Zusammenfassung
Die Forschung zu Utopien erfährt neuerdings einen Aufschwung. Sie behandelt jedoch überwiegend fiktionale Sozialutopien. Konkrete utopische Praktiken im Sinne gelebter Utopien wurden dagegen noch kaum untersucht. Viele gelebte Utopien fokussieren auf das Mensch-Natur-Verhältnis. Der vorliegende Artikel fasst diese Praktiken als gelebte Ökotopien und schlägt eine Systematisierung entlang der Dimensionen von Grenzziehung, Temporalität und strategischer Praxis vor. Diese Systematisierung wird anhand empirischer Beispiele für gelebte Ökotopien aus verschiedenen Praxisfeldern illustriert. Indem vielfältige gelebte Ökotopien einen differenzierten Zukunftsraum im Hier und Jetzt eröffnen, politisieren sie den Raum und bieten Beispiele für konkrete Alternativen zur dominanten Form des Mensch-Natur-Verhältnisses.
Abstract
We have recently seen a rise in research on utopias. This research, however, focuses primarily on fictional social utopias. Specific utopian practices as in lived utopias have, to this date, received less academic attention. Most lived utopias are concerned with human-nature-relations. The article conceives of these practices as lived ecotopias and suggests an analytical distinction that pays attention to their boundary work, temporality, and strategic practice. This systematization is illustrated through a range of empirical examples for lived ecotopias in different fields of practice. The diversity of lived ecotopias opens up a heterogeneous space for a future in the here and now, and thus politicizes space, providing examples for specific alternatives to the dominant form of human-nature-relation.
1 Einleitung
Mit der Beschwörung einer ökologischen Katastrophe durch Extinction Rebellion oder Fridays for Future dominiert gegenwärtig im Umweltaktivismus ein Szenario der Bedrohung (Extinction Rebellion 2019; Daniel/Deutschmann 2020). Die drastische Rhetorik zur Klimakrise, die beispielsweise in Aussagen Greta Thunbergs wie „I want you to panic“ ihren Ausdruck findet (Thunberg 2019), suggeriert eine nahezu dystopische Zukunft. Diese Form von Dystopie, aber auch das Postulat einer Alternativlosigkeit und damit das Fehlen kollektiver Sozialutopien prägt bereits seit einiger Zeit die akademische Utopie-Debatte (Saage 2007; Steltemeier et al. 2009). Die Verschiebung kollektiver Sozialutopien in einen tabuisierten oder sogar aktiv unterdrückten oder verdrängten Bereich des gesellschaftlich Imaginären ist nicht neu: Bereits seit den 1990er Jahren wurde Margret Thatchers Ausruf „There is no alternative”, wonach es keine andere Option als eine Politik der Austerität gebe, von vielen Akteur*innen kritisiert. Diese Alternativlosigkeit wird unter anderem von Umweltaktivist*innen zunehmend infrage gestellt – in Form von Protest und durch eine andere kollektive Praxis in Form von gelebten Ökotopien.
Jenseits von Protesten, wie jenen im Rahmen von Fridays for Future oder von Extinction Rebellion, die dystopische Zukünfte beschwören und eine radikale Wende in der Klimapolitik einfordern, existieren (häufig weniger medial sichtbare) Praxisfelder, die ein alternatives Verhältnis zwischen Mensch und Natur nicht nur fordern, sondern kollektiv praktizieren. Wir bezeichnen diese Praxisfelder als „gelebte Ökotopien“ (im Sinne von utopischen Momenten des Gegenwärtigen, siehe Daniel/Klapeer 2019). Gelebte Ökotopien zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf die Neugestaltung gesellschaftlicher Naturverhältnisse durch eine alternative Praxis zielen. Die ökotopische Praxis reicht von Klimacamps und Urban Gardening-Projekten über Ökodörfer und Transition Towns bis hin zu verschiedenen Initiativen solidarischer Ökonomien, zum Beispiel im Bereich der Wohnraumbeschaffung oder der Wiederverwertung von Gebrauchsgütern (Habermann 2009; Exner/Kratzwald 2012; Görgen/Wendt 2020; Neupert-Doppler 2018). Gelebte Ökotopien veranschaulichen, dass eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Zukunft nicht nur durch Proteste eingefordert wird, sondern bereits in der Gegenwart umgesetzt und als gelebtes Beispiel einer Alternative zum Vorbild oder Pionier für eine Transformation werden kann. Durch ihre gelebte Praxis unterscheiden sie sich grundlegend von den klassischen Sozialutopien.
Die Vielzahl von Ökotopien lässt diese gewissermaßen schimmernden und mit Hoffnung aufgeladenen Praxisfelder vage oder unstrukturiert erscheinen. Umso dringlicher ist es, gelebte Ökotopien zu systematisieren. Denn bislang sind diese zwar Gegenstand einer intensiven ethnografischen Aufmerksamkeit geworden (Andreas 2015; Shet et al. 2010; Taggart/Vannini 2015), aber bisher kaum vergleichend und konzeptionell-analytisch gegenübergestellt worden. Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, gelebte Ökotopien in ihrer Vielfältigkeit systematisierend darzustellen. Wir schlagen vor, diese Diversität entlang der Dimensionen von Räumlichkeit (Grenzziehung), Temporalität und Praxis zu erfassen. Temporalität und Grenzziehung verstehen wir dabei als sozial konstruierte Aspekte gelebter Utopien. Wir unterscheiden gelebte Ökotopien also erstens danach, in welchem Modus von Zeit die angestrebte Ökotopie sozial-räumlich umgesetzt wird (wie etwa im Modus der Pulsation, des Durchquerens, Punktierens, des Nomadisierens oder Verweilens). Zweitens werden gelebte Utopien hinsichtlich ihrer Grenzziehung (der Differenzierung zwischen Innen und Außen) und damit einer sozial-räumlichen Struktur unterschieden. Die Vielfältigkeit gelebter Ökotopien wird drittens in ihrer Praxis deutlich, die sich als Selbstreferentialität, Performativität oder politisch-mobilisierende Praxis fassen lässt. Die Praxis gelebter Ökotopien ist mit jeweils variierenden Auffassungen von Temporalität und Grenzziehung verbunden.
