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Publicly Available Published by De Gruyter July 12, 2017

Wohin geht die Reise? – Bibliothekspolitik am Anfang des 21. Jahrhunderts

Where Are We Heading? – Library Policy in the Early 21st Century
  • Elmar Mittler EMAIL logo

Zusammenfassung

Nach einem kurzen Rückblick auf das Goldene Zeitalter der Bibliotheken im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts werden Gefährdungen der gegenwärtigen Situation angesprochen: Die scheinbare Ubiquität der Informationsmedien im Internet schwächt die Rolle der Bibliotheken. Das zeigt sich u. a. beim Fehlen einer Strategie für die Langzeitarchivierung. Für die Zukunft wird der radikale Wandel von der Bibliothekarsbibliothek zur Nutzerbibliothek für nötig gehalten; dazu können z. B. die Schnittstellen zwischen Personal und Nutzern bei der Erwerbung elektronischer Literatur (PDA) oder das Schaffen von kreativen Freiräumen wie Makerspaces dienen. Neue Visionen der Bibliothek der Zukunft sind notwendig, die ähnlich dem „Bibliotheksplan 1973“ und „Bibliotheken ‘93“ konsequent in der Öffentlichkeit vertreten werden müssen, um die Rolle der Bibliotheken zu stärken.

Abstract

After a short review of the Golden Age of libraries in the last third of the 20th century, the paper will address the present challenges libraries are facing. The apparent ubiquity of information in the internet weakens the position of the libraries. This can be most noted, for example, by a missing strategy on long term archiving. A radical change from the library of librarians to the library of the user is considered to be necessary. Librarians’ user interfaces at the acquisition of digital media (PDA) as well as the establishing of creative workspaces such as makerspaces are good examples for partnership and user driven library services. New strategies and visions should be developed and advocated concordantly similar to the “Bibliotheksplan 1973” and “Bibliotheken ‘93” to strengthen the position of the libraries.

Die Zeichen der Zeit scheinen auf Sturm zu stehen – noch nie wurde so intensiv ein radikaler Wandel der Bibliotheken gefordert, wie in den letzten Monaten. Dabei muss man nicht so weit gehen wie Rafael Ball, der gleich verkündet, man könne Bibliotheken abschaffen, weil sowieso alles im Internet zugänglich sei.[0] Auch höchst besonnene Kollegen, die sich z. B. an der von Ball herausgegebenen Festschrift für Neubauer[2] beteiligt haben, fordern energische Schritte zur Sicherung der Zukunft der Bibliotheken. Wenn wir auf die Entwicklung der letzten 50 Jahre zurückblicken, können wir erkennen, dass es zu den besonderen Leistungen der Bibliotheken gehört, mehrfach massiven Wandel nicht nur bewältigt, sondern ihn zur Stärkung der bibliothekarischen Rolle und Position genutzt zu haben. Bibliotheken waren jahrzehntelang Propagandisten des Wandels.[3] Das gibt Hoffnung auch für die Zukunft – oder hat sich die Position der Bibliotheken so radikal verschlechtert, dass sie wirklich gefährdet sind?

1 Ein Goldenes Zeitalter der Bibliotheken

Schwerpunkte der Veränderungen in den letzten 50 Jahren waren die Umstellung von der Kartenkatalogisierung in der Einzelbibliothek zur Verbundkatalogisierung mit EDV und eine neue benutzerorientierte Politik.[4] Dass diese Schritte in den Bibliotheken der neu gegründeten Universitäten getan wurden, war vielleicht selbstverständlich; aber auf dem Hintergrund der Öffnung von traditionell geschlossenen Magazinen auch in alten Universitätsbibliotheken und einer neuen Erwerbungspolitik, die sich mit dem Aufbau von Sammlungen vielgebrauchter Studienliteratur (Lehrbuchsammlungen) bewusst auf den Massenbetrieb der schnell wachsenden Universitäten einstellte, konnte der Verfasser auf dem 60. Bibliothekartag 1970 in Augsburg feststellen: „Opas Bibliothek ist tot“.[5] Die Bibliotheken hatten die Gunst der Stunde erkannt: Die Bildungsexpansion der 1970er-Jahre bot Öffentlichen wie wissenschaftlichen Bibliotheken die Chance, sich von Grund auf zu erneuern. Der Wandel im deutschen Bibliothekswesen wurde durch eine Neuorganisation der Verbandsarbeit entscheidend unterstützt. Was es bedeutete, 1973 mit dem DBV (Deutscher Bibliotheksverband) einen gemeinsamen Institutionenverband aller Sparten zu schaffen, und dass es 1989 mit der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände (BDB, jetzt BID) gelang, einen bibliothekarischen Dachverband zu schaffen, der auch die Personalverbände umfasste, kann man nur ermessen, wenn man sich die historische Entwicklung vor Augen führt. Die Personalverbände waren zur Emanzipation einzelner Berufsgruppen eigentlich gegeneinander gegründet worden: 1900 der Verein Deutscher Bibliothekare (VDB), 1922 in Verband Deutscher Volksbibliothekare (VDV), seit 1969 der Verein der Bibliothekare an Öffentlichen Bibliotheken (VBB) umbenannt, 1948 der Verein der Diplombibliothekare an Wissenschaftlichen Bibliotheken (VdDB). Versuche im Rahmen der Entwicklung des Deutschen Büchereiverbandes auch die wissenschaftlichen Bibliotheken zur Zusammenarbeit zu bewegen, blieben (außer in Nordrhein-Westfalen) fast 25 Jahre erfolglos.[6] 1973 und 1989 aber wurden die Chancen voll genutzt, in der westdeutsch-bundesrepublikanischen Konsensgesellschaft, aber auch in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung, gemeinsam mehr zu erreichen, als es getrennt jemals möglich gewesen wäre. Mit Recht kann man vom letzten Drittel des 20. Jahrhunderts als einem Goldenen Zeitalter der Bibliotheken in Deutschland sprechen. Eines der letzten Beispiele für diese Konsensstrategie war die Gründung von DINI, der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation, die 2002 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gelang.[7] Dieser Zusammenschluss der Serviceeinrichtungen unter Beteiligung auch von wissenschaftlichen Fachverbänden hat wesentlich dazu beigetragen, die Entwicklung der Informationsinfrastruktur der Hochschulen und Forschungseinrichtungen bundesweit wie an den einzelnen Hochschulen voranzubringen.

