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Publicly Available Published by De Gruyter Saur February 12, 2019

Aus der DGI

  • Marlies Ockenfeld , Margarita Reibel-Felten , Sylvia Kullmann and Peter Kallas

DGI-Lehrgang Informationsassistenz 2019

Es freut uns sehr, dass wir auch 2019 aufgrund zahlreicher Anfragen den berufsbegleitenden Zertifikatslehrgang Informationsassistenz wieder anbieten können. Der Lehrgang ist modular aufgebaut, so dass Teilnehmende den gesamten Kurs, einzelne Wochen oder Tage (z. B. Praxisseminare zur Recherche in Social Media, Kommunikation für Information Professionals oder Urheberrecht im betrieblichen Umfeld) besuchen können. Bei erfolgreicher Teilnahme am gesamten Lehrgang wird das europäische Zertifikat Informationsassistent/Informationsassistentin, für einzelnen Lehrgangsteile eine Teilnahmebestätigung ausgefertigt. Die Termine für 2019 sind voraussichtlich: 4. bis 8. und 11. bis 15. März sowie 6. bis 10. und 13. bis 17. Mai.

Es sind noch wenige Plätze frei. Anmeldungen sollten möglichst umgehend erfolgen. Ausführliche Informationen finden Sie auf der DGI-Website unter https://dgi-info.de/wissenschaft-praxis/aus-fort-und-weiterbildung/lehrgang-informationsassistenz-2019/. Bitte schreiben Sie an informationsassistent@dgi-info.de, wenn Sie Interesse an unserem Lehrgang insgesamt oder einzelnen Lehrgangsteilen haben.

Weiterbildung 2019 mit DGI-Praxisseminaren

Neben dem gut angenommenen Zertifikatslehrgang Informationsassistenz hat die DGI 2018 ihr Fort- und Weiterbildungsprogramm erfolgreich ausgebaut. Ziel ist es, unsere Mitglieder durch aktuelle Themen rund um den Alltag von Information Professionals fit für die sich rasant wandelnde Arbeitswelt zu machen. Das rege Interesse hat uns gezeigt, dass es einen Bedarf an praktisch anwendbarer Wissensvermittlung gibt. Für die erste Jahreshälfte 2019 sind bereits einige Kurse terminiert, andere in der Planung, u. a. zu Metdaten für Kommunikations- und Informationsprofis, Urheberrecht und Recherche in Social-Media-Anwendungen. Die Preise sind für DGI-Mitglieder mit unter 100 Euro für ein Tagesseminar und 130 Euro für einen Zweitageskurs sehr erschwinglich.

DGI-Praxisseminar Teambildung mit Metadaten am 7. März 2019

Um Informationen und Dokumente so abzulegen, dass sie von allen potentiellen Nutzerinnen und Nutzern wiedergefunden werden, haben sich immer komplexere Systeme herausgebildet – von der einfachen „Klassifikation“ über „Thesauri mit kontrolliertem Fachvokabular“ bis hin zu „semantischen Wissensnetzen“. Gudrun Schmidt erklärt ausgehend von der beruflichen Praxis und aktuellen Herausforderungen, welche praktische Bedeutung Thesauri, Taxonomien und Folksonomien haben können, wie man das Thema am besten anpackt und welche Anwendungen für welche Fragestellungen besonders geeignet sind.

Genios-Seminar: Gezielt zur relevanten Information am 14. März 2019

Der effiziente Umgang mit Informationsressourcen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Wie finde ich relevante Informationen? Lassen sich aus meinen Suchergebnissen weitere Rückschlüsse ziehen? Wie kann man mit GENIOS die Recherche weiter vereinfachen. Gemeinsam bearbeiten Sie in diesem Seminar konkrete Rechercheaufgaben und erfahren, wie Sie optimal von den GENIOS-Inhalten und Suchfunktionen profitieren.

DGI-Praxisseminar Kommunikation für Information Professionals am 8. Mai 2019

Kommunikation und rhetorische Fähigkeiten sind Schlüsselkompetenzen für den beruflichen Erfolg. Besonders wenn der Transfer von Informationen und Wissen im Zentrum steht und Information Professionals sich im Zeitalter von Internet, Open Access, automatischen Inhaltserschließungsmethoden und künstlicher Intelligenz immer wieder neu positionieren müssen. Gudrun Schmidt kombiniert kommunikationstheoretische Grundlagen und praktische Übungen, damit die Teilnehmenden Kommunikation, Kommunikationsprozesse und ‑probleme besser verstehen, sich selbst sowie ihre Produkte verständlich und selbstbewusst präsentieren sowie Verhandlungen und schwierige Gespräche professionell führen können.

