Zusammenfassung
In Mooren wachsen Moose, die wiederum im Rahmen des gegenwärtigen Nature Writing literarisch zur Darstellung kommen. Der Beitrag rückt zwei gattungsdifferente Texte der deutschsprachigen Literatur in den Fokus: Marions Poschmanns Gedicht „Moosgarten, ein Ready-made“ und Klaus Modicks Novelle Moos. Untersucht wird, nach einem literarhistorischen Blick auf Emily Brontë, Walt Whitman, Robert Macfarlane und Gerhart Falkner, inwiefern sich botanische Spezifika des Mooses, also bryologische Taxonomie und Nomenklatur, und aufmerksamkeitsökonomische in literarischen Verarbeitungen niederschlagen. Dabei steht die Frage des Verhältnisses und der Affizierung von Mensch und Natur im Mittelpunkt, die unmittelbar verknüpft ist mit der Diskussion über die (ästhetisch-poetologische) Agentialität von einerseits Pflanze (Moos) und andererseits Mensch, Autor*in, Erzählstimme und Wissenschaftler-Figur.