Im Folgenden führen wir in die sozialwissenschaftliche Debatte zu Utopien ein (Kapitel 2) und leisten im Anschluss daran einen explorativen Beitrag zur Systematisierung der Vielfalt gelebter Ökotopien (Kapitel 3).
2 Ökotopien im Kontext der Utopieforschung
In der Protestforschung rückt die Frage danach, wie Zukunft in sozialen Bewegungen konzeptualisiert wird, vermehrt in den Mittelpunkt des Interesses (Schulz 2016). Entsprechend erhält auch der Begriff des Utopischen erneut Einzug in akademische Debatten. Utopie bezeichnet dabei ein vage definiertes Feld, das von einem idealen aber fiktionalen, in einer undefinierten Zukunft situierten Zustand bis hin zum Realen, Hoffnungsgetragenen und Wünschenswerten reicht. Gegenwärtige Diskussionen über Utopie wenden sich gegen einen lange postulierten Utopie-Verdruss (Kufeld 2011), der allenfalls dystopische Visionen oder die Rückbesinnung auf das Vergangene als legitime Zukunftsvisionen hervorbrachte (Baumann 2017; Heller 2016). Die Aufmerksamkeit gilt einerseits den „kleinen Erzählungen des Utopischen“ und den sogenannten Ich-Utopien, die am Individuum ansetzen und eine ideale Zukunft durch Selbstoptimierung konzeptualisieren (Mümken 2009; Saage 2007). Andererseits wächst das Interesse an gelebten Utopien (bzw. utopischen Momenten des Gegenwärtigen, siehe Daniel/Klapeer 2019, oder sozial-ökologischen Utopien, siehe Görgen/Wendt 2020), die sich, sofern sie die ökologische Dimension betonen, als Ökotopien konstituieren. All diese Utopien stehen in Kontrast zu den lange dominierenden Sozialutopien (für einen Überblick zur Utopieforschung siehe Schölderle 2017; Levitas 2011).
Im Unterschied zur klassischen Sozialutopie, durch Thomas Morus‘ Werk Utopia (1516) begründet, wird Utopie inzwischen zunehmend als gelebte Utopie konzeptualisiert. Der klassischen Sozialutopie, die häufig in der literarischen Form des fiktionalen Staatsromans erscheint, liegt die Idee einer kollektiv imaginierten sozial gerechten Gesellschaft zugrunde. Bereits bei Morus wird die ideale Gesellschaft als fiktionaler Nicht-Ort konstituiert. Damit ist nicht ein Raumausschnitt ohne sinnhafte Bedeutung gemeint wie bei Marc Augé (1992), sondern eine fehlende bzw. fiktionale geographische Ver-Ort-ung der idealen Gesellschaft. Das extraktivistische und an einem linear gedachten Fortschritt orientierte gesellschaftliche Naturverhältnis der Moderne wird in diesen Utopien nicht problematisiert: Vielmehr sind die frühen Utopien von der Idee des Fortschritts inspiriert, der eine Herrschaft des Menschen über die Natur und die extraktive Abschöpfung von Ressourcen impliziert (Luig/Schulz 2002). In gewissem Sinne kann die Idee der kapitalistischen Moderne selbst als eine Utopie interpretiert werden, die den Weg zu ihrer Verwirklichung in einer determinierten Abfolge von Entwicklungsstadien des Fortschritts denkt (Massey 2005). In dieser Form ist Utopie als eine koloniale und hegemoniale Konzeption europäischer Herrschaft zu kritisieren (Ashcroft 2009).
Erst mit der Imagination einer ökologischen Katastrophe im 20. Jahrhundert, wie in den fiktionalen Sozialutopien von Marge Piercy (1993), wird das Verhältnis zwischen Mensch und Natur in seiner Krisenhaftigkeit und schließlich durch das Werk Ecotopia von Ernest Callenbach (1975) auch in seiner Idealität zum Ausdruck gebracht. Dieses Verhältnis zwischen Mensch und Natur steht auch im Zentrum gelebter Ökotopien. Im Vergleich zu den klassischen Sozialutopien basieren gelebte Ökotopien nicht auf der fiktionalen Imagination einer idealen Gesellschaft, die allenfalls durch die Überwindung des Gegenwärtigen erreicht werden kann. Vielmehr wird in gelebten Ökotopien das Wünschenswerte im Hier und Jetzt praktiziert und damit eine andere Praxis des Mensch-Natur-Verhältnisses in den Mittelpunkt gestellt. Auf die Praxis gelebter Utopien verweist auch das in der Protest- und Bewegungsforschung häufig rezipierte Konzept der Präfiguration bzw. der präfigurativen Politiken. Es beschreibt eine Praxis, die Bedeutungen, Normen, Werte oder andere Aspekte des Zukünftigen in der Gegenwart verwirklicht (Kinna 2016; Yates 2015).
Das scheinbar Unmögliche, aber Wünschenswerte wird in gelebten Utopien zur konkreten Möglichkeit und damit umsetzbar (Heller 2016; Holland-Cunz 1988). Im Rahmen der Konzeptionalisierung gelebter Utopien verdeutlicht etwa Ernst Bloch ([1959] 1985) mit dem Konzept der konkreten Utopie, dass Utopie nicht bloße Intention und Fiktion ist. Vielmehr wird sie durch einen kontinuierlichen Lernprozess, durch Bewusstwerdung und Hoffnung zu einer realen Zielsetzung. Erik Olin Wright (2010) entwickelt das ähnliche, analoge Konzept der realen Utopie und zeigt variierende utopische Praktiken auf, die sich dezidiert gegen kapitalistische Normen richten. Des Weiteren verweist das Konzept der Heterotopie von Michel Foucault (1966) auf die räumliche Dimension von Utopien als Orten des Andersseins. Heterotopien sind reale Orte der Abweichung, der Gegenplatzierung jenseits gesellschaftlicher Normen.
