Abstract
Wenn Sprachkritik zur politischen Handlung wird, spricht man von Sprachpolitik. Der Beitrag stellt nach einer Definition von Sprachpolitik verschiedene theoretische Begründungen für politisch motivierte Sprachregulationen vor und kombiniert dabei Zugänge aus der Privileg-Theorie, der Critical-Whiteness- und der Intersektionalitätsforschung sowie Vorschläge zur Erhöhung von antidiskriminierender Sprachsensibilität mit Ansätzen der (Linguistischen) Diskursanalyse. Dabei werden verschiedene Formen von Sprachregulationen erläutert. Es handelt sich größtenteils um Selbstverpflichtungen der ‚Political Correctness‘, von denen einige jedoch auch bereits gesetzlich verankert wurden. Im dritten Abschnitt werden Gegenargumente zusammengefasst sowie praktische Risiken und theoretische Dilemmata von Sprachpolitik dargestellt.