Abstract
Die Publikationsgeschichte von Raul Hilbergs Werk „The Destruction of the European Jews“ hat 2017 einiges Aufsehen erregt, als zwei Gutachten veröffentlicht wurden, in denen Mitarbeitende des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) von einer Übersetzung ins Deutsche abrieten. Damals blieben jedoch wichtige Fragen offen, denen sich diese Dokumentation auf der Basis neuer Archivfunde aus den Verlagsarchiven von C.H.Beck und Droemer Knaur widmet. Zudem ist im Nachlass von Ino Arndt ein Briefwechsel aufgetaucht, in dem sich die Autorin des bereits bekannten Gutachtens aus dem Jahr 1980 mit dem Verlag Darmstädter Blätter über eine mögliche Übersetzung von Hilbergs Werk austauschte und auf die damit verbundenen Kosten aufmerksam machte. Damit liegen nun drei dokumentierte Ablehnungen aus dem IfZ vor. Zugleich zeigen aber andere Quellen, dass Hilbergs Werk durch das Institut für Zeitgeschichte Wertschätzung und Anerkennung erfuhr. Die Beziehung zwischen Hilberg und dem Münchner Institut bleibt somit ambivalent.
Abstract
In 2017 the publication history of Raul Hilberg’s “The Destruction of the European Jews” caused quite a stir, when two expert opinions were published, in which historians of the Institute for Contemporary History (IfZ) advised against translating the work into German. At the time many important questions remained unanswered, which are now addressed in the present documentation on the basis of new archival finds from the publisher archives of C.H.Beck and Droemer Knaur. Additionally, an exchange of letters has cropped up in the Ino Arndt papers, in which the author of the already known 1980 expert opinion corresponded with the publishing company Darmstädter Blätter about a possible translation of Hilberg’s book and pointed towards the connected costs. Thus there are now three known rejections from the IfZ. At the same time other sources show, that Hilberg’s work enjoyed appreciation and recognition by the IfZ. The relationship between Hilberg and the Munich Institute thus remains ambivalent.
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