Gelebte Utopien unterscheiden sich also von den klassischen Sozialutopien hinsichtlich ihrer Temporalität und in ihrem Verständnis von Raum. Die Temporalität gelebter Utopien ist nicht abstrakt-linear, sondern konkret und vielfältig. Sie betont das Hier und Jetzt anstatt die Gegenwart einer imaginierten Zukunft unterzuordnen. Gelebte Ökotopien werden oft von einer subjektiv erlebten und sinnlich erfahrbaren Zeit geprägt, die sich von der objektiv messbaren Zeit unterscheidet, wie sie durch die Mechanik der Uhr oder durch das Metronom festgelegt wird (Bockelmann 2004).
Gelebte Utopien kennzeichnet außerdem ein spezifisches Verständnis von Raum: Sie sind an den materiellen Raum gebunden und bilden häufig Orte der Gegenhegemonie oder des Andersseins. Außerdem gehen gelebte Utopien zum Teil mit einer Grenzziehung nach Außen einher. Die Art der Grenzziehung unterscheidet sich allerdings von der hegemonialen Raumpraxis (Massey 2005). Dieser entspricht eine Vorstellung von Raum, der sich aus substanziellen Einheiten (quasi Containern) zusammensetzt, die in fixierten Relationen zueinanderstehen. Unterschiede im Raum werden entsprechend dieser Raumpraxis als Unterschiede in der Zeit gedeutet und als fortschrittlich und rückständig interpretiert. Gelebte Utopien brechen diese Vorstellung in gewissem Sinne auf: Sie praktizieren Raum nicht als Konglomerat von Containern, sondern als eine Multiplizität (Massey 2005) von Orten, die in vielfältigen Verbindungen miteinander stehen. Diese Raumpraxis ermöglicht wiederum, dass sich Zeit divers, jenseits einer abstrakten Linearität entfaltet und gelebte Utopien in unterschiedlichen Temporalitäten nebeneinander existieren.
Die Multiplizität gelebter Utopien kann auch zum sozialen Konfliktfeld werden, denn ihre idealen Vorstellungen von Gesellschaft stehen mitunter im Widerspruch zueinander und werden sowohl an den Orten gelebter Utopien als auch im breiteren gesellschaftlichen Kontext ausgehandelt. Was (und von wem) jeweils als utopische Praxis anerkannt wird, ist somit umstritten und kontextabhängig (Dutton/Sargant 2013).
Gelebte Utopien beziehungsweise Ökotopien zeigen eine Vielfalt an Temporalitäten und Räumlichkeiten, die wir im Folgenden näher analysieren.
3 Vielfalt gelebter Ökotopien
3.1 Gelebte Ökotopien und ihre Praxis
Der Begriff der gelebten Ökotopie fokussiert auf jene Aspekte gelebter Utopien, die eine Alternative zum dominanten gesellschaftlichen Naturverhältnis anbieten wollen. Das vorherrschende Naturverhältnis kennzeichnet eine strikte, ontologische Trennung zwischen Mensch und Umwelt bzw. Kultur und Natur (Luig/Schulz 2002). Diese Trennung wird in gelebten Ökotopien in Verbindung mit der Konkretisierung und fürsorglichen Ausgestaltung vielfältiger Naturverhältnisse teilweise aufgehoben. Gelebte Ökotopien verstehen Natur nicht nur als Umfeld des Menschen und damit aus einer stark anthropozentrischen Perspektive heraus, die nach einer nachhaltigen Gesellschaftsordnung fragt (Laux/Henkel 2018), sondern thematisieren das Verhältnis von Mensch und Natur grundlegender.
Die Suche nach alternativen Lebensformen, die eine veränderte Relation zwischen Natur und Mensch anstreben und sich in alternativen Praktiken einer gelebten Ökotopie ausdrücken, geht bis auf die Lebensreformbewegungen am Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurück (Siegfried/Templin 2019). Auf durchaus ähnliche Weise artikulierten soziale Bewegungen, die am Ende der 1960er Jahre entstanden, soziale und Naturverhältnisse neu. Als Beispiele lassen sich etwa die Bewegung der Landkommunen (Reitter 2002), Lebensstilbewegungen, aber auch Versuche, die Stadt zu ökologisieren (Register 1973), anführen. Die Verschränkung von sozialen und Naturverhältnissen in gelebten Ökotopien blickt damit schon auf eine längere Geschichte zurück.
In den letzten Jahren zeigt sich allerdings ein sprunghafter Anstieg an gelebten Ökotopien in verschiedenen Praxisfeldern, die auf den Wunsch verweisen, alternative Zukünfte praktisch zu formulieren. Sie werden erst seit Neuestem akademisch stärker wahrgenommen (Görgen/Wendt 2020). Die existierende Vielfalt von Ökotopien zeigt, dass gesellschaftliche Naturverhältnisse häufig zum Ausgangspunkt der Selbstorganisation werden, und auf je spezifische Art die Praxisfelder des Wohnens, des Arbeitens oder der Ernährung, aber auch allgemeinere Fragen des Lebensstils oder der politischen Entscheidungsfindung thematisieren. Die Vielfalt an Ökotopien möchten wir im Folgenden entlang der Dimensionen von Grenzziehung und Temporalität konzeptualisieren. Im Anschluss setzen wir die Formen der Grenzziehung und Temporalität mit der spezifischen Praxis von Beispielen gelebter Ökotopien und ihren Widerstandsformen in Zusammenhang.
3.2 Grenzziehung
Gelebte Utopien folgen in der Regel nicht der Vorstellung abstrakter Container-Räume, sondern sind das Ergebnis konkreter Verortungen kollektiver Erfahrungen. Die damit verbundenen Abgrenzungen sind häufig unscharf und verlaufen graduell, sie sind flexibel oder fluide und bleiben zumeist verhandelbar (Exner/Schützenberger 2015; 2018 für Gemeinschaftsgärten). Daraus ergeben sich in vielen Fällen abgestufte und mitunter uneindeutige Zugehörigkeiten, die gelebte Ökotopien zu einem Außen hin offenhalten. Dies ist der Fall, um einerseits in Austausch mit anderen gelebten Ökotopien im Kontext übergreifender sozialer Bewegungen zu bleiben, und andererseits, um Gesellschaft in einem größeren Maßstab über einzelne Ökotopien und Bewegungen hinaus konkret zu beeinflussen (Daniel 2020; Exner/Kratzwald 2012). Zugleich existieren aber auch nach Innen gewandte Ökotopien, die sich mehr auf sich selbst konzentrieren als auf einen Bewegungskontext oder gesellschaftliche Verhältnisse, und bei denen die bewusste und strikte, eindeutige Abgrenzung nach Außen zum konstituierenden Element wird (siehe Kapitel 3.4).
