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Publicly Available Published by K. G. Saur 2021

Léger, Fernand

  • Hedel-Samson, Brigitte

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Artikel

Vita

Léger, Fernand, frz. Maler, Zeichner, Grafiker, Buchillustrator, Lithograf, Keramiker, Bühnen- und Kostümbildner, Publizist, *4.2.1881 Argentan (Orne), †17.8.1955 Gif-sur-Yvette bei Paris.

Biogramm

L. wächst in der Normandie in einem strenggläubigen Elternhaus auf und besucht zunächst die kirchliche Schule in Tinchebray. Da sich früh sein Zeichentalent zeigt, beginnt er, für einen Architekten in Caen zu arbeiten. 1900 zieht L. nach Paris, wo ihn seine Jugendfreunde André Mare und Henri Viel empfangen. Er bewirbt sich an der ÉcBA, von der er abgelehnt wird, sowie an der Éc. Nat. des Arts décoratifs, an der er schließlich studiert. L. wird außerdem im Atelier des Malers Jean-Léon Gérôme ausgebildet. Aufgrund einer Lungenentzündung hält sich L. 1906-08 bei H.Viel auf Korsika auf. Bei diesem ersten Aufenthalt auf der Insel, auf den bald ein zweiter folgt, entdeckt er die Lichtstimmungen am Mittelmeer. L. malt nun Lsch., von denen fünf 1907 im Salon d'Automne in Paris gezeigt werden. Im selben Jahr beeindruckt ihn der Besuch einer Paul Cézanne-Ausst. zutiefst. Er stellt sein gesamtes, bis zu diesem Zeitpunkt entstandenes malerisches Œuvre infrage, zerstört zahlr. Gem. und beginnt neu zu experimentieren. 1909 schließt sich L. der Künstlerkolonie in dem Gebäude La Ruche in Paris an, wo er auf Amedeo Modigliani, Alexander Archipenko, Chaïm Soutine, Marc Chagall, Henri Laurens und Blaise Cendrars trifft. V.a. mit B.Cendrars verbindet ihn Zeit seines Lebens eine enge Freundschaft. L. nimmt zus. mit Marcel Duchamp, Albert Gleizes und Henri Le Fauconnier an den Zusammenkünften im Atelier von Jacques Villon teil. Aus diesem Zirkel gehen später die Ausst.-Gemeinschaft Section d'Or und die Puteaux-Gruppe hervor, deren wichtigste ProtagonistInnen Sonia und Robert Delaunay, Roger de La Fresnaye, A.Gleizes, Léopold Survage und František Kupka sind. Nach 1910 wird der Galerist Daniel-Henry Kahnweiler, der bereits Georges Braque und Pablo Picasso vertritt, auf L. aufmerksam. Das Werk La Couseuse (1909, Öl/Lw., MNAM, Paris), das 1910 im Salon des Indépendants in Paris sowie auf einer Ausst. der Künstler-Vrg Valet de Carreau in Moskau präsentiert wird, eröffnet L.s kubistische Phase. Die Art der Anhäufung von geometrischen Formen auf engem Raum weist Parallelen zu den massigen Figuren von P.Picasso auf. Dennoch interpretiert L. den Kubismus seit Nu dans la fôret (1909-10, Öl/Lw., MNAM, Paris) auf persönliche Art und Weise. In dieser fruchtbaren Schaffensphase widmet sich L. zeitgen. Motiven (Le Passage à niveau, 1912, Öl/Lw., Fond. Beyeler, Riehen), und er beginnt die bed. Ser. der Contrastes de formes (z.B. 1913, Öl/Rupfen, MNAM, Paris), die die künstlerische Avantgarde entscheidend prägt. In dem Gem. La femme en bleu (1912, Öl/Lw., KM Basel) setzt sich L. erneut intensiv mit der Farbe auseinander und experimentiert kurzzeitig mit abstrakten Formen. Guillaume Apollinaire spricht im Zusammenhang mit der Kunst von R.Delaunay und L. in dieser Zeit von einem "orphischen Kubismus" (Apollinaire 1913). Während jedoch R.Delaunay die Vormacht der Farbe verficht, strebt L. nach einem "Gleichgewicht zw. Linie, Form und Farben". Diese Suche treibt ihn sein Leben lang um: Obgleich sich die Malerei L.s weiterentwickelt, ist das Bestreben, das seinem letzten Werk La Grande Parade (1955, Öl/Lw., Guggenheim, New York) zugrundeliegt, noch immer dasselbe. 