Fortsetzungsartikel: Basileios I. (# 832).
N: Beinamen: Makedon — ὁ Μακεδών und Kephalas — ὁ Κεφαλᾶς (Skylitzes p. 115,56; Zonaras XVI 5, p. 407,15); altrussische Variante: Vasilě (Nestorchronik 22,5f.), was vielleicht aber nur eine Verschreibung für das sonst übliche Vasilii darstellt; in den arabischen Quellen wird er bezeichnet als “Sohn der Slawin” — Ibn aṣ-Ṣaqlabīya (Ṭabarī) bzw. als Basileios, “der Slawe” — Basīl aṣ-Ṣaqlabī (Mas‘ūdī, Murūǧ, Ibn al-Ǧawzī); arm.: Vasil.
T: Basileus, Autokrator (24. September 867 – 29. August 886).
V: Zur Karriere Basileios’ I. vor seiner Alleinherrschaft s. Abt. I.
Regierungszeit
B. wurde am 24. September 867 von Patriarch Ignatios (# 22712) zum Kaiser gekrönt. Er starb am 29. August 886. Verheiratet war er in zweiter Ehe mit Eudokia Ingerina (# 21754), mit der er die Söhne Leon VI., Stephanos (# 27208) und Alexandros sowie die Töchter Anastasia (# 20280), Anna (# 20427), Helene (# 22572) und Maria (# 24913) hatte. Aus seiner ersten Ehe mit Maria (# 4741) stammte sein Sohn und Mitkaiser Konstantinos (# 23742), der 879 starb. Nicht auszuschließen ist, daß auch eine oder zwei der Töchter aus dieser Verbindung stammten. Ferner hatte er einen Sohn namens Bardas (# 20765), der wohl vor 866 geboren wurde und bald darauf als kleines Kind verstarb. Wahrscheinlich 869 und 870 wurden Konstantinos und Leon zu Mitkaisern gekrönt, während der 870 geborene Alexandros wohl erst später, vielleicht nach dem Tod seines älteren Halbbruders Konstantinos im Jahre 879, gekrönt wurde (1). Stephanos scheint von Jugend an für eine kirchliche Karriere bestimmt gewesen zu sein. Ebenso berichten die Quellen, daß alle vier Töchter des Kaisers ins Kloster gingen. Möglicherweise war eine von ihnen verheiratet, da die Quellen einen Gambros des Kaisers nennen, den Domestikos der Scholen Christophoros (# 21258). Jedoch kann “Gambros” jede Form einer durch Anheirat begründeten Verwandtschaft bezeichnen, also auch einen Bruder der Schwiegertochter o. ä. Es findet sich jedenfalls kein Hinweis darauf, daß eine der Töchter des Basileios geheiratet hätte.
Die auf die sogenannte Logothetenchronik zurückgehenden Quellen unterstellen mehrheitlich, daß alle Söhne des Kaisers in Wahrheit von Michael III. gezeugt worden seien (2), nur der jüngste, Alexandros, sei ein Kind des Basileios und in legitimer Ehe mit Eudokia gezeugt worden. Eine Entscheidung pro oder contra läßt sich auf der gegebenen Quellengrundlage nicht fällen (3). Die Quellen stimmen darin überein, daß Konstantinos nicht nur der ausersehene Nachfolger des Basileios war, sondern auch sein ausgesprochener Lieblingssohn, dessen Tod 879 den Kaiser in eine längere Depression gestürzt haben soll, die ihn auch anfällig für magische Praktiken gemacht habe. So erlangte der Mönch und spätere Archiepiskopos von Euchaïta, Theodoros Santabarenos (# 27619), großen Einfluß bei Hofe, nachdem es ihm angeblich gelungen war, ein Abbild des toten Konstantinos vor seinem Vater erscheinen zu lassen.
Nach dem Tod Konstantinos’ war Leon zum Thronfolger ausersehen, sein jüngerer Bruder Alexandros wurde zum Mitkaiser gekrönt. In den 80er Jahren kam es zum Bruch zwischen B. und Leon, in dessen Folge Leon als Mitkaiser abgesetzt und im Margaritespalast unter Hausarrest gestellt wurde. Die Dauer des Arrests ist unklar: entweder drei Jahre, was den Bruch im Jahre 883 beginnen ließe, oder drei Monate im Frühjahr/Sommer 886. Von den Quellen wird die Schuld hierfür übereinstimmend einer Intrige des Theodoros Santabarenos zugeschrieben. Erst kurz vor dem Tod des Basileios versöhnten sich beide, und Leon erhielt seinen Titel zurück (4). Wenig später starb B., wahrscheinlich nach längerer Krankheit, vielleicht aber auch an den Folgen eines Jagdunfalls, der zu solchen Verletzungen geführt haben soll, daß B. nach neun Tagen am 29. August 886 verstarb (5). Nach dem Zeremonienbuch war er gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn Alexandros in einem Sarkophag aus grünem thessalischen Marmor im Heroon Konstantins des Großen in der Apostelkirche beigesetzt.
Innenpolitik
B. widmete dem Rechtswesen besondere Aufmerksamkeit. In den historiographischen Quellen werden sowohl personelle Maßnahmen als auch Verfügungen erwähnt, die eine bessere Rechtspflege ermöglichen sollten. Verwaltungsvorschriften und insbesondere die Steuerlisten seien vereinfacht worden (6). B. veranlaßte die Abfassung der Eisagoge (früher als Epanagoge bezeichnet) und begann das große Projekt der Basiliken (τὰ Βασιλικά), einer von Veraltetem gereinigten und gräzisierten, in 60 Büchern neu geordneten Zusammenstellung der Texte des Corpus Iuris Civilis (7).
