Abstract
Der Beitrag widmet sich einer diachronen Korpusuntersuchung zur Kasusrektion von Sekundärpräpositionen im Deutschen Textarchiv (DTA) und im DWDS-Kernkorpus über den Zeitraum von 1497 bis 1999. Untersucht werden exemplarisch die denominalen Präpositionen dank und laut sowie die deverbalen Präpositionen während und entsprechend. Dabei zeigt sich, dass die bisherigen Erklärungsansätze für die beobachteten Entwicklungstendenzen zu kurz greifen: Ein einheitliches Bild ergibt sich bei der Entwicklung der hier untersuchten Präpositionen nicht. Für die Hypothese, der Wechsel der Kasusrektion werde zur Differenzierung vom Spenderlexem genutzt (Di Meola 2006), sprechen zwar die Entwicklung von laut zur Dativrektion und der Übergang von dank zur Genitivrektion, dagegen spricht allerdings, dass die ursprüngliche Genitivpräposition während ihre Rektion recht lange und stabil beibehält.
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