Zusammenfassung
Geburten erhöhen den Raumbedarf von Familien und können zu einer Verschlechterung der Wohnsituation von Familien führen, wenn diese ihren Wohnraum nicht ausreichend vergrößern können. Es wird untersucht, wann und wie Familien ihren Wohnraum im Zeitverlauf anpassen und welche Folgen dies für die Wohnraumversorgung, d. h. die gewichtete Zahl der Wohnräume pro Kopf hat. Es werden Daten des Sozio-oekonomischen Panels (1984-2011) mit Hilfe von Panelregressionsmodellen untersucht. Familien mit geringen ökonomischen Ressourcen erhöhen ihren Wohnraum synchron zur Geburt leicht, können ihren gestiegenen Raumbedarf im Durchschnitt aber nicht ausgleichen. Familien mit größeren ökonomischen Ressourcen verbessern ihre Wohnraumversorgung bereits frühzeitig vor einer Geburt und können den erhöhten Raumbedarf mittelfristig ausgleichen. Bei nachfolgenden Geburten sind insgesamt weniger Anpassungen als bei ersten Geburten zu beobachten.
Summary
The birth of a child increases the room needs of families and potentially increases room stress if families are not able to increase their housing space accordingly. In this study, the timing and magnitude of housing size adjustments are examined. Data from the German Socio-Economic Panel (1984-2011) are analyzed using panel regression models. Results show that families with low economic resources only slightly increase their residential space due to childbirths, which, on average, results in sharp increases in room stress. Families with ample economic resources increase their housing space in anticipation of childbirths. A few years after the event, however, room stress is similar to the pre-event level for these families. Second births are less often associated with housing adjustments.
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