Skip to content
Licensed Unlicensed Requires Authentication Published by De Gruyter 2018

Predigtkultur in Litauen: Corpus der altlitauischen Postillen

From the book Reformatio Baltica

  • Jolanta Gelumbeckaitė

Abstract

Im multikonfessionellen litauischsprachigen Kulturraum, wo im 16. und 17. Jahrhundert auf Litauisch weder theologische Debatten geführt noch polemische Traktate im Original verfasst wurden, sind die Postillen als prominentestes Zeugnis der praktischen Verbreitung der lutherischen, der römischkatholischen und der evangelisch-reformierten Kirche sowie als Spiegel interkonfessioneller Diskussionen zu betrachten. Postillen dienten der Auslegung der Glaubenslehre und der religiösen Unterweisung, wodurch sie in der Frühen Neuzeit das Genre der öffentlichen Rede prägten. Sie geben charakteristische Hinweise auf Übertragung und Kontextualisierung der gesamt- und insbesondere der nordosteuropäischen Literaturtradition im litauischsprachigen Kulturraum. Die Postille ist jedoch eine der bisher am wenigsten behandelten und nicht systematisch erforschten Gattungen der litauischen homiletischen Literatur. Das liegt größtenteils am umfangreichen Textmaterial der Postillen und an ihren jeweiligen fremdsprachlichen Quellen. Ein tiefenannotiertes Corpus altlitauischer Postillen soll der sprach-, literatur-, religions- und kulturhistorischen Forschung eine Ressource zur Verfügung stellen, die den Zugriff auf diese vielfältigen Texte ermöglicht.

© 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston
Downloaded on 29.3.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110573558-031/html
Scroll to top button