B. war während seiner Regierungszeit häufiger von Usurpationen bedroht, wobei die Quellenlage genauere Aussagen nur selten zuläßt. Theoph. Cont. erwähnt gleich zu Beginn eine Revolte der Strategen Symbatios (# 27445) und Georgios Peganes (# 22082), bei der es sich allerdings wohl um die Dublette eines Aufstandes handelt, der nach 866 wegen der Krönung B.s zum Mitkaiser ausgebrochen war. Ein weiterer Aufstand soll von Romanos Kurkuas (# 26836) ca. 879 angeführt worden sein. Allerdings handelt es sich auch hier wahrscheinlich um eine Dublette, diesmal zu der großen Verschwörung des Ioannes Kurkuas (# 22824) im Winter 885/86, die von zahlreichen, zum Teil namentlich genannten Senatoren und Würdenträgern getragen wurde, aber dank des Verrats eines Beteiligten rechtzeitig aufgedeckt werden konnte. Wie stabil die Herrschaft des Basileios tatsächlich war, läßt sich schwer beurteilen. Auffallend ist der relativ häufige Personalwechsel in Armee und Regierung, dessen Hintergründe wir aufgrund der schlechten Quellenlage nicht ausreichend beurteilen können. Die Quellengruppe um Theoph. cont. und Skylitzes sieht zumeist persönliche Unfähigkeit der Betroffenen als Ursache, während die Logothetenchronik in der Regel persönliche Motive des Kaisers unterstellt, wenn z. B. die Bestrafung des Niketas Xylinites (# 25697) damit erklärt wird, er habe ein Verhältnis mit der Kaiserin gehabt. Ein ähnlicher Fall ist Ioannes Neatokomites (# 22838), der der Geliebte Theklas (# 27583), der Schwester Michaels III., gewesen sein soll. Mit dieser wiederum soll Basileios selbst vor 867 ein Verhältnis unterhalten haben. Ob es sich bei diesen Fällen um Gerüchte gehandelt hat, oder ob ein wahrer Hintergrund zu vermuten ist, läßt sich kaum mehr klären. Ähnliches gilt für den Bruch zwischen B. und seinem Sohn Leon, der in den Quellen auf eine Intrige des Theodoros Santabarenos zurückgeführt wird. Wenn die Mitteilung der Logothetenchronik zutrifft, daß im Zuge dieser Affäre auch Niketas Helladikos (# 25714), der Protobestiarios Leons, bestraft und Andreas (# 20351), der Domestikos der Scholen, zeitweilig abgesetzt wurde, läßt dies auf einen tieferen Hintergrund schließen als auf eine bloße Hofintrige, vor allem wenn die Vermutung zutrifft, daß der Arrest Leons nicht nur drei Monate, sondern drei Jahre gedauert hat. Ganz verwunderlich wäre es nicht, wenn die Herrschaft des B.s umstritten gewesen wäre, da er seinen Vorgänger beseitigen ließ, was eine gewisse Unruhe zur Folge gehabt haben könnte (8).
Kirchenpolitik
Unmittelbar nach seiner Thronbesteigung enthob Basileios den Patriarchen Photios (# 26667) seines Amtes und setzte dessen Vorgänger Ignatios wieder ein. Damit war auch der Streit mit Rom erledigt, und eine noch von Photios initiierte Gesandtschaft an den fränkischen Kaiser Ludwig II. (# 24755) wurde zurückgerufen. Um die Anhänger des Photios ruhigzustellen und jeden Vorwurf zurückzuweisen, der Kaiser würde eigenmächtig in die Belange der Kirche eingreifen, schickte Basileios mehrere Gesandtschaften an den Papst in Rom, in denen er anbot, daß die Parteien des Ignatios und Photios je einen Vertreter nach Rom schicken sollten, um dort ihre Standpunkte vorzutragen. Dies war als Vorstufe zu einem Konzil gedacht. Wie der Liber Pont. mitteilt, ertrank allerdings der Vertreter der photianischen Partei bei der Überfahrt. Papst Hadrianus II. (# 22537) stimmte dem Angebot zu. B. berief daraufhin ein allgemeines Konzil ein, an dem auch Vertreter des Papstes teilnahmen. Auf diesem Konzil wurde Photios verurteilt und die Wiedereinsetzung des Ignatios bestätigt. Wahrscheinlichstes Motiv dafür war der Wunsch des Kaisers, den Streit innerhalb der byzantinischen Kirche zu beenden. Die Person des Photios selbst scheint nicht ausschlaggebend gewesen zu sein, da er zwar zunächst verbannt wurde, aber dennoch nicht völlig in Ungnade fiel, sondern einige Zeit später in den Kaiserpalast zurückgerufen und zum Erzieher der Söhne des Kaisers bestimmt wurde (9). Drei Tage nach dem Tod des Ignatios († 23.10.877) kehrte Photios auf den Patriarchenthron zurück. Die sich daraus innerhalb der byzantinischen Kirche und im Verhältnis zum Papsttum ergebenden Schwierigkeiten wurden auf einem weiteren Konzil 879/80 geregelt.
Gegenüber Rom beharrte Byzanz auf der Zugehörigkeit der bulgarischen Kirche zum Stuhl von Konstantinopel und intensivierte die Christianisierung der Bulgaren. Ebenfalls im Zusammenhang mit der Abgrenzung des byzantinischen Einflußbereichs gegenüber dem römischen stand wohl B.s Einladung an den Slawenapostel Methodios (# 25062) nach Konstantinopel, wo er diesen ehrenvoll empfing (ca. 881/82 oder 883) und einen von dessen Schülern als Presbyteros (# 30697) und einen Diakonos (# 30698) samt Büchern (d. h. slawischen Übersetzungen kirchlicher Bücher) bei sich behielt (10). Die Mission in Südrußland scheint durch die Entsendung eines Erzbischofs (# 30649) gleichfalls verstärkt worden zu sein. Ebenso bemühte sich der Kaiser um die Bekehrung der Juden, denen Ämter und Steuererleichterungen in Aussicht gestellt wurden, wenn sie Christen würden. Auf jüdischer Seite wurde diese Politik, wahrscheinlich zu Recht, als gewaltsame Verfolgung interpretiert (11). Die Bemühungen zur Judenbekehrung scheinen immerhin so erfolgreich gewesen zu sein (oder ausgesehen zu haben), daß ein kaiserlicher Beamter, der Protasekretis Christophoros (# 21257), die Judenbekehrung unter B. in zwei Gedichten preisen konnte. Ähnliches berichten viele Chronisten, auch wenn Theoph. cont. V, p. 341 zu verstehen gibt, daß nach dem Tode des B. viele Juden wieder zu ihrem alten Glauben zurückkehrten.
