armeniern abstammen und in seiner Jugend am Gazuru-See aufgewachsen sein. Nach Theoph. cont. stammte er aus einer slawischen Familie, die sich aber in Ostkleinasien angesiedelt hatte. Laut Georg. mon. und der Logothetenchronik stammte er aus dem byzantinischen Reich bzw. war ein Rhomäer. Alle Quellen stimmen darin überein, daß er von niederer Herkunft und ungebildet war; zum Teil heben sie allerdings seine Kühnheit und Tapferkeit hervor. Über seine Eltern ist nichts bekannt. Michael syr. III 36 bezeichnet ihn als “Sohn des Môsmâr” (# 5178). Obwohl er von Skylitzes (13,25-28) – vielleicht aufgrund einer falsch verstandenen Vorlage, zur Zeit der Krönung Leons V. noch als jung bezeichnet wird, stimmen die (anderen) Quellen darin über ein, daß er zum Zeitpunkt seiner Erhebung schon älter war, wohl zwischen fünfzig und sechzig Jahren (11).

T. wurde anscheinend von Kaiser Leon V. nach dessen Herrschaftsantritt im Jahre 813 zum Turmarches der Phoideratoi befördert, einer Unterabteilung des Themas Anatolikon (12). Es scheint, daß er sich nach dem Sturz Leons V. gegen dessen Nachfolger Michael II. erhob, auch wenn Michael II. später behauptete, daß die Erhebung noch unter der Herrschaft Leons V. erfolgt sei (13). T. gelang es, mit Ausnahme der beiden Themen Opsikion und Armeniakon den größten Teil der kleinasiatischen Truppen auf seine Seite zu bringen (14), so daß ihm sehr schnell fast ganz Kleinasien zufiel. Auch kontrollierte er die dortigen Steuererhebungen (15). Nicht zu klären ist, ob die Araber auf die Kunde des Aufstands hin Kleinasien angriffen, wie es in einigen Quellen behauptet wird, und ob Thomas daraufhin mit ihnen verhandelte und einen Vertrag schloß (16), oder ob er sich schon von Beginn an um arabische Unterstützung bemühte. Da er bei einem Angriff auf Konstantinopel sein kleinasiatisches Hinterland notgedrungen von militärischen Kräften entblößen mußte, liegen Verhandlungen mit dem Kalifat schon zu Beginn des Aufstands nahe. Übereinstimmung besteht in den Quellen, daß T. sich in Antiocheia von dem dortigen orthodoxen Patriarchen Iob (# 3397) mit Einverständnis des Kalifen al-Ma’mūn (# 4689) zum Kaiser krönen ließ, was gleichfalls auf die arabische Unterstützung seiner Usurpation von Anfang an schließen läßt (17). Nicht ausgeschlossen ist, daß er auch arabische Hilfstruppen anwarb (18).

Wohl um seine Legitimität zu verbessern und seine Ansprüche auf eine breitere Basis zu stellen, adoptierte T. einen seiner Anhänger, der zum Mitkaiser gekrönt wurde und hierbei den Namen Konstantios (# 4056) erhielt. Während Konstantios mit einem Teil der Armee gegen die kaisertreuen Truppen der Themen Armeniakon und Opsikion zog, gegen die er allerdings eine schwere Niederlage erlitt, bei der er selbst den Tod fand (19), marschierte T. mit dem angeblich 80.000 Mann umfassenden Hauptheer gegen Konstantinopel, setzte im Dezember der 15. Indiktion, also 821, an den Dardanellen nach Europa über und begann mit der Belagerung Konstantinopels, die über ein Jahr dauern sollte (20). Um die Lücke zu schließen, die der Tod des Konstantios hinterlassen hatte, adoptierte er einen anderen Gefolgsmann, der unter dem Namen Anastasios (# 317) zum Mitkaiser erhoben wurde (21).

