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BY 4.0 license Open Access Published by De Gruyter April 14, 2021

Im Spannungsfeld zwischen Zweckrationalität und Idealismus – Eine Analyse des Fachdiskurses zu Projekt DEAL mit Fokus auf den Begriff „Open Access“

Between Pragmatism and Idealism – A Discourse Analysis on Project DEAL with focus on the term “Open Access”
  • Nina Leonie Weisweiler

    Reinickendorfer Str. 115, D-13347 Berlin

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Zusammenfassung

Aufgrund der stetig steigenden Lizenzkosten für wissenschaftliche Literatur gibt es eine international geführte Diskussion über die Transformation des wissenschaftlichen Publikationssystems in den Open-Access-Modus. Der vorliegende Beitrag betrachtet ein prominentes Beispiel dieser Debatte: Er untersucht den Fachdiskurs zu den Verhandlungen der wissenschaftspolitischen Initiative Projekt DEAL mit den drei größten Wissenschaftsverlagen Elsevier, Springer Nature und Wiley. Die Analyse konzentriert sich insbesondere auf das Konzept „Open Access“ mit seinen unterschiedlichen Implikationen und Deutungsvarianten. Unter Verwendung theoretischer Kategorien aus der Wissenssoziologischen und der Kritischen Diskursanalyse werden über 200 online verfügbare Dokumente systematisch kontextualisiert und analysiert und die wichtigsten Phänomene bzw. Probleme aus den Texten herausgearbeitet und zusammengefasst. Eine Aufstellung der beteiligten Akteure sowie eine Chronik relevanter Ereignisse dienen zur Kontextualisierung. Die Diskursanalyse verdeutlicht, dass sich in der Debatte um Projekt DEAL primär über finanzielle Fragen und konkrete Umsetzungsmodelle gestritten wird, während ethisch motivierte Argumente und Fragestellungen früherer Open-Access-Initiativen in den Hintergrund rücken.

Abstract

Against the background of continuously rising licensing costs for scientific literature, an international discussion is going on about the open access transformation of the scientific publication system. This article considers a prominent example of this debate: It examines the specialist discourse on the negotiations between the Project DEAL initiative and the three largest international academic publishers, Elsevier, Springer Nature, and Wiley. The analysis focuses particularly on the concept of “Open Access” with its various implications and interpretations. Using theoretical categories from the Sociology of Knowledge Approach to Discourse (SKAD) and Critical Discourse Analysis, more than 200 online available documents were systematically contextualised and analysed. The most important discourse phenomena and problems are worked out from the texts. A list of the actors involved in the discourse and a chronicle of discourse-relevant events serve as contextualization. The discourse analysis reveals that in the debate around Project DEAL financial issues and concrete implementation models are the primary focus of dispute, while ethically motivated arguments and issues play a subordinate role.

1 Hintergrund

Für viele Angehörige großer deutscher Universitäten und Forschungsinstitute scheint es selbstverständlich, dass ihnen über das Netzwerk ihrer Einrichtung der Zugang zu wichtiger Forschungs- und Fachliteratur gewährleistet wird. Welche organisatorischen Prozesse und finanziellen Ausgaben damit verbunden sind, ist den meisten jedoch kaum bekannt. Mit Projekt DEAL[1] rückte das Thema Literaturbeschaffung in den öffentlichen Fokus und damit auch das Verhältnis zwischen wissenschaftlichen Bibliotheken und akademischen Fachverlagen. Letztere publizieren und verkaufen die benötigte Literatur – häufig in Form digitaler Lizenzen. Deren Preisstruktur ist seit mehreren Jahren ein gravierender Streitpunkt zwischen Verlagen und akademischen Institutionen. Das von der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen (AdW)[2] initiierte Projekt DEAL verfolgt das Ziel, neue bundesweit geltende Lizenzverträge abzuschließen, um den dauerhaften Volltextzugriff auf die elektronischen Zeitschriftenportfolios der drei größten internationalen Wissenschaftsverlage, Elsevier, Springer Nature und Wiley, zu einem „angemessenen Preis“[3] sicherzustellen. Durch die Einführung einer neuen Vertragsform soll zugleich die langfristige Umstellung des gesamten Publikationssystems angestoßen werden. Diesem Zweck dient die Open-Access-Komponente in den Verträgen, welche eine automatische Freischaltung aller Publikationen von Wissenschaftlern aus teilnehmenden Einrichtungen in Open Access gewährleistet. Die Verhandlungen bilden ein wissenschaftspolitisch brisantes und kontrovers diskutiertes Thema, das Forschungsinstitutionen und Bibliotheken weltweit tangiert, da vielerorts ähnliche Verhandlungen geführt werden oder bereits zum Abschluss gebracht wurden. Über 700 zur Teilnahme berechtigte Einrichtungen in Deutschland müssen entscheiden, ob sie sich an dem Konsortium beteiligen und ihre Erwerbungsetats entsprechend binden wollen.

Diese Publikation entstand aus einer Masterarbeit mit dem Forschungsziel, den Fachdiskurs rund um die Verhandlungen zu Projekt DEAL zu untersuchen und darzulegen, wie der Begriff „Open Access“ im Diskurs gedeutet wird. Unter Berücksichtigung des diskursiven Kontextes wurden mehrere Fragestellungen bearbeitet:

  1. Welche Akteure prägen den Diskurs? Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Akteuren, ihren politischen Positionierungen, Wertbezügen und den etablierten Machtstrukturen?

  2. Welchen Stellenwert besitzt das Konzept „Open Access“? Wie wird der Begriff von unterschiedlichen Akteuren interpretiert und vereinnahmt?

  3. Welche Konzepte, Probleme und Argumente werden artikuliert, geformt und gefestigt?

  4. Welche Handlungsempfehlungen werden im Diskurs generiert?

2 Die Entwicklung des akademischen Publikationsmarktes und „Open Access“

Motiviert durch das Aufkommen des Internets mit seinen vielfältigen digitalen Vernetzungsmöglichkeiten und des großen Erfolgs elektronischer Publikationsformen[4] entstand vor circa 25 Jahren die Basis für eine Bewegung, welche den uneingeschränkten und kostenfreien Zugriff auf akademische Veröffentlichungen unter dem Namen „Open Access“ zum Standard für wissenschaftliche Kommunikation machen will. Neben dem Wunsch nach einer allgemeinen Öffnung und Demokratisierung des wissenschaftlichen Systems wird als Anstoß für diese Forderung ein Problem benannt, das sich unter dem Schlagwort „Zeitschriftenkrise“ zusammenfassen lässt. Der im Open-Access-Diskurs etablierte Begriff beschreibt das Phänomen, dass Wissenschaftsverlage die Preise für Subskriptionszeitschriften über die letzten 30 Jahre stetig erhöhten, während Bibliotheksetats tendenziell gleichblieben oder schrumpften. Dies habe zur Folge, dass viele bibliothekarische Einrichtungen die benötigten Informationsressourcen nicht mehr vollständig zur Verfügung stellen könnten.[5] Neben den überproportionalen Preissteigerungen werden das stetige Wachstum des Wissenschaftsbetriebes sowie die akademische Publikationskultur mit ihrem spezifischen Bewertungs- und Anreizsystem als wichtige Ursachen dieser „Krise“ genannt.[6]

Open Access startete als politische Graswurzelbewegung, die auf dem Engagement individueller Aktivisten und kleinerer Gruppierungen beruhte. Seitdem wächst die Unterstützung durch öffentliche Forschungsinstitutionen, Politik und Drittmittelgeber. Die Forderungen sind in den breiten wissenschaftspolitischen Diskurs aufgenommen worden und beschäftigen Forschungspolitik auf höchster Ebene.[7] Open-Access-Befürworter wollen finanzielle und technische Barrieren abschaffen, welche die Recherche- und Nutzungsmöglichkeiten von Forschungsergebnissen einschränken. Sie weisen darauf hin, dass die Produktionskosten für Verlage dank digitaler Techniken insgesamt sinken würden, was sich jedoch nicht in der Preispolitik widerspiegele.[8] Ein Nebeneffekt sei, dass in Folge der hohen Ausgaben für Zeitschriften weniger Etat für andere Ausgaben wie Bucherwerbungen aufgewendet werden könne. Dieser Umstand schade insbesondere den geisteswissenschaftlichen Fächern, für die Monografien eine signifikante Rolle spielen.[9]

Seit den frühen 2000er-Jahren entwickelte sich ein breites Spektrum an Auslegungen von Open Access. In einer allgemeinen Deutung wird Open Access als uneingeschränkter und kostenfreier Zugriff auf akademische Publikationen definiert. Mittlerweile hat sich der Diskursraum erweitert und das Thema Open Access bildet nun einen Teilaspekt der übergeordneten Open-Science-Debatte. Open-Science-Vertreter fordern einen generellen Wertewandel in der Wissenschaft sowie die Umstellung des Forschungssystems bzw. der darin eingebundenen Praktiken und Prozesse.[10] Ideen für die konkrete Realisierung von Open Access bzw. Open Science sind eng verbunden mit ideologischen Haltungen, politischen und sozialen Positionen ebenso wie wirtschaftlichen Interessen, sodass mittlerweile nur noch im symbolischen Sinne von einer einheitlichen „Bewegung“ gesprochen werden kann.[11] Vielmehr existiert im Diskurs ein breites Spektrum von Akteuren (z. B. Forschungseinrichtungen, Bibliotheken, die Forschenden selbst, Forschungsförderer und Verlagshäuser) mit teils völlig unterschiedlichen Zielen und Forderungen. Darüber hinaus entwickelt sich die Idee immer mehr zur tatsächlich gelebten Praxis: Die Zahl der im Open-Access-Modus publizierten Artikel steigt stetig an.[12]

