Abstract
Der Beitrag diskutiert das Verhältnis von Diskurslinguistik - insbesondere in ihrer Spielart als Diskurssemantik - und Interaktionslinguistik. Dabei steht im Vordergrund die Frage, welche methodologischen und methodischen Konsequenzen es hat, wenn die bislang primär auf monologisch-schriftliche Texte ausgerichtete linguistische Diskursanalyse auch dialogisch-mündliche Gespräche als Daten in ihre Untersuchungen einbezieht. Damit verbindet sich zum zweiten die Frage, was eine entsprechend notwendig stärker pragmatisch-interaktionale Methodik für die Erweiterung des theoretischen und forschungspraktischen Repertoires der Diskurslinguistik insgesamt bedeutet. An die Diskussion grundsätzlicher Aspekte wie dem interdisziplinären Charakter einer solchen interaktionalen Diskurssemantik, dem Status des Gesprächs als traditioneller Metapher für die intertextuelle Perspektive der Diskursanalyse und der Übertragbarkeit textorientierter Analysekategorien auf Gesprächsdaten werden konkrete Analyseebenen und -zugriffe einer mikrodiskursiven, interaktional-pragmatischen Analyse von teilnahmeorientierten Realisationen des Diskurses (TORs) aus natürlichen Gesprächen vorgestellt.