Unterstützung für sein Unternehmen fand T. auch bei alten Anhängern Leons V., so z. B. bei dessen Verwandten Gregorios Pterotos (# 2477; s. dort). Gegen die kaiserliche Flotte gewann er die Unterstützung der Provinzflotten verschiedener Themen, so derjenigen der Kibyrrhaioten und danach der der europäischen Themen (22). Dennoch gelang es ihm nicht, die Hauptstadt zu erobern oder von ihren Nachschublinien abzuschneiden. Im Gegenteil konnte Michael II. der Flotte der Aufständischen schwere Verluste beibringen, so daß T. schließlich kaum noch über Schiffe in größerer Zahl verfügt zu haben scheint (23).

Die Entscheidung in dem Bürgerkrieg fiel, als es Michael II. gelang, den bulgarischen Khan Omurtag (# 5651) zu veranlassen, auf seiner Seite in den Bürgerkrieg einzugreifen (24). Zwar konnte T. den Angriff eines bulgarischen Heeres abwehren, dennoch war er nicht stark genug, die Belagerung Konstantinopels mit der bisherigen Intensität aufrechtzuerhalten, so daß er sich im Herbst 822 nach Diabasis, einem vermutlich an der thrakischen Küste des Marmarameeres gelegenen Ort, ins Winterquartier zurückzog. Die Wiederaufnahme der Belagerung im folgenden Frühjahr mißlang, da Michael II. die Initiative ergriff, gegen T. vorrückte und ihn im Mai 823 schlagen konnte (25).

T. floh mit einem Teil seiner Truppen nach Arkadiopolis in Thrakien, wo er bis zum Oktober 823 von den Truppen Michaels II. belagert wurde. Dann lieferten seine Leute ihn an Michael aus, der ihn grausam hinrichten ließ (26). Auf die Kunde hiervon wurde auch sein Adoptivsohn Anastasios, der sich in Bizye verschanzt hatte, ausgeliefert und hingerichtet (27). Einige Anhänger T.s konnten sich in verschiedenen Orten in Thrakien und Kleinasien noch einige Zeit halten, ehe auch sie sich entweder ergeben mußten, flohen oder überwältigt wurden (28). Nach rund drei Jahren war damit einer der schwersten Bürgerkriege der byzantinischen Geschichte beendet.

Auch in späteren nicht-historiographischen Werken findet der Aufstand des T. Erwähnung. So spricht die Vita Antonii iun. (BHG 142) davon, daß Antonios (# 534), als er noch ek prosopu in Sylaion (oder Attaleia) gewesen sei, Anhänger (# 10490) des T. verfolgt habe und dafür später von Kaiser Theophilos (829–842) zur Rechenschaft gezogen worden sei (29). Laut der Suda (II 608,2f.) verfaßte Ignatios Diakonos (# 2665) Jamben über die Revolte des T. unter dem Titel Τὰ κατὰ Θωμᾶν.

Fazit: Eine Einschätzung der Person des T. ist kaum möglich, da die Quellen in zwei Gruppen mit gegensätzlichen Tendenzen zerfallen: Die einen, die vermutlich auf die Propaganda Michaels II. zurückgehen, diffamieren T., während die anderen, die gegenüber Leon V. und Michael II. feindselig eingestellt sind, ihn positiver darstellen. Dies ist möglicherweise auf religiöse Gründe zurückzuführen, denn T. wird als Anhänger der Ikonenverehrung bezeichnet, was allerdings kaum zutreffen dürfte (30). Der Ikonenstreit scheint bei dem Bürgerkrieg im Gegenteil keine Rolle gespielt zu haben, zumal Michael II. in den Anfängen seiner Regierung hier einen eher versöhnlichen Kurs eingeschlagen hat. Aber es ist natürlich naheliegend, daß im späteren Rückblick ein Gegner des Ikonoklasten Michael leicht zu einem Anhänger der Ikonenverehrung umgedeutet werden konnte.