1913 hält L. seinen ersten Vortrag in der Acad. Marie Vassilieff. Er unterzeichnet schließlich einen Vertrag, der D.Kahnweiler exklusive Rechte an seinem Werk zusichert. Nach drei Jahren beim Militär in Frankreich wird L. im Aug. 1914 an die Front in die Argonnen im NO Frankreichs beordert, wo er bis 1917 stationiert ist. Seine Kriegserfahrungen beschreibt er in Briefen an seine Freunde (Derouet 1990). Die Passagen, in denen L. tragische Situationen schildert und von der Kameradschaft unter den Soldaten berichtet, offenbaren sein Talent als Erzähler. In seinen Kriegs-Zchngn dekonstruiert er die Figuren und löst sie in geometrische Formen auf. Die graf. Werke inspirieren ihn 1917 zu einer großformatigen Komp. in Öl (La Partie de Cartes, Öl/Lw., Kröller-Müller Mus., Otterlo). L. steht weiterhin in der Trad.-Linie der Contrastes de formes. Mit einer schweren Kriegsverletzung wird L. 1917 in eine Klinik eingewiesen. Als er nach Paris zurückkehrt, muss er erkennen, dass ein Großteil seiner Freunde im Krieg gest. bzw. schwer verletzt oder traumatisiert wurden wie z.B. G.Apollinaire, J.Villon, B.Cendrars und R. de La Fresnaye. Die Puteaux-Gruppe und die Gal. Kahnweiler existieren nicht mehr. In seinem Atelier in der Rue Notre-Dame-des-Champs eröffnet L. schließlich die Acad. Moderne. Er empfängt dort zahlr. Künstler aus ganz Europa, die zu seinen Freunden werden und die ihn später in ihre Heimatländer Schweden, Norwegen, USA, Deutschland usw. einladen. V.a. die schwed. Künstler der Halmstadgruppe spielen in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle. In dieser Lebensphase interessiert sich L. für unterschiedliche künstlerische Techniken und Ausdrucksformen. Bes. Aufmerksamkeit schenkt er den Farberscheinungen, die ihm im Alltag - im öff. Raum, auf den Straßen und als Tl der Archit. - begegnen. L. begibt sich auf die Suche nach außergewöhnlichen Effekten in der Malerei, indem er mit Farbflächen und -formen experimentiert wie in Composition (Le Typographe) (1919, PM, München). Er illustriert B.Cendrars lit. Werk La Fin du Monde filmée par l'Ange Notre-Dame (1919), das von kinematografischen Techniken, von der Abfolge von Einstellungen und Szenen, inspiriert ist. Des Weiteren tritt L. in Kontakt mit den Künstlern der Zs. Montjoie!, die 1913 von dem Schriftsteller Riciotto Canudo gegründet wird. Während eines Heimaturlaubs in seiner Zeit als Soldat entdeckt L. dank B.Cendrars die Filme von Charlie Chaplin, den er als reinsten Vertreter des Kubismus betrachtet. 1923 entsteht vor diesem Hintergrund der wegweisende Film Ballet Mécanique mit Musik von George Antheil, einer der ersten Filme ohne narratives Drehbuch, der einen Aufschrei in der Kunstwelt provoziert. L. trifft außerdem auf den Regisseur und Filmtheoretiker Jean Epstein, arbeitet mit an dem Film La Roue von Abel Gance und gestaltet die Ausstattung für den Film L'Inhumaine (1923) von Marcel L'Herbier. M. der 1920er Jahre kommt es bei der Mehrheit der Avantgarde-Künstler zu einem Stillstand, was die Suche nach innovativen Ausdrucksformen angeht; es folgt die Rückbesinnung auf das klassische Ideal. Diese Strömung wird als "Retour à l'ordre" oder als "Rappel à l'ordre" bezeichnet. L. kreiert nun Werke, die im Gegensatz zur Dynamik vergangener Jahre statisch zu nennen sind. 1920-30 bleibt er der Gest. mit Farb- und Formkontrasten treu und stellt