Zusammenfassung
Patricio Guzmáns Trilogie NOSTALGIA DE LA LUZ (NOSTALGIE DES LICHTS, 2010), EL BOTÓN DE NÁCAR (DER PERLMUTTKNOPF, 2015) und LA CORDILLERA DE LOS SUEÑOS (DIE KORDILLEREN DER TRÄUME, 2019) ist den Landschaften Chiles gewidmet: der Atacamawüste, dem Archipel Patagonien, den Anden. EL BOTÓN DE NÁCAR ist ein Film über das Wasser und über die Kawésqar, die Selk’nam, die Aoniken, die Haush und die Yámana, die Patagonien bewohnten, lange bevor die Europäer kamen - und mit ihnen die Seuchen und die Gewalt, die die indigenen Völker nahezu ausrotteten. Guzmán rekonstruiert die Kosmologie der „Nomaden des Wassers“, ihr Leben zwischen Sternen, Wolken, Nebeln und Strudeln. In der Auseinandersetzung mit dem neoliberalen Extraktivismus in Chile, der die Elemente des Kosmos restlos in Privatbesitz verwandelt, scheint hier etwas anderes auf: eine schuldlose Natur, die mit dem Kosmos verbunden, weil vom Wasser durchzogen ist.