Anmerkungen: — (1) Z. B. Antartes – ἀντάρτης (Georg. mon., Symeon Log. u. a., Suda; Chronicon Brux.); Multion – μουλτίων (Genesios 25,51); Apostates – ἀποστάτης (Genesios, Theoph. cont.); Tyrannos – τύραννος (Genesios; Skylitzes); Stasiotes — στασιώτης bzw. Stasiarches (Genesios). — (2) Z. B. Deilaios – δείλαιος; Alastor – ἀλάστωρ (Genesios); Morothomas — Μωροθωμᾶς (Theoph. cont. VI 7, p. 474,3. — (3) Michaelis Balbi et Theophili impp. ep., in: MGH Legum Sectio III. Concilia, Tomi II. Pars I., Hannover–Leipzig 1906, 476,15-17 (= Mansi XIV, 417D): suggerebat eis (scil. den Sarazenen, zu denen er angeblich geflohen war), quod ipse esset Constantinus, filius saepe dictae Herenae imperatricis, et quod alter pro eo esset oculis privatus et ipse inlesis oculis sanus evasisset. Dieser Behauptung folgen eine Reihe anderer Quellen, s. z. B. Genesios 25,61f.; Symeon log. (Leon gr. 212,2f.; Theod. mel. 146,7f.; Symeon sl. 92,22f.); Ps.-Symeon 621,8f.; Georg. mon. cont. (Bonn) 784,5f.; Georg. mon. cont. (Muralt) 1001A. — (4) Gegen eine mögliche Annahme des Namens Konstantin spricht allerdings, daß T. seinen beiden Adoptivsöhnen die Namen Konstantios und Anastasios gab und nicht, wie es in der syrischen Dynastie, an die T. damit ja hätte anknüpfen wollen, für einen Konstantin üblich gewesen wäre, Leon. — (5) Michaelis Balbi et Theophili impp. ep. 476,9-37 (MGH); 417C–419C (Mansi XIV ); dieser Bericht ist von verschiedenen anderen Quellen direkt oder indirekt übernommen worden (s. oben Anm. 3). — (6) Der Brief Michaels gibt keine genaue Angabe, wie lange T. sich im Kalifat aufgehalten haben soll, sondern spricht nur allgemein davon, daß er zur Zeit Eirenes geflohen und während der Herrschaft Leons V. zurückgekehrt sei. In den späteren Quellen finden sich unterschiedliche Angaben (z. B. bei Genesios 25,60; Theoph. cont. II 10, p. 51,7f.: 25 Jahre), die aber kaum ernstzunehmen sind (cf. hierzu auch Signes Codoñer 230f.). — (7) Genesios I 6, p. 6,2 – 7,36; I 13, p. 10,20-33; I 18, p. 17,3-11; II 1, p. 22,61f.; Theoph. cont. I 2, p. 7,7 – 8,12; I 12, p. 23,8-12; I 15, p. 26,9-13; I 21, p. 34,10-12; I 24, p. 37,8f.; II 46, p. 46,9f.; II 11, p. 52,14f.; Skylitzes 9,89 – 10,44; 14,55-60; 21,87f.; 26,35-38. 47-51; 30,53-55; Zonaras XV 19, p. 320,4 – 321,1; XV 22, p. 339,15f.; Theod. Skut. 129,16 – 130,1. 4-6). — (8) Genesios 8,44f.; Theoph. cont. I 3, p. 9,18; Skylitzes 11,60f.; Kedrenos II 32,14-20; 33,2-6. — (9) Leon (V). war unter Kaiser Michael I., vielleicht schon unter Nikephoros I. Strategos des Anatolikon. Michael (II.) amtierte als Steuereinzieher in Amorion. T. soll unter Bardanes Protostrator gewesen sein. Unter Leon V. wurde er Turmarch der Phoideratoi, einer Unterabteilung des Themas Anatolikon. — (10) Der Ikonenstreit selbst spielt in der Darstellung der Primärquellen keine Rolle; s. dazu auch unten. — (11) Zur Herkunft und Karriere des T. vor seiner Usurpation: Genesios 7,14f.; Skylitzes 29,20-24; 30,69-72; Theoph. cont. II 10, p. 50,20f.; Symeon log. (Leon gr. 211,21 – 212,1; Theod. mel. 146,5f.; Georg. mon. 793,10f., Georg. mon. cont. (Bonn) 784,4f.; Georg. mon. cont. (Muralt) 1001A. — (12) S. z. B. Skylitzes 13,25-28; Zonaras XV 19, p. 321,6-8. 