3 Akteure im DEAL-Diskurs

Akteure füllen die Problemdimensionen eines Diskurses mit Inhalten. Mit ihren Äußerungen positionieren sie sich selbst und andere Akteure auf der politischen Ebene. Die Darstellung der antagonistischen Auseinandersetzung zwischen Projekt DEAL und dem Wissenschaftsverlag Elsevier liefert ein gutes Beispiel für diesen Effekt: Besonders im stärker öffentlich geprägten Diskurs wird Elsevier als „Verlagsriese“[13] und „Buhmann“[14] stilisiert und die Narration mit sprachlichen Mitteln unterfüttert wie „Ziemlich beste Feinde“.[15]

Abb. 1 Kollektive Akteure im Diskurs zu Projekt DEAL
Abb. 1

Kollektive Akteure im Diskurs zu Projekt DEAL

Bei der Bezeichnung „kleine und mittelständische Verlage“[16] (Abb. 1) handelt sich um eine Formel, die im Diskurs für alle Verlage steht, die nicht an den Verhandlungen mit Projekt DEAL beteiligt sind – obwohl dazu auch einige große Unternehmen gehören. Neben den großen kollektiven Akteuren (Abb. 1) bewegen sich viele individuelle Akteure im Diskurs. Zu diesen zählen Stimmen der „Fachöffentlichkeit“, also einzelne Autoren, die unabhängige Meinungsbeiträge auf Blogs oder in Fachmedien publizieren. Solche Sprecher werden für gewöhnlich nicht durch zugewiesene Sprecherrollen legitimiert, sondern aufgrund anerkannter Expertise oder eines gewissen Bekanntheitsgrades. Besonders im öffentlichen Diskurs sind individuelle und kollektive Akteure nicht immer eindeutig zuzuordnen oder zu trennen, anders als wenn beispielsweise auf einer Tagung ein Vortrag im Namen von Projekt DEAL gehalten wird.

4 Chronik diskursrelevanter Ereignisse

Der folgende Abschnitt enthält eine Chronik relevanter Ereignisse, die den Verlauf der Verhandlungen schlaglichtartig rekapituliert. Die Produktion neuer Äußerungen im Diskursstrang zu Projekt DEAL findet weiterhin regelmäßig statt. Die Chronik wurde aktualisiert und listet die Ereignisse seit der ersten Initiative im Sommer 2013 bis zum Vertragsabschluss mit Springer Nature im Jahr 2020. Der für die inhaltliche Analyse verwendete Textkorpus umfasst jedoch nur Quellen bis zum Abschluss des Vertrags mit dem Verlag Wiley Anfang 2019. Informationen zu Ereignissen wurden aus dem Datenkorpus gewonnen. Meist finden sie in Pressemitteilungen eine erste Erwähnung und werden nachfolgend in anderen Medienformaten aufgegriffen.

Sommer 2013

Anstoß für ein Projekt zur Aushandlung nationaler Lizenzverträge mit den großen Zeitschriftenverlagen in Anlehnung an die DFG-finanzierten National- und Allianzlizenzen.[17] Gründung der DEAL-Projektgruppe durch die AG Lizenzen der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, der später ein Projektlenkungsausschuss sowie ab 2016 das Verhandlungsteam angegliedert werden.[18]
04.08.2016

Start der Verhandlungen mit Elsevier, geleitet vom damaligen Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Horst Hippler. Ziel der Verhandlungen ist der Abschluss bundesweiter Lizenzverträge mit Open-Access-Komponente und einer Laufzeit ab dem 01.01.2017. Aufnahme der Gespräche am 18.08.2016. Ankündigung von Sondierungsgesprächen mit den Verlagen Springer Nature und Wiley ab 2017.[19]
11.10.2016

DEAL benachrichtigt Elsevier über die Kündigungen „von mehr als 70 Einrichtungen“, deren Verträge zum Ende 2016 auslaufen.[20]
11.10.2016

Die DEAL-Verhandlungsgruppe lehnt ein Angebot von Elsevier ab, beide Seiten veröffentlichen Pressemitteilungen. Es besteht Uneinigkeit über die finanziellen Forderungen des Verlags. Elsevier hält die Zugänge für Institutionen ohne Lizenzverlängerungen weiterhin offen.[21]
01.01.2017

Elsevier schließt die Zugänge zu aktuellen Zeitschriftenjahrgängen für deutsche Einrichtungen ohne verlängerte Abonnements. Circa 6 Wochen später werden die Zugänge wieder freigeschaltet.
Februar 2017

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels verfasst einen offenen Brief „an Bibliotheken und wissenschaftliche Verlage“ und erhebt beim Bundeskartellamt Beschwerde gegen die Allianz der Wissenschaftsorganisationen mit der Begründung, Projekt DEAL missbrauche seine Marktmacht und zerstöre so den Wettbewerb auf dem akademischen Publikationsmarkt.[22] Nach der Prüfung durch das Bundeskartellamt wird kein Verfahren eingeleitet.[23]
24.3.2017

Die HRK und Elsevier finden erneut zu keiner Einigung. Beide Parteien machen die jeweils andere Seite für das Blockieren der Verhandlungen verantwortlich und betonen ihre eigene Gesprächsbereitschaft.[24]
28.04.2017

Die Verhandlungen zwischen der Projektgruppe und dem Verlag Wiley werden aufgenommen.[25]
17.05.2017

Die Verhandlungen zwischen der Projektgruppe und dem Verlag Springer Nature werden aufgenommen.[26]
22.09.2017

In den Verhandlungen mit Wiley wird eine Zwischenlösung für Einrichtungen ausgehandelt, deren Verträge am 31. Dezember 2017 auslaufen. Die entsprechenden Details werden an betroffene Einrichtungen direkt kommuniziert.[27]
12.10.2017

Wissenschaftler legen öffentlich ihre Herausgeberschaften für Elsevier-Zeitschriften nieder. Die Namen sind auf der DEAL-Webseite einsehbar.[28]

Die HRK und Springer Nature informieren darüber, dass in den Verhandlungen Annäherungen erzielt wurden und eine „kostenneutrale Verlängerung“ der 2018 auslaufenden Verträge um ein weiteres Jahr vereinbart worden sei.[29]
01.01.2018

Laut DEAL-Webseite lassen erneut eine große Zahl deutscher Bibliotheken ihre Verträge mit Elsevier auslaufen und verlängern sie nicht. Elsevier hält die Zugänge weiterhin offen.[30]
05.07.2018

Projekt DEAL und Elsevier verkünden, dass keine Übergangslösung ausgehandelt werden konnte. Die HRK bezeichnet die Forderungen des Verlags als „inakzeptabel“. Die Vereinbarung einer Übergangslösung sei nur sinnvoll, wenn die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für den geplanten Vertrag geklärt wären, was zum Zeit
punkt nicht der Fall sei.[31]Elsevier kündigt seinerseits an, Einrichtungen, deren Verträge auslaufen, von nun an einzeln zu adressieren, betont aber das Interesse an einer Einigung.[32] Bibliotheken ohne verlängerte Verträge können nicht mehr auf Elsevier-Zeitschriften zugreifen.
November 2018

Gründung der MPDL Services GmbH als hundertprozentige Tochter der Max-Planck-Gesellschaft e.V. zur Umsetzung und Abwicklung der im Auftrag der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen verhandelten DEAL-Verträge.[33]
04.12.2018

Die HRK und Springer Nature informieren über den Stand der Verhandlungen und geben bekannt, dass eine weitere Übergangslösung zu den Konditionen des Vorjahres für das Jahr 2019 eingerichtet wird. Das Ziel für den Vertragsabschluss sei Mitte 2019.[34]
15.01.2019

Projekt DEAL und Wiley schließen eine „bundesweite Partnerschaftsvereinbarung“. Es handelt sich um eine Dreijahreslizenz, die allen teilnehmenden DEAL-Institutionen gegen eine jährliche Gebühr Zugang zu allen akademischen Zeitschriften des Verlags bis ins Jahr 1997 gewährt. Es steht Forschenden der beteiligten Institutionen frei, ihre Artikel bei Wiley im Open Access zu veröffentlichen.[35] Die „Publish and Read (PAR)“-Gebühr pro Artikel beträgt 2 750 Euro (plus Mehrwertsteuer und einer Service Fee für die MPDL) und wird zentral über die MPDL Services GmbH abgegolten. Kalkuliert wird mit 9 500 publizierten Artikeln pro Jahr.
22.08.2019

Springer Nature und Projekt DEAL unterzeichnen ein Memorandum of Understanding (MoU), das den Rahmenvertrag für ein Transformationsabkommen liefert, welches noch im selben Jahr abgeschlossen werden soll.[36]
09.01.2020