Die Grenzziehung gelebter Ökotopien umfasst ein breites Spektrum zwischen sozialer Offenheit und Geschlossenheit. Wir nennen hier nur drei illustrative Beispiele: Das Guerilla Gardening zeigt eine sozial offene Form der Abgrenzung. Es bezieht sich auf einen städtischen Raum, der nur wenig Vegetation aufweist und kaum spontanen Pflanzenwuchs zulässt. Unter Guerilla Gardening sind Praktiken des Gärtnerns zu verstehen, die Zonierungen und Normierungen urbanen Raums bewusst überschreiten, indem auf privaten oder öffentlichen Flächen ohne Rücksprache mit den Eigentümer*innen Pflanzen angesät werden. Die Orte des Guerilla Gardening sind sozial völlig offen, alle können Saatgut verbreiten (Talen 2015). Kommunen wie die Ökodörfer sind Orte, an denen Menschen arbeiten, wohnen und leben, und damit verschiedene ideologische, politische, soziale, ökonomische und ökologische Ziele verfolgen. Es handelt sich um Beispiele für Ökotopien mit sozial geschlossenen Grenzen, die etwa mit relativ anspruchsvollen Eintrittskriterien, einer Probe auf Zeit und der Bewertung durch die Gruppe hergestellt werden (siehe Kapitel 3.4). Lebensmittelkooperativen (Food Cooperative (FoodCoops) und Solidarische Landwirtschaftsinitiativen (Community Supported Agriculture (CSA) zählen zu Alternativen Lebensmittel-Netzwerken, die Konsumierende und Produzierende in neuen Formen verbinden (Habermann 2009). In FoodCoops bestellen und verteilen Konsumierende Lebensmittel kollektiv, während sie in CSAs auch im landwirtschaftlichen Betrieb mitarbeiten, die Produktion vorfinanzieren und gemeinsam mit den Betrieben planen. Diese Initiativen haben oft einen mittleren Grad an Geschlossenheit bzw. Offenheit. Sie erfordern nicht die Geschlossenheit einer rein auf den Markt orientierten Initiative, sind aber doch mit so vielen organisatorischen und logistischen Aufgaben verbunden, dass sie nicht so offen sein können wie beispielsweise ein Kostnixladen, der Gebrauchtgüter sammelt und kostenfrei für alle zur Verfügung stellt, oder das erwähnte Guerilla Gardening.

3.3 Temporalität
Die Temporalität von Praktiken gelebter Utopien reicht von der Pulsation, dem Durchqueren und Punktieren, dem Wandern und Nomadisieren bis hin zum kontinuierlichen Strom oder andauernden Verweilen. Wobei allen Formen beziehungsweise Modi der Temporalität gemeinsam ist, dass sie eine wünschenswerte Zukunft im Hier und Jetzt praktizieren, allerdings in unterschiedlicher Weise. Ökotopien können immobil, also fest verortet sein (pulsieren, strömen, verweilen) oder mobil (durchqueren, punktieren, wandern, nomadisieren). Ihre Dynamik kann reversibel oder zyklisch sein (pulsieren), direktional oder linear (strömen, durchqueren, wandern, nomadisieren), ungleichförmig oder rhythmisch (punktieren), aber auch stagnieren (verweilen). Der Modus des Strömens ist direktional-immobil, etwa wenn Produkte von einem feststehenden Ort in die Umgebung strömen. Die drei direktional-mobilen Modi unterscheiden sich durch die Dauer: das Durchqueren ist eine spezifische Intervention in den hegemonialen Raum, die von einem Ort A zu einem Ort B erfolgt und dann endet; das Wandern (als gelebte ökotopische Praxis) unterscheidet sich davon nur durch die längere Dauer; das Nomadisieren ist dagegen eine Lebensform gelebter Ökotopien und besteht in einer ununterbrochenen Folge von Wanderungen.
Einige Beispiele sollen diese Dynamiken illustrieren: Klimacamps zeigen eine Dynamik der Pulsation. Die Teilnehmenden kommen in einem temporären Lager zusammen, ziehen sich gewissermaßen an einem eng umgrenzten Ort zurück. Nach einer gewissen Zeit entleert sich der Ort des Camps (siehe Kapitel 3.4). Das schon erwähnte Guerilla Gardening praktiziert eine Zeitlichkeit des Durchquerens. Es handelt sich um eine langsame und oft ziellose Form der Bewegung (und damit von Zeitlichkeit). Sie kreuzt die vorherrschende Struktur von Stadt und konzentriert sich an Orten, wo Saatgut ausgestreut wird. Punktuell setzt es dort eine Intervention, die Raum temporär verändert. Das Guerilla Gardening verbindet damit die Zeitlichkeit des Durchquerens und Punktierens. Diese Form leitet über zur Zeitlichkeit des Wanderns (z. B. in den Praktiken der historischen Wandervogelbewegung) und des damit verbundenen Nomadisierens (z. B. Wagensiedlungen). Während das Nomadisieren eine direktionale Form der Zeitlichkeit darstellt, entsprechen viele Kommunen oder Ökodörfer dem Modus des Verweilens (siehe Kapitel 3.4). Dabei geht es um die langfristige Verschmelzung einer Ökotopie mit einem konkreten Ort. Wenn wir die Aufmerksamkeit von den Subjekten von Ökotopien auf ihre Praktiken der Produktion verschieben, die für manche Ökotopien eine große Bedeutung haben, können wir eine Zeitlichkeit des Strömens identifizieren. Das ist etwa in solidarökonomischen Initiativen der Fall, die an einem festen Ort Güter oder Dienstleistungen herstellen. Die Produkte strömen vom Ökotop der Initiative in ein Außen. Hier werden die Ökonomie, die im kapitalistischen Sinn für sich genommen als sachlich-instrumentelle Sphäre erscheint, und deren Produkte utopisch aufgeladen.
