Abstract
Im folgenden Beitrag wird von der Annahme ausgegangen, dass heute in journalistischen Angeboten in stärkerem Maße als früher versucht wird, dem Rezipienten eine aktive Gestaltungsrolle zuzuerkennen. Dies erfolgt, indem journalistische Texte mögliche Reaktionen der Rezipienten antizipieren, nähesprachliche Vertextungsstrategien anwenden und Elemente der Interaktion integrieren, die es dem Rezipienten erlauben, auf das Dargestellte öffentlich zu reagieren. Im aktuellen (Wissenschafts-)Journalismus ist die Tendenz feststellbar, journalistische Erzeugnisse als Gesprächsangebote an das Zielpublikum zu konzipieren. Der Beitrag versucht daher, über den klassischen Textsortenbegriff hinaus das dialogischinteraktive Moment journalistischer Angebote als Beschreibungskategorie fruchtbar zu machen und konkrete Phänomene der dialogisch gestalteten Vermittlung von Wissen aufzuzeigen.