in den Gal. der Brüder Paul und Léonce Rosenberg in New York und Paris aus. Von Rolf de Maré, einem schwed. Choreografen, der in Paris das Ballet Suédois leitet, erhält er den Auftrag, Ausstattung und Kostüme für zwei Inszenierungen zu entwerfen: La Création du Monde (Libretto B.Cendrars; Musik Darius Milhaud), Skating Ring (Libretto R.Canudo; Musik Arthur Honegger). L.s Begeisterung für Film und Kino hält bis zu seinem Lebensende an ebenso wie sein Interesse an Poesie, Zirkus, Theater und den dekorativen Künsten (Plakatkunst, Teppichweberei, Architektur). Mit großem Enthusiasmus schließt sich L. versch. modernistischen Bewegungen wie der Zs. L'Esprit Nouv., die von Amédée Ozenfant und Le Corbusier initiiert wird, oder der Union des Artistes Mod. (UAM) an. L. stellt nun in den bedeutendsten Mus. in Europa und den USA aus, dort zum ersten Mal im Jahr 1925 in New York, in den Anderson Galleries. 1931, als er sich auf Einladung seiner Pariser Freunde Sara und Gerald Murphy zum ersten Mal in New York aufhält, ist er begeistert von den Vereinigten Staaten. In diesen Jahren nimmt er an zahlr. Künstlertreffen teil, hält Vorträge am Collège de France und der Sorbonne in Paris und verteidigt öff. die Ideen des Modernismus. 1937, im Jahr der WA in Paris, erhält L. mehrere Aufträge: Für den Pavillon de l'Electricité entwirft er das mon. Gem. Le Transport des forces, das noch heute im Pal. de la Découverte in Paris zu sehen ist. Zus. mit Charlotte Perriand fertigt er ein Werk für das Minist. für Landwirtschaft und Industrie und entwirft Dekoration und Kostüme für das Theaterstück Naissance d'une Cité von Jean-Richard Bloch, das im Pariser Vélodrome d'Hiver aufgeführt wird. 1939, als der 2. WK ausbricht, ist L. 60 Jahre alt. Er ist Reservist, setzt aber alles daran, weiterhin als Künstler tätig sein zu können. Aus diesem Grund verlässt er Frankreich über Marseille in Richtung USA und lässt sich in New York nieder. Hier, wo ihn nicht nur die Weltstadt, sondern auch die amer. Lsch. wie insbesondere die Gegend um Lake Champlain im N des Staates New York begeistert, beginnt für ihn eine weitere kreative Phase. Nach fünf Jahren in den USA kehrt L. nach Frankreich und in sein Atelier zurück. Die Zeit in den Staaten äußert sich zunächst in der Wahl neuer Sujets: Fahrradfahrer, Taucher, Schwimmer sowie Stillleben. Aber auch die Widersprüchlichkeit zw. Motiv und Farbwahl, die in den in der Gal. Louis Carré ausgestellten Werken zum Ausdruck kommt, zeugt von der ambivalenten Erfahrung des Exils. L. eröffnet die Acad. Mod., die während des Krieges geschlossen war, wieder und nimmt v.a. amer. Studenten auf, darunter Ellsworth Kelly oder Sam Francis. Bald folgen europ. KünstlerInnen wie z.B. Nicolas de Staël, Aurélie Nemours oder Asger Jorn. L. trifft einige seiner alten Freunde wieder, die die Kriegszeit ebenfalls in den USA verbracht haben. Gemeinsam mit D.Milhaud entwickelt L. 1951 die Oper Bolivar. Der Dominikanermönch und Künstler Marie-Alain Couturier, den L. aus den Staaten kennt, beauftragt ihn mit der Ausstattung der Kap. auf dem Plateau d'Assy (Haute-Savoie) und der Pfarrk. von Audincourt (Doubs) im Jura. L.s amer. Freund, der Architekt Paul Nelson, lädt ihn ein, das Farbkonzept und die Ausstattung für das frz.