Im folgenden Abschnitt widmen wir uns den Formen der Praxis, die sich aus der Verbindung von Räumlichkeit und Zeitlichkeit ergeben, und auf spezifische Weise die hegemonialen Formen von Raum und Zeit verändern wollen.
3.4 Praxis im Kontext von Grenzziehung und Temporalität
Charakteristikum gelebter Utopien ist die Praxis des Wünschenswerten, das in einer anderen Lebensform, Wirtschaftsweise oder einer neuen Form der Politik bzw. kollektiver Entscheidungsfindung zum Ausdruck kommt. Wir unterscheiden für Ökotopien eine selbstreferentielle, performative und politisch-mobilisierende Praxis. Die beiden letzteren zielen in der Regel darauf, gesellschaftliche Anschlussfähigkeit zu gewinnen. Bei der Selbstreferentialität steht das kollektive Innere im Vordergrund, wobei in unterschiedlichen Dimensionen auch in diesem Fall eine Verbindung zum Äußeren notwendig oder angestrebt wird. Selbstreferentialität als Strategie kann mit einer geschlossenen Räumlichkeit einhergehen und ist eher mit Permanenz und Immobilität verbunden. In der performativen Praxis steht das Beispiel- oder Vorbildhafte im Vordergrund. Der Modellcharakter des Performativen führt zu einer Ambivalenz zwischen Offenheit und Geschlossenheit in der Grenzziehung und drängt auch zu einer Kontinuität in der Zeit, denn die performative Praxis zielt auf Transformation durch die Zurschaustellung des Wünschenswerten. Obwohl Performativität als Praxis zeitlich limitiert ist und damit punktuell in Erscheinung tritt, kann sich Langfristigkeit in der fortlaufenden Wiederholung von Performanz entfalten. Performativität steht in keinem Zusammenhang mit einer spezifischen Räumlichkeit. Die politisch-mobilisierende Praxis ist grundsätzlich sozialräumlich offen und temporär. Die Mobilisierung ist in der Regel ein zeitlich begrenzter Anstoß, der sich jedoch institutionell verfestigen kann. Wenn sie auf Dauer gestellt ist, kann sie in die Selbstreferentialität oder in performative Praktiken übergehen. Die Vielzahl der gelebten Ökotopien geht somit über die häufig postulierte und in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellte Qualität des Performativen hinaus (Andreas 2015) und umfasst die weiteren hier analysierten Praxen der Selbstreferentialität und der politischen Mobilisierung.
Die selbstreferentielle Praxis drückt sich also durch ihre Nach-Innen-Gewandtheit aus, die bis zur Autarkie reichen kann. Im Zentrum steht die Praxis des gemeinsamen Andersseins eines Kollektivs, das jedoch nicht notwendigerweise eine Verbindung nach Außen ausschließt. In der gemeinschaftlich geteilten alternativen Praxis entfaltet sich das Wünschbare, in der Abgrenzung zu Anderen sowie an einem lokalisierten Ort. Das Ökodorf Sieben Linden ist ein Beispiel für eine selbstreferentielle Praxis[1]: Sieben Linden liegt in Sachsen-Anhalt und existiert seit 1997. Die maximale Einwohner*innenzahl beträgt 300 Personen, was bereits die soziale Abgrenzung verdeutlicht. Im Vordergrund steht eine nachhaltige und ganzheitliche Lebenspraxis, die jenseits des Ökodorfes unmöglich scheint. Sie beruht auf einer ökologischen Infrastruktur, einer nahezu autarken Selbstversorgung und einer solidarischen Organisationsstruktur, in der soziale Gleichheit gelebt wird. Aus der Perspektive des Ökodorfes wird gerade durch das selbstreferentielle Verhalten ein verantwortungsvoller Beitrag zur sozial-ökologisch nachhaltigen Gestaltung der Welt geleistet (Andreas 2015). Auch wenn Ökodörfer mitunter eine politische Dimension haben können, wie beispielsweise im Global Eco Village Network, steht die individuelle Selbstentfaltung in der Praxis des Utopischen zumeist im Vordergrund, sodass der selbstreferentielle Charakter dominiert. Als Initiative in der Zeit des Verweilens an einem Ort permanent verankert, strebt Sieben Linden zugleich die Temporalität des Strömens an. Auch wenn die Selbstreferentialität dominiert, besteht die Vorstellung, dass die Praxis einer ganzheitlichen Lebensweise in die Gesellschaft hinein diffundiert und damit gesellschaftlich anschlussfähig wird, sodass die gelebte alternative Praxis vermehrt gesellschaftlich akzeptiert und geteilt wird. Die hier angestrebte Form der gesellschaftlichen Transformation wird weniger als ein radikaler Bruch dargestellt, vielmehr soll der Summeneffekt der utopischen Praktiken eine Transformation einleiten (von Redecker 2012).
