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Licensed Unlicensed Requires Authentication Published by De Gruyter Oldenbourg October 18, 2016

Vom Machen und Messen von Gesetzen – Erkenntnisse aus der Forschungspraxis zur Reichweite der Gesetzesevaluation

  • Armin Höland

Zusammenfassung

Mit den Begriffen der methodischen und verwissenschaftlichten Gesetzgebung verbinden sich weitreichende Erwartungen an das Wirklichkeitswissen von Gesetzgebung, die in der empirischen Oberprüfung keine hinreichende Stütze finden. Abgesehen von nach wie vor eigenständigen politischen und symbolischen Handlungsbedingungen des Gesetzgebungsprozesses läßt die empirische Suche nach Rechts- und Gesetzeswirkungen im jeweils angezielten sozialen System erheblichen Bedarf an Forschung, an themenübergreifender Auswertung von Forschungsergebnissen und an methodischer Klärung erkennen. Am Beispiel empirischer Wirkungsforschung zum arbeitsrechtlichen Kündigungsschutz und zum Beschäftigungsförderungsgesetz 1985 lassen sich der Ertrag, aber auch die beschränkte Reichweite von Gesetzesevaluation näher bestimmen. Deutlich wird dabei die Notwendigkeit, zwischen direkten und indirekten, beabsichtigten und nicht beabsichtigten, rechtlichen und außerrechtlichen Wirkungen gesetzlicher Interventionen und – noch schwieriger – gesetzlicher Regelungsangebote zu unterscheiden. Als eine besonders schwer zu lösende Aufgabe erweist sich auch bei diesen Beispielen der Versuch, kausale Beziehungen zwischen Gesetz(en) und beobachtbarem Verhalten herzustellen.

Summary

Following developments towards differentiation of society into more or less autonomus subsystems, legislation has become complicated. In order to match with the specific conditions of regulation in the different subsystems of modern welfare state, legislation has come to make an increasing use of empirical research before or after legal intervention. This has in turn fostered the appearance of an impressive variety of evaluation research regarding implementation of political programmes as well as efficiency of legislative acts. But, as will be shown by using the data of two empirical research projects on Protection against Dismissal legislation and on the Promotion of Employment Act 1985, even if there is a considerable increase in knowledge of effects and efficiency there still remains much to do in order to differentiate between legal and nonlegal effects, intended and non-intended effects, different analytical levels of effects and, above all, to determine causal relationships between legislation and human and social behaviour.

Online erschienen: 2016-10-18
Erschienen im Druck: 1989-11-1

© 1989 by Lucius & Lucius, Stuttgart

Downloaded on 2.6.2023 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/zfrs-1989-0204/html
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