DGI-Workshop Urheberrecht am 10. Mai 2019

Das Urheberrecht und seine Einhaltung sind für viele Unternehmen und Bibliotheken eine dauernde Herausforderung. Was ist Urheberrecht? Welche Rechte haben Autoren? Was passiert während der Veröffentlichung? Welche Unterschiede gibt es im internationalen Kontext? Barbara Reißland (LIBRARY CONSULT) erklärt in der als Workshop konzipierten Veranstaltung unternehmensspezifische Anwendungsfälle, wie die interne und externe Weitergabe von Artikeln oder die Nutzung von geschütztem Material für Behördenzwecke. Dazu wird Gelerntes in praktischen Übungen vertieft und damit das Verständnis dafür vermittelt, warum es notwendig ist, urheberrechtlich konform zu arbeiten.

DGI-Praxisseminar Recherchewerkzeug Social Media gekonnt einsetzen am 14. und 15. Mai 2019

Social-Media-Plattformen gehören längst zu unserem beruflichen und privaten Alltag. Die Nutzung unterscheidet sich nicht nur von Person zu Person, sondern auch von Plattform zu Plattform. Um relevante Informationen herauszufiltern, müssen Recherchetechniken eingesetzt werden, die über das allgemein übliche Googeln weit hinausgehen. Social-Media-Plattformen sind relevant, weil sie auch sehr aktuelle Informationen enthalten, die sich Main-Stream-Medien und wissenschaftlichen Publikationen (noch) entziehen. Die Recherche muss die unterschiedlichen Formen der Präsentation von Information in Medien wie Wiki, Blog, Forum, Social Networks, Kurznachrichtendienste etc. genauso berücksichtigen wie deren unterschiedliche Inhalte in Text, Bild, Audio oder Video. Zur gezielten Recherche in Social-Media-Diensten wie Facebook, Instagram, Pinterest, Twitter etc. gehört zum einen die Kenntnis der Eigenschaften der jeweiligen Plattform, zum anderen aber auch der Einsatz von Spezialsuchmaschinen. Christa Rahner-Göring (Infosuchdienst) erklärt ausführlich die wichtigsten Plattformen und ihre Besonderheiten. Social-Media-Plattformen zeichnen sich dadurch aus, dass jede Person einen Beitrag dazu leisten kann: als Fachbeitrag, als subjektive Meinungsäußerung, als Influencing, als Marketing-Maßnahme, als emotionale Spielwiese für Liebes- oder Hassbotschaften oder als bewusste oder unbewusste Maßnahme zur Verbreitung von Falschmeldungen und vieles mehr. Wer Social-Media-Plattformen für die Recherche nutzt, muss Informationen auch unter diesen Gesichtspunkten sehr sorgfältig bewerten, um den Wahrheitsgehalt herauszuarbeiten. Dieser Fragestellung wird sich das Seminar ebenso widmen wie der Erarbeitung von Strategien für die Recherche anhand von Beispielen und mit Hilfe von Tools.

DGI-Praxisseminar XML

Die Extensible Markup Language, kurz XML, stellt ein flexibles Datenaustauschformat dar. Als plattformunabhängige, für Menschen und Maschinen gleichermaßen lesbare, Auszeichnungssprache ermöglicht sie den einfachen Transfer von Daten zwischen (webbasierten) IT-Anwendungen. XML wurde durch das World Wide Web Consortium (W3C) standardisiert. Der eintägige Kurs „Basiswissen XML“ vermittelt anhand praktischer Übungen grundlegende XML-Kenntnisse und informiert über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.

Wikipedia Workshop

7Gemeinsam mit Wikimedia planen wir einen Workshop, in dem praktische Tipps für das Verfassen oder Bearbeiten von Wikipedia-Artikeln vermittelt werden. Außerdem wird der Zusammenhang zwischen Wikidata und der Wikipedia erläutert und erklärt, wie Information Professionals sich an der Datensammlung für Wikidata beteiligen können. Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Mitgliedern die Artikel über unseren Wissens- und Tätigkeitsbereich sowie die in ihm bestehenden Fachgesell­schaften und Gremien besser zu repräsentieren. Wenn Sie Interesse an einer Teilnahmeund an der Mitarbeit haben, melden Sie sich bitte in der DGI-Geschäftsstelle