-amer. Krankenhaus von Saint Lô (Manche) zu entwerfen. C.Perriand, die inzwischen aus Japan zurückgekehrt ist, erhält 1953 den Auftrag, den frz. Pavillon der Trienn. von Mailand einzurichten. Sie bittet L., sich an der Gest. eines mon. Gem. am Eingang des Pavillons zu beteiligen. Um sich für die Unterstützung seines Ass. Roland Brice zu bedanken, der sich während des Exils von L. um das Atelier in Montrouge gekümmert hat, hilft er dem Freund, in Biot (Alpes-Maritimes) eine Keramik-Wkst. einzurichten. 1952 heiratet L. seine Ass. Nadia Khodossievitch, die seine zweite Ehefrau wird. Gemeinsam mit Elsa Triolet und deren Ehemann Louis Aragon gründet Nadia L. eine Immobilien-Ges., um ein Grundstück am Rande des Dorfes Biot zu erwerben. Obwohl L. an seinen Hauptwohnsitzen in Paris und Gif-sur-Yvette (Essonne) bei Paris festhält, fährt er regelmäßig nach Biot, um zus. mit R.Brice farbenfrohe Keramik-Reliefs zu fertigen, die inspiriert sind von seinen Gem. der 1930er Jahre. Im Aug. 1955 stirbt L. in Gif-sur-Yvette. Seine Witwe und deren neuer Ehemann Georges Bauquier errichten auf dem Grundstück in Biot ein Priv.-Mus., das der russ. Architekt André Svetchine konzipiert. Das Mus., das 1960 eröffnet wird, geht 1969 in den Bes. des frz. Staates über. Am 4. Febr. dieses Jahres empfängt André Malraux als Staatsminister für kult. Angelegenheiten von Nadia L. und G.Bauquier im Rahmen eines offiziellen Aktes das Mus. mitsamt den darin enthaltenen 348 Werken von L.; das Mus. Nat. Fernand L. ist geboren. - Bei der Entstehung seiner Gem. wendet L. klassische Methoden an: Er beginnt mit Vor-Zchngn und farbigen Studien in Gouache auf Papier. Die Entwürfe vergrößert er mithilfe eines Rasters und überträgt sie auf Leinwand. Oftmals ist es möglich, auf der Rückseite der Gem. Hinweise auf dem Keilrahmen oder der Lw. zu finden, ob es sich um einen ersten, zweiten Versuch oder die endgültige Fassung handelt. L. verwendet Ölfarben; seine Palette beschränkt sich seit Contrastes de formes-Ser. auf zwei oder drei Farben, die die Dynamik des Werkes unterstreichen wie im Falle von Le Réveil-matin (1914, Öl/Lw., MNAM, Paris) oder auf subtilere Weise in Contrastes de formes (1918, MAMVP, Paris). Gelegentlich korrespondiert eine Palette aus Grauwerten mit einer eher statischen Komposition. Neben Farbflächen, die in den Ser. La Lecture (1924) und La Ville (1959, beide Farb-Lith.) von massiven schwarzen Konturlinien eingefasst sind, verwendet L. für die Darst. von Zylindern oft Farbabstufungen und weiche Übergänge zw. dunklen und hellen Partien. Mit dieser Technik arbeitet er in den Komp. der 1920er und 1930er Jahren bei der Gest. der Haare von menschlichen Figuren, bei Schiffskaminen und Elementen aus Metall, um Volumen anzudeuten. In derselben Schaffensphase fügt er farbige schablonierte Buchstaben in seine Darst. ein, um Kontraste zu akzentuieren. Die Röhren- und Tubenformen verschwinden aufgrund stilistischer Veränderungen in den späten 1930er Jahren aus L.s Gemäden. In den 1940er Jahren erscheinen dagegen neue malerische Elemente wie z.B. in den Ser. der Plongeurs, der Cyclistes und der amer. Stillleben. In Les quatre cyclistes (1943-48, Öl/Lw., Mus. Nat. F.L., Biot) sind die Figuren mit schwarzen Konturlinien auf die Lw. gezeichnet und von transparenten, abstrakten Farbflächen überlagert, die farbigen Lichtbündeln gleichen. Somit überdecken sich zwei Komp., eine abstrakte und eine figurative, die jeweils unterschiedliche Komponenten der Malerei akzentuieren. Das umfangreiche Œuvre L.s, das in zahlr. Mus. in Frankreich und der ganzen Welt präsent ist, stellt damals wie heute eine bed. Referenz dar für unzählige bild. Künstler ebenso wie für Cineasten und Schauspieler.