2 Wachsende Gefährdung

Der Schulterschluss der Bibliotheken mit den anderen Informationsinfrastruktureinrichtungen macht aber auch deutlich, dass die Bibliotheken allein die komplexen Herausforderungen des digitalen Wandels nicht mehr meistern konnten. Die Bibliotheken gerieten auch auf andere Weise noch sehr viel mehr unter Druck: Innerhalb weniger Jahre verloren sie ihre unangefochtene Position als Informationsspeicher und -versorger für die Wissenschaft, aber auch für die Allgemeinheit. Außerdem erschienen die wissenschaftlichen Bibliotheken den Unterhaltsträgern zunehmend als ein Fass ohne Boden, die auch die Professionalität der Bibliothekare anzuzweifeln begannen. Dazu haben vor allem die exorbitanten Preissteigerungen der Zeitschriften weniger, immer dominanter werdender quasi-monopolistischer Großverlage im Wissenschaftsbereich (insbesondere STM – Science, Technology, Medicine) beigetragen: Die längst als unausgewogen erkannte urheberrechtliche Stärkung der Position der Verlage bei digitalen Publikationen,[8] bei deren Lizenzierung z. B. die im Druckbereich gängigen (und durch die Bibliotheken mit großem Einsatz durchgesetzten) Schrankenregelungen wie das Kopierrecht nicht zur Anwendung kommen, verstärkten den Negativtrend: Damit wurde die Möglichkeit der Bibliotheken, alle veröffentlichte Literatur im Bedarfsfall liefern zu können, auch wenn diese nicht zu ihren Beständen gehörten, grundsätzlich infrage gestellt. Mit der Einführung von E-Books sind auch die Öffentlichen Bibliotheken von der Willkür der Verlage bei der Lizenzvergabe zunehmend betroffen. Zusätzlich waren die für die schwächer werdende Stellung der Bibliotheken die disruptiven Innovationen wie iPad und Smartphones in Kombination mit der Ubiquität des Internets entscheidende Entwicklungen. Sie brachten – womit auch Fachleute nicht gerechnet hatten – fast über Nacht Information im Überfluss in die Hand selbst von Schulkindern. Google Books verschärfte mit seinem (scheinbar freien) Zugriff auf viele Neuerscheinungen (mindestens in Ausschnitten) aber auch auf Millionen digitalisierter Bücher aus einigen der größten Bibliotheken der Welt den Eindruck, dass alles im Netz zu haben sei. Diese Meinung wird selbst von Bibliothekaren verbreitet, wofür das (unselige) Interview von Ball (ETH Zürich), das unter der Überschrift „Weg mit den Büchern!“ in der Neuen Zürcher Zeitung erschienen ist, nur ein besonders medienwirksames Beispiel war.[9]

3 Die digitale Transformation – auf der Suche nach dem richtigen Weg

Untergründig mag eine derartige Tendenz sogar bei der DFG, Deutschlands wichtigster Forschungsförderungsorganisation, bestehen oder vielleicht zeitweise bestanden haben. Jedenfalls wurde beim Übergang von den Sondersammelgebieten zu Fachinformationsdiensten in einem überhasteten Umstellungsversuch auf „e-only“ und eine nur den aktuellen Bedarf berücksichtigenden Erwerbung im Zuge der ersten Bewilligungen, z. B. für das Fach Musik trotz der eindeutig die umfassende vorsorgliche Erwerbung unterstützenden Voten der Fachcommunity, die Ansätze für den Kauf gedruckter Literatur um 50 % gekürzt.[10]