B. engagierte sich auch im Bau neuer und in der Ausbesserung verfallener Kirchen und Klöster. Die Quellen berichten von einer ganzen Reihe solcher Maßnahmen, besonders auch nach dem großen Erdbeben vom Januar 869 (12). Insbesondere ließ er auf dem Gebiet des Kaiserpalastes eine neue Kirche errichten. Sie erhielt den Namen Nea Ekklesia und wurde die neue Palastkirche. Zu dem Bau wurden angeblich sogar die Matrosen der kaiserlichen Flotte hinzugezogen, was laut der Logothetenchronik dazu führte, daß die Flotte zu spät auslief, um das von den Arabern belagerte Syrakus zu retten. Hingegen sieht die Chronik des Theoph. cont. in der Beteiligung der Matrosen eine sinnvolle Beschäftigungspolitik des Kaisers, während sie die Verspätung der Flotte dem Flottenbefehlshaber Adrianos (# 20122) anlastet, der aus Furcht vor schlechtem Wetter bei Monembasia geankert und die Weiterfahrt nach Sizilien nicht gewagt habe. Dem venezianischen Chronisten Johannes Diaconus zufolge bat der Kaiser den venezianischen Dogen Ursus I. Parteciacus (# 28413) um die Zusendung von Glocken für diese Kirche. Der Doge soll zwölf Glocken geschickt haben, und seit dieser Zeit seien, wie Johannes Diaconus erklärt, bei den Byzantinern Glocken in Gebrauch (13).
Im Jahre 883 (im Juni einer 1. Indiktion) stellte der Kaiser ein Sigillion (= Actes du Prôtaton, Nr. 1, l. 1-26, p. 180) aus, durch das er den Mönchen des Athos und dem Kloster Kolobu (in der Nähe von Hierissos und auf der Landenge gelegen, die zur Halbinsel Athos führt, aber außerhalb des eigentlichen Athos-Gebietes) Schutz vor jeder Art der Belästigung seitens der Beamten oder der benachbarten Bevölkerung garantierte (l. 11: ἀθορύβους καὶ ἀταράχους διάγειν ..., l. 12-15: ἀπό τε στρατηγῶν, βασιλικῶν αν(θρώπ)ων καὶ εως ἐσχατου αν(θρώπ)ου τοῦ δουλείαν καταπιστευομένου, ἔτι δὲ και ιδιώτας καὶ χωριάτας καὶ εως του εν τω μύλωνι ἀλήθοντος, ἵνα μὴ ἐπηρεάση τις τους αυτοὺς μο(να)χ(ούς) ..., l. 19-21: διαφυλαττεσθαι κὰι τὸ μοναστήριον ... [sc. τοῦ Κολοβοῦ] καὶ τους εν τω ... ὄρει ασκητὰς ἀπο παντων τῶν προειρημένων παρενοχλησεων ἐλευθέρους καὶ αδιασειστους). Papachryssanthou, in: Actes du Prôtaton, p. 45, argumentiert überzeugend dafür, daß es sich bei dem Sigillion des B. für den Athos um den allerersten kaiserlichen Erlaß für den Athos handelt. In einem Erlaß seines Sohnes Leon VI. (= Actes du Prôtaton, Nr. 2) wird mehrfach auf das Sigillion des B. für den Athos Bezug genommen.
Die Vita Hilarionis berichtet in aller Ausführlichkeit über die Translation der Gebeine des heiligen Hilarion von Thessalonike nach Konstantinopel, die auf Befehl des Kaisers vollzogen worden sei. Hier und in der im folgenden erzählten Gründung des Ivironklosters bei Konstantinopel wird die Rolle des überaus frommen Kaisers sehr herausgestellt. Der konkrete Quellenwert der Vita scheint jedoch eher zweifelhaft zu sein (14).
Außenpolitik
Ostgrenze: Die äußeren Beziehungen des Reiches zur Zeit des B. sind vor allem von einer aggressiveren Politik im Grenzgebiet zwischen Byzanz und dem ‘abbāsidischen Kalifat gekennzeichnet. Zu Beginn der 70er Jahre zog der Kaiser selbst gegen die Paulikianer von Tephrike, erlitt allerdings eine Niederlage und wäre fast selbst gefangengenommen worden. Aber 872/73 gelang den byzantinischen Streitkräften, die von dem Domestikos Christophoros (# 21258) geführt wurden, ein großer Sieg über die Paulikianer, deren Anführer Chrysocheir (# 21340) getötet wurde. 878 schließlich wurde die paulikianische Hauptstadt Tephrike eingenommen und zerstört. Zypern scheint in dieser Zeit von Byzanz erobert und für sieben Jahre als Thema eingerichtet worden zu sein, ehe es wieder in seinen früheren Status zurückfiel (15).