Werke

u.a. Bilbao, MBA. Bordeaux, MBA. Dresden, Kpst.-Kab. Düsseldorf, KS NRW, K20 KS am Grabbeplatz. Essen, Mus. Folkwang. Grenoble, Mus. de Grenoble. Hamburg, KH. Hannover, Sprengel Mus. Lyon, MBA. New York, MMA. Paris, Gal. Daniel Malingue. Schwäbisch Hall, KH Würth. Solothurn, KM. Stockholm, Mod. Mus. Villeneuve-D'Ascq, MAM.

Selbstzeugnisse

C.Derouet (Ed.), Lettres à Simone, Genève/P. 1987; id. (Ed.), Une correspondance de guerre à Louis Poughon, 1914-1918, P. 1990.

Ausstellungen

E: 1928 Berlin, Gal. Flechtheim (K; Wander-Ausst.) / 1933 (mit Juan Gris; Retr.), '57 Zürich, Kunsthaus (beide K) / 1935 New York, MMA / Paris: 1945, '52 (K) Gal. Louis Carré; 1949 (Retr.), '97 MNAM (beide K); 1956 MAD (K; Wander-Ausst.); 1969 Mus. du Costume (K); 1970 Gal. Claude Bernard (K) (Zchngn); 1971-72 Grand Palais (K) / 1955 Lyon, MBA (K); Genf, Gal. Gérald Cramer (K) (Lith.) / 1957 München, Haus der Kunst (K); Dortmund, Mus. am Ostwall (K) / 1966, 2004 Marseille, Mus. Cantini (beide K) / 1969-70 Düsseldorf, KH (K) / 1977 Montauban, Mus. Ingres (K) / Biot: 1981, 1989, 2000 (Keramik), 2008 (Fotogr.), 2013 Mus. Nat. F.L. (alle K) / 1982 Montréal, MBA (K) / 1988 Stuttgart, SG; Saint-Paul-de-Vence, Fond. Maeght / 1990 Villeneuve-D'Ascq, MAM (K) / 1994 Wolfsburg, KM (Wander-Ausst.; K) / 2005 Köln, Mus. Ludwig (mit Max Beckmann; K) / 2008 Riehen, Fond. Beyeler (K) / 2008-09 Bernried, Buchheim-Mus. (mit Joan Miró; Begleit-H.) (Aqu., Lith., Rad.) / 2009 São Paulo, Pin. do Estado (K) / 2012 Baden-Baden, Mus. Frieder Burda (mit H.Laurens; K) / 2018-19 Liverpool, Tate. - G: Paris: 1912 Salon d'Automne; 1925 Expos. Internat. des Arts décoratifs et industriels mod. (Abstrakte Gem. für Projet d'Ambassade v. Robert Mallet-Stevens) / New York: 1913 Armory Show; 2007 Metrop. Mus.: Abstract Expressionism and other mod. works (K); 2011 MMA: Picasso to Warhol (K) / Berlin, Gal. Flechtheim: 1921 Dt. und frz. Kunst des 20. Jh.; 1922 Das schwed. Ballett; 1929 Seit Cézanne in Paris / 1935 Brüssel: WA (Wandmalerei für L'Appartement du Jeune Homme v. Le Corbusier, C.Perriand) / 1948 Venedig: Bienn. / 1955 São Paulo: Bien. (Großer Preis) / 2009 London, Tate Mod.: Futurism / 2010-11 Linz, Schloss-Mus.: Von Goya bis Picasso / 2013-14 Bonn, Kunst- und Ausst.-Halle der Bundesrepublik Deutschland: 1914 (K).

Bibliographie

ThB22, 1928; Vo3, 1956. – Edouard-Joseph II, 1931; Pavière, Flower III.2, 1964; Bauer, GEM V, 1977; ContempArtists, 1983; EAPD, 1989; Karel, 1992; L.Harambourg, L'Ec. de Paris 1945-1965, Neuchâtel 1993; DA XIX, 1996; I.F. Walther, Künstler-Lex., in: Kunst des 20. Jh., II, Köln u.a. 1998; Bénézit, 1999; R.Kostelanetz, A dict. of the Avant-Gardes, N. Y. 22000; Sanchez, Weill/Devambez, 2009. – G.Apollinaire, Les peintres cubistes, P. 1913; B.Cendrars, La Rose Rouge 1:1919(10); M.Raynal, F.L. 20 tableaux, P. 1920; R.Huyghe, Les contemp., P. 1939 (La peint. franç., 1); D.Cooper, F.L. et le nouv. espace, Genève 1949; D.Vallier, Cahiers d'Art 29:1954(11); J.-L.Cassou/M.Jean-Richet, F.L. Dessins et Gouaches, P. 1972; M.M. Moeller (Bearb.), Sprengel Mus. Hannover (K), Hn. 1985; S.Gohr, Mus. Ludwig Köln (K), M. 1986; Von Menzel bis Beuys (K Kpst.-Kab. Veste Coburg), Coburg 1992; Goed mod. werk (K Amsterdam), Zwolle 1995; F.L. et le spectacle (K Mus. Nat. F.L.), P. 1995; Wilhelmi, 1996; E.Heathcote/I.Spens, Church builders, Chichester 1997; P.Arnauld, F.L. Peintre de la vie mod., P. 1997; C.Derouet u.a., L'ABCdaire de L., P. 1997; Konstfrämjandet 50 år (K), Sth. 1997; G.Ofrat, One hundred years of art in Israel, Boulder, Colo. 1998; L.Mravik (Ed.), The "Sacco di Budapest" and depredation of Hungary 1938-1949, Bp. 1998 (vermisste Werke); "... ruhelos und ohne des Schlafes Geschenk" (K Lindenau-Mus. Altenburg), L. 2000; Slg Würth (K KH Schwäbisch Hall), I-II, Künzelsau 2001; Wilhelmi, 2001; PM. Malerei, Skulptur, Neue Medien (K München), Köln 2002; Cubisme, Kubizm, Kubismus (K Hannover/Moskau), Hn. 2003; Die Neue NG (K Berlin), B./Köln 2003; Folkwang, Erstes Mus. der Mod. (K Mus. Folkwang), M. 2004; H.Scholz u.a. (Ed.), Glas - Malerei - Forschung, B. 2004; G.C. Bott, KM Basel (K), Z./Genf 2004; C.Vögele u.a., KM Solothurn (K), Z. 2005; Wilhelmi, 2006; B.Delarue, Les peintres à Trouville, Deauville et Villerville, 1821-1950, Yport 2007; Albertina-Kat. XI, 2007; KS der Ruhr-Univ. Bochum (K), Dd. 2008; M.A. Hurttig, Die Gem. der Klassischen Mod. (K), Köln 2010 (Die Slgn der Hamburger KH, 4).

