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Publicly Available Published by De Gruyter Saur November 12, 2018

Notizen und Kurzbeiträge

From the journal Bibliotheksdienst

Elektronische Zeitschriftenbibliothek und ZB MED gemeinsam ausgezeichnet

Die Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen (AGMB) hat bei ihrer Jahrestagung, die vom 10. bis 12. September 2018 in Oldenburg stattfand, die Preisträger im Wettbewerb „Leuchtturm-Projekte an Medizinbibliotheken“ ausgezeichnet. Der 2. Platz ging an die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) und ZB MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften. Die beiden Kooperationspartner erhielten den Preis für einen gemeinsam entwickelten Dienst. Damit ist es möglich, die freie Verfügbarkeit von mehreren Millionen Zeitschriftenartikeln und Zeitschriften vollautomatisiert zu ermitteln.

„Die Integration von Verfügbarkeitsinformationen in Suchportalen und Discovery Systemen ist innovativ und nutzerorientiert“, begründet Dr. Iris Reimann, Vorsitzende der AGMB, die Preisvergabe für EZB und ZB MED. „Alle, die in LIVIVO suchen, profitieren von der breiten Sichtbarkeit. Zudem kann die Technologie auch in andere Portale integriert werden. So ist ein schneller und unkomplizierter Zugriff auf frei verfügbare Volltexte gewährleistet.“

Christoph Poley, Produktverantwortlicher für LIVIVO, der auch als Entwickler bei ZB MED für den neuen Dienst verantwortlich ist, fasst die Besonderheiten zusammen: „Wichtig war es für uns, keine Insellösung zu bauen, sondern etwas, was sich leicht nachnutzen lässt. Damit wird freie Literatur nun noch leichter zugänglich gemacht - ganz im Sinne des Open-Access-Gedankens.“

In der Wissenschaft spielt die Literaturrecherche nach frei verfügbaren elektronischen Quellen eine große Rolle. In vielen Systemen lässt sich aber noch nicht direkt danach filtern. Das gemeinsam von EZB und ZB MED entwickelte Verfahren ermöglicht die Massenverarbeitung von Metadaten zur Ermittlung von freien Verfügbarkeiten durch die EZB, um diese direkt in den Datenbestand von Suchportalen zu integrieren. Die Portale ermöglichen damit ihren Nutzerinnen und Nutzern, direkt nach frei verfügbaren Zeitschriften und Artikeln zu recherchieren oder die Suchergebnisse mit Hilfe eines Filters darauf einzuschränken. Seit August 2017 setzt LIVIVO, das ZB MED-Suchportal für Lebenswissenschaften, den Dienst erstmals produktiv ein. Eine Nachnutzung in weiteren Suchportalen oder Discovery Services ist ausdrücklich erwünscht.

„Der Dienst soll zukünftig noch weiter ausgebaut werden. Geplant ist eine Erweiterung zur Massenverarbeitung von standortabhängigen Verfügbarkeiten für elektronische Zeitschriften und Artikel“, erklärt Dr. Evelinde Hutzler, Leiterin der EZB an der Universitätsbibliothek Regensburg.

Die AGMB prämiert mit dem „Leuchtturmwettbewerb“ außergewöhnliche Projekte und Leistungen einzelner Medizin-Bibliotheken und ihrer Mitarbeitenden. Die veränderten Ansprüche und Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer und ihrer Trägereinrichtungen erfordern von den Bibliotheken ständige konzeptionelle Änderungen und Anpassungen des Service-Angebots. Der Preis zeigt, dass die Bibliotheken dem Rechnung tragen und sich für die Zukunft des medizinischen Bibliothekswesens einsetzen.

Erweiterung des Lizenzierungsservice Vergriffene Werke (VW-LiS) jetzt online

Seit dem Start des Lizenzierungsservice Vergriffene Werke (VW-LiS) im Juli 2015 haben Bibliotheken und andere Gedächtnisinstitutionen die Möglichkeit, weitgehend automatisiert Nutzungslizenzen für vergriffene Werke bis Erscheinungsjahr 1965 zu erwerben. Ab sofort steht der erweitere Lizenzierungsservice Vergriffene Werke (VW-LiS) zur Verfügung. Die Weiterentwicklung des Lizenzierungsservice ermöglicht es, das Potenzial von Digitalisierungsprojekten weiter auszuschöpfen und besonders unikale Werke des 20. Jahrhunderts weltweit digital zugänglich zu machen.

Mit dem Ausbau der Recherchefunktionen und dem Anschluss von VW-LiS an die Online-Kataloge der deutschen Bibliotheksverbünde (GBV, BVB, KOBV) stehen ab sofort auch Werke, die nicht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek verzeichnet sind, für die Lizenzierung zur Verfügung. So können auch Bücher, die vor 1913 erschienen sind oder nur eine eingeschränkte lokale Verbreitung gefunden haben, lizenziert und zugänglich gemacht werden.

