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Publicly Available Published by De Gruyter Saur October 31, 2015

Informationen

Die Welt der Kinder

Internationale Tagung an der Universität Zürich vom 4. bis 6. Februar 2016

Die Tagung „Die Welt der Kinder – Weltwissen und Weltdeutung in Schul- und Kinderbüchern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts“ will neuere Forschungen zur Geschichte populären Wissens mit kulturgeschichtlichen Forschungen zu schulischen Bildungsmedien sowie zur Kinder- und Jugendliteratur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zusammenführen und dabei auch den Austausch mit Experten aus historisch orientierten Feldern der Digital Humanities fördern. Die Veranstalter der internationalen Tagung sind

  1. Universität Zürich – Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft (ISEK) und Schweizerisches Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM)

  2. Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig

  3. German Historical Institute Washington, D. C.

Das interdisziplinäre Verbundprojekt „Welt der Kinder“ wird im Leibniz-Wettbewerb gefördert. Sprecherin ist Prof. Dr. Simone Lässig (Georg-Eckert-Institut/Deutsches Historisches Institut Washington). Weitere Informationen zu Projektpartnern und Forschungsfragen unter: http://welt-der-kinder.gei.de/

Sicherungsverfilmung von Kulturgut

Um „Sicherungsverfilmung und Digitalisierung von Kulturgut im Barbarastollen“ geht es in der Antwort der Bundesregierung (18/5350) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (18/5147). Wie die Fraktion darin schrieb, dient „der Zentrale Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland, der Barbarastollen in Oberried bei Freiburg, (...) als kulturelles Gedächtnis der Nation“. Um der „völligen Vernichtung von Kulturgütern im Katastrophenfall entgegenzuwirken“, würden diese im Barbarastollen durch Sicherungsverfilmungen gesichert. Laut Bundesregierung werden im Barbarastollen derzeit ausschließlich Mikrofilm-Kopien wichtiger Dokumente aus den deutschen Archiven gelagert. Zurzeit lagerten im Barbarastollen 1.540 Edelstahlbehälter mit denjenigen Sicherungsfilmen, die ab dem Jahr 1961 produziert worden sind, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort weiter. Die verbleibende Kapazität des Stollens reiche mindestens noch zur Einlagerung von 1.000 weiteren Behältern aus. In jedem Edelstahlbehälter befinden sich der Antwort zufolge rund 21.000 Meter Film. Pro Meter Film seien 36 bis 40 Aufnahmen gespeichert. Verfilmungsstellen sind laut Bundesregierung in zwölf Ländern, im Bundesarchiv sowie bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz eingerichtet. Betrieben würden sie aus den Mitteln der Bundessicherungsverfilmung. Die Länder ohne eigene Verfilmungsstellen gäben ihre Archivalien zur Verfilmung an benachbarte Länder ab.

Derzeit kostet die Sicherungsverfilmung pro Jahr zirka 3,5 Millionen Euro, wie die Bundesregierung ferner erläutert. Die Kosten werden den Angaben zufolge vom Bund getragen.

Centrum für Digitale Forschung in den Geistes-, Sozial- und Bildungswissenschaften

Das CEDIFOR – Centrum für Digitale Forschung in den Geistes-, Sozial- und Bildungswissenschaften wurde im Dezember 2014 von Forscherinnen und Forschern der TU Darmstadt und der Goethe-Universität Frankfurt sowie des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) gegründet. Es wird vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMBF) über drei Jahre mit 2,1 Millionen Euro gefördert. Sprecher sind im Wechselturnus Iryna Gurevych, Informatikprofessorin für Ubiquitäre Wissensverarbeitung in Darmstadt und Jost Gippert, Professor für Empirische Sprachwissenschaft in Frankfurt am Main.

Digitale Forschung steht für neue Möglichkeiten in der Bearbeitung geisteswissenschaftlicher Fragen durch die Nutzung moderner Informationstechnologien. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben nur eine vage Vorstellung, was sie mithilfe von Informatikwerkzeugen erforschen können. Sie erhalten Hilfestellung bei der Auswahl der richtigen Verfahren und Werkzeuge aber ebenso bei der Formulierung der neuartigen wissenschaftlichen Fragestellungen, die mithilfe von IT erstmalig beantwortet werden können. Für die Beratung werden sowohl eine leistungsfähige Infrastruktur als auch das entsprechende Know-how in Darmstadt und Frankfurt aufgebaut. Die Darmstädter Forscher konzentrieren sich auf textanalytische Methoden mit komplexen Werkzeugen, die ein breites Spektrum an Fachrichtungen und Projekten abdecken können. Beispielsweise arbeiten die Forscherinnen und Forscher an der automatischen Erstellung von Persönlichkeitsprofilen in der Kriminalistik auf Basis von Interviewtexten von Verdächtigen. Diese könnten zukünftig die Arbeit von Sozial- und Humanwissenschaftlern, z. B. Gerichtsgutachtern unterstützen.