22, p. 340,4f. — (13) Michaelis Balbi et Theophili impp. ep. 476,20-22 (MGH); 418A (Mansi); auch Theoph. cont. II 10, p. 52,1f. spricht in seiner ersten Variante von einem Ausbruch der Revolte unter Leon V., der wegen seiner Unfähigkeit, die Verschwörung niederzuschlagen, gestürzt worden sei. In der zweiten Fassung bricht die Revolte allerdings unter Michael II. aus (II 11, p. 52,12-16). Vor kurzem hat Afinogenov, in: BZ 92 (1999) 446f., mit der Vita Euthymii Sard. (BHG 2145) 37,204f. eine weitere bisher unbeachtete Quelle für diese frühe Datierung der Revolte beigebracht. Er diskutiert jedoch nicht die (wahrscheinliche) Möglichkeit, daß die Quellen, die in den dreißiger Jahren des 9. Jh.s und später entstanden sind, von der offiziellen Propaganda Michaels II. beeinflußt worden sein könnten, wie wir sie in dem Brief des Kaisers an Ludwig den Frommen wiederfinden. Gegen den Beginn der Revolte schon vor dem Sturz Leons V. spricht auch, daß sich mit Gregorios Pterotos (# 2477) ein Verwandter Leons auf T.s Seite stellte, der von Michael II. verbannt worden war, allerdings später auf die Seite Michaels übertrat; s. unter Gregorios Pterotos, sowie Theoph. cont. II 14, p. 57,16 – 58,14; II 16, p. 62,19 – 63,18; Genesios II 5, p. 27,22-31; 6, p. 29,70-74; Skylitzes 33,51 – 34,69; 36,37-50. — (14) S. hierzu unter Olbianos (# 5646) und Katakylas (# 3639). — (15) Genesios 23,90-93; Skylitzes 30,73-75. — (16) Genesios II 2, p. 24,2-15; Theoph. cont. II 12, p. 54,8-17; Skylitzes 31,91-3. — (17) Genesios II 2, p. 24,15-17; Theoph. cont. II 12, p. 54,23 – 55,3; Skylitzes 31,6-9; Zonaras XV 22, p. 340,17 – 341,1; cf. auch unter Iob. — (18) Hierauf läßt die Aufzählung der zahlreichen Hilfsvölker schließen, die T.s Heer verstärkt haben sollen, s. z. B. Genesios II 2, p. 24,17-20; Theoph. cont. II 12, p. 54,23 – 55,3-8; Skylitzes 31,9 – 32,15; auch Theod. Stud., Ep. 475,3-5 bezeichnet den Vormarsch des Heeres des Thomas als ἡ τῶν Ἀράβων ἔφοδος; cf. zu der Stelle zuletzt Pratsch, Theodoros 273. — (19) S. unter Konstantios (# 4056). — (20) Michaelis Balbi et Theophili impp. ep. 477,2-12 (MGH); 418C-D (Mansi); Genesios II 2, p. 24,22-26; Theoph. cont. II 13, p. 55,22 – 56. 2. 16 – 57,7; Skylitzes 32,18f. 34 – 33,42. — (21) Zu diesen beiden Adoptivsöhnen des T. cf. unter Konstantios (# 4056) und Anastasios (# 317). — (22) Genesios II 5, p. 26,86-88; Theoph. cont. II 13, p. 55,18-22; 16, p. 64,1-4. — (23) Genesios II 2, p. 24,30-32; 6, p. 28,66 – 29,1. 78-86; Theoph. cont. II 15, p. 62,7-18; 16, p. 63,21 – 64,9. — (24) Von Michael II. wurde dies später abgestritten, was von den meisten Quellen offenbar geglaubt worden ist, s. Genesios II 7, p. 29,87-3; Theoph. cont. II 17, p. 19 – 65,13; Skylitzes 37,71-84; s. aber auch Georg. mon. 796,24f., der einen Hilferuf Michaels II. annimmt; cf. auch Dölger, Regesten Nr. 403. — (25) Genesios II 8, p. 30,19-28; Theoph. cont. II 18, p. 67,2 – 68,5; Skylitzes 38,15 – 39,36. — (26) Genesios II 8, p. 31,49-54. 59f.; Theoph. cont. II 19, p. 69,14-16. 22; Skylitzes 40,56-61. 67f. — (27) Genesios II 8, p. 31,60-63; Theoph. Cont. II 19, p. 70,20 – 71,3; Skylitzes 40,73-77; s. auch unter Anastasios. — (28) S. unter Gazarenos (# 1941) und Choireas (# 1072). — (29) Vita Antonii iun. (BHG 142) cap. 31, p. 209,2-5. 21-24. — (30) Entsprechende Behauptungen finden sich erst in späteren Quellen (wie etwa der Vita B Theod. Stud. 320A), während die zeitgenössischen, etwa die Briefe des Theodoros Studites (# 7574) und der Brief Michaels an Ludwig den Frommen hiervon schweigen. Auch in den historischen Werken, bes. Genesios, Theoph. cont., Skylitzes, Georg. mon. und in den verschiedenen Redaktionen der Logothetenchronik, spielt der Ikonoklasmus bei der Revolte des T. keine Rolle; cf. hierzu auch Pratsch, Theodoros 273 (Lit.). Ähnliches gilt für die besonders in der marxistisch beeinflußten Forschung stark herausgestellten sozialen oder ethnischen Ursachen der Revolte, die in den Quellen gleichfalls keine Bestätigung finden.