Gemeinschaftsstand beim Bibliothekskongress vom 18. bis 20. März 2019 in Leipzig

Die DGI organisiert vom 18. bis zum 20. März einen Gemeinschaftsstand für die Fachausstellung beim Bibliothekskongress 2019 in Leipzig, der auch gleichzeitig der 108. Bibliothekartag sein wird. Wir und unsere Mitaussteller – LexisNexis, TIB Hannover, ZB MED Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften und FIZ Karlsruhe – freuen uns über Ihren Besuch. Wenn Sie als persönliches oder korperatives DGI-Mitglied Informationsmaterial auslegen oder zeitweisen am Stand anwesend sein möchten, gibt es Beteiligungsmöglichkeiten. Sollten Sie Interesse haben, melden Sie sich kurzfristig telefonisch in der DGI-Geschäftsstelle oder unter mail@dgi-info.de.

Abbildung 1 Öffentliche Sitzung der DGI-Fachgruppe IKB bei den DGI-Praxistagen. (Foto: Margarita Reibel-Felten)
Abbildung 1

Öffentliche Sitzung der DGI-Fachgruppe IKB bei den DGI-Praxistagen. (Foto: Margarita Reibel-Felten)

DGI-Praxistage: Künstliche Intelligenz – was kann sie für die Bildung leisten?

Öffentliche Sitzung der DGI-Fachgruppe Arbeitskreis Bildung und Informationskompetenz (IKB) bei den DGI-Praxistagen am 8. November 2018

Im Mittelpunkt der Öffentlichen Sitzung des Arbeitskreises Bildung und Informationskompetenz (IKB) standen die Potentiale Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildung. Zum Know-how-Transfer und Wissensaufbau wurden den Anwesenden insgesamt fünf kompakte Impulsvorträge geboten, die KI im Bildungskontext aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten. Diese bildeten eine ideale Basis für die sich anschließende Diskussionsrunde unter der Leitung von Prof. Dr. Luzian Weisel und Prof. Dr. Matthias Ballod, Sprecher des IKB.

Prof. Dr. Matthias Ballod machte mit der Frage „KI in der Bildung – Utopie oder Dystopie?“ den Anfang und hob die Bedeutung der KI im Rahmen der Lehrerausbildung hervor. Gleichzeitig stellte er jedoch fest, dass das Thema dort bisher noch nicht angekommen oder gar verankert sei. Als Beleg hierfür führte er auch das vor der Tür stehende Wissenschaftsjahr 2019 mit dem Schwerpunkt Künstliche Intelligenz an, das den Teilbereich Bildung überhaupt nicht vorsieht. Vor diesem Hintergrund rief er dazu auf, Schnittstellen zwischen KI und Bildung zu suchen und diese aktiv zu gestalten. Weiterhin betonte er, dass polarisierende Technikdiskussionen durch die Frage nach dem gewinnbringenden „Wie?“ des KI-Einsatzes in der Bildungswelt abgelöst werden müssten.

Anschließend äußerte Stefan Holtel, Artificial Intelligence Explainer bei PriceWaterhouseCoopers, sich zu KI und kognitiver Literalität. Als wesentliches Merkmal von KI sieht Stefan Holtel die Automatisierung von Entscheidungen sowie die mit fortschreitenden KI-Fähigkeiten abnehmende Transparenz der Entscheidungsgrundlagen für den Menschen. Er stellte vor diesem Hintergrund die Hypothese auf, dass KI kognitive Literalität brauche. Gemeint sei damit u. a. die Fähigkeit zum Umgang mit Ambiguität und zunehmend komplexen bzw. differenzierten Antworten auf Fragestellungen, die Interpretation von Texten aller Art in diversen kulturellen Kontexten und unter Berücksichtigung sprachlicher Besonderheiten in multilingualen Umfeldern sowie die Betonung von „Struktur statt Detail“ zum Erkennen von Zusammenhängen bei komplexen Datenlagen.

Dr. Tamara Heck vom DIPF befasste sich in ihrem Vortrag „Lösungen und Herausforderungen beim Retrieval offener Bildungsressourcen“ mit den Chancen durch KI. Dabei thematisierte sie insbesondere sinnvolle Unterstützungsleistungen für Nutzer von OER-Systemen (Offene Bildungsmedien), um beste Suchergebnisse zu ermöglichen. Ein Schwerpunkt lag dabei auf Empfehlungssystemen. In diesem Zusammenhang beleuchtete Tamara Heck u. a. Fragen des Datenschutzes (Welche Nutzerdaten werden für gute, automatisierte Empfehlungen gebraucht und woher kommen diese?) sowie ethische (Wer darf welche Nutzerdaten zu welchem Zweck einsetzen? Welche Daten sollten für welche Nutzergruppen offen sein?) und pädagogische Aspekte (Auswirkungen auf selbstregulierendes und eigenständiges Lernen).

