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Licensed Unlicensed Requires Authentication Published by De Gruyter November 30, 2018

Ein hebräischer Klopstock? Naphtali Herz Wesselys Shirei Tiferet und die Bibel-Epik des 18. Jahrhunderts

  • Kathrin Wittler EMAIL logo
From the journal Naharaim

Abstract

Der Aufsatz rekonstruiert die Publikations-, Übersetzungs- und Rezeptionsgeschichte von Naphtali Herz Wesselys Mose-Epos „Shirei Tiferet“. Das Epos, so zeigt sich, ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie Vielsprachigkeit die Bedingungen und Möglichkeiten deutschen jüdischen Schreibens um 1800 definierte. Die „Shirei Tiferet“ gingen im späten 18. Jahrhundert aus einem Wechselspiel zwischen deutsch- und hebräischsprachigen Kontexten hervor. Nicht nur Wesselys Sohn Emanuel und der Maskil Isaac Euchel waren an der Publikation, Übersetzung und Würdigung des Epos beteiligt, sondern auch christliche Theologen und Gelehrte wie Johann Gottfried Herder, Wilhelm Friedrich Hufnagel und Johann Erich Biester. Auf der Basis dieser Untersuchungsergebnisse müssen die gängigen monolingualen Narrative der hebräischen und deutschen Literaturgeschichtsschreibung kritisch hinterfragt werden. Konkret lässt sich zeigen, dass die zweisprachige Publikations- und Rezeptionsgeschichte der „Shirei Tiferet“ wichtige Hinweise für die Streitfrage liefert, in welchem Verhältnis Wesselys Epos zu den christlichen Bibel-Epen des 18. Jahrhunderts stand.

Published Online: 2018-11-30
Published in Print: 2018-12-19

© 2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 6.12.2023 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/naha-2018-0008/html
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