Gegenüber dem Kalifat selbst fanden mit wechselndem Erfolg Feldzüge gegen die muslimischen Emirate Melitene und Tarsos statt. Im Jahr 873 gab es einen Vorstoß unter dem persönlichen Befehl des B. ins byzantinisch-arabische Grenzgebiet, bei dem zunächst Samosata (Sumaysāṭ) und danach Melitene (Malaṭya) angegriffen wurden. Die arabischen Quellen berichten von einer byzantinischen Niederlage gegen die Truppen des Aḥmad b. Muḥammad al-Qābūs (# 20190), bei der der Patrikios Naṣr al-Aqrīṭišī (# 25495) getötet wurde (16). Im Jahr 879 unternahm B. einen Feldzug gegen Germanikeia in Syrien, konnte die Stadt aber nicht einnehmen (17). Ein weiterer von B. persönlich geleiteter Feldzug gegen die Araber fand im Jahr 268 a. h. (1.8.881 – 20.7.882) statt. B. belagerte das von den Truppen von Germanikeia (Mar‘aš) und Adata (al-Ḥadaṯ) unterstützte Melitene, wurde aber in die Flucht geschlagen und bis nach as-S.rī‘, bei dem es sich vielleicht um Sirica, das heutige Kemer im Nordwesten von Arabissos handelt, verfolgt (18).
Italien: Während die Araber im Osten eher in die Defensive gedrängt wurden, agierten sie im Westen wesentlich offensiver. Von ihren Stützpunkten in Nordafrika, Kreta und Sizilien aus stießen sie immer wieder gegen die byzantinischen Besitzungen vor, belagerten unter anderem Ragusa und führten Plünderungszüge bis in die nördliche Ägäis hinein durch. Jedoch verzeichnete die byzantinische Flotte, besonders unter dem Kommando des Niketas Ooryphas (# 25696), zwischen 868 und 872 einige Erfolge. Der als Nachfolger des Niketas amtierende Nasar (# 25490) errang zu Anfang der 80er Jahre einen Sieg über eine Flotte aus Nordafrika, die die Ionischen Inseln plündern wollte, und segelte im Anschluß nach Unteritalien und Sizilien, wo er einige Küstenstädte zurückgewinnen und einen weiteren Seesieg erringen konnte. Es gelang, in Unteritalien die Araber aus Bari und Tarent zu vertreiben und einige kleinere Städte zu erobern, wobei insbesondere die Einnahme von Amanteia in den Quellen hervorgehoben wird. Auch das Heer errang einige Erfolge, wobei die lokalen Verbände durch Abteilungen der europäischen und kleinasiatischen Themen verstärkt wurden. 880/81 kämpfte der Protobestiarios Prokopios (# 26758) in Unteritalien; auf ihn folgten Stephanos Maxentios (# 27223) und Nikephoros Phokas (# 25545). Überschattet wurden die byzantinischen Erfolge in Unteritalien von dem Verlust von Syrakus am 20. oder 21. Mai 878 nach fast einjähriger Belagerung. Fortan war Byzanz auf Sizilien auf ein relativ kleines Gebiet im Nordosten der Insel beschränkt, dessen Hauptort Taormina war. (Quellen und weitere Einzelheiten s. unter den genannten Personen.)
Gegen die arabischen Angriffe in Unteritalien suchte B. auch das Bündnis mit dem fränkischen Kaiser Ludwig II., dem er die Heiratsverbindung der fränkischen Prinzessin Irmengard (# 23548) mit seinem Sohn Konstantinos vorschlug. Das Bündnis kam nicht zustande, dafür entwickelte sich ein heftiger diplomatischer Schlagabtausch, in dessen Verlauf beide Seiten sich gegenseitig Vorwürfe machten und die Berechtigung zur Führung des Kaisertitels absprachen (19). Nach dem Tod Ludwigs II. im Jahre 875 fielen die Franken als Bündnispartner gegen die Araber für längere Zeit aus.
Dennoch scheint Byzanz in dieser Zeit im Westen eher diplomatisch aktiv gewesen zu sein. So gab es eine Reihe von Gesandtschaften an den ostfränkischen König Ludwig “den Deutschen” (# 24754), die freundlicher Natur gewesen zu sein scheinen (s. z. B. Dölger–Müller, Regesten Nr. 489. 491). Mit den Päpsten, die die päpstliche Autorität über die neu bekehrten Bulgaren beanspruchten, kam es zu Auseinandersetzungen, in deren Folge letztendlich die Zugehörigkeit der bulgarischen Kirche zum Bereich des Patriarchats von Konstantinopel bestätigt wurde (s. unter Hadrianus II. [# 22537] und Iohannes VIII. [# 23470]).
Balkan: Auf dem Balkan gab es zu dieser Zeit keine größeren Probleme. Mit Bulgarien herrschte Frieden. Im Hinterland der Adria konnte Byzanz seine Position ausbauen und einige lokale Machthaber zur Anerkennung der byzantinischen Oberhoheit bringen. In die lokale Hierarchie griff B. nicht ein. Auf der Peloponnes fielen die Besitzungen der überaus reichen Witwe Danelis (# 21390) an den Kaiser. Wenn die Vermutung zutrifft, daß es sich bei Danelis nicht um eine normale, wenn auch sehr reiche Grundbesitzerin gehandelt hat, sondern um die Herrin eines halbunabhängigen Slawenstammes (sog. Sklavinie), dann könnte dies bedeuten, daß die Peloponnes zur Zeit des Basileios wieder ganz unter die direkte Verwaltung des Reiches fiel; auch dies wäre ein Zeichen für die wachsende Stabilität der byzantinischen Position auf dem Balkan.