Weitere Impulse lieferte ein kontroverses und unterhaltsames Zwiegespräch zwischen Christine Burblies von der TIB Hannover und Dr. Tamara Pianos vom ZBW Kiel unter dem Titel „KI im Kontext von IK“. In dem freundschaftlichen Schlagabtausch ging es um mögliche KIgetriebene Verän­derungen bei der Vermittlung von Fachinformationen, die Auswirkungen auf die Informations­kompetenz von Bildungsinteressierten sowie die zukünftige Rolle von Informations­vermittlern. Dabei wurden die Möglichkeiten zur Analyse von beim Bildungsinteressierten vorhandenem Vorwissen durch Einsatz von KI und die Entzerrung von Bildungssituationen ebenso diskutiert wie eine mögliche Vereinsamung von Lernwilligen oder eine fehlende Neutralität von Beratungsalgorithmen bei der Informationsbeschaffung. Deutlich wurde, dass sowohl die Befürworter als auch die Kritiker von KI gute Argumente auf ihrer Seite haben und die Auseinandersetzung mit der jeweils anderen Sichtweise erkenntnisreich ist.

Zum Abschluss der Impulsreihe stellte Dr. Paul Libbrecht, im DIPF im Bereich der Bildungsinformatik tätig, einen in Entwicklung befindlichen MOOC zur Informationsgrundkompetenz für Studierende vor. Besonderheit des MOOC ist die Mehrsprachigkeit, die Möglichkeit des selbstregulierten Lernens, die Nutzbarkeit auf verschiedenen, aktuellen Endgeräten, die Kompaktheit sowie die Gewährleistung eines umfassenden Datenschutzes.

Die sich an die Impulsvorträge anschließende Diskussion spiegelte die Vielschichtigkeit des Themas KI in der Bildungswelt wieder. Konsens herrschte unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern darüber, dass zum sinnvollen Einsatz von KI in der Bildungswelt und der optimalen Gestaltung ihrer Verwendung sowohl Anstrengungen auf der politischen als auch der operativen Ebene in den Schulen und Bildungseinrichtungen vor Ort notwendig sind. Um die Impulse aus den einzelnen Vorträgen zusammenzufassen und die Diskussionsergebnisse nach außen weiterzutragen, hat sich mit Prof. Dr. Matthias Ballod, Prof. Dr. Luzian Weisel, Dr. Tamara Heck und Sylvia Kullmann eine Gruppe von Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Ausarbeitung eines Thesenpapiers zusammengefunden. Diese übernahmen in einer ersten Phase die Formulierung einzelner Positionen. In einem nächsten Schritt ging der Text an alle, die an dieser öffentlichen Sitzung des Arbeitskreises Bildung und Informationskompetenz teilgenommen hatten, um ihnen die Möglichkeit zu bieten, sich mit weiteren inhaltlichen Anregungen oder Verbesserungen einzubringen. Das aus diesem Prozess entstandene Positionspapier (s. Kasten) soll u. a. als inhaltliche Grundlage für das DGI-Forum Wittenberg dienen und den thematischen Rahmen der Veranstaltung abstecken.

Sylvia Kullmann

DGI-Fachgruppe Arbeitskreis Bildung und Informationskompetenz (IKB)

DGI-Mitgliederversammlung 2018

Die Mitgliederversammlung der DGI hat am 8. November 2018 in Frankfurt am Main stattgefunden. Neben der Entlastung von Vorstand und Kassenprüfern standen u. a. die Wahl der Kassenprüfer für das Jahr 2018 und eine vom Finanzamt angeforderte kleinere Satzungsergänzung auf der Tgesordnung. Die aktuelle Satzung wurde auf die Website hochgeladen. Auf Anregung aus der Mitgliederschaft wurde beschlossen die XING-Gruppe „Junge DGI“ aufzulösen, weil sie absolut inaktiv war. Das Protokoll der Mitgliederversammlung sowie die Präsentation des Vorstands sind im Mitgliederbereich der DGI-Website abrufbar. Bitte beachten Sie, dass das Passwort für den Zugang zum Mitgliederbereich geändert wurde. Es ist zusammen mit der Anforderung des Mitgliedsbeitrags für 2018 allen Mitgliedern zugegangen. Bei Zugriffsproblemen wenden Sie sich bitte telefonisch an die Geschäftsstelle unter 069 430313 oder schreiben eine Nachricht an mail@dgi-info.de.