Artikel aus Thieme-Becker

Biogramm

Léger, Fernand, Maler in Paris, * Argentan (Normandie) Febr. 1881, Zeichner in einem Architekturbüro, dann Retuscheur, 1902/05 École des B.-.Arts in Paris (J. Gérôme, G. Ferrier); fast alle 1902/08 entstand. Arbeiten vernichtet. Empfängt seine ersten Anregungen von den Neo-Impressionisten und den Fauves, schließt sich um 1908 der Gruppe der Kubisten um Gleizes, Delaunay u. a. an, stellt mit ihnen zum 1. Mal 1910 im Salon des Indépendants aus. Hauptmerke: 1908 10 Akte im Freien. 1911 Die Raucher. 1911/12 Die Hochzeit (Slg von Garvens Garvensberg Hannover). 1912 Dame in Blau (Slg A. Flechtheim Düsseldorf); Häuser (Slg Köhler Berlin); Rauch. 1912/13 Modell im Atelier. 1913 Komposition (Slg O. Moll Breslau); Formenvariationen. 1917 Der Soldat (Slg Rolf de Maré Paris); Kartenspiel (Slg Simon Paris). 1918 Der Dampfer (ebda); Das Schleppschif (Slg Léonce Rosenberg Paris); Die Fabrik; Der 14. Juli in Vernon. 1919 Die Scheiben (Slg de Maré Paris). 1920 Der Flieger (Slg A. Flechtheim Düsseldorf); Die Stadt (Mus. of French Art New York). 1921 Das Frühstück (Slg L. Rosenberg); Mädchen mit Blumenstrauß (ebda). 1922 Zwei Frauen (Slg Simon); Die Lokomotive (Slg Lange Krefeld); Drei Frauen (Slg Kahnweiler Frankfurt a. M.); Komposition mit Frauen (Slg Reber Lugano). 1923 Architektur mit Figur (Slg Vicomte de Noailles Paris). 1924 Der Zirkel (Slg Simon); Pfeifen u. Buchstaben (SlgReber Lugano); Komposition (Slg A. Flechtheim). 1925 Die Pfeifen (ebda). 1926 Der grüne Topf (Slg Lange Krefeld); Der Regenschirm (Slg L. Rosenberg); Musikinstrumente (Slg La Roche Paris). 1927 Die Schlange (ebda). Weitere Bilder in den Museen Wien, Frankf. a. M., Moskau, Chicago. - Viele Aquarelle, Zeichnungen, Lithographien. Film "Le Ballet mécanique". Bühnenentwürfe für das Schwedische Ballett von Mare u. Borlin. Lit.: M. Raynal, F. L. (L'Effort moderne), 1921; ders. in Bull. de l'Effort mod., Heft 18 p. 7; ders., Anthol. de la Peint. en France de 1906 à nos Jour, 1927. - Tériade, F. L., Paris 1938. - G. Apollinaire, Les Peintres cubistes, 1913 p. 64/68, mit 4 Abb. - J. Meier-Graefe, Entwicklungsgesch. d. mod. Kst, ' III (1915). - A. J. Eddy, Cubists etc., Chicago 1914. - A. Salomon in L' Artvivant, 1920 p. 128. - Fl. Fels, Propos d'Artistes, 1925, p. 97 ff.; deutsch in : Das Kunstblatt, 1924, p. 39/44. - C. Einstein, Die Kst d. 20. Jahrh. (Propyläen-Kstgesch. XVI), 1926, m. Abb. - K. Scheffler, Gesch. d. europ. Kst i. 19. Jahrh., II (1927) 209. - Das Kstblatt, IV; VI. - Der Cicerone, XII (1920) 699 bis 702 (D. Henry), in. Abb.; dasselbe in Jahrb. d. Jungen Kst, I (1920) 301/04. - J. Epstein in Les Feuilles libres, 1923. - Cahiers d'Art, I (1926) 61, m. Abb.; II (1927) 96, m. Abb. - Wald. George in L'Amour del' Art, 1926. Aufsätze L.s in Bull. de l'Effort moderne, 1924 ff., Heft 1, 2, 719, 12, 13; Der Sturm, 1913; Das Kstblatt, 1923.