Anmerkungen: — (1) Dölger–Müller, Regesten, p. 1, gehen davon aus, daß Konstantinos 867/68, Leon 870 und Alexandros zwischen September und November 879 zu Mitkaisern gekrönt wurden; zu dem Zeitpunkt der Krönung des Alexandros zum Mitkaiser s. dort. Erwähnung des Machtantritts auch bei Mas‘ūdī, Murūǧ II 352,11 – 353,1. — (2) Hierbei wird fälschlich auch Konstantinos als Sohn Michaels III. und Eudokias bezeichnet. — (3) Cf. dazu Mango, in: ZRVI 14–15 (1973) 17–27, der für eine Vaterschaft Michaels III. eintritt, während zuletzt Kislinger, in: JÖB 33 (1983) 119–135, B. für den Vater hielt. — (4) Die Datierung ist unklar, da die Quellen widersprüchlich sind und entweder unbestimmt von einer langen Dauer sprechen oder entweder drei Monate bzw. drei Jahre nennen. Die Logothetenchronik verknüpft mit der Gefangensetzung Leons auch die Absetzung des Andreas (# 20351) und dessen Ersetzung durch (Kesta) Styppeiotes (# 23699). Wenn dies zutrifft, muß Leon schon 883 gefangengesetzt worden sein, da Kesta Styppeiotes laut den arabischen Quellen am 14. September 883 eine schwere Niederlage gegen die Araber erlitt, die auch von den griechischen Quellen erwähnt wird. Demzufolge wäre der Bruch zwischen B. und Leon spätestens im Sommer 883 anzusetzen, und der Arrest hätte in der Tat drei Jahre gedauert; expressis verbis von drei Jahren spricht der Sermo in Theophano (BHG 1795) cap. 19, p. 39,28f.: ἔτος ἤδη τρίτον. Allgemein hierzu cf. auch Jenkins, in: DOP 19 (1965) 102. Andererseits neigt die Logothetenchronik dazu, von B. getroffene Entscheidungen mit persönlichen Motiven des Kaisers zu begründen, auch wenn dies nicht immer überzeugend ist. Insofern muß die Absetzung des Andreas nicht unbedingt mit dessen von der Logothetenchronik unterstellter Parteinahme für Leon zusammenhängen. — (5) Dieser Jagdunfall ist legendenhaft ausgeschmückt. B. soll von einem riesigen Hirsch, dessen Geweih sich in seinem Gürtel verfangen hatte, aus dem Sattel gehoben und über mehrere Meilen fortgeschleppt worden sein, ehe ein Begleiter (# 30718) den Gürtel mit dem Schwert durchschnitt und den Kaiser so befreite. Angeblich ließ B. ihn darauf hinrichten, da er das Schwert gegen den Kaiser gezogen habe. Ob diese Legende möglicherweise einen Anschlag auf B. bemänteln sollte oder andere Ursachen gehabt hat, läßt sich nicht mehr feststellen. In arabischen Quellen wird behauptet, daß die drei Söhne B.s (Leon, Stephanos und Alexandros) für den Tod ihres Vaters verantwortlich gewesen seien. Bei Ibn al-Ǧawzī XII 229,17 ist zu lesen, daß B. umgebracht wurde. Diesen Nachrichten folgend, nimmt Jenkins, Centuries 196f., an, daß B. von seinen Söhnen ermordet wurde; cf. dazu Markopulos, Kaiser Basileios I. und Hippolytos (genaue Angabe s. unter L), der den Unfall als solchen akzeptiert, aber eine literarische Mythisierung für wahrscheinlich hält. Skylitzes, Basileios Kephalas 47, p. 170,47f., weiß nichts von einem Jagdunfall, sondern läßt Basileios an einer Diarrhöe (διαρροίας νόσος) sterben. In ähnlicher Weise spricht die Vita Theophanus (BHG 1794) cap. 20, p. 14,3f., von Krankheit und Alter (Βασίλειος νόσῳ καὶ γήρᾳ καμφθείς, τῇ φυσικῇ κατηπείγετο διαλύσει) und weiß nichts von einem Jagdunfall. Gleiches gilt für den, allerdings sehr kurzen, Sermo in Theophano (BHG 1795), cap. 20, p. 39,31f. Am ausführlichsten ist die Vita Euthymii (BHG 651) I, p. 3,1 – 5,32 (Karlin Hayter), die auch angibt, daß B. nach neun Tagen gestorben sei. — (6) S. z. B. Dölger–Müller, Regesten Nr. 472. 507. — (7) Zur Eisagoge bzw. Epanagoge s. ODB I 703f.; Schminck, Rechtsbücher 1–15. Sie wurde vom Patriarchen Photios verfaßt (Schminck, Rechtsbücher 14 [Lit.]) und erschien wohl erst kurz vor dem Tode des B., frühestens 885, wahrscheinlicher aber 886 (Schminck, Rechtsbücher 15). Zu den Basiliken: Die Bezeichnung τὰ Βασιλικὰ erscheint erstmalig im 11. Jh., im Titel heißt das Werk “Sammlung und Zusammenstellung der ganzen Gesetzgebung” — ... πάσης νομοθεσίας ... συναγωγὴ καὶ σύνταξις, cf. die Edition des Prooimions in: Schminck, Rechtsbücher 22. Die Basiliken wurden von Leon VI. vollendet und mit ihrem Prooimion versehen. Lit. zu den Basiliken: ODB I 265f.; LdMA I (1980) 1528f. (Pieler); Schminck, Rechtsbücher 17–53. Der Procheiros Nomos, der früher B. und der Zeit 870–879 zugeschrieben wurde, ist jedoch nicht auf B. zurückzuführen, sondern ist als Revision der Eisagoge von dessen Sohn Leon VI. im Jahre 907 in Auftrag gegeben worden, s. ODB III 1725 s. v. “Prochiron”; Schminck, Rechtsbücher 55–107; Troianos, Πηγές του Βυζαντινού δικαίου 176–181; Oikonomides, in: DOP 30 (1976) 173–193. — (8) Wir hören allerdings in keiner Quelle, daß es nach 867 ausgesprochene Anhänger der alten Dynastie gegeben hätte, die mit Michael III. zudem ihren letzten männlichen Vertreter verloren hatte. Aber der Aufstieg des Basileios könnte natürlich Nachahmer hervorgerufen haben. — (9) Die Vita Ignatii und, ihr folgend, Ps.