3.1 Digitale Datei und Druck – zwei „Aggregatzustände“ derselben Daten

Dabei ist der Streit um gedruckt oder digital in der heutigen Medienwelt eigentlich unnötig. Fast alle veröffentlichten Druckwerke sind weltweit die Ausgabe einer Datei – Drucke sind im Zeitalter der Medienkonvergenz[11] sozusagen nur ein anderer Aggregatzustand eines digitalen Ausgangsmediums (Wasser z. B. kann in gasförmiger, flüssiger oder fester Form erscheinen). Grundsätzlich sind auch in der reinen Analogzeit gedruckte Bücher prädigital, weil sie inzwischen durch (Retro-)Digitalisierung relativ problemlos in ein digitales Medium überführt werden können; umgekehrt kann jeder elektronische Text postdigital auch als Printausgabe bereitgestellt werden. Die Wahl der Speicher- und Ausgabeform ist also mindestens für Texte im Prinzip beliebig und kann flexibel den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend gewählt werden. Wir leben in einer Zeit medienneutralen Publizierens. Eine E-only-Politik ist unangebracht, wenn Literatur aus Weltgegenden oder Fachgebieten, in denen (noch) keine digitalen Medien zur Verfügung stehen, nur gedruckt erworben werden kann, die aber (ggf. nach Ablauf von Verwertungsfristen) digitalisiert zur Verfügung gestellt werden können; umgekehrt können digitale Texte in Fachgebieten, bei denen sich die Druckausgabe forschungsfördernd erweist, im Bedarfsfall (on demand) hergestellt werden.[12] Denn die Druckausgabe hat bei Texten erhebliche Nutzungsvorteile bei der Lesbarkeit und Übersichtlichkeit – deshalb waren Proteste gegen eine neue, inzwischen zurückgenommene Regelung der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) durchaus verständlich, die nur noch ihre digitalen Versionen zugänglich machen wollte, auch wenn sie gedruckte Ausgaben derselben Texte zur Verfügung hatte.[13] Andererseits ist die wissenschaftliche Nutzbarkeit digitaler Medien (abgesehen davon, dass multimediale Dateien gar nicht gedruckt werden können) gerade bei Texten sehr viel größer als bei gedruckten Materialien.

3.2 Erwerbungspolitik im Übergang

Digitale Texte können leicht durchsucht, zitiert und durch Data-Mining-Werkzeuge erschlossen werden. Deshalb ist es durchaus verständlich, ja begrüßenswert, dass die DFG es sich zum Ziel gesetzt hat, „die digitale Transformation weiter zu gestalten“.[14] Werden Publikationen (auch) digital angeboten, ist es durchaus gerechtfertigt, ihnen unter dem Gesichtspunkt der Forschungsförderung gegenüber gedruckten Versionen den Vorzug zu geben. Aber will die DFG nicht definitiv das noch 2012 deutlich erklärte und für die deutsche Wissenschaft, insbesondere die Geisteswissenschaften grundlegende Ziel aufgeben, „dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen in Deutschland unabhängig vom Standort ihrer Forschungseinrichtung auf die jeweils relevanten Veröffentlichungen möglichst schnell und umfassend zugreifen können,“[15] müsste die allgemeine Zugänglichkeit auch digitaler Medien gewährleistet sein. Das ist aber derzeit keineswegs der Fall. So führt die schon angesprochene starke Position der Verlage insbesondere bei digitalen Zeitschriften dazu, dass die Versuche, FID-Lizenzen für einzelne Fachcommunitys abzuschließen, bisher nur zu mageren Ergebnissen geführt haben. Vergleicht man sie mit den hunderten von Zeitschriften, die bei den früheren SSG-Bibliotheken abbestellt wurden, weil sie nicht zum Grundbedarf der Bibliothek gehörten, ist dies ein erschreckender Zwischenstand. Dabei muss man zusätzlich noch berücksichtigen, dass durch die angestrebte Begrenzung auf eine eng definierte Fachcommunity eine interdisziplinäre Nutzung in der Regel nicht vorgesehen ist; möglicherweise wären auch Studierende ausgeschlossen, da deren Bedarf über die Grundausstattung erfüllt werden müsste.[16] Das im gleichen DFG-Papier angekündigte differenzierte Vorgehen bei der Förderung der Erwerbung von „content“ entsprechend der Produktion und der Fachkultur bei der Nutzung von Medien wurde – wie schon angesprochen – zunächst auch eher restriktiv gehandhabt. Selbst wenn sich bei der dritten Runde ein flexibleres Förderungsverhalten zu zeigen scheint, bedeutet das keine wirkliche Entspannung für die gefährdete umfassende Literaturversorgung: Zwar ist der Gesamtmitteleinsatz gegenüber der Zeit der SSG-Förderung nicht wesentlich geringer geworden. Da aber bei den bewilligten Projekten der Content-Anteil (digital und gedruckt) nur in Ausnahmefällen über 70 %, in der Regel unter 60 % liegt, ist selbst im positiven Fall bestenfalls von einer Stagnation, in der Regel von einer Verringerung der Mittel auszugehen[17] – von der desaströsen Situation in den nicht mehr geförderten Sammelgebieten ganz zu schweigen. Es lässt sich aber positiv vermerken, dass andererseits umfangreiche Mittel im Rahmen der FID-Förderung für die Entwicklung von Informationsdiensten unterschiedlichster Art bereitgestellt werden (deren nachhaltige Weiterführung allerdings Aufgabe der Antragsteller sein wird und sie – wie bei den virtuellen Fachbibliotheken – vor große Dauerprobleme stellen kann).[18] Die neue Form der Antragstellung, die eine nachprüfbare Mitwirkung der Fachwissenschaftler fordert, hat sicher in erfreulicher Weise den Kontakt der FID-Bibliotheken insbesondere bei der Entwicklung neuer Dienste deutlich verstärkt. Auf Umfang und Abdeckungsgrad der Erwerbung fachlich relevanter Literatur hat das aber entsprechend dem vorrangigen Ziel, (nur) den jeweils aktuellen Bedarf einer Fachcommunity möglichst digital zu befriedigen, keinen positiven Einfluss. Denn gerade in den Geistes- und Kulturwissenschaften ändern sich die Forschungsrichtungen sehr schnell – man kann sogar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass in der Zukunft in Gebieten nicht mehr geforscht wird, die gerade en vogue sind. Meine konkreten Freiburger Erfahrungen als Fachreferent für Germanistik und Geschichte haben mir umgekehrt deutlich gemacht, welche Erfolge bibliothekarische Erwerbungspolitik schon nach relativ kurzer Zeit haben kann, wenn sie von Spezialisten nicht gesehene oder sogar (zunächst) abgelehnte Forschungsgebiete und -trends präsumtiv bei der Erwerbung berücksichtigt.

