Abstract
Unter Diskursvertikalitat lässt sich die kommunikative Variation und Modifikation von Wissen zwischen Experten und Laien in öffentlichen Diskursen verstehen. Die skalierbare Ausdifferenzierung in diskursive Experten- und Laienformationen gehört folglich in den Fokus von Diskurssemantik und Diskurslexikologie. Experten- und Laienstrukturierungen können als Wissens- und Sprachhorizonte Diskurse durchziehen. Gleichermaßen können auch ganze Diskurse vertikale Kommunikationsroutinen darstellen, die Wissen vermitteln, modifizieren oder manipulieren. Resultate diskursiver Experten-Laien-Kommunikation sind parallel existierende Wissenssystematiken oder -positionen, die ihrerseits als Resonanzraum für vertikal differente Kommunikationssysteme fungieren. Vor diesem Hintergrund stellt der Beitrag Regularitäten diskursiver Experten- Laienkommunikation dar und entwirft eine vertikalitätsorientierte Beschreibungssystematik, die Vertikalitätsregularitäten wie den Öffentlichkeitscharakter, diskursive Persuasion und Progression sowie lexikalische Strategien in einen wissenssystematischen Horizont rückt und mit der Analyse von Grounding-Prozessen sowie diskursiver Risikokommunikation verbindet.