Q: — (Hist.): Außer den oben angegebenen Quellenstellen s. auch: Theoph. cont. I 2, p. 7,2-7; 7,19 – 8,12; I 3, p. 9,18; II 9–16, p. 49,20 – 63,9; Genesios I 5–6, p. 6,8 – 7,36; I 8, p. 8,51-55; I 11, p. 9,94-1; II 2–6, p. 23,80 – 29,74; Skylitzes 9,5 – 10,45; 13,25-28; 29,18 – 36,50; Georg. mon. 793,7 – 797,16; Georg. mon. cont. (Muralt) 981B. 1001A–1005C; Symeon log. (Leon. gr. 211,18 – 212,18, Theod. mel. 146,3-22; Symeon sl. 92,19-33); Ps.-Symeon 607,6f.; 621,4-19; Georg. mon. cont. (Bonn) 784,1 – 789,1; Zonaras XV 22-23, p. 339,14 – 347,13; Chronicon Brux. 33,4-10; Glykas 532,3; 535,9-19; Theod. Skut. 132,19-23. — (Ep.): Michaelis Balbi et Theophili impp. ep., in: MGH. Legum Sectio III. Concilia, Tomi II. Pars I., Hannover–Leipzig 1906, 476,7 – 478,16; 417E–419C (Mansi XIV). — (Hag.): Vita Antonii iun. (BHG 142) cap. 12, p. 194,32 – 195,3; cap. 13, p. 195,15f.; Vita Nicolai Stud. (BHG 1365) 900A: λαοπλάνος; Vita Barbari (BHG 220) cap. 3, p. 407,29 – 408,3 (Papadopulos-Kerameus); cap. 3, p. 12f. (Papakyriaku); Acta Davidis, Symeonis et Georgii (BHG 494) 231,26 – 232,19; 237,1-3; Euodios (BHG 1214) cap. 11, p. 28-30 (Euthymiades); Vita A Theod. Stud. (BHG 1755) 221C; Vita B Theod. Stud. (BHG 1754) 317D. 320A; Vita C Theod. Stud. (BHG 1755d) 300; Vita Hilarionis Dalmat. (BHG 2177), Resümee Matantseva 21 (col. 35–37); Vita Petri Atroënsis (BHG 2364) cap. 36,13-19, p. 141–143; cap. 39,4-6, p. 149; Vita Petri Atroënsis retractata (BHG 2365) cap. 39,4-6, p. 113. — (Fs.): Konst. Porph., DAI 22,42; Suda. — (arm.): Samuel von Ani 705, evtl. 708 (PG); 421. 423 (Brosset). — (lat.): Gesta episc. Neapol. 54, p. 430,3-10. — (syr.): Michael syr.; Bar Hebraeus.