3.3 Dauerhafte Sicherung und voller Zugriff auch auf digitale Dokumente

Bei der konsumgeleiteten, sozusagen digitalen „Hand-in-den-Mund-Politik“ in der Erwerbung spielt bewusst oder unbewusst vielleicht doch die schon angesprochene Verführung des ubiquitären Internets eine Rolle, die dauerhaften Zugang im Bedarfsfall suggeriert. Doch wie stellt Palfrey warnend fest: „Digital information is easier to access but harder to preserve than its analog forms“.[19] Dass etwa ein Drittel der Links im Internet auch im Wissenschaftsbereich schon nach wenigen Jahren nicht mehr funktionieren, wird von Gegnern der digitalen Transformation immer wieder betont, und deshalb von den Befürwortern der digitalen Bereitstellung vielleicht nicht ernst genug genommen. Wer aber nachhaltig die Nutzung der Internetmedien gerade auch aus kommerzieller Hand für die Forschung sichern will (und als Dienstleister der Wissenschaft eigentlich dazu verpflichtet ist) weiß, wie notwendig es ist, sich nicht nur Zugangs-, sondern auch Weiternutzungsrechte – sprich die dauerhafte Verfügungsgewalt – zu sichern, die allein eine adäquate Verwendung gewährleisten.[20] Dazu gehört vor allem auch die Langzeitarchivierung der Daten, für die in Deutschland seit Jahren trotz großer und kleiner Projektanträge relevanter Institutionen die notwendigen Fördermittel nicht bereitgestellt werden.[21] Auch der Rat für Informationsinfrastruktur hat in aller Deutlichkeit insbesondere die Notwendigkeit der Langzeitarchivierung für die zukünftige nationale Informationsinfrastruktur für Forschungsdaten angesprochen und die Bildung und Unterstützung von Kompetenzzentren, aber auch die Vernetzung dezentraler Repositorien, z. B. an Bibliotheken, gefordert.[22]

4 Radikaler Wandel – Trends und neue Visionen

Die angesprochenen Problemfelder lassen Unsicherheiten und Defizite bei der Entwicklung zukunftsorientierter Strategien erkennen. In dieser Situation ist es entscheidend, den Blick auch auf Trends zu richten, die zu neuen Visionen bibliothekarischer Arbeit führen können – ja vielleicht weiter führen, als das häufig formulierte Ziel, die Bibliothek neu zu erfinden. Hier seien einige Entwicklungsfelder angedeutet.

4.1 Vom Katalog zum Ecosystem kontextualisierter und vernetzter Datenbestände

Das Buch ist eine abgeschlossene Einheit. Der traditionelle Katalog bot als „finding list“ die Möglichkeit zum Bestellen des Werkes, soweit es in der Bibliothek vorhanden war (und darüber hinaus die Möglichkeit, es über Fernleihe bereitzustellen). Das Werk selbst verwies zwar in Fußnoten und Literaturverzeichnissen auf andere Publikationen, aber um die genannten Titel zu erhalten, waren erneute Recherchen und Bestellvorgänge erforderlich. Die Qualität einer Bibliothek definierte sich über die Wahrscheinlichkeit und das Tempo, mit denen der Zugriff auf zitierte Werke ermöglicht wurde. Mit der Größe des Bestands und seinem bedarfsgerechten Aufbau wuchs die Chance des Erfolgs. Auch die digitale Publikation wird über OPACs oder Suchmaschinen erschlossen. Das Auffinden aber führt sofort zum Dokument selbst. Dessen Literaturangaben sind im optimalen Fall verlinkt und führen direkt zu den weiteren gewünschten Dokumenten, auch wenn sie nicht bei der Bibliothek selbst gespeichert sind. Semantische Publikationen sind über die Links zur Literatur hinaus mit Forschungs-, Geo-, Statistik- und vielfältigen anderen mit den Texten verbundenen Daten bis hin zu Programmen zur weiteren Bearbeitung verknüpft, auf die ebenfalls ein direkter Zugriff erfolgen kann.[23] Oft wird daraus geschlossen, das Dokument löse sich dadurch auf. In Wirklichkeit bleibt es natürlich weiterhin als klar definierte Entität erhalten, die über DOI oder URN zusätzliche Zugriffsinformation anbietet. Die Vernetzung mit anderen Dokumenten ist nur möglich, wenn diese ebenso mit dauerhaften Zugriffsinformationen versehen sind. Es ist die große Herausforderung der Zukunft, dass die Bibliotheken zu aktiven Partnern und verlässlichen Knoten im Ecosystem kontextualisierter und vernetzter Datenbestände werden und in weltweiter Vernetzung für gesicherte Zugriffsmöglichkeiten sorgen.[24]

