Zusammenfassung
Zur empirischen Validierung des Capital-Asset-Pricing-Models (CAPM) wurden insbesondere nach der Roll-Kritik (1977) in zunehmendem Maße „multivariate“ Tests entwickelt und eingesetzt. Dabei sollen die gravierenden Probleme der traditionellen zweistufigen Vorgehensweise vermieden werden. Im vorliegenden Beitrag wird die prinzipielle Eignung und die Güte der multivariaten Tests analysiert. Dabei wird besonderer Wert auf die korrekte Umsetzung des nicht beobachtbaren und in den Verteilungsparametern formulierten CAPM in ein testbares statistisches Modell mit empirisch beobachtbaren Größen gelegt. Es zeigt sich, daß die multivariaten Tests nicht alle Probleme beseitigen können. Insbesondere bleibt das Surrogat- bzw. Indexproblem bestehen, wenn statt des empirisch nicht beobachtbaren Marktportefeuilles ein Aktienindex verwendet werden muß. Die empirische Performance der Tests wird in einem künstlich generierten Kapitalmarkt, in dem das CAPM Gültigkeit besitzt, illustriert.
Summary
The present paper deals with the empirical performance of multivariate tests of the CAPM. These tests were developed to avoid the severe problems arising in the traditional two-pass regression approach. The results indicate that not all of the problems can be eliminated. In particular, the index problem that arises if an index portfolio is used instead of the unobservable market portfolio causes severe difficulties. Conclusions based on the tests can be misleading. In the last section an artificial capital market is generated. This financial market is in equilibrium and the CAPM is valid. The performance and problems are illustrated in several simulation studies.
© 1996 by Lucius & Lucius, Stuttgart