Springer Nature und die MPDL Services GmbH, im Namen von Projekt DEAL, schließen einen Open-Access-Transformationsvertrag mit Gültigkeit ab dem 01.01.2020. Das bis dahin weltweit umfangreichste Abkommen seiner Art (jährlich werden über 13 000 Artikel erwartet) erlaubt Autoren der mehr als 700 teilnahmeberechtigten deutschen Forschungseinrichtungen ihre Artikel im Gold-OA-Standard in Springer Nature Hybrid- oder reinen OA-Zeitschriften zu veröffentlichen. Darüber hinaus erhalten sie Lesezugriff auf die gesamten Inhalte dieser Zeitschriften, inklusive der Backfile-Ausgaben bis ins Jahr 1997. Die „Publish and Read (PAR)“-Gebühr pro Artikel beträgt 2 750 Euro (plus Mehrwertsteuer und einer Service Fee für die MPDL) und wird zentral über die MPDL Services GmbH abgegolten.[37]

5 Die Kommunikationsebenen des DEAL-Diskurses

Die Diskurproduktion zu Projekt DEAL geschieht auf unterschiedlichen Kommunikationsebenen (Abb. 2). Die Verhandlungen selbst finden in engstem Kreis unter Ausschluss von Medien und Öffentlichkeit statt. Ergebnisse werden von Projekt DEAL über Rundschreiben an die Verantwortlichen innerhalb der teilnehmenden Institutionen weitergeleitet, die sich untereinander austauschen, z. B. auf Konferenzen, Workshops oder Tagungen. Auch in Verlagskreisen werden die Informationen geteilt und diskutiert. Über Pressemitteilungen erreichen ausgewählte Inhalte eine breitere Öffentlichkeit, wo sie in Fachartikeln oder Blogbeiträgen angereichert und aktualisiert werden. Diese Diskursbeiträge werden überwiegend von einem Fachpublikum geliefert bzw. wahrgenommen. Ein allgemeines Publikum erreichen Äußerungen in Massenmedien, wie Tageszeitungen oder Radiobeiträgen, die von ihren Konsumenten alltäglich rezipiert werden. Es ist kaum möglich, eindeutige Grenzen zwischen den Diskursarenen zu ziehen, da diese über diverse Schnittstellen und Akteure miteinander verwoben sind.[38]

Abb. 2 Kommunikationsebenen im Diskurs zu Projekt DEAL
Abb. 2

Kommunikationsebenen im Diskurs zu Projekt DEAL

Im Zentrum der vorliegenden Analyse steht der online verfügbare Spezialdiskurs zu Projekt DEAL. Dieser umfasst Äußerungen, die innerhalb der Expertengemeinschaft bzw. von Personen mit besonderen Sprecherpositionen geäußert wurden. Letztere verfügen über unmittelbaren Zugang zur Diskursproduktion, wodurch sie aktuelles und umfangreiches Wissen besitzen. Hierzu zählen z. B. beteiligte Mitarbeiter der Verlage oder Sprecher aus dem Kontext von Projekt DEAL und OA2020-DE.[39] Der Spezialdiskurs zeichnet sich durch ein institutionell-organisatorisches Setting aus, das heißt durch feste Strukturen mit klar bestimmbaren Sprecherpositionen.[40] Darüber hinaus zirkuliert der Fachdiskurs in einschlägigen Magazinen, Publikationen sowie auf Fachtagungen und Konferenzen. Je weiter außen eine Dokumentart in Abb. 2 positioniert ist, umso eher lässt sie sich dem „öffentlichen Diskurs“ Diskurs zuordnen, wo eine diffusere Sprecherstruktur existiert. Hier gewinnt die thematische Referenz stärker an Bedeutung. Der analysierte Korpus wurde vollständig in digitaler Form von Internetseiten zusammengetragen und verkörpert somit einen Online-Diskurs.[41] Ein Problem bei der Analyse solcher Diskurse ist ihre Flüchtigkeit. Es ist nicht vorherzusehen, wie lange ein Fragment verfügbar bleibt oder ob daran Änderungen vorgenommen werden. Der Korpus liefert demzufolge nur eine Momentaufnahme.

6 Aufbereitung der Diskursfragmente

Erfasst wurden Texte nach thematischer Zugehörigkeit in dem Zeitrahmen zwischen der frühen Vorbereitung der Verhandlungen im Jahr 2013 bis zum Abschluss des ersten „Deals“ mit dem Wissenschaftsverlag Wiley im Januar 2019. Nach dem Zusammentragen der 206 Diskursfragmente, erfolgte zunächst eine grobe Einordnung nach formalen Kriterien. Sie diente der Erfassung von Elementen des situativen und institutionellen Kontextes. Dafür wurden die Fragmente tabellarisch aufgelistet, nummeriert und die folgenden Variablen vergeben: Datum der Veröffentlichung, mediale Form, Quelle, Zugriffs-URL, Titel (ggf. mit Untertitel), sprechende Person, institutioneller Kontext (bei individuellen Akteuren, wenn vorhanden: Sprecherposition, assoziierter kollektiver Akteur).

Die folgenden Textformate waren im Korpus enthalten: Anleitung, Artikel, Ausschreibung, Blog, Empfehlung, Etherpad mit Fragensammlung, Fachartikel, Informationsblatt, Interview, Kongressbeitrag, Leitbild, Lizenzvertrag, Newsletter, Offener Brief, Policy White Paper, Poster, Pressemitteilung, Rundschreiben, Stellungnahme, Tagungsbericht, Vortragsfolien, Workshop-Bericht.

Die Auswertung der Diskursfragmente erfolgte mithilfe von computergestützter Textanalyse in Anlehnung an das Kodierungsverfahren der Grounded Theory.[42] Durch Abstrahierung und sinnvolles Verknüpfen wurden diskursrelevante Akteure, Phänomene, Praktiken, Deutungen und Narrationen erschlossen und zueinander in Beziehung gesetzt. Dazu wurden die Forschungsprogramme der Wissenssoziologischen Diskursanalyse nach Reiner Keller[43] sowie der Kritischen Diskursanalyse nach Siegfried Jäger[44] herangezogen, die beide einen an den Schriften Michel Foucaults orientierten Diskursbegriff[45] verwenden.

7 Open-Access-Konzepte im DEAL-Diskurs

Ein zentraler Aspekt des Diskurses um Projekt DEAL ist die Forderung nach mehr Open Access und darüber hinaus einer vollständigen Transformation des wissenschaftlichen Publikationsmarktes. Dabei wird jedoch kaum diskutiert, was genau mit dem Begriff Open Access tatsächlich gemeint ist. Die meisten Sprecher gehen davon aus, dieses Wissen sei bei den Adressierten bereits vorhanden. Die verschiedenen Modi von Open Access werden selten erwähnt – ein Thema, das in Diskursen über Open Access für gewöhnlich mehr Raum einnimmt.[46] Im Fokus steht nicht mehr die Frage danach, welche Praktiken dem Begriff zugeordnet werden, sondern wie als Open Access definierte Praktiken konkret umgesetzt werden können. Die große Anzahl der am allgemeinen Open-Access-Diskurs beteiligten Akteure mit ihren stark unterschiedlichen Interessen verursacht eine Fragmentierung des Diskurses, wodurch sich auch die Perspektiven auf das Konzept auseinanderentwickeln. Im Folgenden werden drei dominante Betrachtungsweisen vorgestellt, die den Diskurs zu Projekt DEAL prägen: Die meist von langjährigen Open-Access-Befürwortern vertretene idealistische Perspektive, die im Diskurs weit verbreitete pragmatische Perspektive sowie die kommerzielle Perspektive, wonach Open Access als Geschäftsmodell eingestuft wird. Diese Perspektiven sind nicht als exklusive Kategorien zu verstehen, sondern als miteinander verflochtene Strömungen.

7.1 Die idealistische Perspektive: Protest und Resignation

Die idealistische Perspektive vertreten vor allem Aktivisten, welche bereits seit langer Zeit am Open-Access-Diskurs beteiligt sind. Viele von ihnen haben die von Ulrich Herb etwas sarkastisch als „sozial-romantisch oder sozial-utopisch“[47] bezeichneten Elemente der Bewegung internalisiert. Sie fordern eine radikale Umsetzung von Open Access: Im Sinne der Budapest Open Access Initiative[48] sollte auf kommerzielle Elemente weitgehend verzichtet werden. Aufzufinden ist die idealistische Perspektive in Bezug auf Projekt DEAL vor allem im öffentlichen Diskurs, z. B. in fachspezifischen Newslettern,[49] Blogeinträgen[50] oder Artikeln.[51] Anteilsmäßig bildet sie einen Rand- und inhaltsmäßig einen Gegendiskurs.