4.2 Von der Dekommodifizierung des Gedruckten zum Management des Open-Access-Publizierens

Für die Erfüllung dieser Vision ist es unerlässlich, dass möglichst alle Materialien frei zugänglich zur Verfügung stehen. In der Zeit der analogen Gutenberg-Galaxis konnten die Bibliotheken dies durch Erwerben der gedruckten Literatur erreichen. Diese war kommodifiziert, d. h. zur Ware geworden, seit sie durch Gutenbergs Erfindung in größeren Mengen hergestellt werden konnte. Durch die Entwicklung des Urheberrechts wurden im 19. Jahrhundert internationale Regeln für die Verbreitungs- und Verwertungsrechte geschaffen. Die Aufgabe der Bibliotheken bestand in der Dekommodifizierung – sie machten durch den Kauf aus der Ware Buch wieder allgemein kostenfrei zugängliches Material, das im Bedarfsfall auch über die besitzende Bibliothek nach außen bereitgestellt werden konnte. Insbesondere durch die verschärfte urheberrechtliche Rechtslage bei digitalen Publikationen, für die man in der Regel nur durch Lizenzen eingeschränkte Zugriffsrechte erhält, ist diese Dekommodifizierung nur begrenzt möglich – bis hin zur Entwicklung, dass Bibliotheken auf Material, das sie nicht selbst lizensiert haben, keinen Zugriff mehr organisieren können. Bekanntlich hat die von einigen Verlegern genutzte Möglichkeit, ihre Gewinne zu maximieren, dazu geführt, dass im Gegenzug die Open-Access-Bewegung entstand.[25] Lokale Repositorien und offene Publikationsplattformen wie Public Library of Sciences wurden aufgebaut. Auf der Grundlage von OAIHP, dem Open Access Harvesting Protocol, konnten umfangreiche Erschließungsinstrumente aufgebaut werden. Von der Bielefelder BASE-Datenbank z. B. wird im Mai 2017 die beeindruckende Zahl von ca. 114 Mio. digitalen Dokumenten erschlossen und zugänglich gemacht.[26] Doch es ist immer noch ein kleinerer Teil neuer Publikationen, der Open Access (OA) erscheint. 2009 waren es z. B. insgesamt 20 % der in Peer-Reviewed-Zeitschriften erschienenen Artikel (8 % bei Verlagen, 12 % bei Repositorien).[27] Das Open-Access-Modell ist aber inzwischen auch von den Verlagen aufgegriffen worden; manche versuchen offensichtlich – um einmal zu kalauern –, sich auch über den Goldenen Weg des Open Access weiter eine goldene Nase zu verdienen. Statt der Lizenzgebühren finanzieren sie die OA-Publikation über Article Processing Charge (APC). 2010 lagen die Durchschnittskosten bei 906 U. S. Dollar (USD) pro Artikel, die Einzelkosten zwischen 8 und 3 900 USD.[28] Auch hier verlangen die führenden STM-Verlage wie Elsevier und Springer die höchsten Beträge pro Artikel. Eine Revolution wäre es nicht, wenn man die Geldmittel, die bisher für den Kauf oder die Lizensierung von Zeitschriften im Voraus (!) gezahlt wurden, zur Finanzierung der für die Wissenschaft auf Dauer unumgänglichen Umstellung auf Open Access verwendet werden könnte. Allerdings stellt sich das Problem, dass forschungsintensive Hochschulen höhere Summen für APC aufwenden müssten als ihr bisheriger Zeitschriftenetat umfasst. Eine von der Mellon-Stiftung finanzierte Studie in den USA schlägt deshalb vor, diese durch Grant Funds zu fördern; außerdem sollen Forscher und Forschergruppen auch direkt Mittel erhalten, um bei ihnen ein Kostenbewusstsein zu fördern.[29] Ähnliche Überlegungen werden wohl auch im deutschen DEAL-Projekt für den Fall eines positiven Ausgangs der derzeitigen Verhandlungen mit großen Zeitschriftenanbietern erwogen, die dann auch auf mittlere und kleinere Verlage ausgedehnt werden sollen.[30]

Management des Publizierens heißt in Zukunft, eine neue von vorneherein auf Nachhaltigkeit und Wiederverwertbarkeit ausgerichtete Kultur des Veröffentlichens zu unterstützen. Beratung und Hilfestellung für die Auswahl und den Einsatz der optimalen Open-Access-Publikationsform können vom Angebote auf dem Server der Universität zum Universitätsverlag bis zum kommerziellen Verlag sowie zur Unterstützung bei der Finanzierung von APC gehen. Ziel muss es sein, dass „enhanced publications“ entstehen, die nicht nur multimedial sein können, sondern als digitale Objekte semantisch kontextualisiert und verlinkt Bausteine digitaler Arbeitsumgebungen werden können. In der Open-Access-Publikationskultur können „die Potenziale der Anreicherung, Interoperabilität, Verarbeitbarkeit und Verlinkung von Inhalten und Objekten ausgeschöpft werden“.[31] Aber auch der Rohstoff der Publikationen, die Forschungsdaten, müssen in das Portfolio der Bibliotheksservices von der Erfassung bis zur Langzeitarchivierung aufgenommen werden, wobei auch unkonventionelle Wege wie beim „embedded data manager“ beschritten werden sollten.[32]