Die performative Praxis von Ökotopien zielt auf eine Zurschaustellung des vermeintlich Unmöglichen, aber Wünschbaren in der alltäglichen Praxis. Die Zukunft wird dabei häufig in den hegemonialen Raum hinein pulsiert. Beispielhaft wird das Gewünschte in der Gegenwart angesiedelt. Das in Durban (Südafrika) situierte Green Camp Gallery Project, das 2013 als Urban Gardening entstand, wendet sich gegen die Nutzenorientierung und kapitalistische Logik, die das Handeln des Menschen durchdringen und zur Entfremdung von der Natur führen (Daniel 2020). Die performative Praxis basiert auf einer naturgebundenen Selbstversorgung und Lebensweise, in der die Natur zum Vorbild wird. Gewünscht und praktiziert wird das einfache Leben jenseits von ökonomischen Zwängen und von sich beschleunigender und hektischer Alltagsrealität eines modernen Stadtraums. Während die alltägliche Praxis einer Temporalität des Verweilens entspricht, wird sie nach außen pulsierend performiert, um bewusst einen gegenhegemonialen Raum zu schaffen. Der eine Alternative zur Schau stellende Charakter der Praxis changiert zwischen Offenheit und Geschlossenheit und impliziert damit eine ambivalente Grenzziehung. Weil Performativität sich über Resonanz legitimiert, ist eine Anerkennung von außen nicht nur strategisch notwendig, sondern bedingt eine Öffnung. Zugleich muss die gelebte Ökotopie immer wieder auch durch Abgrenzung geschützt werden, um eine dauerhafte gesellschaftliche Umgestaltung zu ermöglichen. Ziel der Praxis ist nämlich die Anzahl der Räume des Utopischen zu vermehren und durch deren Beständigkeit eine Veränderung materieller Orte zu bewirken.
Eine politisch-mobilisierende Praxis setzt an der grundlegenden gesellschaftlichen und politischen Transformation durch Widerstandspolitik an und verbindet in der Temporalität die Pulsation (der Zusammenkünfte) mit Strömen (von beispielsweise Information zu Protestthemen). Die sozial-räumliche Grenzziehung ist ähnlich wie bei der Strategie der performativen Praxis und tendiert zur Offenheit, mit Aspekten der Schließung. Die Klimacamps veranschaulichen diese politisch-mobilisierende Dimension. Die ersten Klimacamps fanden in Großbritannien als Reaktion auf den G8 Gipfel in Gleneagles statt und verbreiten sich seitdem kontinuierlich. Klimacamps sind temporär wiederkehrende, das heißt pulsierende Räume, die sich aus zum Teil wechselnden Aktivist*innen der Klimagerechtigkeitsbewegung zusammensetzen (Rest 2011). Das Klimacamp in Wolkersdorf bei Wien ist ein Beispiel dafür: Im Jahr 2015 zum ersten Mal abgehalten, versammelt es mittlerweile regelmäßig mehr als 200 Aktivist*innen. Das Camp besteht einerseits aus einer Zeltlandschaft, in der Klimaaktivist*innen eine alternativ wünschbare Zukunft zur Schau stellen, die eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Lebensform jenseits der kapitalistischen Wachstumsdoktrin illustriert. Durch das alltägliche Leben im Camp wird die geteilte ideale Zukunftsaspiration unter Gleichgesinnten diskutiert und zelebriert. Andererseits bildet das Camp einen Rückzugsort für die politische Mobilisierung und Vernetzung der Klimagerechtigkeitsbewegung und dient mitunter als Trainingscamp, um Protestformen wie z. B. Sitzblockaden zu üben. In der politischen Praxis bildet die Ökotopie des Klimacamps einen Rückzugsraum für Klimaaktivismus, der auf eine fundamentale klimapolitische Transformation abzielt und dementsprechend politischen Druck ausüben möchte. Die Erfahrungen aus einem Klimacamp prägen somit Protestbewegungen.
4 Fazit
Gelebte Utopien lassen sich in verschiedenen Praxisfeldern entlang der Dimensionen von Räumlichkeit und Zeitlichkeit sowie der sich daraus mit Blick auf bestimmte Ziele und Zielgruppen ergebenden strategischen Praxen systematisieren. Dabei zeigt sich, dass gelebte Ökotopien als gegenhegemoniale Raumpraktiken keinen verallgemeinerbaren Mustern folgen. Das ist verständlich, stellen sich gelebte Ökotopien qua ihrer Gegenwart, ihrer Existenz im Hier und Jetzt und in ihrer Vielfalt doch gerade gegen vereinheitlichende Erzählungen und gegen eine Objektivierung von Raum und Zeit. Gelebte Ökotopien unterscheiden sich in ihrem Selbstverständnis mitunter erheblich. In vielen Fällen thematisieren Aktivist*innen gelebter Ökotopien aber gerade die Vielfalt selbst als eine ihrer positiven Eigenschaften, die das Wünschenswerte bereits in der Gegenwart sichtbar machen. Zudem ist vielen Aktivist*innen bewusst, dass ihre Praktiken immer im Verhältnis zu den hegemonialen Formen von Raum und Zeit stehen und deren Charakteristika notwendigerweise beinhalten, wenn auch in anderer und abgeschwächter Form (Exner 2015). In diesem Verständnis wird folglich nicht unbedingt davon ausgegangen, dass die gelebte Ökotopie bereits eine Zukunft festschreibt. Sie eröffnet vielmehr einen Zukunftsraum im Hier und Jetzt. Dieser Artikel hat genau diese Perspektive eingenommen, dem zapatistischen Motto folgend, wonach das Erstrebenswerte „[e]ine Welt, in der viele Welten Platz haben“, ist – ein Motto, das viele der für gelebte Ökotopien wichtigen sozialen Bewegungen charakterisiert. So betrachtet widersprechen die gelebten Ökotopien einerseits dem utopischen Strang der kapitalistischen Moderne, der räumliche Unterschiede als Differenzen in der Zeit imaginiert (und praktiziert). Sie verkörpern andererseits aber auch einen Einspruch gegen den antiutopischen Strang vom Ende der Geschichte, der entweder das endlose Fortdauern kapitalistischer und anderer Herrschaftsverhältnisse behauptet, oder, in dessen Fluchtpunkt, in Dystopien mündet.