Artikel aus Vollmer

Biogramm

Léger, Fernand, franz. Maler, Graph., Buchillustr., Entwurfzeichner für Mosaik, Glasmalerei u. Textilien, Kostümzeichner, Bühnen- u. Filmbildner (Prof.), *4. 2. 1881 Argentan (Orne), 1. 17. 8. 1955 Gif-sur-Yette. Begann als Zeichner in einem Architekturbüro. 1902105 Schüler von Géröme u. G. Ferrier an der Ec. d. B.-Arts. Hat seine bis 1900 entstandenen Arbeiten, die ihn als Nachfolger der Neoimpressionisten u. der Fauves zeigen, fast sämtlich vernichtet. Schloß sich um 1909 dem Kubistenkreis um Braque. Gris, Gleizes u. Delaunay an, mit denen er bei den Indépendants 1910 debütierte (Akte im Walde). Seit 1931 ausgedehnte Reisen nach den USA u. Griechenland. Während der Besetzung von Paris durch die Deutschen 1942/45 in den USA. Einer der Hauptexponenten des extremen Kubismus. Sein Biograph Tériade unterscheidet 3 Epochen in seiner Entwicklung : die dynamische, die statische u. die spatiale. Berührt sich in seiner das erehitseiston. Gerüst herausstellenden abstrakten Ideenmalerei mit Le Corbusier, mit demerdIe Vorliebe für das Wandbild teilt, zu dessen Ausführung er allerdings nur selten gekommen ist (Wandbild f. d. Gesandtschaftshalle auf der Pariser Internat. Ausst. 1925 wurde wieder entfernt). Setzt seine stillebenartigen Kompositionen aus mehr oder weniger streng geometrischen Elementen (Würfel, Kreis, Rechteck, Zylinder usw.) zusammen, in die sich bisweilen kubistisch umstilisierte Naturformen (Akte, Pflanzliches) oder sonstige materielle Formen wie Werkzeuge, Instrumente, Waffen usw. mischen. Häufige Kall. Ausst. in der Buchholz-Gall. (C. Valentin), New York, u. bei L. Rosenberg, Paris; zuletzt Juni 1953 in d. Gal. Louis Gaue, Paris, Nov. 1953 im Mus. of Mod. Art New York u. Febr. 1955 im Städt. Mus. Leverkusen. Vertreten u. a. im Mus. d'Art Mod. in Paris, in den Museen Grenoble, Nantes, Tours, im Mus. Westeurop. Malerei in Moskau, im Mus. Lodz u. in mehreren Museen der USA (Chicago, New York, Philadelphia, San Francisco). Glasgemälde u. a. in den Kirchen in Audincourt, Courfaivre u. Les Bréseux. Mosaiken u. a. f. d. Univ.-Stadt Caracas u. die Fassade der Kirche in Assy. Graph. Zyklus: Le Cirque (35 farb. u. 30 Schwarz-Weiß-Lith.). Eigene illustr. Bücher: J'ai tue; Le Film de la fin du monde. Eigener Film: Le Ballet Mécanique. Ist häufig in Wort u. Schrift für seine Kstziele eingetreten, die er gern zusammenfaßte in dem Satz: Créer le bel objet en peinture, c'est rompre avec la peinture sentimentale. Lit.: Th.