4.3 Von der Literaturversorgung zum Rundum-sorglos-Service für den Forscher

Die traditionelle Rolle der Bibliotheken wandelt sich nach allgemeiner Auffassung vom Content-Provider zum Service-Provider. Dabei entsteht – wie bei der dargestellten Umstellung von Sondersammelgebieten auf Fachinformationsdienste angesprochen – leicht die Vorstellung, dass die Sammlung von Content als bibliothekarische Aufgabe ihre Bedeutung verliert. Die digitale Transformation der Forschung wie der Forschungspublikation benötigt aber nicht weniger, sondern mehr Contentbereitstellung und -sicherung, will man neben den Publikationen auch die zugehörigen Forschungsdaten bereithalten. Richtig ist, dass digitale Dokumente nicht unbedingt vor Ort gehalten werden müssen, sondern mit vertrauenswürdigen Zugriffsmöglichkeiten umfassend vernetzt zugänglich gemacht werden können – eine komplexe Managementaufgabe, die effizient zu lösen die Aufgabe eines Nachfolgesystem des SSG-Plans gewesen wäre, aber von unkoordinierten Insellösungen der Fachinformationsdienste für geschlossene Communitys auf keinen Fall geleistet werden kann. Mit Recht fordert der Rat für Informationsinfrastruktur große Anstrengungen bei den Unterhaltsträgern wie bei den Informationseinrichtungen (und ihrem Personal), um die Komplexität dieser Aufgabe in einem vernetzten System der Informationsinfrastruktur zu bewältigen.[33] Besonders für den Geisteswissenschaftler gibt es noch viele Hemmungen, sich auf digitales Forschen und Publizieren einzulassen.[34] Serviceangebote sind unerlässlich, um zukunftsorientierte Arbeitsformen attraktiv zu machen. Letzten Endes muss es gelingen, den gesamten Forschungsprozess von der Datenerhebung über die Publikation bis zur Langzeitarchivierung zu unterstützen, wie dies beispielhaft im FuD-Projekt der Universität Trier und dem bei DARIAH angesiedelten TextGrid entwickelt wird.[35] Es muss alles getan werden, um das Ziel zu erreichen, dass jeder Wissenschaftler, der eine digitale Forschungsarbeit beginnt, eine sichere Infrastruktur zur Verfügung steht, die ihm professionelle Unterstützung bietet.[36] Es ist eine Chance der Bibliotheken, zusammen mit den Rechenzentren und den Informationswissenschaftlern, insbesondere auch den E-Humanities,[37] dafür flexibel einsetzbare Rundum-sorglos-Services zu entwickeln. Dazu gehört es auch, von Servicezentren angebotene Dienstleistungen im Rahmen der lokalen Forschungsinfrastruktur zur Verfügung zu stellen und ihre Nutzung zu unterstützen (statt sie nach dem „not invented here“-Syndrom bei ihrer Durchsetzung eher zu behindern).

4.4 Vom Benutzer zum Partner

Es ist oft davon gesprochen worden, dass eine Generation von „digital natives“ auf die Bibliotheken zukommt. Inzwischen ist sie da. Die neuen Nutzer haben Potentiale, die es in den Bibliotheken unterstützen, aber auch einzusetzen gilt. Die fließend gewordene Schnittstelle zwischen Bibliothekar und Benutzer bietet dafür vielfältige Möglichkeiten. Dann besteht nicht mehr die traditionelle Herrschaft der Bibliothekare über Erschließungswerkzeuge wie weiland bei den Preußischen Instruktionen und den Nutzungsabläufen. Degkwitz hat demgegenüber die Vision von Bibliothekaren und Nutzern gemeinsam betriebener „multi-user driven acquisition“, „multi-user driven collection building“, „multi-user driven indexing“ und sogar des „multi-user driven funding“ und der „multi-user driven availability“ entwickelt.[38]

4.5 Von der Überwachung zum Bereitstellen von Freiräumen für Lernen und Kreativität

Noch radikaler ist der Befreiungscharakter für den Nutzer bei der Neugestaltung der Bibliothek als Ort. Es gibt nicht mehr die einschüchternde Aufsicht von einer zentralen Theke, die eine diskrete Überwachung der strahlenförmig angeordneten Leseplätze ermöglicht. Sie entsprach in der Konzeption dem für Gefängnisbauten entworfenen Panoptikum, wie es nach dem Vorbild der Bibliothek des British Museum in vielen Bibliotheken der Welt zu finden war.[39] Das extreme Gegenbeispiel findet sich heute in Dänemark, wo mehr als die Hälfte der Öffentlichen Bibliotheken viele Stunden in der Woche ohne die Anwesenheit von Bibliotheksmitarbeitern geöffnet ist. Registrierung mit dem Pin-Code des Bibliotheksausweises und Videoüberwachung dienen der Sicherheit. „Die Bürger benutzen die Bibliothek in der zusätzlichen Öffnungszeit als sozialen Treffpunkt mit Lernaktivitäten und zum Beispiel auch als Diskussionsforen. Der Besitz der Bibliothek ist auf diese Weise von den kommunalen Angestellten auf die Bürger übergegangen.“[40] Auch die ruhegebietende Bibliothekarin ist in den Lernmalls der modernen Bibliotheken verschwunden, auch wenn sie neben Parlatorien und die Kreativität anregenden Makerspaces Zonen der Ruhe zum konzentrierten Arbeiten anbieten. Der Leser fühlt sich mit Recht in diesen Räumen zu Hause – die oft geradezu unwahrscheinlich hohe Frequenz der Nutzung ist ein deutliches Zeichen dafür. Da es nicht realisierbar ist, alle möglichen Felder kreativer Entwicklung mit der Unterstützung durch Bibliothekspersonal abzudecken, werden in den Bibliotheken teilweise Freiräume bereitgestellt, die von Einzelnen oder Gruppen bespielt werden können – offene Bibliothek im besten Sinn.[41] Auch Anwendungsmöglichkeiten der Entwicklung des Internets der Dinge werden bedeutende Änderungen mit sich bringen; so sind durch RFID-Technologie schon jetzt an vielen Orten Medien vernetzt, die eine technisch unterstützte Inventar- und Standortkontrolle – oder wie in der Bibliothek Sitterwerk in St. Gallen – auch dynamische Ordnungsmöglichkeiten für den Nutzer ermöglichen.[42] E-Beacon-Technologie kann die Orientierung im Raum bei großen wie kleinen Bibliotheken unterstützen.

