Abstract
Jesu Rede über die Zukunft (Mk 13 und par.) ist ein einzigartiger Teil seiner Lehre. Verfasst als eine Prophezeiung über das, was die Jünger erwartet, verwendet sie apokalyptische Elemente; als letzte Rede wird sie tatsächlich zu einem Testament Jesu, während er seinem bevorstehenden Leiden entgegengeht. Die beiden zentralen Punkte der Rede sind die Ankündigung der Zerstörung des Tempels in Jerusalem (Mk 13,14 par. Mt 24,15; vgl. Lk 21,20), welcher in Sichtweite der Zuhörer/innen Jesu steht, sowie die Ankündigung des Kommens des Menschensohnes (Mk 13,25 par. Mt 24,30 par. Lk 21,27), welches zu einem Zeitpunkt eintreten wird, der unmittelbar bevorsteht, aber dennoch ungewiss ist. Die entstehende Geschichtstheologie vermeidet eine Periodisierung, bezieht sich jedoch gleichermaßen auf die Gegenwart und die Zukunft von Gottes Herrschaft, die mit Jesus begonnen hat.