Die ideologischen Wurzeln von Open Access sind mit Forderungen nach einer vollständigen Umwälzung der dispositiven Strukturen von Wissenschaft und akademischem Publikationsmarkt verbunden. Demnach sollten die großen Verlage soweit wie möglich ausgeschaltet werden. Stattdessen sollten Wissenschaftseinrichtungen neben ihrer Forschungspraxis auch die Veröffentlichung und das akademische Bewertungssystem organisieren. Es wird auf die fortschreitende Digitalisierung und die umfangreichen neuen Möglichkeiten seit der Verbreitung des Internets hingewiesen, welche große Verlagshäuser theoretisch ersetzbar machten.[52] Ulrich Herb formuliert jedoch deutliche Zweifel, dass dies geschehe, solange die großen Verlage weiterhin Kontrolle über das soziale Kapital[53] der Wissenschaft – die akademische Reputation – besäßen. Ein soziales Problem könne nicht durch Technologie gelöst werden.[54] Herb bemerkt, dass sich Wissenschaftler nicht in die Rolle von Verlegern begeben wollten, sondern lieber bestehende Publikationsoptionen der kommerziellen Verlage nutzten. Problematisch sei auch, dass sich viele deutsche Wissenschaftler in prekären Arbeitssituationen mit befristeten Arbeitsverträgen und unbezahlten Überstunden befänden. Obwohl sie die ethischen Grundsätze der Open-Access-Idee befürworteten, könnten sie es sich nicht leisten auf die Reputation der großen kommerziellen Verlage zu verzichten.[55] Hier zeigt sich die Stabilität von etablierten Systemen, in denen Machtstrukturen nicht nur innerhalb von sprachlichen Diskursen fixiert sind, sondern auch über standardisierte Praktiken (z. B. Publikationsroutinen, Reputationssystem, Lobbyismus) sowie auf der materiellen Ebene (Verlage verfügen über Infrastrukturen und Technologien für Produktion und Vertrieb etc.) reproduziert werden.

Vertreter der idealistischen Perspektive kritisieren DEAL für die Tatsache, dass Verhandlungen nur mit den größten Verlagen geführt werden.[56] Alternative Open-Access-Strukturen würden dadurch vernachlässigt. Auch sei der Fokus zu stark auf den STM-Bereich (Science, Technology, Medicine) gerichtet, was Fächern mit anderen Publikationsstrukturen schade, da für sie nicht genügend Finanzmittel übrigblieben.[57] Durch DEAL würden Verlagsoligopole erhalten bleiben oder sogar gefördert werden, da große Budget-Summen bereits im Voraus auf lange Zeit gebunden wären und die Verlage an ihrer Politik der Preissteigerungen festhalten könnten.[58] Die Projektgruppe widerspricht diesem Vorwurf mit dem Hinweis, dass andere Fächer ebenfalls profitierten, wenn durch günstigere Verträge weniger Geld an Großverlage gezahlt werden muss.[59]

Eines der ursprünglichen Ziele der Open-Access-Bewegung – die Herstellung von wissenschaftlicher Chancengleichheit durch die Öffnung von Informationszugängen, insbesondere auch zugunsten ärmerer Länder – wird selbst von den „Idealisten“ im DEAL-Diskurs kaum angesprochen. Der mithilfe von DEAL-Verträgen gewährleistete Zugang zum gesamten Zeitschriftenportfolio eines Verlags bringt in erster Linie Forschenden in Deutschland Vorteile. Andere profitieren ggf. von der Open-Access-Option, die deutsche Wissenschaftler für ihre Publikationen freiwillig nutzen können und hypothetisch auch von der beschleunigten Transformation. Ob die unten beschriebene Modellpraxis der Transformationsverträge tatsächlich langfristig zur Umstellung aller Verlagsinhalte auf Open Access führt, ist derzeit noch nicht abzusehen. Dies hängt stark davon ab, ob sich die Praxis in der globalen Wissenschaftspolitik durchsetzt.

7.2 Die pragmatische Perspektive: Zweckrationalität als Leitlinie

Die pragmatische oder zweckrationale Sichtweise dominiert den Diskurs um Projekt DEAL. Sie repräsentiert die Haltung, mit der die DEAL-Gruppe in die Verhandlungen eingestiegen ist, und wird von Bibliotheksakteuren mitgetragen, die sich dem Konsortium anschließen. Verbreitung findet sie unter anderem über Pressemitteilungen, die im öffentlichen Diskurs aufgegriffen, kontextualisiert und ergänzt werden, wodurch sich die Perspektiven teilweise vermischen.

Der pragmatische Ansatz betont die Wichtigkeit der Transformationspraxis für das Publikationssystem und betrachtet das Phänomen Open Access unter der Fragestellung, wie es am besten umzusetzen sei. Innerhalb dieser Sichtweise steht Open Access für einen Lösungsansatz, dessen Anwendung erfolgreiche Forschungsarbeit durch einen barrierefreien Zugang zu Fachliteratur garantieren soll. Die Etablierung von Open Access erleichtere die Nachnutzung von Texten, da Beschränkungen durch fehlende Nutzungsrechte umgangen werden könnten.[60] Transformationsverträge seien dabei unverzichtbar, da sie als vielversprechendste Methode gelten, um einen Großteil der Zeitschriftenliteratur freizuschalten. Mit den Verträgen könnten die Kosten zumindest über einen gewissen Zeitraum fixiert werden, während sie ansonsten einfach weiter von den Verlagen erhöht würden. Die Konzentration des Publikationsmarktes für Subskriptionszeitschriften auf wenige Großverlage mache eine Kooperation mit Verlagen unumgänglich.[61]

Aus dieser Perspektive ist der DEAL-Diskurs in erster Linie eine Debatte um die Finanzierung von Zeitschriftenpublikationen. Ethische Fragen, wie sie von idealistischeren Open-Access-Vertretern diskutiert werden, spielen eine nachgeordnete Rolle: Die ursprüngliche Intention der Open-Access-Bewegung, einen gleichberechtigten weltweiten Zugang zu wissenschaftlichem Wissen für die gesamte Menschheit zu schaffen und die kommerziellen Interessen der Verlagsakteure dabei komplett zu übergehen rückt in den Hintergrund. Stattdessen versuchen alle an den Verhandlungen beteiligten Akteure ihre eigenen Interessen möglichst effektiv durchzusetzen.

Mit den Transformationsplänen wird auch auf erhöhten politischen Druck reagiert. Von den obersten wissenschaftspolitischen Ebenen in Europa bis zu einzelnen Forschungsgesellschaften und -förderern werden mittlerweile Open-Access-Ziele für den Publikationsoutput gesteckt oder als Voraussetzung für die Förderung genannt.[62] Die Umstellung verlaufe jedoch vielerorts zu langsam, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden.[63] Zur Durchsetzung der Transformationsstrategie müssen möglichst viele Akteure aus Forschung und Bibliothekswesen das landesweite Konsortium unterstützen. Für diese spielt die Frage nach der Finanzierung eine übergeordnete Rolle,[64] weshalb transparenten und zuverlässigen Preisberechnungsmodellen ein hoher Wert beigemessen wird. Beispielhaft für diesen Umstand ist die Tatsache, dass sich häufig auf ein von der Max Planck Digital Library (MPDL)[65] veröffentlichtes White Paper berufen wird, in dem die finanzielle Umsetzbarkeit der Transformation des Publikationssystems von einem subskriptionsbasierten zu einem publikationsbasierten Modell vorgerechnet und proklamiert wird.[66]

Abgesehen von „goldenem“ (Erstveröffentlichung in einem reinen Open-Access-Journal) und „hybridem“ Open Access (Erstveröffentlichung eines Artikel in einem Nicht-Open-Access-Journal, der durch die Zahlung einer Gebühr freigeschaltet werden kann) wird im Diskurs zu Projekt DEAL kaum über die unterschiedlichen Formen von Open Access diskutiert. Weil für Zeitschriften zurzeit am meisten Geld ausgegeben wird, richtet sich der Fokus auf Ansätze, von denen man sich erhofft, dass sie in diesem Bereich eine Kostenreduzierung herbeiführen. Die diskursive Einbindung anderer Open-Access-Varianten geschieht oft als Reaktion oder Einwand auf Kritik.[67] So wird von DEAL-Akteuren darauf hingewiesen, dass neben der Praxis der Transformationsverträge auch weitere organisatorische Ansätze, wie der Open-Access-Kontaktpunkt OA2020-DE,[68] vorangetrieben würden. Mit dieser Argumentation wird das Projekt gegenüber dem Vorwurf verteidigt, DEAL konzentriere sich nur auf die großen Verlage, fördere so die Monopolisierung des Marktes und führe zur Vernachlässigung anderer Open-Access-Varianten und -Initiativen.[69]

7.3 Die kommerzielle Perspektive: Open Access als Geschäftsmodell

Eine dritte Sichtweise im DEAL-Diskurs betrachtet das Phänomen Open Access in erster Linie unter ökonomischen Gesichtspunkten: Das Hauptinteresse besteht darin, Praktiken des Open Access so zu gestalten, dass sie gewinnbringend vermarktet werden können. So bewerten die großen Verlagsakteure Publikationspraktiken vor allem danach, welche Geschäftsmodelle mit ihnen realisiert werden können und wie lukrativ diese sind. Solange die Finanzströme konstant bleiben, spiele es eine geringe Rolle, ob es sich um ein subskriptionsbasiertes Modell mit Bezahlung am Anfang oder ein publikationsbasiertes Modell mit Bezahlung am Ende der Wertschöpfungskette handele.[70] Konkrete Äußerungen, aus denen diese Sichtweise herauszulesen ist, kommen im untersuchten Korpus häufig von Elsevier, dem weltweit größten Wissenschaftsverlag. Dieser wird am stärksten für seine Haltung diesbezüglich angegriffen, obwohl sie ebenso bei den anderen Verlagen zu finden ist. Sie alle sind Wirtschaftsunternehmen mit dem Ziel, finanzielle Gewinne zu generieren. In der öffentlichen Kommunikation betonen die Verlage allerdings vorrangig ihr Engagement für das Wohl der Wissenschaft.[71]