‚KI macht Schule‘ – DGI- Forum Wittenberg 2019

Für das Jahr 2019 steht turnusmäßig das DGI-Forum Wittenberg als Hauptveranstaltung der DGI im Zentrum unserer Planungen. Es findet vom 16. bis 18. September 2019 in der traditionsreichen Leucorea der sehenswerten Lutherstadt Wittenberg statt. Der Fokus dieser Dialogveranstaltung richtet sich auf das Thema des Wissenschaftsjahres 2019 „Künstliche Intelligenz“ und zwar, auf deren Bedeutung im und für den Bildungsbereich. Stehen bislang im Bildungswesen noch ganz andere Themen auf den vordersten Plätzen der Agenda, so ist doch absehbar, dass „Künstliche Intelligenz“ auch beim Lehren und Lernen Veränderungen nach sich zieht, auf alle Fälle aber die konstruktiv-kritische Beschäftigung über Fachgrenzen hinweg erfordert. So soll die Tagung auch das Interesse außerhalb der Fachgemeinschaft der Information Professionals wecken. Die im Nachgang der öffentlichen Sitzung der DGI-Fachgruppe Arbeitskreises Bildung und Informationskompetenz (IKB) bei den DGI-Praxistagen am 8. November 2018 erarbeiteten und im nebenstehendem Kasten (S. 69) wiedergegebenen Positionen geben erste Denkanstöße für die Tagung und sollen zur Einreichung von Vortragsvorschlägen ermutigen.

Durch Fachvorträge und viel Diskussion will das DGI-Forum Wittenberg den genannten Positionen nachspüren, sie spezifizieren und auf ihre Gültigkeit bzw. Anwendbarkeit hin überprüfen. Wir hoffen, dass zahlreiche Mitglieder und Interessierte aus der DGI und ihren Partnervereinigungen zum DGI-Forum Wittenberg in die Lutherstadt kommen, um sich mit uns auszutauschen. Weitere Informationen sind auf der regelmäßig aktualisierten DGI-Website unter https://dgi-info.de/dgi-forum-wittenberg/ zu finden.

Wie bereits in der Vergangenheit haben wir in der Leucorea günstige Einzel- und Doppelzimmer reserviert, die nach dem Windhundprinzip vergeben werden. Wer seine Teilnahme bereits fest eingeplant hat, kann ab sofort eines der begehrten Zimmer unter wittenberg2019@dgi-info.de für sich buchen.

Positionspapier der DGI-Fachgruppe Bildung und Informationskompetenz

Im Spannungsfeld von Künstlicher Intelligenz und Bildung

Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) stehen vor den Toren unserer Bildungsinstitutionen oder haben sie bereits passiert. Diese Entwicklung gilt es kritisch-konstruktiv zu begleiten, denn:

  1. KI im Bildungswesen ist per se weder gut noch schlecht. Die fortschreitende Digitalisierung erzwingt jedoch eine Bewertung der Möglichkeiten und Grenzen von KI-Technologien im und für den Bildungsbereich – und dies immer wieder aufs Neue.

  2. „Automation der Entscheidung“ als grundlegende Funktionalität der KI-Technologien führt zu einem herausforderndem Verlust von persönlicher Autonomie, der eine kritische Neubewertung der Mensch-Maschine-Interaktion vor dem Hintergrund einer demokratischen Gesellschaft erfordert.

  3. Die Bewertung der Rolle von KI in Bildungsprozessen und -institutionen muss dabei die dynamischen Veränderungen durch die Digitalisierung in den Blick nehmen und zugleich Zukünftiges antizipieren. Dies bedeutet vor allem, KI-Algorithmen nicht nur anhand technischer Leistungsfähigkeit zu bewerten, sondern gesellschaftliche Auswirkungen ihrer Anwendung einzubeziehen. Daher müssen ethische Aspekte und Datenschutz ebenso wie relevante Erkenntnisse aus der Maschine-Mensch-Interaktion in die Bildungsdebatte einfließen.

  4. KI im Bildungsbereich erfordert kontinuierliches gemeinsames „Gestalten statt Verwalten“! Künstliche Intelligenz ersetzt nicht die menschliche Intelligenz, sondern bedarf deren kontinuierlichen Kontrolle.