-Symeon, begründen den Wiederaufstieg des Photios damit, daß dieser in der Verbannung eine fiktive, prophetische Genealogie des Kaisers angefertigt habe, die dessen Stammbaum bis auf den antiken armenischen Herrscher Teridates zurückführte (Genaueres s. unter Photios). — (10) Vita Methodii Thess. cap. XIII 2-6; laut Dvornik, Missions 170–174: Winter 881 – Frühjahr 882. — (11) Ausführlichste jüdische Quelle ist das Megillat Ahimaaz 101–104 (Kaufmann); 127–131, Nr. 63–73 (Starr, Jews); cap. 11–17, p. 260–270 (Bonfil); eine Erwähnung findet sich in einer anonymen Danielsvision aus dem 10. Jh, s. Vision Daniels 305 (Sektion D) (Sharf); 30 (Bonfil); cf. dazu auch Dölger–Müller, Regesten Nr. 511a (= Dölger, Regesten Nr. 479); cf. auch Sharf, Jewry 87–92; Dagron, in: TM 11 (1991) 349f.; Bonfil, in: RSBN 40 (2003) 37–41. — (12) S. z. B. Theoph. cont. V 78–94, p. 321–341. Auf die Zeit nach dem Erdbeben vom Januar 869 dürften die Restaurationsarbeiten an der Hagia Sophia und die Schenkung des kaiserlichen Gutes Mantea bzw. Mantaia, dessen Einkünfte die Beleuchtung und den Unterhalt der Kleriker der Hagia Sophia decken sollten, zu datieren sein, cf. Kresten, in: Wiener Studien 114 (2001) 629–634; Dölger–Müller, Regesten Nr. 481b [510]; von Ausbesserungen der bei dem Erdbeben entstandenen Schäden und von Ausschmückungen an dem Pegekloster bei Konstantinopel berichtet der Wunderbericht des Klosters, der betont, daß der Kaiser hierbei auch auf den Widerstand einiger Vornehmer (μεγιστάνεις) gestoßen sei: De templo B. M. V. τῆς Πηγῆς et miraculis (BHG 1072) cap. 13, p. 882B; ein Hinweis auf die Restaurierung findet sich auch in der Anthologia Graeca I 109 (ed. Beckby I, p. 172); zum Theotokoskloster tes peges cf. Janin, Églises 223–228; eine Reihe von Neubauten bzw. Reparaturen und Verschönerungen durch B. werden in den Patria erwähnt: III 43, p. 234,1-3 (Anastasiakirche); III 29a, p. 225,11f.; III 86, p. 246,14 – 247,2 (Diomedeskirche); III 186, p. 274,15-17 (Euphemiakirche sowie Gräber und Bad am Petrion); 29a, p. 225,10-12; 162, p. 267,1-3; 206, p. 280,3f.; IV 32, p. 288,15 (Nea Ekklesia); 33, p. 288,26 – 289,12 (Ms G in app. crit.) (Lazaroskloster); 29a, p. 225,10-12; 162, p. 267,1-3; IV 32, p. 288,15 (Marienkirche am Forum); 162, p. 267,1-3 (Phokaskirche); 24, p. 221,6-8; 29a, p. 10-12 (ta Steiru bzw. ta Tzeru); 29, p. 225,6; 206, p. 279,14 – 280,1 (Tzykanisterion); 162, p. 267,1-3 (Pegepalast); zu den Erwähnungen in den Patria cf. Berger, Patria, sub indice; allgemein s. auch Liudprand, Antapodosis I 10, p. 9,1-20. — (13) Johannes Diaconus 126,13-16 (Monticolo); III 26 (Berto). Den Bau der Nea Ekklesia erwähnt auch die Vision Daniels 305 (Sektion D) (Sharf); 30 (Bonfil); zur Nea Ekklesia cf. Janin, Églises 361–364. — (14) Vita Hilarionis cap. 31, p. 261,23f.; cap. 33–44, p. 262,20 – 269,8 (Peeters); cap. 31,2f., p. 133; cap. 33,1 – 44,6 (Martin-Hisard). — (14) Zu der Vita cf. Prolegomena II 214f. — (15) Zu den Paulikianern cf. unter den genannten Personen; zu der zeitweiligen Rückeroberung Zyperns s. Konst. Porph., De them. XV,20-23, p. 81.; sowie unter Alexios (# 20238). — (16) Ṭabarī III 1880,10-12; Übers.: Vasiliev, Arabes II 2, p. 6; Ḏahabī, ‘Ibār II 18,5-7; Ibn al-Aṯīr VII 267,1f.; Ibn Šaddād 340,7-10; Übers.: Eddé, Description 171,9f. — (17) Leonis imp. Tactica IX 14 (PG); 9, 60-66, p. 158 (Dennis); Erwähnung des Feldzugs bei Ibn al-Ǧawzī XII 207,6f. — (18) Ṭabarī III 2026,6f.; Übers.: Vasiliev, Arabes II 2, p. 8f.; Ibn Ḫaldūn III 710,12; zu dem Ort as-S.rī‘ cf. Vasiliev, Arabes II 1, p. 100 Anm. 1; Hild–Restle, Kappadokien 289 s. v. “Syricha” vermuten dahinter die römische Itinerarstation Siricis im Tal des Saros bei Keklikoluk, etwas südlich des heutigen Kemer. — (19) Dölger–Müller, Regesten Nr. 480. 487; RdIm Nr. S 138. 142f. 145; Böhmer–Zielinski, Regesten 1, Nr. 301 (Winter 869/870); Nr. 324 (Februar–August 871); Nr. 325 (Februar–Anfang August 871).
