Abstract
Durch die Veröffentlichungen der Kultus- und Bildungsministerien in Deutschland und Österreich ist in jüngerer Zeit der Begriff ‚Bildungssprache‘ populär geworden, der weniger eine sprachliche Entität als ein bildungspolitisches Konzept bezeichnet. Der Beitrag befasst sich mit der Frage, welcher Stellenwert dem medialen Wandel in diesem Konzept zugesprochen wird und welche Perspektiven ein historischer Vergleich der heutigen medialen Situation mit der Briefkultur des 16. Jahrhunderts eröffnen könnte. Dabei soll die Diversität sprachlicher Gestaltung in privater und amtlicher Kommunikation im Mittelpunkt stehen.
Literaturverzeichnis
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