L : ODB III 2079; LdMA VIII (1997) 698; Nicol 130f. — Lemerle, in: TM 1 (1965) 255–297; Treadgold, in: DOP 33 (1979) 157–197; Köpstein, in: Studien 8. u. 9. Jh. 61–87; ead., in: Graeco-Arabica 4 (1991) 127–140 (zu T.s arabischen Beziehungen); Ditten, Ethnische Verschiebungen 425 (Reg.); Lilie, Eirene 434 (Reg.); Pratsch, Theodoros 272–276. 278; Treadgold, History 434f.; Afinogenov, in: BZ 92 (1999) 437–447.

P: Daß die Propaganda Michaels II. auch die nichtbyzantinischen Quellen beeinflußt hat, zeigt Michael syr. III 37 (ihm folgend Bar Hebraeus 121. 129). Ihm zufolge erklärte T., der schon zur Zeit des Kalifen Hārūn ar-Rašīd zu den Arabern geflohen sei, daß er der Sohn Konstantins VI. sei. Hārūn glaubte das nicht, behielt ihn aber bei sich und behandelte ihn, als ob er wirklich besagter Sohn sei. Angeblich sei dieser T. ein Magier gewesen und habe Visionen gehabt. Später erhielt er von den Arabern ein Heer, mit dem er gegen Konstantinopel zog und es sechs Monate belagerte. Michael II. seinerseits versprach den in Konstantinopel gefangengehaltenen Arabern die Rückkehr in ihre Heimat, wenn sie ihm gegen T. helfen würden. Sie stimmten zu, und T. unterlag in der Schlacht. Michael syr. schließt den Bericht mit der Aussage ab, daß Michael II. den Arabern gegenüber sein Wort gebrochen und sie weiter in der Gefangenschaft behalten habe. Eine etwas kryptische Darstellung gibt Michael syr. III 75 (Bar Hebraeus 133). Danach habe ein byzantinischer Usurpator bei dem Kalifen al-Ma’mūn (# 4689) Zuflucht gesucht. Dieser habe ihn durch Iob, den Patriarchen von Antiocheia (# 3397), zum Kaiser krönen lassen. Der Usurpator habe sich zwei Jahre im byzantinischen Reich aufgehalten, sei dann ohne Erfolg zu den Arabern zurückgekehrt und Muslim geworden. Der Name dieses Usurpators wird nicht genannt, doch kann es sich eigentlich nur um T. handeln, von dem wir wissen, daß er von Iob gekrönt worden ist. — Samuel von Ani berichtet, daß “un faux monarque, nommé Thomas” nach Karin (Theodosiupolis) gekommen sei, eine Nachricht, die von anderen Quellen so nicht bestätigt wird. Allerdings erfahren wir aus dem Brief Michaels II. an Ludwig den Frommen (p. 476,23-25), daß T. zu Beginn seines Aufstands die Provinzen Armeniakon und Chaldia erobern konnte, was für die Korrektheit der Mitteilung Samuels von Ani spricht. Es widerspricht jedoch der aus anderen Quellen bekannten Tatsache, daß neben dem Thema Opsikion auch das Thema Armeniakon nicht zu T. übergegangen ist, sondern daß die Truppen dieser beiden Themen im Herbst 821 einen Sieg über ein von T. gegen sie entsandtes Heer erringen konnten (s. oben).

QuelleSource

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