Q: — (Hist.): Theoph. cont. V, p. 211–353; Skylitzes, Basileios Kephalas p. 115–170; Symeon log. (Leon gr. 253–262; Theod. mel. 176–183; Symeon sl. 111–114); Symeon log. (Wahlgren) 132,1-182; Georg. mon. cont. (Bonn) 839–848; Georg. mon. cont. (Muralt) 1072–1088; Georg. mon. cont. (Istrin) 17–24; Ps.-Symeon 686–700; Zonaras XVI 3, p. 393,17 – 394,2; 5, p. 407,15; Michael Psellos, Historia Syntomos 99, p. 86,69 – 88,99; Kleinchroniken I 14,48, p. 138; Petros v. Alexandreia 197,34-36. — (Ep.): Arethas, Scripta minora Nr. 8, I, 85,27. — (Conc.): Kanones Deusdedit Nr. 432, p. 610,8f.; Nr. 434, p. 612,10; Synodicon vetus, cap. 162,2-5, p. 138; cap. 163,11f., p. 140; cap. 166,1, p. 142. — (Hag.): Vita Basilii iun. (BHG 263) fol. 3v–4r (p. 284f. Vilinskij); cap. 2, p. *20C (AASS); fol. 32v (p. 303 Vilinskij); cap. 23, p. *25A (AASS); fol. 38v (p. 307 Vilinskij); cap. 28, p. *25F–*26A (AASS); Vita Constantini Iudaei (BHG 370) cap. 69, p. 648C-F; Vita Euthymii (BHG 651); Vita Ignatii (BHG 817) 565C–568C; Encomium Ignatii (BHG 818) 293A-B; Vita Irenae Chrysobalanton (BHG 952) cap. 21, p. 9 – 100,9 (ohne Namensnennung, legendär); De templo B. M. V. τῆς Πηγῆς et miraculis (BHG 1072) cap. 13, p. 882B; cap. 17, p. 883E-F; Vita Mariae iun. (BHG 1164) cap. 5, p. 693F; Vita Nicolai Stud. (BHG 1365) 916B; Vita Iosephi Hymnographi (BHG 944) p. 1,4f.; Vita Theophanus (BHG 1794); Sermo in Theophano (BHG 1795); Synax. Cpl. 123/124,52-55; 297/298,38; 314,38f.; 315,211; 470,21; Men. Basilii 124D. 209C. 464A. — (Fs.): Nikephoros, Chron. Synt. 101,24f.; 106,1; 120,13f.; Konst. Porph., De cerim. II, 42, p. 643,4f.; idem, De Them. X,10f., p. 74; XV,20-24, p. 81; X,33f., p. 96; XI,24-28. 33-44, p. 97f.; idem, DAI 30,124-132; Anonymus, Lists 37,6; 40,7 (Downey); Leonis imp. Tactica IX 14; XVIII 101; XVIII 123; XVIII 140 (PG); 9,60-66, p. 158; 18,453-460, p. 470 (Dennis); Patria. — (Sonst.): Leon VI., Grabrede auf Basileios I. — (Dok.): Actes du Prôtaton, Nr. 1 (Juni 883, 1. Indiktion), l. 1-26, p. 180 passim; Actes du Prôtaton, Nr. 2 (Februar 908, 11. Indiktion), l. 4. 8f. 11, p. 184; l. 46. 49f. 57, p. 185; Nr. 5 (nach Mai 942, vor August 943), l. 23, p. 195. — (Vers.): Gedicht des Protasekretis Christophoros im Cod. Vat. Barb. gr. 310, ed. F. Ciccolella, in: Medioevo greco “0” (sic) (2000) 72–77, bes. p. 75, v. 91 (ältere Ed.: Matranga, Anecdota Graeca 667–670 = PG 117, col. 1179–1184); drei anakreontische Gedichte des Patriarchen Photios auf B., ed. Ciccolella, in: OCP 64 (1998) 305–328 (griech. Text: 308–315); ältere Ed. in: PG 102, 577–584; Gedicht Εἰς τὸν Βασίλειον βασιλέα eines anonymen Dichters im Cod. Laurent. IX, 23, ed. A. Markopoulos, An Anonymous Laudatory Poem in Honour of Basil I., in: DOP 46 (1992) 230f.; ältere Edition: A. Brinkmann, in: Alexandri Lycopolitani contra Manichaei opiniones disputatio, Leipzig 1895, p. xvi–xxii. — (Ms.): Cod. Neapol. Bibl. Nat. Suppl. gr. 12* (2. Hälfte des 9. Jh.s), fol. 1v. 30r: Βασιλείου κράτος (zitiert nach Iacobini, Segno del possesso 154f. mit Abb. 2). — (lat.): Liber pont. II 108, p. 177,31 – 179,21; Annales Fuldenses (a. 872) p. 75; (874) p. 81; Annales Bertiniani 98,42 – 99,1 (Waitz); 153,23-25 (Grat); Johannes Diaconus, Cronaca Veneziana 119,4; 126,13-16 (Monticolo); III 4. 26 (Berto); Dandolo, Chron. Venet. 156,32-35; 163,9; Lupus Protospatarius 52 (a. 861); MGH Epp. VI, Epp. Hadriani II. Nr. 37, p. 747f.; Nr. 40–41, p. 754–762; MGH Epp. VII, Epp. Iohannis VIII. Nr. 69. 72, p. 63–65. 67; MGH Epp. VII, Anastasii bibliothecarii Epp. Nr. 5, p. 407,25-38; zu dem Briefwechsel mit Ludwig II. s. Chron. Salernitanum 107, p. 107,29 – 121,2 (= MGH Epp. VII, Ludovici II. Imperatoris Epistola 386–394. — (arm.): Yovhannēs Drasx, cap. 29 [p. 38f.], p. 203 (B.