Zusammenfassung
Aufbauend auf einer früheren Analyse für Westdeutschland untersucht die vorliegende Arbeit die Auswirkungen zunehmender Frauenerwerbstätigkeit auf Veränderungen der Konsumstruktur im internationalen Vergleich. Auf der Basis eines mikroökonomischen Zeitallokationsmodells für den privaten Haushalt wird ein für alle untersuchten Länder einheitliches makroökonomisches Erklärungsmodell für die aggregierten Nachfragekomponenten (Dienstleistungen, Ge- und Verbrauchsgüter) entwickelt. Dieses Modell separiert den traditionell betrachteten Einkommenseffekt von dem durch die zunehmende Frauenerwerbstätigkeit induzierten Auslagerungseffekt und ermöglicht so eine Abschätzung desjenigen Teils der Nachfrage, der lediglich aus einer Umschichtung von bisher eigenerstellten Gütern und Diensten hin zu marktbestimmten Produkten und Leistungen resultiert. Die empirischen Ergebnisse für zehn ausgewählte Länder der OECD weisen auf erhebliche Unterschiede der Neigung der Haushalte hin, Haushaltsproduktion auszulagern.
Summary
Based on a previous analysis for Western Germany the present paper examines the effects of increasing female labor supply on variations of the consumption structure in an international context. Using a microeconomic time allocation approach of private households, a standardized macroeconomic model is developed which explains aggregate demand components (services, durables, nondurables) for all analysed countries. This model allows for separating the traditional income effect from the removal effect (“monetization”), which is a result of an increasing female labor participation rate in that way that home production of goods and services has been changed into market demand. The empirical results for ten selected OECD-countries show significant differences of households propensity to remove home production.
© 1996 by Lucius & Lucius, Stuttgart