Umgang mit Vergänglichkeit und Generationenspannung in der Gegenwartsgesellschaft
10.1515/9783110716016.Abstract
In diesem Aufsatz geht es aus kulturanalytisch-sozialpsychologischer Perspektive um zeitgenössische Muster des Umgangs mit Vergänglichkeit in der Gegenwartsgesellschaft. Dazu werden Wechselwirkungen von Gesellschaft und Psyche im Lichte von Zeitverhältnissen und Endlichkeitserleben analysiert. In der gegenwärtigen Moderne, so eine der zentralen Thesen, gewinnen neue kulturelle und individuelle Muster der Bewältigung und Abwehr von Vergänglichkeit in der Lebensführung an Bedeutung, die sich in der paradoxen Metaphorik eines ‚ewigen Aufbruchs‘ verdichten lassen. Generative Weitergabe, die auch die Ermöglichung des Neuen in der Folgegeneration einschließt, wird in einer von Optimierungs- und Beschleunigungslogiken geprägten Gesellschaft unterminiert und verhindert.