Wenn Verlagssprecher im Diskurs zu Projekt DEAL den Begriff Open Access verwenden, ist damit ein Geschäftsmodell für die Veröffentlichung von Artikeln in akademischen Zeitschriften gemeint, bei dem nicht für die Subskription, sondern für die Publikation gezahlt wird. Andere Open-Access-Varianten spielen insbesondere für Elsevier, der überwiegend im STM-Bereich aktiv ist, eine untergeordnete Rolle.[72] Generell ist die Deutung „Open Access = gebührenbasierte Finanzierung von Publikationen in Zeitschriften“ im Diskurs am stärksten verbreitet.[73] Nur selten werden in der von kommerziellen Interessen geprägten Debatte auch andere Deutungsvarianten diskutiert, z. B. Open Access für Monografien oder alternative Finanzierungsmodelle. Die Situation zeigt beispielhaft, wie sich systeminhärente Machtstrukturen auf den Diskurs auswirken: Ein Großteil der Akteure aus Forschung und Bibliothekswesen sehen sich durch die Monopolisierung des Marktes in einer strukturellen Abhängigkeit zu den Großverlagen. Als Ergebnis dieser Abhängigkeit dominieren die von einflussreichen Verlagen präferierten Praktiken und Deutungen die existierenden Strukturen. Auf diese Weise werden bestehende Machtverhältnisse in einem rekursiven Prozess fortlaufend reproduziert.

Die „Idealisten“ positionieren sich auf der Gegenseite und fordern eine Realisierung von Open Access unter Ausschluss rein kommerzieller Anbieter, wodurch sie die Machtposition der Verlage angreifen. Dieser Gegendiskurs ist über die Jahre gewachsen und wurde infolge einer stärkeren Problematisierung der „Zeitschriftenkrise“ zunehmend in den Gesamtdiskurs der wissenschaftlichen Kommunikation integriert und dabei abgemildert. Sukzessive entwickelte sich die pragmatische Perspektive als Versuch, Veränderungen eines bestehenden Systems innerhalb des Systems herbeizuführen. In diesem Kontext wird besonders Elsevier vorgeworfen, die großflächige Open-Access-Förderung lange Zeit behindert zu haben.[74] Da jedoch immer mehr Diskursakteure mit einflussreichen Sprecherpositionen die Etablierung von Open-Access-Praktiken forderten, haben die Großverlage ihre Strategie angeglichen und Open Access systematisch integriert. Sie akzeptieren jedoch nur solche Formen, die ihre wirtschaftlichen Interessen nicht schädigen. Auch die offizielle Kommunikationsstrategie wurde entsprechend angepasst,[75] weswegen den Großverlagen stellenweise vorgeworfen wird, sich den Begriff Open Access unrechtmäßig angeeignet zu haben.[76]

Open Access bedeutet in der kommerziellen Sichtweise nicht, dass weniger oder kein Geld im Publikationsprozess an die Verlage fließen soll, so wie es von den Vertretern der pragmatischen bzw. idealistischen Deutung gefordert wird, sondern dass dieselbe Summe an einer anderen Stelle gezahlt wird. Wegen dieses zentralen Streitpunktes – der Kostenfrage – kommen die DEAL-Verhandlungen mit Elsevier nicht voran, was auch den Sprechern im Diskurs deutlich bewusst ist.[77]

8 Die Phänomenstruktur des Diskurses

Im Folgenden werden signifikante Aspekte bzw. Phänomene des DEAL-Diskurses betrachtet. Phänomene bezeichnen hier im Diskurs erkannte und benannte Sachverhalte, für die ein passender Umgang zu finden sei oder die es zu lösen gelte (häufig Konflikte oder Problemsituationen).[78] Manche von ihnen werden nur implizit angesprochen und müssen aus Äußerungen und Kontext rekonstruiert werden. Der untersuchte Korpus zu Projekt DEAL umspannt verschiedene Perspektiven und Subdiskurse. Dementsprechend benennen die Akteure unterschiedliche Probleme, positionieren sich zu ihnen und proklamieren entsprechende Ursachen, Lösungsvorschläge usw.

Betrachtet man den Diskurs um Projekt DEAL, wird deutlich, dass er einen Subdiskurs des übergeordneten Themenkomplexes „Transformation“ bildet. Ziel der Transformationsbefürworter ist die vollständige Umstellung des akademischen Publikationswesens auf Open Access. Einerseits muss also betrachtet werden, wie Projekt DEAL innerhalb dieses größeren Transformationsdiskurses positioniert wird. Andererseits werden Phänomene auch in direktem Bezug zum Verlauf der Verhandlungen beschrieben.

8.1 Projekt DEAL als Beitrag zur „Transformation“

Die Befürworter des DEAL-Projektes stellen eine unzureichende Informationsversorgung für Forschung und Studium als Kernproblem fest. Als dessen Hauptursache gilt eine monopolistische Struktur des wissenschaftlichen Publikationsmarktes, die manche Verlage ausnutzen würden, um überhöhte, „unfaire“[79] Preise von Bibliotheken zu verlangen. Dies behindere die reibungslose Produktion neuen Wissens und schade somit der Wissenschaft. Um dem Argument zusätzliches Gewicht zu verleihen, wird wiederholt darauf hingewiesen, dass große Verlage unverhältnismäßig hohe Gewinne erwirtschafteten, indem sie „öffentlich bezahlte Arbeit in private Profite ummünzen“.[80] Damit greift der Diskurs um Projekt DEAL die Problematisierung der „Zeitschriftenkrise“ auf. Dem Zugriffsproblem soll mit einer Transformation des Publikationsmarktes hin zu vollständigem Open Access begegnet werden. Auch hier zeigt sich, dass die anfänglich nicht sehr weitläufig bekannte Open-Access-Idee Eingang in den breiten Diskurs zum wissenschaftlichen Publizieren gefunden hat. In Deutschland werden neben Projekt DEAL weitere Strategien verfolgt, um eine Transformation herbeizuführen: Der Open-Access-Kontaktpunkt OA2020-DE[81] ist personell und inhaltlich eng mit Projekt DEAL verbunden. Während sich der Kontaktpunkt um strategische Belange in Bezug auf die übergreifende Transformation kümmert, zielt Projekt DEAL darauf ab, kostengünstigere Lizenzverträge, inklusive einer obligatorischen Open-Access-Komponente, mit den großen Wissenschaftsverlagen auszuhandeln. Bei DEAL liegt der Fokus auf Subskriptionszeitschriften, der Kontaktpunkt sucht unter anderem nach Open-Access-Lösungen für Monografien und Sammelwerke und bemüht sich um die Zusammenarbeit mit „kleinen und mittelständischen Verlagen“.[82]

Auffällig ist, dass Projekt DEAL im Vergleich zu anderen Initiativen deutlich prominenter im Open-Access-Diskurs erscheint. Zum einen sind theoretisch alle deutschen Forschungseinrichtungen von den Ergebnissen der Verhandlungen betroffen, wenn sie sich dem Konsortium anschließen. Dies erklärt vor allem das hohe Interesse in bibliothekarischen Fachkreisen. Zuvor sei nur von kleinen spezifischen Konsortien verhandelt worden und Projekt DEAL habe erstmals vergleichbare Verhandlungen auf Bundesebene initiiert.[83] Zum anderen wird durch DEAL mit viel Vehemenz die Einführung einer neuartigen Lizenzierungspraxis gefordert, die traditionelle Modelle ablösen soll. Ein weiterer Faktor ist, dass die Verhandlungen im öffentlichen Diskurs als spektakuläre Narration vom Kampf zwischen „Wissenschaft“ und „Verlagsriese“ vermittelt werden können.

