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BY-NC-ND 4.0 license Open Access Published by De Gruyter

al-Qāsim b. Sīmā

  • Ralph-Johannes Lilie , Claudia Ludwig , Beate Zielke and Thomas Pratsch

N: Von Leon Choirosphaktes wird er nicht namentlich benannt, sondern in dem Ausdruck “die Meliteniten” (πρὸς Μελιτηνίτας) impliziert. Bei Konst. Porph. ebenfalls nicht persönlich erwähnt.

T: Emir von Melitene (Malaṭya) und Feldherr — arab.: qā’id unter den ‘abbāsidischen Kalifen al-Muktafī (# 25446) und al-Muqtadir (# 25451) (bezeugt zwischen Mai 902 und dem 5. Juni 918).

V: Am 4. Ǧumādā II 289 a. h. (16.5.902) wurde Q. beauftragt, den Sommerzug (arab.: ṣā’ifa) in den Ṯuġūr al-Ǧazarīya (Grenzregion zwischen den Städten zwischen Germanikeia und Melitene) durchzuführen. Dafür erhielt er angeblich 32.000 Dinar.

Als der byzantinische Gesandte Leon Choirosphaktes (# 24343) im Jahre 906 (spätestens gegen Jahresanfang 907, d. h. vor Februar 907) einen schriftlichen Friedensvertrag “mit den Meliteniten” aushandelte, muß Q. als damaliger Emir von Melitene der Vertragspartner des Leon Choirosphaktes gewesen sein. Leon erreichte neben dem Friedensvertrag (τὴν εἰρήνην ἔγγραφον) auch die Herausgabe griechischer Kriegsgefangener (ἐκεῖθεν ἔλαβον αἱχμαλωσίαν Γραικῶν).

Q. muß auch Emir von Melitene gewesen sein, als Melias (# 25041), die drei Brüder Baasakios (# 20723), Krikorikes (# 24198) und Pazunis (# 26400) sowie Ismael “der Armenier” (# 23566) sich in arabischem Exil in Melitene befanden (ca. 907). Nach dem Rückruf des Eustathios Argyros (# 21828) aus dessen Exil baten auch sie um Straffreiheit, Rückruf und militärische Kommandos im Grenzgebiet, was ihnen gewährt wurde (Konst. Porph., DAI).

Im Šawwāl 297 a. h. (13.6. – 11.7.910) befehligte Q. im Auftrag des Kalifen al-Muqtadir den Sommerzug gegen Byzanz, der sich mindestens bis in den September 910 erstreckte (bis in das Jahr 298 a. h. [9.9.910 – 28.8.911]).

Q: — (Ep.): Leon Magistros, Ep. 23,23-25, p. 113–115 (Kolias)(indirekte Erwähnung). — (Fs.): Konst. Porph., DAI 50,139f., p. 238 (indirekte Erwähnung). — (arab.): Ṭabarī III 2221,4-6; 2285,9f.; 2286,3; Übers.: Vasiliev, Arabes II 2, p. 17. 22; Yar-Shater XXXVIII 117. 193. 195; Ibn Ḫaldūn III 805,15f.; Ibn al-Ǧawzī XIII 93,1-3.

L: Rosenthal, in: Ṭabarī (Yar-Shater XXXVIII) 117 Anm. 587; Dölger–Müller, Regesten Nr. 548c [551]; Vasiliev, Arabes II 2, p. 162. 215; Vest, Melitene 753. 774.

P: Es wäre denkbar, daß bei dem Feldzug des Sommers 910 das byzantinische Symposion (Kappadokien) angegriffen und dessen Kleisuriarches Ismael (# 23566) getötet wurde. Allerdings käme dafür auch die Kampagne des Eunuchen Mu’nis al-Muẓaffar (# 25449) Ende 296 a. h. (= August oder September 909) in Frage; cf. DAI, Comm. 191, und Dédéyan, Mleh 85.

QuelleSource

Downloaded on 28.3.2024 from https://www.degruyter.com/database/PMBZ/entry/PMBZ28940/html
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