4.6 ... und die Bücher? – Vom Content zum Buch als Objekt

Im Zeitalter der medienneutralen Bereitstellung von Content werden die Bücher ihren Wert behalten, auch wenn die Inhalte wissenschaftlich leichter nutzbar als Digitalisate bereitgestellt werden können. Allerdings gibt es eine steigende Bereitschaft bei Bibliothekaren, wenig gebrauchte Bestände zu entsorgen, um den dadurch gewonnenen Platz für andere Zwecke zu nutzen. Bei Zeitschriften, die digitalisiert zur Verfügung stehen, erscheint das besonders sinnvoll. Dass auf Mehrfachexemplare verzichtet wird, ist seit Jahrzehnten üblich. Bei der Buchliteratur wird sicher eine abgesprochene Politik der Entsorgung notwendig, damit nicht wesentliche Bestände verloren gehen. Ein nächstes Heft dieser Zeitschrift wird sich schwerpunktmäßig mit dieser Thematik befassen. Die gewachsenen, sorgfältig ergänzten Sammlungen aber sollten erhalten bleiben. Werden doch im Rahmen des „cultural turns“ der modernen, historisch orientierten Geisteswissenschaften die in den Bibliotheken bewahrten Bestände zu einem noch weitgehend unausgeschöpften Reservoir kulturanthropologischer Forschung.[43] Nicht mehr die Bibliotheksgeschichte als Fortschrittsgeschichte hin zur professionell geführten Gebrauchsbibliothek steht im Mittelpunkt des Interesses. Stattdessen untersucht man Gebrauchsspuren in den Büchern, liest Marginalien, interpretiert die individuell gestalteten Einbände. Damit bieten die Bestände der Bibliotheken aufschlussreiche Erkenntnisse für die Genderforschung, die Erinnerungskultur oder die Mentalitätsgeschichte. Die Bibliotheksforschung verlagert sich damit weitgehend in die Fachwissenschaften. Die erhaltenen oder virtuell rekonstruierten Ensembles historischer Bibliotheken geben z. B. Auskunft über den Kultur- und Wissenstransfer und die Archäologie des Wissens (Foucault). Die für diese Forschungen so wichtigen Provenienzinformationen und exemplarspezifischen Merkmale von Büchern sind in der Regel in den Bibliotheken kaum erfasst. Hier sind zusätzliche Erschließungsmethoden und -aktivitäten erforderlich, wie sie in der Vergangenheit in den schon immer auf die Objekte konzentrierten Museen Praxis waren.[44]

5 Die Zukunft gestalten

Hat der Zeitgeist einer aufstrebenden Konsens- und Informationsgesellschaft den Bibliotheken im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts ein Goldenes Zeitalter der Expansion und der Leistungssteigerung ermöglicht, so besteht heute das Paradox, dass gerade die radikale Informationsrevolution die Bibliothek funktional gefährdet.[45] Die Bibliotheksverbände sind in dieser Situation bemüht, durch die Positionierung zu aktuellen Einzelproblemen die Ziele der Bibliotheken zu verdeutlichen, wobei man tendenziell mehr auf Anfragen reagiert als öffentlichkeitswirksam agiert. Schon dabei gelingt es oft nicht mehr, durch interne Kommunikation einen innerbibliothekarischen Konsens zu erreichen. Das vermindert die Überzeugungs- und Wirkungskraft nach außen. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass kontroverse Themen für Politiker wie Entscheidungsträger an Aktualität und Interesse verlieren. Doch die von manchen als massive Bedrohung gesehenen Entwicklungen können zur Chance für die Bibliotheken werden, wenn die Bibliothekare den Weg zur Benutzerbibliothek konsequent zu gehen bereit sind.

In diesem Zusammenhang sind auch professionell unterstützte Prozesse der Organisationsentwicklung sinnvoll. Mancher Leitende mag vor dem Aufwand und dem in der Umsetzung auch für die Mitarbeiter teilweise schmerzhaften und deshalb schwer durchsetzbaren Prozess zurückschrecken – es fehle „Mut und Entschlossenheit“ ist ein immer wieder gehörter Vorwurf.[46] Andererseits führt er – wie das Zürcher Beispiel der ETH zeigt – nicht nur zur notwendigen Neuorganisation, sondern auch zur Einführung kontinuierlicher Veränderung und trägt zur Flexibilisierung des Personals wesentlich bei.[47] Es lassen sich Handlungs- und Entwicklungsspielräume der Mitarbeiter dabei ebenso stärken wie deren Fähigkeiten, diese verantwortlich und konstruktiv zu nutzen, wofür auch ein gutes Fortbildungsangebot unerlässlich ist.[48] Damit wird auch für die Bibliothekare der Wandel zur Chance.