Damit erweisen sich gelebte Ökotopien als pointierte Absage an ein Zukunftsdenken, worin das Wünschenswerte beständig in ein Noch-Nicht disloziert und gerade damit unmöglich wird, das heißt wodurch die Gegenwart der nicht wünschenswerten Zustände bestehen bleibt. Zugleich unterwandern sie aber auch die Auflösung von Zukunft in Gegenwart und entfalten die Potenzialität des Raums. Der Ausspruch „wir wollen alles“ oder auch „wir wollen alles, und zwar sofort“, der bereits von sozialen Bewegungen zu Beginn der 1970er Jahre in Italien proklamiert wurde (Ballestrini 1971), bringt diese Reintegration von Raum und Zeit auf eine griffige Formel. Die Aspiration zielt auf etwas, das für das Subjekt noch nicht ist, zieht aber zugleich ihren Gegenstand in die Gegenwart, indem er zum Ziel eines konkreten Wunsches wird, also für das Subjekt schon zu einem Teil seiner gegenwärtigen Praxis (des Wünschens). So findet der Nicht-Ort der klassischen Sozialutopie, der allein das Imaginäre von Gesellschaftlichkeit anspricht, in der gelebten Ökotopie einen Ort. Es entfaltet sich, was schon im Hier und Jetzt als Möglichkeit existiert. Der Nicht-Ort ist ein Nicht-Ort nur aus der Perspektive hegemonialer Formen von Raum und Zeit. Tatsächlich sind alle Möglichkeiten (sofern es sich überhaupt um Möglichkeiten handelt) immer präsent, wenn sie sich auch nicht in gleichem Maße entfalten lassen und wünschenswert sind. Verschiedene Zukünfte überlagern sich und ergeben die Vieldeutigkeit der Gegenwart, aus der ausgewählt werden muss. Eine Utopie definiert also eine Praxis als gelebte Zukunft im Hier und Jetzt und ist mit einer raumzeitlichen Strategie verbunden. Gelebte Ökotopien politisieren somit den Raum.
About the authors
Antje Daniel, Universitätsassistentin, post-doc, Institut für Internationale Entwicklung, Universität Wien.
Andreas Exner, Operative Leitung des RCE Graz-Styria, Zentrum für nachhaltige Gesellschaftstransformation, Universität Graz.
Literatur
Andreas, Marcus 2015: Ökodörfer. Vom neuen guten Leben: Ethnographie eines Ökodorfes. Transcript.10.1515/9783839428283Suche in Google Scholar
Ashcroft, Bill 2009: Remembering the Future. Utopianism in African Literature. In: Textual Practice 23 (5), 703–722.10.1080/09502360903169102Suche in Google Scholar
Augé, Marc 1992: Non-lieux. Introduction à une anthropologie de la surmodernité. Le Seuil.Suche in Google Scholar
Ballestrini, Nanni 2003 [1971]: Wir wollen alles. Assoziation A.Suche in Google Scholar
Baumann, Zygmunt 2017: Retrotopia. Suhrkamp.10.14515/monitoring.2018.6.22Suche in Google Scholar
Bloch, Ernst 1985 [1959]: Das Prinzip Hoffnung. Suhrkamp.Suche in Google Scholar
Bockelmann, Eske 2004: Im Takt des Geldes: Zur Genese modernen Denkens. zu Klampen!.Suche in Google Scholar
Callenbach, Ernest 1975: Ecotopia. Suhrkamp.Suche in Google Scholar
Daniel, Antje/Klapeer, Christine 2019: Einleitung. Wider dem Utopieverdruss. Queer* feministische Überlegungen zum Stand der Debatte. In: Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft 28 (1), 9–31, https://osf.io/3hcxs/.10.3224/feminapolitica.v28i1.02Suche in Google Scholar
Daniel, Antje/Deutschmann, Anna 2020a: Austria. In: de Moor, Joost/Uba, Katrin/Wahlström, Mattias/Wennerhag, Magnus/DeVydt, Michiel/Almeida, Paul (Hg.): Protest for a Future II: Composition, Mobilization and Motives of the Participants in Fridays for Future Climate Protests on 20–27 September, 2019, in 19 Cities Around the World, 52–68, https://osf.io/3hcxs/.Suche in Google Scholar
Daniel, Antje/Deutschmann, Anna 2020b: Umweltbewegung revisited? Fridays for Future in Wien. Profil und Einstellungen einer neuen Protestbewegung. In: Working Papers. Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien.Suche in Google Scholar
Daniel, Antje (im Erscheinen) 2020: DIY Urbanism as Utopia: The Case of the Green Camp Gallery in Durban, South Africa. In: Marr, Steve/Mususa, Patience (Hg.): The Practice and Politics of DIY Urbanism in African Cities. ZED Books.Suche in Google Scholar
Dutton, Jacqueline/Lyman Tower, Sargent 2013: Introduction. Utopias from Other Cultural Traditions. In: Utopian Studies 24 (1), 2–5.10.5325/utopianstudies.24.1.0002Suche in Google Scholar
Exner, Andreas/Kratzwald, Brigitte 2012: Solidarische Ökonomie & Commons. Mandelbaum.Suche in Google Scholar
Exner, Andreas 2015: Solidarische Ökonomie in Österreich. Studie im Auftrag von Südwind. 15.10.2015, http://at.solidarityeconomy.eu/.Suche in Google Scholar
Exner, Andreas/Schützenberger, Isabelle 2015: Gemeinschaftsgärten als räumlicher Ausdruck von Organisationskulturen. Erkundungen am Beispiel Wien. In: sub/urban 3(3), 51–74.10.36900/suburban.v3i3.203Suche in Google Scholar
Exner, Andreas/Schützenberger, Isabelle 2018: Creative Natures: Community gardening, social class and city development in Vienna. In: Geoforum 92, 181–195.10.1016/j.geoforum.2018.04.011Suche in Google Scholar
Extinction Rebellion Hannover 2019: „Hope dies – Action begins“: Stimmen einer neuen Bewegung. Transcript.Suche in Google Scholar
Foucault, Michel. 2006 [1966]: Die Heterotopien. Der utopische Körper. Suhrkamp.Suche in Google Scholar