-B., 22 (1928). - Joseph, 2, m. 14 Abbn u. Selbstbildn. (Federzeichn.). - Bénézit, 5, m. Taf. - Dorette Berthoud, La peint. franç. d'aujourd'hui, Paris 1937. - D. Cooper, F.L. et le nouvel espace (Les grands peintres par leurs Amis). Lo. 1949. Bespr. in: college art journal, 9 (1950) 435/37. - W. George, P.L., Paris 1930. - Kathar. Kuh, F.L., Urbana, Ill., 1953. - E.Tériade, F.L., Paris 1929,m. 93 Taf. - Barr, m. Abb. - Haftmann. - D.Henr y, Der Weg zum Kubismus. München o. J. - M. Jardotu. K.Ma rtin, Die Meister franz. Malerei der Gegenw., Baden-Baden 1948. - K uppers. - NI. Ra yn al, Mod. French Painters, New York 1928; ders., Anthologie de la Peint. en France de 1906 ä nos jours, Paris o.J. - G. Arnolds, Malerei des Abendlandes, 1955, p. 207. - L'Amour de l'Art, 1931 p. 245/47, m. 5 Abbn; 1933 p. 234 ff. passim. - L'Architect. d'aujourd'hui, 25 (1954) 56f. - The Arts (New York), 1929/1 p. 303/13, m. 9 Abbn. - Von Atelier zu Atelier, 2 (1954) 65 (Abb.), 66 (Abb.), 67; 3 (1955) 112, m. Abb. - Beaux-Arts, Dez. 1930, p. 14, m. 2 Abbn; 1933, Nr 16, p. 1f., Nr 18 p. 2; 1935, Nr 144, p. 4, m. 2 Abbn. - Cahiers d'Art, 1928 p. 145/49, m. 8 Abbn; 1929 p. 149/52, m. 10 Abbn, 447 ff. passim; 1930, p. 6911. passim, 251 ff. passim, 550 (3 Abbn); 1937 p. 85/88, m. 6 Abbn; 1950 p. 342; 1951 p. 190/202. 211. - D. Cicerone, 19 (1927) 162 (Abb.); 20 (1928) 107, 108 (Abb.); 22 (1930) 283. - Documents, 1930 p. 191/95, m. 6 Abbn. - Formes, 1930 Nr 7 p. 4f., m. Abbn. - Graphit (Zurich), 6 (1950) 142 (Abb.), 9 (1953) 398 f., m. 2 A bbn; 11 (1955) 356 (Abb.). - Konstrevy, 1933 p. 33 (Abb.); 1934 p. 150ff., m. 4 Abbn; 1935 p. 93, m. Abb.; 1937 p. 126 (Abb.), 165 (Abb.), 199 (Abb.). - Der bild. Kstler, 3 (1952) Nr 5 p. 5. 6. - Bild. Kunst (Dresden), 1953, H. 4, p. 65, H. 5 p. 40. - Dtsche Kst u. Dekor., 69(1931/32) 85 (Abb.). - D. Est u. d. schöne Heim, 49 (1951) H. 4, p. 81, H. 7 Personalien, p. 257, m. Abb., u. Beil. p. 182; 50 (1952) Beil. p. 144; 51 (1953) Beil. p. 63. - Est u. Künstler, 26 (1928) 241. - Est ins Volk (Wien). 4 (1952) 184 (Abb.), 190, 191. - D. Kstblatt. 6 (1922) 13, 69 (Abb.), 70 (Abb.), 73/77, m. 5 Abbn, 316; 9 (1925) 205 (Abb.); 14 (1930) 159 (Abb.), 251, 252, m. Abb.; 16 (1932) 3f., m. Abb. - D. Kstwerk (Baden-Baden), 3 (1949) 11. 3, p. 5 (Abb.); 4 (1950/51) H. 3, p. 40. Abb. p. 39, H. 8/9, p. 16/18, m. 2 Abbn, 124; 7 (1953) H. I, p. 20 (Abb.); 8 (1954) H. 5, p. 11 (Abb.), 64; 9 (1955) H. 1, farb. Taf. geg. p. 2, p. 68f. m. 2 Abbn. - Pennsylv. Mus. Bull., 37 (1942/43) Nr 198, Abb. - La Renaissance,12 (1929)380/87, m. 14 Abbn. - The Studio, 105 (1933) 43, 44 (3 Abbn); 112 (1936) 64 (Abb.). - D. Weltkst, 23 (1953) Nr 8 P. 4, Nr 13 p. 7; 25 (1955) Nr 17 P. 7. - D. Werk (Zürich), 38 (1951) 262 (Abb.); 39 (1952) Beil. p. 80, m. Abb.; 40 (1953) 97 (Abb.), 218 f., 422/28 u. Beil. p. 32f., m. Abb.; 41 (1954) 467 ff., Beil. p. 51, 256. - The Art Index (New York), 1928 ff. passim. - Kat. Ausst. Kestner-Ges., Hannover, 3.131.7. 1949, m.4 Abbn. - Hamburger Abendblatt, 18.8. 1955. - D. Kurier (Berlin), 18.8. 55.

QuelleSource

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