-Ch.) = cap. 29,13, p. 129,5-9 (Maksoudian); Stephan von Taron (Asołik) III, cap. 2, p. 115,8-10 (Gelzer); p. 7 (Macler); cap. 3, p. 116,24f. (Gelzer); p. 10 (Macler); Vardan, cap. 45 [85f.], p. 186,1-17; 187,3-6 (Thomson); cap. 49 [91], p. 190 (Thomson); cap. 51f. [92f.], p. 191 (Thomson). — (georg.): Vita Hilarionis cap. 31, p. 261,23f.; cap. 33–44, p. 262,20 – 269,8; Synodikon georg. 313; Vita Ioannis Ascetae (in georgischer Sprache); hier benutzt nach der Paraphrase von Kekelidze, in: Bedi Kartlisa 19–20 (48–49) (1965) 62–64. — (syr.): Michael syr. III 117; Chronik v. 1234: cap. 229, p. 28; Bar Hebraeus 146. — (arab.): Ṭabarī; Mas‘ūdī, Murūǧ; Ibn al-Ǧawzī; Ḏahabī, ‘Ibār; Ibn al-Aṯīr; Ibn Šaddād. — (hebr.): Megillat Ahimaaz 101–104 (Kaufmann); 127–131 Nr. 63–66 (Starr, Jews); cap. 11–17, p. 260–270 (Bonfil); Vision Daniels 305 (Sektion D) (Sharf); 30 (Bonfil). — (sl.): Vita Methodii Thess. cap. XIII 2-6 (ohne Namensnennung); Nestorchronik 22,5f. — (Sg.): ZV 57 (ähnlich Barnea, in: Studii şi cercetări de istorie veche 17 [1966] Nr. 5, p. 281–283). 58 (zusammen mit Konstantinos; datiert spätes 9. bis frühes 10. Jh.). 59 a-d (zusammen mit Konstantinos; datiert 869–879). Die Sammlung Zacos enthält noch elf weitere Specimina; ähnlich sind SSig 419; Lichačev, Nekotorye 536; Konstantopulos (JIANG 6) 279 (jedoch Basileios II. zugeschrieben und demzufolge falsch datiert); (JIANG 9) 279 α; Laurent, Orghidan 3. — (Inscr.): Beševliev, Spätgriechische und spätlateinische Inschriften Nr. 158,4, p. 106; Nr. 184b, p. 125; Anthologia Graeca I 109 (ed. Beckby I, p. 172); IX 686 (ed. Beckby III, p. 408); XVI 44 (ed. Beckby IV, p. 326). — (Num.): Morrisson II 537–547; Catalogue, Byzantine Coins III/2, p. 473–506: Taf. XXX–XXXIII; Grierson, Coins 397 (Reg.): Abb. Nr. 773–775. 798. 812–817. 848. 860–863. 867–871.
L: ODB I 260; II 1262f.; LdMA I (1980) 1521f.; Savvides IV 228–235; SSS VII (1986) 417f.; KME I (1985) 328. — Vogt, Basile; Adontz, in: Byz 8 (1933) 501–513; Jenkins, Imperial Centuries 196f.; Tobias, Basil; Karlin-Hayter, in: Vita Euthymii (BHG 651) 148f.; Schreiner, Kleinchroniken II 107; Glossar (lat.) I 335-340; Haldon, Treatises 268f. (Lit. zur Eroberung von Tephrike); A. Markopoulos, Kaiser Basileios I. und Hippolytos. Sage und Geschichte, in: Lesarten. Festschrift für Athanasios Kambylis, hrsg. von I. Vassis – G. S. Henrich – D. R. Reinsch, Berlin – New York 1998, 81–91 (zu Jagdunfall und Tod des B.); Bonfil, in: RSBN 40 (2003) 37–42; Böhmer–Zielinski, Regesten 1, Nr. 291 (868/869); Nr. 324 (Februar–August 871); Nr. 325 (Februar–August 871). — Zum Athos: Papachryssanthou, in: Actes du Prôtaton, p. 178f. (zu Actes du Prôtaton, Nr. 1); Morris, Origins 42f. (zu Actes du Prôtaton, Nr. 1); Dölger–Müller, Regesten Nr. 503a [492] (zu Actes du Prôtaton, Nr. 1); zur Italienpolitik cf. auch Taviani-Carozzi, Salerne 226–232; zum Gedicht eines anonymen Dichters auf B. Cod. Laurent. IX, 23 s. Schminck, Rechtsbücher 192 Anm. 232 (zur Datierung der Verse); Agapetos, in: Hellenika 40 (1989) 289; Markopoulos, in: DOP 46 (1992) 225–232; Ciccolella, in: OCP 64 (1998) 306; zur Grabrede Leons VI. auf B. Cf. Hunger, Literatur I 134; Sideras, Grabreden 108f.
P: Zu Actes du Prôtaton, Nr. 1: Dölger, Regesten Nr. 490, nahm irrtümlich ein zweites, früheres Sigillion des Basileios I. (neben Actes du Prôtaton, Nr. 1) für Ioannes Kolobos (# 22783) an. Diese Annahme weist Papachryssanthou, in: Actes du Prôtaton, p. 46 mit Anm. 8, mit überzeugenden Argumenten zurück. Siehe jetzt auch Dölger–Müller, Regesten Nr. 490. — Yovhannēs Drasxanakertc‘i nennt an zwei Stellen irrtümlich B., wo er B.s Sohn Leon VI. meint: cap. 48 [148], p. 278 (B.-Ch.) = cap. 48,7, p. 174 (Maksoudian); cap. 55 [211], p. 316 (B.-Ch.) = cap. 55,1, p. 198 (Maksoudian).
QuelleSource
- Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit Online
- De Gruyter | 2013