Zusammenfassung
Eine wichtige Ursache in der Gewalthaltigkeit elterlicher Erziehungsstile wird in der normativen Struktur der Gesellschaft gesehen, die Kinder vor Übergriffen ihrer Eltern zu wenig schützt. Zum einen gewährt das Recht der Familie einen hohen Grad an Abgeschlossenheit vor äußerer Kontrolle und zum anderen erscheint das Kind auch aus der Perspektive des Rechts immer noch als Objekt elterlicher Fremdbestimmung. Der Beitrag diskutiert daher auf der Basis von internationalen Studien und anhand von Ergebnissen aus dem Bielefelder Forschungsprojekt die sich dem Recht stellenden Regulationsmöglichkeiten, die sich ihm sowohl auf der materiell-rechtlichen als auch prozessualen Ebene bieten. Theoretisch wird hierzu auf das neuere Verständnis von Recht als symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium zurückgegriffen.
Summary
One important cause of the violence in parental disciplinary styles is attributed to the normative structure of society, which only insufficiently protects children from being attacked by their parents. On the one hand, the law guarantees the family a high level of closure against outward control. On the other hand, also from a legal point of view, the child is still regarded as an object of parental heteronomy. Therefore, the law’s possibilities for regulation on the substantially legal as well as on the procedural level are discussed in this contribution on the basis of international studies and results of the Bielefeld research project on family violence toward children. On a theoretical level we will draw on the rather recent conception of the law as a symbolic generalized medium of communication.
© 1994 by Lucius & Lucius, Stuttgart