„Unsere Programme erschließen zwar ganz neue Forschungsmöglichkeiten, aber niemand kann die Intelligenz und das Wissen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ersetzen. Es sind Werkzeuge, um die Unmengen digitaler Daten für die Untersuchungen handhabbar zu machen. Aber Werkzeuge sind immer nur genauso gut wie ihre Nutzer“, betont Gurevych. Bei der Beratung und Begleitung der Projekte profitieren deshalb auch die Informatiker von dem Fachwissen der Geisteswissenschaftler. Denn ohne deren Projektideen und Daten könnten sie die Verfahren und Werkzeuge nicht testen und weiterentwickeln.

Dass die Einrichtung des Zentrums fächerübergreifend einen Nerv trifft, zeigen auch die zahlreichen hochkarätigen Partner, die bereits ihr Interesse an einer Zusammenarbeit angemeldet haben, unter anderem die Deutsche Nationalbibliothek, das Städel-Museum und die Harvard University.

Fachliche Ansprechpartnerin: Prof. Iryna Gurevych, Ubiquitous Knowledge Processing, Telefon 06151 16–5420, gurevych@ukp.informatik.tu-darmstadt.de, http://www.ukp.tu-darmstadt.de/

Bewegtbild-Nutzung über das Internet nimmt zu

Das Internet gewinnt als Übertragungsweg für Bewegtbildinhalte immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile werden insgesamt 17 Prozent der im Internet verbrachten Zeit für die Nutzung von Videoinhalten verwendet, 2014 waren es noch 12 Prozent. Die Hälfte aller 14- bis 64-Jährigen schaut mindestens einmal pro Monat Videoclips, Filme oder Serien im Netz an. Insbesondere die Jüngeren schätzen das von Sendezeiten unabhängige Aufrufen von Bewegtbild: 77 Prozent der 14- bis 29-Jährigen und 51 Prozent der 30- bis 49-Jährigen sehen mindestens einmal pro Monat Videomaterial online an. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es dagegen nur 28 Prozent.

Gleichzeitig ist die Nutzung von linearem Fernsehen in allen Altersgruppen konstant hoch. Nach Selbsteinschätzung der 14- bis 64-Jährigen sind es pro Tag 153 Minuten, d. h. über 2,5 Stunden. Die Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen sieht schon seit längerem weniger linear fern (derzeit 131 Minuten), wobei das Niveau ebenso dem der Vorjahre entspricht. D. h. die lineare Fernsehnutzung leidet auch in dieser Altersgruppe nicht unter den vielfältigen Bewegtbildangeboten im Netz.

Besonders beliebt sind kurze Videos: 44 Prozent der 14- bis 64-Jährigen schauen sich mindestens einmal im Monat Videoclips an. Auch die kostenfreien Angebote der TV-Sender im Netz sind auf Erfolgskurs: Knapp ein Fünftel (18 Prozent) ruft regelmäßig ganze Fernsehsendungen im Internet ab.

Kostenpflichtiges Video-on-Demand via Abo oder Einzelabruf ist dagegen noch von untergeordneter Bedeutung, verzeichnet aber deutliches Wachstum. Nutzten 2012 nur zwei Prozent mindestens einmal im Monat Video-on-Demand gegen Gebühr, sind es aktuell bereits sechs Prozent.

Es weist nichts darauf hin, dass das klassische, lineare Fernsehen auf längere Sicht an Bedeutung verliert, auch nicht durch die verstärkte Nutzung von Notebook, Smartphone oder Tablet als Second Screen insbesondere in jüngeren Altersgruppen.

So nutzen mittlerweile 51 Prozent der 14- bis 29-Jährigen parallel zum Fernsehen das Internet, 81 Prozent davon mit dem Smartphone. Insgesamt entfallen pro Tag nach Selbsteinschätzung der 14- bis 29-Jährigen aber nur 23 Minuten der Fernsehzeit auf Nutzung mit Second Screen. Zudem surft knapp die Hälfte der jüngeren Second Screen Nutzer mit Bezug zu der Sendung, die sie gerade im Fernsehen ansehen – meist auf Sozialnetzen wie Facebook. 36 Prozent informieren sich zeitgleich im Internet, wenn in der Werbung ein interessantes Produkt gezeigt wird, jeweils ungefähr ein Drittel vertieft online die im Fernsehen gesehenen Inhalte und hat mehr Spaß beim Fernsehen, wenn es sich online über das Gesehene austauschen kann.

Ausschreibung „Wissenschaft und Datenjournalismus“

Die Volkswagen Stiftung hat die Ausschreibung „Wissenschaft und Datenjournalismus“ gestartet. Bewerben können sich Wissenschaftler(innen) und Journalist(innen), die in enger Kooperation Daten für ein gleichermaßen wissenschaftlich wie gesellschaftlich relevantes Thema erschließen, auswerten und veröffentlichen möchten.