  5. Der sinnhafte pädagogische Einsatz sowie der Umgang, auch das Wahrnehmen von KI-Technologien erfordert spezifische Fähigkeiten (cognitive literacy), die im Sinne einer Ausweitung des Konzepts der Informationskompetenz (information literacy) bereits in der Schule eingeübt werden müssen.

  6. Die bisherige Geschichte der Lehrmedien warnt davor, die Technologie als Ausgangspunkt der Entwicklung zu setzen, diese Rolle müssen vielmehr Ziele und Aufgaben von Bildung einnehmen. Zentral ist daher die Forderung, dass die pädagogischen oder unterrichtlichen Ziele den möglichen und sinnvollen Einsatz von KI definieren und nicht umgekehrt.

  7. Der Einsatz von KI-Anwendungen im Feld des Lernens umfasst viele Bereiche: Learning Analytics, Open Educational Resources, Gamification, adaptive und automatisierte Lern- und Testverfahren. Im Bereich von Individualisierung und Differenzierung von Lernprozessen liegen große Potenziale für KI-Anwendungen, wobei die sozial-affektiven Aspekte gemeinsamen Lernens nicht vernachlässigt werden dürfen.

  8. Für den Einsatz von KI in der Bildung ist ein gesamtgesellschaftliches Konzept zu entwickeln, das in konkreten Bildungskontexten erprobt und optimiert werden kann. Dazu bedarf es eines breiten öffentlichen Diskurses, an dem alle Akteure zu beteiligen sind. Bildungspolitik und Bildungsadministration sind aufgefordert, diesen Prozess dezentral zu organisieren.

  9. Aus Sicht der Informationswissenschaft und Informationspraxis gilt also: Keine Künstliche Intelligenz ohne Informationskompetenz!

Auflösung der Arbeitsgruppe ARPAD nach 96 Sitzungen

Die Arbeitsgruppe ARPAD (Arbeitskreis Patent Anmeldung und Dokumentation) hat sich auf der 96. Sitzung am 19. Oktober 2018 auf Beschluss der Teilnehmer aufgelöst. Die Themen sollen zukünftig auch und im Wesentlichen durch einen Beirat des DPMA aufgenommen werden.

Die Arbeitsgruppe ARPAD bestand seit 1980 und hatte sich zur Aufgabe gesetzt, als Interessensvertretung aller am Patentwesen beteiligten Kreise das Deutsche Patent- und Markenamt in allen Fragen der Patentanmeldung und -information zu beraten. Die Gründung erfolgte 1980 auf der Plattform der heutigen DGI.

Als Beratergremium war ARPAD bestrebt, alle wesentlichen Gruppen an den Sitzungen teilnehmen zu lassen, um alle Facetten der unterschiedlichen Nutzerperspektiven aufzuzeigen und an der Meinungsbildung zu beteiligen. Zu den beteiligten Kreisen gehörten Vertreter der Patentanwaltschaft, Vertreter der Patentinformationszentren, kleiner, mittlerer und großer industrieller Firmen, der Technologiezentren, Vertreter der kommerziellen Informationsanbieter, Informationsbroker und IP-Softwarefirmen. Eine formelle Mitgliedschaft bestand nicht, Mitgliedsbeiträge wurden nicht erhoben.

Die Arbeitsgruppe hielt jährlich zwei Sitzungen (Frühjahr und Herbst) in München im Deutschen Patent- und Markenamt ab. Enge Kontakte bestanden zur deutschen Arbeitsgruppe für elektronische Medien in der Patentinformation, AGM, die in Zukunft einige Themen von ARPAD aus Nutzersicht diskutieren wird. Weiterhin war ARPAD mit anderen nationalen wie internationalen Arbeitsgruppen wie die Patent Documentation Group (PDG) gut vernetzt. Zudem waren Mitglieder auch in anderen Gremien wie dem Standing Advisory Committee of the EPO/Patent Documentation and Information (SACEPO/PDI) oder Arbeitsgruppen der WIPO vertreten und gewährleisteten so den Informationsfluss zwischen den diversen Arbeitsgruppen und Gremien. Thematisch standen in den letzten Jahren Fragen der Inhalte und Funktionalitäten der Informationssysteme des DPMA (DEPATISnet, DEPATISconnect, DPMAregister etc.) im Vordergrund.