In vielen Ländern, vor allem in Europa, den Vereinigten Staaten und in Australien, gibt es ähnliche Bestrebungen. Die internationale Vernetzung dieser Initiativen gilt als elementar für die Erreichung des übergeordneten Ziels einer umfassenden Transformation. Wie das Wissenschaftssystem agiert auch das Publikationswesen heutzutage auf der globalen Ebene, sodass einzelne nationale Aktionen nicht wirkmächtig genug wären, um die Großverlage zu einer Anpassung ihrer Publikationsmodelle und Preispolitiken zu bewegen. Die Initiative ESAC, angesiedelt bei der Max Planck Digital Library (MPDL), führt ein Register abgeschlossener Lizenzverträge mit transformativem Charakter.[84] Die Liste verdeutlicht, dass das deutsche Projekt DEAL zwar eine Vorreiterrolle im Diskurs einnimmt, sich damit jedoch keinesfalls in einer Außenseiterposition befindet. Diese internationale Vorbildfunktion der Verhandlungen ist ein Phänomen, das nicht nur von den DEAL-Sprechern, sondern auch in vielen Medienberichten betont wird. Es werden Begriffe wie „Blaupause“ und „Pionier-Deal“ verwendet.[85]DEAL-Vertreter nutzen diese Deutung, um Aufmerksamkeit zu erregen und Nachahmung anzustiften: Deutschland könne die Transformation nicht allein vollbringen, zumal die an den Verhandlungen teilnehmenden Verlage international agierten.[86] Gleichzeitig wird das Argument der Neuartigkeit auch von Verlagsseite aus verwendet, um darauf hinzuweisen, dass der Zeitplan für die Verhandlungen zu kurz angesetzt sei.[87]

8.2 Die Abhängigkeit von den großen Wissenschaftsverlagen

Im Kontext der Transformationsbestrebungen werden mit Projekt DEAL zwei verschiedene Probleme angegangen: Die hohen Kosten für Zeitschriftenlizenzen sollen gesenkt und die Praxis des Open-Access-Publizierens soll weiter etabliert werden. Dies ist aus Sicht der Projektgruppe nur zu erreichen, indem man mit den Verlagen verhandelt, welche die größten Anteile der Lizenzzahlungen erhalten.[88] Durch eine Bereinigung von „Marktverzerrungen“[89] bliebe mehr Geld für andere Angebote abseits der Großverlage. Ohne Einbeziehung der großen Verlage sei eine Transformation nicht zu realisieren, worauf auch das als zu langsam empfundene Tempo der Umstellung zurückgeführt wird.[90] Als Ursache für die schleppende Entwicklung wird das Publikationsverhalten der Forschenden identifiziert. Sie könnten nicht auf die reputationsbildenden und karrierefördernden Effekte von Veröffentlichungen in den bekannten Zeitschriften der Großverlage verzichten.

Mithilfe von DEAL soll ein Gegengewicht zu den Verlagen gebildet werden. Die Legitimität kommerzieller Anbieter und die Abhängigkeit des Wissenschaftssystems von selbigen werden von den meisten Akteuren jedoch nicht in Zweifel gezogen. Die wissenschaftspolitischen Akteure betrachten die von den Verlagshäusern bereitgestellten technischen und organisatorischen Ressourcen als wertvoll und unverzichtbar.[91] Es wird der Wunsch formuliert, weiterhin eine klare Trennung von wissenschaftlicher Praxis und Publikationspraxis aufrecht zu erhalten, was mit den jeweiligen Kompetenzen und den historisch gewachsenen Strukturen begründet wird.[92] Demgegenüber steht die Forderung radikaler Open-Access-Vertreter, man solle möglichst ganz auf Großverlage verzichten. Stattdessen könne mit dem Geld, welches nun in die DEAL-Lizenzen investiert wird, alternativ ein öffentlich finanziertes und gesteuertes Publikationssystem aufgebaut werden.[93]

8.3 Sci-Hub – der „Elefant im Raum“

Ein im Diskurs allseits präsentes Phänomen, das von offiziellen Sprechern jedoch selten konkret benannt wird, sind die Auswirkungen sogenannter „Schattenbibliotheken“, von denen Sci-Hub[94] namentlich am häufigsten Erwähnung findet.[95] Dabei handelt es sich um online erreichbare Volltext-Datenbanken, die ohne Zustimmung der Rechteinhaber wissenschaftliche Literatur zur Verfügung stellen. Über offizielle Zugänge werden Artikel heruntergeladen und in das System eingespeist.[96] Die Bezeichnung des rechtswidrigen Vorgehens als „Guerilla Open Access“ oder „Black Open Access“ zeugen davon, dass die Angebote neben den legalen Formen von Open Access von manchen Sprechern als eine Art Notlösung für die „Zeitschriftenkrise“ interpretiert werden. Die hohen Download-Zahlen auf Sci-Hub[97] werden von allen Akteuren wahrgenommen und mehr oder weniger als Bedrohung interpretiert. Während Elsevier mit Klageverfahren reagiert, verweisen DEAL-Befürworter auf die Wichtigkeit einer schnellen und umfassenden Transformation zu Open Access. Sci-Hub wird eine katalytische Wirkung zugesprochen:[98] Die „Schattenbibliotheken“ würden die durch digitale Infrastrukturen vereinfachten Zugriffs- und Sharing-Mechanismen voll ausnutzen, ohne dabei legale Schranken zu beachten. Darüber hinaus biete Sci-Hub eine simple und nutzerfreundliche Bedienoberfläche.[99] Ermöglicht durch neue Technologien geschehe die Transformation somit von selbst, ohne dass Bibliotheken oder Verlage steuernd eingreifen könnten.[100]

DEAL und Sci-Hub verkörpern zwei verschiedene Lösungsansätze für das Problem der unzureichenden Informationsversorgung. Deshalb lässt sich annehmen, dass es den Bibliotheken bei DEAL auch darum geht, weiterhin Kontrolle über die Informationszugänge zu behalten und damit ihre Position im Machtgefüge des Wissenschaftssystems zu erhalten. Dasselbe gilt in ähnlicher Weise für die großen Verlage. Vor allem wegen der jeweiligen finanziellen Interessen können sich beide Seiten jedoch schwer bis gar nicht miteinander einigen. „Schattenbibliotheken“ bieten allerdings keine nachhaltige Lösung, da sie kaum Einfluss auf andere Aktivitäten im wissenschaftlichen Publikationskreislauf als das Recherchieren und Herunterladen von Texten besitzen. Die Bereiche der Publikation und Bewertung von Forschung werden nicht tangiert. Somit bleibt die akademische Reputationsspirale erhalten und sichert den Verlagen weiterhin ihre einflussreiche Stellung im System.

8.4 Herstellung einer Diskursgemeinschaft durch das Narrativ „Wir sind viele“ – Demonstrative Geschlossenheit als Verhandlungsstrategie der DEAL-Gruppe

Der Zusammenhalt der deutschen Forschungsinstitutionen ist ein gravierender Faktor für den Erfolg der DEAL-Verhandlungen. Aufgrund des oben beschriebenen Ungleichgewichts auf dem Markt könne nur durch gemeinsame Initiative eine Kostenreduktion und Einführung von Open Access erreicht werden. Der im Diskurs artikulierte Rückhalt aus der Wissenschafts- und Bibliothekslandschaft soll als Signal Richtung Großverlage wirken, insbesondere im Zusammenhang mit gezielten Vertragskündigungen. Im Diskurs um Projekt DEAL formt sich eine kollektive Identität, ein „Wir sind viele“. Sie stützt sich auf eine Narration mit der Kernaussage, dass „die Wissenschaft“ geschlossen für Open Access und gegen die als unangemessen empfundenen Praktiken der Großverlage, insbesondere des Verlags Elsevier, vorgehe. Der Aufbau einer solchen Diskurskoalition zielt darauf, dass andere Akteure sich mit DEAL solidarisieren und dabei ggf. auch Nachteile in Kauf nehmen, z. B. wenn Wissenschaftler aufgrund von Vertragsgründungen keinen direkten legalen Zugriff mehr auf Publikationen haben oder auf Reputation verzichten müssen, weil sie aus Protest ihre Forschungsergebnisse nicht mehr in renommierten Zeitschriften veröffentlichen.

Die zuvor erläuterte Positionierung von Projekt DEAL als Vorbild und die festgestellte Notwendigkeit eines kooperativen Vorgehens der Wissenschaftseinrichtungen korrespondiert mit den Bestrebungen von DEAL und OA2020-DE, sich international zu vernetzen. Es wird davon ausgegangen, dass Open Access nur auf globalem Level funktioniert. So befinden sich auf der DEAL-Webseite Hinweise und Links zu weiteren europäischen Initiativen und Projekten, die sich untereinander über ihre Strategien austauschen,[101] was in diesem Kontext als neuartige diskursive Praxis gelesen werden kann.

9 Diskursgenerierte Handlungsempfehlungen

Im Folgenden betrachten wir einige aus den Dokumenten extrahierbare Handlungsempfehlungen, welche Reiner Keller als diskursgenerierte Modellpraktiken bezeichnet.[102] Sie verweisen auf präferierte Handlungsvollzüge und beeinflussen das Verhalten der Adressierten. Auf diese Weise kann der Diskurs eine Machtwirkung entfalten. Dabei muss berücksichtigt werden, dass sich die Praxis jedoch auch unabhängig vom Diskurs entwickelt, dass also die Adressierten die angebotenen Vorbilder und an sie gerichteten Handlungsempfehlungen nicht notwendigerweise aufgreifen. Die hier beschriebenen Modellpraktiken werden von wissenschaftspolitischen und bibliothekarischen Akteuren entworfen und richten sich in erster Linie an andere Konsortien sowie Wissenschaftler, die den Diskurs um die DEAL-Verhandlungen mitverfolgen. Wie bereits beschrieben, formt DEAL einen Teilaspekt des größeren Diskurses zur Transformation des Wissenschaftssystems.[103] An die Adressaten des bibliothekarischen Spezialdiskurses werden implizite und explizite Hinweise zur Umstellung von Diskurspraktiken gegeben, z. B. für Transformationsverträge nach dem Vorbild von DEAL. Die Standfestigkeit des Verhandlungsteams findet als eine neuartige Diskurspraxis in den Verhandlungen mit Großverlagen Beachtung.[104]

9.1 „Publish & Read“ – Open-Access-Transformationsverträge

Das konkrete Ziel der DEAL-Verhandlungen ist der Abschluss von neuartigen Lizenzverträgen für wissenschaftliche Zeitschriften. Solche „transformativen Verträge“ zwischen einer Bibliothek bzw. einem Konsortium und einem akademischen Verlag sollen als Übergangsmodelle langfristig zur Abkehr vom subskriptionsbasierten Markt führen, wo für das Lesen bezahlt wird, und hin zu einem Modell, das auf Publikationsgebühren basiert. Mit dieser Maßnahme ist die Hoffnung verbunden, dass sich das Machtgefüge auf dem Publikationsmarkt zugunsten der Bibliotheksakteure verschiebt.

