Zusammenfassung
Die „Einheitlichkeit der Rechtsprechung“ war ein der Verfassung verankerter zentraler Grundsatz der DDR-Justiz. Auf der Grundlage von Daten der DDR-Kriminalstatistik wird am Beispiel der Strafzumessungspraxis geprüft, ob das umfassende Instrumentarium der Justizsteuerung im Hinblick auf diese Zielsetzung wirksam war. Die Gegenüberstellung mit den Befunden der empirischen Strafzumessungsforschung deutet auf eine im Vergleich zur BRD und anderen westlichen Staaten größere regionale Homogenität hin.
Summary
The „uniformity of judicial decisions“ had been a very important principle in the legal system of the GDR. The criminal sentencing practice is being analysed on the basis of datas from crime statistics. Compared with the results of empirical research about regional disparities in the FRG and other western countries, the analysis points to a more homogenous sentencing practice in the GDR.
© 1995 by Lucius & Lucius, Stuttgart