Görgen, Benjamin/Wendt, Björn (Hg.) 2020: Sozial-ökologische Utopien. Diesseits oder jenseits von Wachstum und Kapitalismus? Oekom.Suche in Google Scholar
Heller, Agnes 2016: Von der Utopie zur Dystopie. Was können wir uns wünschen? Edition Konturen.Suche in Google Scholar
Habermann, Friederike 2009: Halbinseln gegen den Strom. Anders leben und wirtschaften im Alltag. Ulrike Helmer Verlag.Suche in Google Scholar
Holland-Cunz, Barbara 1988: Utopien der Neuen Frauenbewegung. Gesellschaftsentwürfe im Kontext feministischer Theorie und Praxis. Corian-Verlag Wimmer.Suche in Google Scholar
Kinna, Ruth 2016: Utopia and Prefiguration. In: Chrostowska, Sylwia Dominika/Ingram, James D. (Hg.): Political Uses of Utopia: New Marxist, Anarchist, and Radical Democratic Perspectives. Columbia University Press, 198–216.10.7312/chro17958-011Suche in Google Scholar
Kufeld, Klaus 2011: Zeit für Utopie. In: Kufeld, Klaus/Nida-Rümelin, Julian (Hg.): Die Gegenwart der Utopie. Zeitkritik und Denkwende. Verlag Karl Alber, 9–25.10.5771/9783495860007-9Suche in Google Scholar
Laux, Henning/Henkel, Anna (Hg.) 2018: Die Erde, der Mensch und das Soziale. Transcript.10.1515/9783839440421Suche in Google Scholar
Levitas, Ruth 2011: The Concept of Utopia. Peter Lang.10.3726/978-3-0353-0010-9Suche in Google Scholar
Luig, Ute/Schulz, Hans-Dietrich (Hg.) 2002: Natur in der Moderne. Humboldt Universität Verlag.Suche in Google Scholar
Massey, Doreen 2005: For Space. Sage Publications.Suche in Google Scholar
Morus, Thomas 1973 [1922]: Utopia. Wissenschaftliche Buchgesellschaft.Suche in Google Scholar
Mümken, Jürgen 2009: Verteidigung der Freiheit. Die Utopie der Anarchie in Zeiten des Neoliberalismus. In: Steltemeier, Rolf/Dickel, Sascha/Gaycken, Sandro/Knobloch, Tobias (Hg.): Neue Utopien. Zum Wandel eines Genres. Mantius Verlag, 281–299.Suche in Google Scholar
Neupert-Doppler, Alexander 2018: Konkrete Utopien. Schmetterling Verlag.Suche in Google Scholar
Ortiz, Isabel/Burke, Sara/Berrada, Mohamed/Cortes, Hernan 2013: World protests 2006–2013. Initiative for Policy Dialogue and Friedrich-Ebert-Stiftung. Working Paper No. 2013.10.2139/ssrn.2374098Suche in Google Scholar
Piercy, Marge 1993: Er, Sie und Es. Argument.Suche in Google Scholar
Redecker, Eva von 2012: Feministische Strategie und Revolution. In: Landwehr, Hilge/Newmark, Catherine/Kley, Christine/Miller, Simone (Hg.): Philosophie und die Potenziale der Gender Studies. Peripherie und Zentrum im Feld der Theorie. Transcript, 17–36.10.14361/transcript.9783839421529.17Suche in Google Scholar
Register, Richard 1973: Ecocity Berkeley: Building Cities for a Healthier Future. North Atlantic Books.Suche in Google Scholar
Reitter, Karl 2002: Die 68er Bewegung – Versuch einer Darstellung. Grundrisse 3. www.grundrisse.net.Suche in Google Scholar
Rest, Jonas 2011: Von der NGOisierung zur bewegten Mobilisierung – Die Krise der Klimapolitik und die neue Dynamik im Feld der NGOs und sozialen Bewegungen. In: Brunnengräber, Achim (Hg.): Zivilisierung des Klimaregimes – NGOs und soziale Bewegungen in der nationalen, europäischen und internationalen Klimapolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 85–106.10.1007/978-3-531-92840-1_5Suche in Google Scholar
Saage, Richard 2007: Renaissance der Utopie? In: UTOPIE kreativ. 201/202, 605–617.Suche in Google Scholar
Sheth, Aalisha et al. 2010: Auroville One for All, All for One Pune. FLAME School of Liberal Education. www.flame.edu.in.Suche in Google Scholar
Schölderle, Thomas 2017: Geschichte der Utopie. UTB.10.36198/9783838548180Suche in Google Scholar
Steltemeier, Rolf/Dickel, Sascha/Gaycken, Sandro/Knobloch, Tobias 2009: Einleitung. In: diesl. (Hg.): Neue Utopien. Zum Wandel eines Genres. Mantius Verlag, 8–19.Suche in Google Scholar
Schulz, Markus S. 2016: Social Movements and Futures Research. In: World Futures Review 8 (2), 98–107.10.1177/1946756716634310Suche in Google Scholar
Siefried, Detlef/Templin, David (Hg.) 2019: Lebensreform um 1900 und Alternativmilieu um 1980. Kontinuitäten und Brüche in Milieus der gesellschaftlichen Selbstreflexion im frühen und späten 20. Jahrhundert. V&R unipress.10.14220/9783737010122Suche in Google Scholar
Talen, Emily 2015: Do-it-Yourself Urbanism: A History. In: Journal of Planning History 14 (2), 135–148.10.1177/1538513214549325Suche in Google Scholar
Taggart, Jonathan/Vannini, Philip 2015: Off the Grid. Re-Assembling Domestic Life. Routledge.Suche in Google Scholar
Thunberg, Greta/Thunberg, Servante/Ernman, Beata/Ernman, Malena 2019: Szenen aus dem Herzen. Unser Leben für das Klima. Fischer.Suche in Google Scholar
Yates, Luke 2015: Rethinking Prefiguration: Alternatives, Micropolitics and Goals in Social Movements. In: Social Movement Studies 14 (1), 1–21.10.1080/14742837.2013.870883Suche in Google Scholar
Wright, Erik O. 2010: Envisioning Real Utopias. Verso.Suche in Google Scholar
Wahlström, Mattias/Kocyba, Piotr/De Vydt, Michiel/de Moor, Joost (Hg.) 2019: Protest for a Future: Composition, Mobilization and Motives of the Participants in Fridays for Future Climate Protests on 15 March, 2019 in 13 European Cities, https://tinyurl.com/y42r5bm9.Suche in Google Scholar
© 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.