Die DEAL-Verhandlungen werden öffentlichkeitswirksam geführt und die abgeschlossenen Verträge mit Wiley und Springer Nature sind online frei zugänglich.[105] Diese Umstände verweisen auf die intendierte Modellhaftigkeit der neuen Lizenzierungspraxis. Zusätzlich existieren ergänzende Dokumente mit anleitender Funktion, die das Vorgehen im Detail erklären und Fragen beantworten.[106] Auch auf der ESAC-Website werden Empfehlungen und Guidelines für vergleichbare Verhandlungen zur Verfügung gestellt.[107] Die Empfehlungen richten sich an andere Einrichtungen und Konsortien, insbesondere auch ausländische, da Deutschland als einzelnes Land mit seinem Anteil am weltweiten Publikationsaufkommen die Verlage, wie bereits erläutert, kaum zu einer echten Umstellung bewegen kann.

Die von Projekt DEAL angestrebten Transformationsverträge enthalten mehrere neue Aspekte:

  1. Sie werden auf Landesebene verhandelt. So hat theoretisch eine Großzahl deutscher Institutionen das Recht, sich am Vertrag zu beteiligen. In dieser Hinsicht erfolgt eine Orientierung am Modell der Allianz-Lizenzen, die auf einer Konsortialstruktur mit finanzieller Eigenbeteiligung der Bibliotheken basieren.[108] Dies heißt allerdings nicht, dass sich alle theoretisch berechtigten Einrichtungen auch an dem Konsortium beteiligen, was in vielen Artikeln übergangen wird: Sprachlich wird oft der Eindruck erweckt, „ganz Deutschland“ hätte „landesweit“ Zugriff auf die Artikel. Dies gilt aber nur für teilnehmende Institutionen bzw. Publikationen, die im Rahmen des Vertrags in Open Access veröffentlicht werden.

  2. Transparenz ist ein neuer und elementarer Faktor für die Verhandlungen. Lizenzverträge enthalten meist Geheimhaltungsklauseln, die Preisvergleiche zwischen Institutionen kompliziert bis unmöglich machen. Das DEAL-Konsortium besteht nun, wie einige Konsortien anderer Länder, auf die Offenlegung von Kosten und Konditionen. Außerdem wird aktiv der Informationsaustausch zwischen Konsortien auf nationaler und internationaler Ebene gefördert.

  3. Subskriptionskosten werden nach dem DEAL-Modell direkt mit Open-Access-Gebühren für Publikationen verrechnet. Dieses Prinzip wird bereits beim sogenannten „Offsetting“ angewandt, wo die Kosten für Open-Access-Gebühren entsprechend spezieller Kalkulationen von den Subskriptionsgebühren abgezogen werden.[109] Im Unterschied zu solchen Read & Publish-Modellen (RAP) basieren die Kosten bei Publish & Read (PAR) nicht mehr auf Subskriptionspreisen, sondern auf einem zuvor kalkulierten Publikationsaufkommen. Auf diese Weise soll sukzessive von der Bezahlung des Zugangs hin zur Bezahlung der Veröffentlichung gewechselt werden.[110] Theoretisch sollen die Vertragstexte eine verbindlich formulierte Verpflichtung zur Umstellung des gesamten Zeitschriftenportfolios in den Open-Access-Modus enthalten.

  4. Dieser Umstand verweist auf die explizite Ausrichtung der Verträge auf eine umfassende Transformation des gesamten Zeitschriftenportfolios. Die Intention müsse im Vertragstext klar ausformuliert werden.[111] Die DEAL-Verträge sollen frühere regionale Konsortialverträge und andere bilaterale Verträge mit den betreffenden Verlagen in Deutschland ersetzen.

  5. Mit den neuen Verträgen sollen Autoren ihre Nutzungsrechte behalten. Die Anwendung von Creative-Commons-Lizenzen[112] wird nahegelegt.

  6. Die Neuheit der Praxis stellt an sich eine besondere Eigenschaft dar. Diese Aussage ist auf den explizit experimentellen Charakter des Vertragsmodells bezogen. Es handelt sich um einen Lösungsansatz mit Übergangscharakter, der getestet und verfeinert werden muss, nicht um ein voll entwickeltes Konzept. In mehreren Dokumenten und auf der Webseite von Projekt DEAL wird darauf hingewiesen, dass die Verträge in Einklang mit neu geschaffenen Verhandlungsprinzipien und -standards stehen.[113] Solche allgemeinen Standards können als stabilisierende Praktiken innerhalb des übergeordneten Transformationsdiskurses gelesen werden.[114]

  7. Die Vorbildfunktion der Verhandlungen zeigt sich deutlich in Bezug auf die Entwicklung von Methoden für die Erhebung und Berechnung bestehender Lizenzen und Publikationsdaten.[115] Das Finanzierungsmodell von DEAL sieht vor, dass teilnehmende Einrichtungen entsprechend ihres Publikationsaufkommens sowie ihrer zuvor gezahlten Lizenzkosten eine individuell kalkulierte Gebühr an die eigens zu diesem Zweck gegründete MPDL Services GmbH[116] überweisen, welche die vereinbarte Gesamtsumme gebündelt an den Verlag weiterleitet. Die MPDL übernimmt als Akteur eine zentrale Rolle für die Administration und Auswertung der Verträge. Darüber hinaus wurde im Rahmen der Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen und angegliedert an das Projekt OA2020-DE eine Datenstelle für das Monitoring des Open-Access-Transformationsprozesses zur Unterstützung der Verhandlungsführer der Wissenschaftseinrichtungen geschaffen. Diese ist am Forschungszentrum Jülich angesiedelt, wo verschiedene Datenquellen (z. B. bibliometrische Daten für die Zuordnung von Autorschaft, Publikationszahlen und -kosten, Subskriptionszahlen und -kosten sowie Nutzungsdaten) automatisiert zusammengeführt und über ein öffentliches Portal, den Open Access Monitor,[117] zugänglich gemacht werden. Nachdem für die Vorbereitung von Projekt DEAL im Jahr 2015 alle benötigten Daten einzeln bei den Institutionen abgefragt und kombiniert werden mussten, soll diese Maßnahme zukünftige Verhandlungsprozesse vereinfachen.

9.2 „DEAL or No DEAL“ – Scheitern als Option

Eines der zentralen Themen im Diskurs sind die schwergängigen Verhandlungen zwischen der DEAL-Gruppe und dem Elsevier-Verlag. Sie werden in beinahe allen Dokumenten erwähnt und gaben Anlass für einen Großteil der Pressemitteilungen, deren Inhalte im öffentlichen Diskurs aufgegriffen und kontextualisiert wurden. Auch im bibliothekarischen Spezialdiskurs regten sie die Diskursproduktion an. Dort beschäftigte man sich insbesondere mit der Frage, welche Handlungsoptionen bestehen, wenn kein Zugriff auf Elsevier-Inhalte mehr gewährleistet werden kann, da diverse Institutionen bewusst ihre Lizenzverträge mit dem Verlag auslaufen ließen oder sie bereits vor Ablauf der Frist kündigten.[118] Die diskutierten Maßnahmen können als Handlungsempfehlungen gelesen werden, welche sich implizit auch an andere Konsortien richten, die in Verhandlungen mit Großverlagen – insbesondere Elsevier – in einen Patt geraten.[119]

Ein Scheitern der Verhandlungen, die Option des „No DEAL“, wurde ausdrücklich als möglicher Ausgang der Verhandlungen mit Elsevier in Erwägung gezogen:[120] Ein „Weiter so“ sei keine Option.[121] Wenn die Möglichkeit des Scheiterns nicht ernsthaft in Erwägung gezogen würde, sei es unmöglich, echte Verhandlungen zu führen. Auch werden die Kündigungen bewusst als Druckmittel eingesetzt, um Elsevier „aus ökonomischen Gründen“ zum Einlenken zu bringen.[122] Viele Kündigungen, insbesondere der großen Einrichtungen und Forschungsgemeinschaften, wurden medienwirksam von Pressemitteilungen begleitet, die die Signalwirkung verstärkten.[123] Diese Diskurspraktik zielt darauf ab, den Eindruck einer „breiten Front“[124] zu wecken. Der vertragslose Zustand vieler Einrichtungen mit Elsevier ist bis heute Status quo, auch wenn weiterhin informelle Gespräche im Rahmen von Projekt DEAL geführt werden.

9.3 Niederlegung von Herausgeberschaften als Zeichen des Protests

Um zusätzlichen Druck aufzubauen, wurde neben den Vertragskündigungen eine weitere Praxis von Projekt DEAL angeregt: Im Oktober 2017 kündigte Horst Hippler, der damalige Präsident der HRK und Verhandlungsführer der DEAL-Gruppe, an, dass Wissenschaftler aus Protest ihre Tätigkeiten für Elsevier niederlegen würden. Weitere Herausgeber sollten diesem Beispiel folgen. Diese Taktik knüpft an die Praxis des Boykottierens an, die bereits öfter gegen den Verlag angewandt wurde,[125] allerdings trotz hoher Beteiligung an Unterschriftenlisten nur mit mäßigem Erfolg.

