Zusammenfassung
In der Textpassage TL 44a, 33–55 läßt sich zunächst eine Entsprechung zum Brillieren des Dynasten im Ringkampf erkennen, mit dem in den griechischen Versen der Nordseite seine Karriere beginnt. Hier verbinden sich damit Ich-Form und das Brillieren als Reiter und wohl auch Bogenschütze, nach dem Vorbild der Grabinschrift des Darius I., dem in der nächsten Generation auch die Rühmung des Erbbina folgt. Daran schließt sich die Ernennung eines Verwandten zum „tupelija der Lykier“, die zur Skizzierung von vier Aktionen überleitet. Sie lassen sich 430–428 v. Chr. ansetzen und sind auf die vier Himmelsrichtungen rund um Xanthos verteilt. So werden der Grabpfeiler und der auf ihm thronende Dynast zu einer Art Weltmitte stilisiert. Die Abfolge S – O – N – W entspricht der Beschriftung des Pfeilers und wohl auch der Verortung des Pfeilers inmitten der Grabbauten von Verwandten und der „Götter der Agora“ (a, 24ff.). Und sie könnte aus Mesopotamien übernommen worden sein. Der Dynast ist offenbar mit Cherẽi identisch, dem Subjekt der Aktion 3, die auch die in den griechischen Versen gerühmte und im Relief dargestellte Tötung von sieben Hopliten einschließt und in einem Heraklesvergleich endet.
© Walter de Gruyter 2009