Weiterhin wurden die Auswirkungen neuer Klassifikationen (CPC), die Qualität der Informationsprodukte des Amtes, Änderungen im deutschen Patentrecht, das elektronische Anmeldeverfahren im DPMA (DPMAdirekt, DPMAdirektPro) wie auch internationale Themen, in die das DPMA bzw. seine Kunden und Nutzer involviert sind, angesprochen und Verbesserungen umgesetzt.

Seitens des DPMA wurde seit längerer Zeit diskutiert, einen Nutzerbeirat zu installieren. Der Nutzerbeirat ist ein wichtiger Bestandteil der neuen Strategie DPMA 2020. Vor einiger Zeit gab es dazu „grünes Licht“ aus dem BMJV. Ein Nutzerbeirat für Patente/Gebrauchsmuster ist jetzt in der Geschäftsordnung des DPMA verankert. Die wesentlichen Ziele der Installation des Nutzerbeirats sind:

  1. Bildung eines externen Beratungsgremiums zur Formulierung und Diskussion von Nutzerbedürfnissen

  2. Dialog zwischen Nutzern und dem DPMA zur Weiterentwicklung der Verfahrensabläufe im DPMA (auch hinsichtlich Information und Publikation)

  3. Bündelung deutscher Nutzerinteressen

Gemäß Geschäftsordnung des DPMA bestellt die Präsidentin des DPMA die Mitglieder des Nutzerbeirats für jeweils zwei Jahre, wobei eine erneute Bestellung möglich ist. Die Erst-Bestellung der Mitglieder ist jetzt erfolgt. Das Gremium soll aus maximal 15 Mitgliedern bestehen und eine erste Sitzung ist für den März 2019 geplant. Die Leitung des Nutzerbeirats obliegt der Präsidentin des DPMA, kann aber delegiert werden. Denkbar ist aus heutiger Sicht eine Delegation an Herrn Sabien, den neuen Leiter der Abteilung 2.1.

Das Tagesgeschäft des Nutzerbeirats wird eine neu geschaffene Geschäftsstelle beim DPMA-IDZ in Berlin erledigen. Sie hat heute durch Frau Fröhlich vertreten, mit den ersten Vorarbeiten begonnen. Eine Aufgabe zu Beginn wird der Entwurf einer Geschäftsordnung für den Nutzerbeirat sein, der im Folgenden im Nutzerbeirat diskutiert werden wird. Die endgültige Genehmigung muss durch das BMJV erfolgen. Die Geschäftsstelle wird auch für die Erstellung der Tagesordnung verantwortlich sein, so dass sich die amtsseitige Initiative und Einflussnahme automatisch erhöhen wird.

Die Sitzungen des Nutzerbeirats werden in den Dienstgebäuden des DPMA stattfinden, aus heutiger Sicht wohl häufig in München, eventuell aber auch ab und zu in Berlin.

Dr. Peter Kallas

peter.kallas@basf.com

DGI-Mitglieder stellen sich vor

Dr. Tamara Heck, Postdoc am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation Frankfurt

Warum ich mich für Informationswissenschaft als Studium entschieden habe, kann ich nicht mehr sagen. Ich bin sicher, es war mehr Zufall als überlegte Absicht. Aber ich bin der Disziplin treu geblieben. Nun bin ich seit Mitte 2018 am Informationszentrum Bildung des DIPF und mache weiterhin informationswissenschaftliche Forschung habe. Ich an der Universität Düsseldorf bei Prof. Stock studiert, und während meiner Promotion auch sechs Jahre am dortigen Lehrstuhl gelehrt. In einem meiner Seminare ging es ganz klassisch um die Suche nach Informationen, vornehmlich in Fachdatenbanken wie Web of Science, Scopus – um STN kamen meine Studierenden auch nicht herum. Hierbei war es mir wichtig, den Lernenden nicht nur die Suchsyntax wie Operatoren und Trunkierungen beizubringen – im Grunde reicht es hier aus, wenn man die Hilfeseiten einer Datenbank findet. Wichtig war mir vielmehr, den Lernenden die Kompetenzen zu vermitteln, die sie benötigen, um sich während des Studiums und im Alltag bei der Informationssuche nicht zu verlieren. Dazu gehört unter anderem die richtige Einschätzung des Informationsbedürfnisses, bezogen auf den jeweiligen Kontext, aber auch Kreativität und ein Verständnis für die Komplexität der Suche, d. h. die Vorstellung, wie Informationen wo vorliegen und beschrieben sind und wie man sie am besten findet. Unerlässlich ist die Einschätzung, welche Informationen und Ressourcen benötigt werden, um eine Fragestellung oder ein Problem zu lösen und welche davon relevant und vertrauenswürdig sind. Ob ich es geschafft habe, dass die Studierenden ihr Erlerntes auch außerhalb des Seminarraums einsetzen, weiß ich nicht. Jedoch sind die oben genannten Kompetenzen – unser Fach versteht sie ja als Teil der Informationskompetenz – heutzutage wichtiger denn je, nicht nur für Informationswissenschaftler.

