Zusammenfassung
Zunehmend differenzieren sich in allen europäischen Rechtsordnungen Verfahren je nach den Besonderheiten der verschiedenen Rechtsbereiche. Der damit einhergehende Informalismus wird zu Unrecht als „Entlastung der Justiz vom Formalismus“ gefeiert; der Beitrag argumentiert, daß es sich eher um Verfahrensangebote handelt, um zusätzliche Kompetenzen gerichtlicher Verfahren zu entwickeln. Hieran schließt eine Diskussion der Adäquanz von Justizverfahren an, Entscheidungen je nach den Kamingenzen eines Konflikts und gemäß den Zielen von Parteien zu erarbeiten und für sie Legitimitätseinverständnis zu erreichen.
Summary
“Informalism” is one of the marks of increasing differentiation of judicial procedures in Civil as well as Common Law cultures. It does not, however, reduce the amount of formal proceedings, but rather serves to increase the scope of conflicts before the courts into areas formerly not regulated by the judiciary. This leads to a discussion of the adequacy of judicial procedures to handle varying types of conflicts according to their social contingencies, to the varying intentions of the parties and with respect to the goal of achieving legitimacy for its decisions.
© 1983 by Lucius & Lucius, Stuttgart