Die Nutzer sehen es sowieso sicher als Fortschritt an, wenn die Zeit rigoroser Machtausübung der modernen Printbibliothek vorbei ist, die mit Benutzungsordnungen und Katalogregeln manchmal geradezu exekutiert wurde.[49] Demgegenüber ist die heutige Tendenz – z. B. einer Forschungsbibliothek wie der Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften ZBW –, den Benutzer bis zum geplanten Angebot über Service-Widgets auf fremden Plattformen dort zu bedienen, wo er sich gerade befindet.[50] Es sind wichtige Schritte zur Realisierung der Vision des mobilen Internets, digitale Inhalte und Dienste zu jeder Zeit, an jedem Ort, situationsangepasst und personalisiert zu nutzen. Die Bibliotheken können damit beweisen, dass sie als neutrale Einrichtungen, die ohne Gewinninteresse Dienstleistungen für ihre Nutzer erbringen, auch technisch mit kommerziellen Anbietern mithalten können. Die Bibliotheken sollten ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen.

Viele der hier angesprochenen Bereiche der Entwicklung der Einzelbibliothek setzen Kollaboration und Arbeiten im Verbund voraus. Die Entwicklung von Ownership zu Access kann nur dann gelingen, wenn Bibliotheken als „ambitiously networked institutions“[51]sichim nationalen und internationalen Kontext so miteinander verbinden, dass ein gesicherter Zugriff auch auf elektronische Daten dauerhaft gesichert ist. So kann die Vision der Bibliotheken als weltweite verlässliche Infrastruktur der Information realisiert werden.[52] Open Access, (Linked) Open Data und Langzeitarchivierung sind die entscheidenden Entwicklungslinien, um Qualität der Information, Nutzerzugänglichkeit und Vertrauenswürdigkeit der Bibliotheken zu erreichen, wobei die Sicherung der Langzeitzugänglichkeit von Medien aller Art bis hin zu Forschungsdaten ein Alleinstellungsmerkmal der Bibliotheken werden sollte. Degkwitz hat vielleicht am besten zusammenfassend dargestellt, wohin die Reise gehen muss:

„Kollaboration der Akteure, Integration der Services, verteilte Kompetenz-Zentren und interaktive Vernetzung sind die Voraussetzungen für den Auf- und Ausbau digitaler Infrastrukturen, auf denen die Bibliothek der Zukunft beruht. Auf der Grundlage verteilter, digitaler Sammlungen erweist sich das Modell ‚Bibliothek‘ dann als eine virtuelle Arbeitsumgebung, die orts- und zeitunabhängig verfügbar ist und den Zugriff auf vernetzte, web-basierte Daten-Hubs, Informationsplattformen, Medienarchive und Portale ermöglicht.“[53]

Dabei sind viele Entwicklungen auf nationaler und internationaler Ebene wie die Deutsche Digitale Bibliothek, Europeana, und Hathi Trust schon auf dem Weg; beispielhaft sei auch die Vernetzung im Bereich der Repositorien für Open-Access-Publikationen und -Forschungsdaten mit openAIRE und openAIRE+ genannt.[54] Für die wissenschaftlichen Bibliotheken sucht LIBER mit seinen strategischen Vorgaben die Vision „Reinventing the Library for the Future“ voranzutreiben.[55] Pragmatisch werden Schwerpunkte wie „Enable open science“, „Lead in changing scholarship“ und „Shape innovative research“ gesetzt. Die Virtualisierung der digitalen Medien und bibliothekarischen Dienstleistungen verlangt nicht nur die Vernetzung der Bibliotheken untereinander, sondern weit darüber hinaus mit Rechenzentren, aber auch Verlagen, Archiven und Museen, um nur einige Partner zu nennen. Allerdings darf man sich von dieser Partnerschaft auch nicht hemmen lassen. Bevor ein allumfassender Plan aller Beteiligten vorgelegt werden kann, wird so viel Zeit vergehen, dass der notwendige Wandel bei den Bibliotheken dadurch aufgehalten würde. Diese aber sollten auf deutscher wie europäischer Ebene nicht zögern, schnell eine klar formulierte Vision der zukünftigen Bibliothek und ihrer Rolle(n) vorzulegen, wobei es sicherlich zu kurz gegriffen ist, „nur“ die Neuerfindung der (alten) Bibliothek zu fordern. Ansätze der Ad-hoc-Arbeitsgemeinschaft „Bibliothek 2030“ müssten dafür sicher weiter ausgebaut und neu gestaltet werden.[56] Die positiven Wirkungen des Bibliotheksplans 1973 und seiner Neugestaltung Bibliotheken 93 sollten ermutigen, sie zu entwickeln und konsequent öffentlich wirksam nach außen zu vertreten.

Literaturverzeichnis

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Online erschienen: 2017-7-12
Erschienen im Druck: 2017-7-6

© 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 6.12.2023 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/bfp-2017-0034/html
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