Mit dem Informationsverhalten und der Informationssuche beschäftige ich mich heute noch in diversen Kontexten. Beispielsweise, wie Nutzer Fitnesstracker-Programme von Krankenkassen wahrnehmen, und welche Informationen sie über die Funktionen und verarbeiteten Daten erhalten. Meine Kernfragen drehen sich dabei immer um die Wahrnehmung der Nutzer von Informationen und Daten, das Nutzen von Ressourcen, und auch die Interaktivität, die zwischen Nutzern und Informationssystemen stattfindet und die deren Wahrnehmung beeinflussen kann. Ein weiterer wesentlicher Einfluss ist dabei die Digitalität, sprich das Digitale. Durch neue Technologien ist es möglich, an immer mehr Daten zu gelangen, auch über uns und von anderen. Darüber hinaus können wir als Prosumer selbst Daten erzeugen, Informationen teilen und bewusst anderen zukommen lassen. 2017 arbeitete ich im Team des Digital Life Lab an der Southern University of Queensland, Australien. Der Schwerpunkt lag auf neuen Technologien, digitalen Systemen und deren Nutzerwahrnehmung – unter anderem für den Einsatz in der Lehre. Hier war eine der Fragen, inwieweit Digitalität schon Einzug in unseren Alltag genommen hat und ob wir überhaupt noch zwischen Digitalem und Nicht-digitalem unterscheiden (können). Die Arbeit in diesem interdisziplinären Team hat mir neue Perspektiven aufgezeigt, an diese Themen heranzugehen und ich hoffe, das neu Erlernte auch in meiner weiteren Forschungsarbeit einsetzen zu können. Der Bezug zu den Schwerpunkten am DIPF, wie Bildungsforschung und -infrastruktur sowie dem Lehren und Lernen, lässt sich einfach herstellen. Gerade in diesen Bereichen ist das Thema Digitalität besonders aktuell.

Wichtig ist für mich, Informationsverhalten im Kontext zu betrachten, denn es kann von vielen internen und externen Faktoren beeinflusst werden. Auch im Sinne der Umsetzung von Open Science und Open Education-Praktiken spielt dieses Nutzerverhalten eine Rolle. Wie werden offene Praktiken wahrgenommen, welche Faktoren und Informationen beeinflussen die Umsetzung? Diese Fragen beschäftigen mich u. a. zurzeit bei den Nachwuchswissenschaftlern der Bildungsforschung. Dabei sind Aspekte der Informationskompetenz relevant. Auch die Umsetzung offener Praktiken erfordert gewisse Kompetenzen, beispielsweise im Umgang mit Informationen (und Daten), deren Aufbereitung und Bereitstellung. Daher würde ich mich freuen, das Thema auch in die DGI einzubringen und mit Ihnen zu diskutieren. Ich bin gespannt, welche Diskussionspunkte und Aspekte daraus entstehen und weitergetragen werden.

Dr. Tamara Heck

DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

heck@dipf.de

IWP-Jahresregister 2018 online

Das Jahresregister 2018 für die Beiträge unserer Zeitschrift Information – Wissenschaft und Praxis aus dem Jahrgang 69 mit ausführlichem Sachregister stehen unter https://dgi-info.de/iwp-jahresregister/ als PDF-Datei bereit.

E-Learning Award 2019 für AKI /RP/Eifel

Der AKI RP/Eifel hat mit seinem aktuellen Projekt ,,CSPMEDI-Plan − Eine App für Patienten − von Patienten gemacht" den eLearning Award 2019 in der Kategorie Wissensmanagement gewonnen. Die App erlaubt Patienten nicht nur ihrem bundeseinheitlichen Medikationsplan autonom zu verwalten, sie beinhaltet auch ein interaktives Blutdrucktagebuch nach Vorgaben der Deutschen Herzstiftung sowie ein Blutzucker- und ein Schmerztagebuch.

Published Online: 2019-02-12
Published in Print: 2019-01-31

© 2019 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 2.4.2023 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/iwp-2019-0011/html
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