Metapragmatische Positionierungen im Diskurs zur deutschen Revolution 1918/19
10.1515/9783110642032.Abstract
Der Beitrag geht von der Uberlegung aus, dass Mehrsprachigkeit nicht essentiell fixiert werden kann, sondern an von Akteuren wahrgenommene Differenzen gebunden ist. Dieser Annahme folgend entwickelt er im ersten Teil, ausgehend vom Konzept der sozialen Registrierung, ein Theoriemodell, mit dem die Koppelung unterschiedlicher Formen des Sprechens an verschiedene soziale Bedeutungen (Akteure, Praktiken, Kontexte) erfasst werden kann. Im Ruckgriff auf dieses Modell analysiert der zweite Teil das Vorkommen verschiedener Formen des Sprechens in Alfred Doblins November 1918. Das Evozieren von Sprechweisen, die im Roman als different markiert und an Personengruppen gebunden sind, wird als eine Poetik verstanden, mit der Doblin den Roman zu einer vom Exemplarischen (und nicht nur vom Einzelnen) handelnden Form umpragen wollte.