Alle Informationen zu VW-LiS finden Sie unter http://www.dnb.de/vwlis sowie in den FAQs unter http://www.dnb.de/vwlisfaq

Lizenzierungsservice Vergriffene Werke (VW-LiS)

Deutsche Nationalbibliothek

Digitale Dienste

Adickesallee 1

60322 Frankfurt

Telefon: +49 69 1525-1077

vergriffene.werke@dnb.de

Open Access-Repositorium “The Stacks” freigeschaltet

Im September 2018 hat die Library of Anglo-American Culture & History „The Stacks“ freigeschaltet, das interdisziplinäre Open Access-Repositorium für die Fächer Amerikastudien, Anglistik, Anglophone Literaturen & Kulturen, Australien- & Neuseelandstudien, Großbritannien- & Irlandstudien sowie Kanadastudien einschließlich aller Unterdisziplinen. Wissenschaftler*innen dieser Fächer sind herzlich eingeladen, ihre Artikel und Monographien in „The Stacks“ zu publizieren und zu archivieren. Neben Zweitveröffentlichungen von Verlagspublikationen können auch bisher unveröffentlichte Dokumente wie z. B. Vortragsmanuskripte, Lehrmaterialien oder Tagungsprogramme eingestellt werden. Das Repositorium archiviert außerdem ganze Zeitschriftenbände und Schriftenreihen. Alle Dokumente werden entweder sofort oder nach einer frei wählbaren Zeitspanne im Open Access zugänglich gemacht.

Das Repositorium wurde im Rahmen des DFG-geförderten Fachinformationsdienstes Anglo-American Culture aufgebaut.

Kooperation von Uni Bonn und ZB MED trägt Früchte. Gemeinsame Berufung der Bioinformatikerin Juliane Fluck von Landwirtschaftlicher Fakultät mit Informationszentrum

Im vergangenen Jahr haben die Universität Bonn und ZB MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften einen Kooperationsvertrag für eine intensive wissenschaftliche Zusammenarbeit abgeschlossen. Nun haben beide Einrichtungen gemeinsam Prof. Dr. Juliane Fluck berufen. Die Bioinformatikerin übernimmt zum 01. Oktober 2018 an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn eine W2-Professur für „Intelligent Information Retrieval and Pattern Recognition“. Bei ZB MED leitet sie den Programmbereich Angewandte Forschung.

Der Kooperationsvertrag von Uni Bonn und ZB MED beinhaltet neben der gemeinsamen Berufung auch die Zusammenarbeit in der Forschung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Es ist geplant, dass sich Beschäftigte von ZB MED an der Betreuung und Durchführung von Promotionsarbeiten und -verfahren beteiligen. Zudem werden die Kooperationspartner gemeinsam wissenschaftliche Nachwuchsgruppen und Forschungsprojekte einrichten.

„Mit der gemeinsamen Berufung von Prof. Fluck haben wir einen wichtigen Schritt genommen, um innovative Forschung in den Lebenswissenschaften an beiden Einrichtungen zu stärken“, kommentiert Prof. Dr. Dietrich Rebholz-Schuhmann, Wissenschaftlicher Leiter von ZB MED, die Neubesetzung. „Hierdurch wird auch die hochschulische und die außerhochschulische Forschung miteinander vernetzt. Weitergehend erzielen wir Synergieeffekte, die sich positiv auf die Entwicklung regionaler Kompetenznetzwerke auswirken und auf die Förderung des forschenden Nachwuchses.“

Juliane Fluck hat ein Biologiestudium absolviert und im Bereich Zellbiologie und Immunologie promoviert. Parallel studierte sie im Nebenfach Informatik. Seit 2000 war die Bioinformatikerin am Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI tätig. Dort leitete sie seit 2006 die Gruppe Textmining. Im April 2017 übernahm sie die stellvertretende Leitung der Abteilung Bioinformatik.

Der Schwerpunkt der Tätigkeit von Prof. Dr. Fluck liegt im Bereich Text und Data Mining. Semantische Datenintegration und die elektronische Verfügbarkeit und Interoperabilität von Daten und Wissen sind Leitthemen ihrer Forschung. Bei Fraunhofer SCAI war sie bisher für akademische und industrielle Informationsextraktionsprojekte sowie die Entwicklung von Ontologien, Terminologien und Trainingskorpora verantwortlich. Juliane Fluck ist eine starke Unterstützerin von öffentlichen Evaluierungs- und Standardisierungsaktivitäten. Ihre Forschungsgruppe nimmt regelmäßig an Evaluierungswettbewerben teil. Sie selbst ko-organisiert solche Events.

Published Online: 2018-11-12
Published in Print: 2018-11-05

© 2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 30.11.2023 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/bd-2018-0106/html
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