Abstract
Historical work that is based on source material from the field of digitalia, thus meaning Born-digital sources, often meets a phenomenon, that is so far unknown to historians in such an extent: Communication noise. It can be found as unwanted advertisement, off-topic comments and even blunt offences. Taking the example of Spam messages in the Usenet of the 1980s and 1990s the article will show how communication nuisance developed during early internet communication and what is its part in historical tradition. With Flaming and Social bots two other manifestations of Noisy digitalia will be considered. Based on that it will be discussed, how historical work can deal with noise in digitalia both in a conceptional and a technical way as well
Zusammenfassung
Bei der geschichtswissenschaftlichen Arbeit mit Quellenbeständen aus dem Bereich der digitalia, also genuin digital entstandenem Material, macht sich vor allem im Bereich der Social Media-Quellen ein für die historische Zunft in diesem Ausmaß ungewohntes Phänomen bemerkbar: Kommunikationslärm. Dieser Noise kann in Form von unerwünschter Werbung, unpassenden Kommentaren bis hin zu offenen Beleidigungen auftreten und vor allem die automatisierte Analyse größerer Datenbestände beeinflussen. Im Artikel wird am Beispiel von Spam-Nachrichten im Usenet der 1980er und 1990er Jahre beschrieben, wie sich Lärm in der frühen Internet-Kommunikation entwickelt hat und welchen Anteil er in der Überlieferung einnimmt. Ergänzend werden mit Flaming und Social Bots zwei weitere Spielarten der Noisy digitalia beschrieben. Davon ausgehend wird erörtert, wie mit diesen Störgeräuschen im Rahmen einer historischen Beschäftigung mit digitalia sowohl konzeptionell als auch technisch umgegangen werden kann