10 Fazit

Es ist auffällig, dass im Diskurs zu Projekt DEAL vor allem die Sicherung und Vereinfachung von wissenschaftlicher Arbeit in Deutschland sowie Fragen der Finanzierung im Fokus stehen. Ethische Gründe für Open Access, die in Diskussionen um das Thema ursprünglich eine zentrale Rolle einnahmen, wie beispielsweise die Forderung nach freiem Zugang zu Wissen für ökonomisch unterprivilegierte Forschende und allgemein Interessierte, erscheinen untergeordnet. Die Deutung „Open Access = Gold Open Access für Zeitschriften“ dominiert den Diskurs, während andere Open-Access-Praktiken eher abseitig erwähnt werden. Bei Zeitschriften handelt es sich um die Publikationsform, für die Bibliotheken durchschnittlich am meisten Geld investieren müssen. Großverlage greifen diese Interpretation auf, da sie eine solche Form von Open Access unkompliziert als Geschäftsmodell realisieren und somit ihre kommerziellen Interessen weiterverfolgen können. Insgesamt lässt sich feststellen, dass der DEAL-Diskurs von den Stimmen und Interessen der deutschen Wissenschaftseinrichtungen sowie der großen Verlage dominiert wird. Es handelt sich um historisch etablierte Institutionen mit gefestigten Macht- und Sprecherpositionen, deren Aussagen im Diskurs entsprechend viel Gehör finden.

In Ergänzung zur Untersuchung des Konzepts „Open Access“ und seiner Deutungsvarianten wurden weitere diskursrelevante Phänomene und Probleme herausgearbeitet, unter anderem das Schlagwort „Transformation“. Es verweist auf das Ziel vieler wissenschaftspolitischer Akteure, den akademischen Publikationsmarkt in Zukunft vollständig auf Open Access umzustellen. Faktisch geht es dabei in erster Linie um administrative Veränderungen: Wissenschaftliche Institutionen wollen Finanzflüsse zu ihren Gunsten umlenken. Eine prinzipielle Änderung des Systems durch den Aufbau von übergreifenden öffentlichen Publikationsstrukturen, wie sie von radikalen Open-Access-Befürwortern gefordert wird, ist von den „Pragmatikern“ nicht beabsichtigt. Die Existenz kommerzieller Verlage und Angebote gilt überwiegend nicht als grundsätzliches Problem, obwohl regelmäßig auf die für die Wissenschaft ungünstige Abhängigkeit von den Großverlagen verwiesen wird. Zur Reduzierung dieser Abhängigkeit soll mit Projekt DEAL und anderen Initiativen ein Gegengewicht im Machtgefüge aufgebaut werden. Dabei setzen einflussreiche Wissenschaftsakteure darauf, eine Gemeinschaft innerhalb der deutschen und internationalen Wissenschaftslandschaft aufzubauen. Projekt DEAL besitzt in diesem Zusammenhang eine bedeutende Vorbildfunktion. Institutionell-organisatorisch führt das Projekt zu einer weiteren Zentralisierung der deutschen Bibliothekslandschaft, da die Verhandlungen und viele der administrativen Prozesse über zentrale Schnittstellen gesteuert werden – auch wenn von den wissenschaftspolitischen Akteuren um Projekt DEAL die Kommunikation mit bibliothekarischen und wissenschaftlichen Communities aktiv gesucht wird.

Eine wichtige Neuheit im Zusammenhang mit den DEAL-Verhandlungen ist, dass auf Bibliotheksseite weniger Hemmungen bestehen, Lizenzverhandlungen scheitern zu lassen und Verträge nicht zu verlängern. Lange Zeit wollten Bibliotheken keinen Zugangsverlust für ihre Nutzer riskieren. Deshalb wurden die hohen Forderungen der Verlage trotz Unzufriedenheit mit den Angebotskonditionen meist beglichen. Im Kontext der DEAL-Verhandlungen ließ eine große Zahl an Institutionen ihre Verträge mit Elsevier auslaufen. Um die unterbrochenen Zugänge auszugleichen, werden alternative Methoden für den legalen Zugriff auf Texte empfohlen. Auch die „Schattenbibliotheken“ bilden hier einen entscheidenden Faktor. Logischerweise können sie im Diskurs nicht offiziell als alternative Zugangswege präsentiert werden, doch allen Beteiligten ist klar, dass viele Nutzer auf die Seiten zurückgreifen, wodurch sich der Druck auf Verlage und Bibliotheken erhöht.

Im DEAL-Diskurs werden Handlungsanweisungen zur Etablierung neuer Praktiken generiert, unter anderem eine als „Publish-and-Read“ bezeichnete Form neuartiger Lizenzverträge. Inwieweit diese tatsächlich zu einer Kostenreduktion führen und ob die großflächige Umschichtung der Bibliotheksetats weg von Subskriptions- und hin zu Publikationsausgaben durch sie befördert wird, muss in weiterführenden Untersuchungen festgestellt werden. Dies gilt auch für die Frage, ob die DEAL-Verträge eine Monopolbildung auf dem Publikationsmarkt zukünftig weiter verstärken werden oder zu einer Abschwächung dieser Entwicklung führen. Zum aktuellen Zeitpunkt hat der Lizenzvertrag zwischen Projekt DEAL und Wiley seine Halbzeit bereits überschritten und es wird nun geprüft, wie erfolgreich sich die damit verbundenen administrativen Prozesse innerhalb der einzelnen Bibliotheken umsetzen lassen.[126] Nach dem Abschluss des zweiten großen „Deals“ mit Springer Nature muss außerdem evaluiert werden, wie es zukünftig weitergehen soll. Von wissenschaftspolitischen Akteuren wird klar darauf hingewiesen, dass es sich bei den aktuell abgeschlossenen DEAL-Verträgen um Übergangslösungen handelt, die in den nächsten Jahren angepasst werden müssen, damit es nicht doch zu neuen Preissteigerungen kommt. In Anbetracht der zurzeit herrschenden Covid-19-Pandemie und den dadurch verursachten, teils drastischen Bibliotheksetatkürzungen gewinnt das Thema weltweit an zusätzlicher Dringlichkeit.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Verträge stellen sich nun diverse Fragen, die mithilfe von Daten- und Prozessanalysen unter die Lupe genommen werden müssen: Werden die vertraglich festgelegten Artikelkontingente tatsächlich abgerufen oder gar überschritten? Wie wirken sich die umfangreichen Verträge auf Zitationsmetriken und Lesezugriffe aus? Welche organisatorische Rolle und Verantwortlichkeiten übernimmt die Geschäftsstelle des landesweiten Konsortiums während der Vertragsphase? Wie kann sichergestellt werden, dass alle benötigten Daten zur Evaluation und Verwaltung der Lizenzzahlungen zuverlässig und zeitnah zur Verfügung stehen? Halten sich die Verlage an alle Vereinbarungen und tragen sie dazu bei, dass Autoren die freiwillige Open-Access-Option tatsächlich nutzen? Welchen Einfluss haben die Vorgaben der cOAlition S[127] auf die Gestaltung zukünftiger Transformationsverträge? Wie viel Aufmerksamkeit und Mittel werden alternativen Publikationsformen und Projekten gewidmet? Ab wann darf die „Transformation“ als abgeschlossen betrachtet werden? Hier gibt es viel Potenzial für weiterführende Untersuchungen.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der wissenschaftliche Publikationsmarkt, insbesondere in finanzstarken Industriestaaten, ein äußerst widerstandsfähiges System darstellt, dass in erster Linie durch die Verteilung von akademischem Kapital[128] (wissenschaftlicher Reputation) stabilisiert wird. Innerhalb des Systems agieren individuelle und kollektive Akteure, die teilweise völlig konträre Interessen verfolgen. Mit den „Schattenbibliotheken“ ist ein neuer Akteur im Diskurs aufgetaucht. Sie können das etablierte Reputationssystem jedoch nicht ersetzen, da über illegale Plattformen ausschließlich ein Lesezugang gewährleistet wird, nicht aber reputationsgenerierende Bewertungsfunktionen. Projekt DEAL und ähnliche Initiativen wollen das Machtgefüge zugunsten von Akteuren der deutschen und, im weitergedachten Sinn, auch der internationalen Wissenschaftslandschaft verschieben. Open Access dient dabei als Mittel zum Zweck. Das ursprüngliche utopische Potenzial des Begriffes wird reduziert und beschränkt sich auf die Intention, die Ausübung von Wissenschaft effektiver und preisgünstiger zu gestalten. Eine einheitliche Open-Access-Bewegung, die als kollektiver Akteur auftritt und wahrgenommen wird, kann (außer im Rückblick) nicht mehr identifiziert werden.

Über den Autor / die Autorin

Nina Leonie Weisweiler

Reinickendorfer Str. 115, D-13347 Berlin

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Online erschienen: 2021-04-14
Erschienen im Druck: 2021-04-26

© 2021 Nina Leonie Weisweiler, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

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