Zusammenfassung
Ausgehend von Manoel de Barros’ Aussage, João Guimarães Rosa sei es als einem der wenigen Schriftsteller gelungen, dem Pantanal gerecht zu werden, da er es transfiguriert und zugleich anthropomorphisiert habe, untersucht dieser Beitrag die literarische Repräsentation dieses größten Feuchtgebiets der Erde in Rosas Erzählung Entremeio - Com o vaqueiro Mariano aus dem Jahr 1947. Als ausgewiesene estória oszilliert dieser Text zwischen oraler und schriftlicher Erzähltradition sowie zwischen regionaler Spezifik und universal-metaphysischem Gehalt. Der Aufsatz legt dar, dass und wie dieses Dazwischen (das titelgebende Entremeio) der textuellen Verfahren und Verfasstheit das Dazwischen der dargestellten Landschaft reflektiert und dabei koloniale Schreibweisen auf subversive Weise unterläuft. Rosas Erzählung des Pantanals wird damit als ein Akt des Widerstands lesbar.