Kooperationen zwischen Wissenschaft und Datenjournalismus gibt es in Deutschland bislang kaum – obwohl beide Seiten von einer solchen Zusammenarbeit profitieren könnten: Forscher erarbeiten umfangreiche Datensätze zu Themen, die nicht nur für die eigene Fachgruppe bedeutend sind, sondern auch ein größeres Publikum interessieren könnten. Darüber hinaus kennen sie statistische Methoden, um komplexes Datenmaterial sinnvoll auswerten zu können. Datenjournalisten wiederum haben ein Gespür, welche Aspekte eines komplexen Forschungsprojekts gesellschaftsrelevant sind und wie man diese nach journalistischen Kriterien analysiert, darstellt und veröffentlicht. Dabei verwenden sie Herangehensweisen und Verfahren, die wissenschaftlichen Methoden sehr ähnlich sind.

Für eine Antragstellung ist zwingend erforderlich, dass mindestens eine Person aus der Wissenschaft sowie eine Person aus dem Journalismus die Projektidee gemeinsam entwickeln und einreichen. Bewerber(innen) aus der Wissenschaft müssen promoviert sein. Von den Journalist(innen) wird erwartet, dass sie regelmäßig wissenschafts-, gesellschafts- oder wirtschaftsjournalistisch publizieren. Die Stiftung bewilligt pro Vorhaben bis zu 100.000 Euro für eine Projektdauer von mindestens sechs bis höchstens neun Monaten. Der wissenschaftliche Partner hat die administrative Federführung für das gemeinsame Projekt zu übernehmen, weil die Volkswagen Stiftung Mittel nur an wissenschaftliche Einrichtungen bewilligen kann.

Weitere Informationen unter www.volkswagenstiftung.de/datenjournalismus.

Ausschreibung Preis für informationswissenschaftliche Gruppenarbeit

TIP – Team Award Information Professionals heißt der Preis, den B.I.T.Online, Schweitzer Fachinformation und KIBA erstmals gemeinsam ausschreiben. Der Preis zeichnet drei studentische Teamleistungen aus, die einen innovativen Beitrag zur konkreten Lösung von Fragenstellungen der digitalen Transformation und Gestaltung der digitalen Gesellschaft in der Berufspraxis von Bibliotheken und Informationseinrichtungen liefern und ist mit jeweils 800 Euro dotiert. Die ausgezeichneten Projekte werden als Zeitschriftenbeitrag in b.i.t.online veröffentlicht. Die Preisverleihung und Präsentation der ausgezeichneten Projekte findet während des 6. Leipziger Kongresses für Information und Bibliothek vom 14. bis zum 17. März 2016 statt. Einreichungen sind jederzeit bis zum 31. Januar 2016 unter tip@b-i-t-online.de möglich. Teilnahmebedingungen unter www.b-i-t-online.de

ZBW veröffentlicht Version 9.0 des Standard-Thesaurus Wirtschaft

Die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften hat den Standard-Thesaurus Wirtschaft (STW) in der Version 9.0 veröffentlicht. 6.000 Deskriptoren und 20.000 Synonymverweise in englischer und deutscher Sprache wurden an die aktuelle internationale Fachterminologie angepasst. Statt bislang rund 3.000 englische Synonymverweise sind es in der Version 9.0 über 6.500. Der STW und seine Mappings stehen zum Download unter http://zbw.eu/stw/versions/latest/download bereit.

Der STW ist unter der freien Open Database License 1.0 verfügbar. Alle Änderungen des STW im Zuge des Relaunches lassen sich durch eine innovative LinkedData-basierte Methodik detailliert und grafisch aufbereitet nachvollziehen (http://zbw.eu/stw/version/latest/relaunch/). Interessierte haben Zugriff auf die STW Web Services, die beispielsweise alle Synonyme zu einem wirtschaftswissenschaftlichen Term liefern, und den SPARQL-Endpoint. Als einer der ersten Thesauri in der Linked Open Data Cloud veröffentlicht, enthält der Standard-Thesaurus Wirtschaft auch Verbindungen zu anderen Vokabularen, wie etwa GND, TheSoz und AGROVOC, die im Zuge der Überarbeitung aktualisiert wurden.

Zahlreiche Bibliotheken und Infrastruktureinrichtungen nutzen den Standard-Thesaurus Wirtschaft bereits seit Jahren für die Indexierung von Literatur. Das besondere nationale wie auch internationale Interesse am STW zeigt sich an einer hohen Zahl von Downloads aus renommierten Einrichtungen wie der Harvard Business School, der Yale University, dem Internationalen Währungsfonds, der Library of Congress, dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) oder dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).

Kontakt: Dr. Andreas Kempf, Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg, a.kempf@zbw.eu

Online erschienen: 2015-10-31
Erschienen im Druck: 2015-11-1

© 2015 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 29.11.2023 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/iwp-2015-0063/html
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