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BY 4.0 license Open Access Published by De Gruyter Oldenbourg August 1, 2023

Vom Alleinautor zum gemischten Doppel? Geschlecht, Status und Sichtbarkeit in der Publikationspraxis führender deutscher Soziologiezeitschriften

From Sole Author to Mixed Double? Gender, Status, and Visibility in the Publication Practice of Leading German Sociology Journals
  • Heike Trappe

    Heike Trappe, geb. 1966 in Berlin. Studium der Soziologie und Promotion in Berlin. Von 1995–1996 Postdoktorandin an der Universität von North Carolina, Chapel Hill, USA; von 1997–2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin; von 2005–2006 Geschäftsführerin des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten in Berlin; seit 2007 Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Familiendemographie an der Universität Rostock.

    Forschungsschwerpunkte: Geschlechtersoziologie, Lebenslauf- und Familienforschung.

    Wichtigste Publikationen: Emanzipation oder Zwang? Frauen in der DDR zwischen Beruf, Familie und Sozialpolitik, Berlin 1995; Gender and Work in Germany: Before and After Reunification (mit R.A. Rosenfeld & J.C. Gornick), in: Annual Review of Sociology 2004: 103–124; The Gendered Division of Labor and Its Perceived Fairness: Implications for Childbearing in Germany (mit K. Köppen), in: Demographic Research 2019 40(48): 1413–1440.

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    and Nadja Milewski

    Nadja Milewski, geb. 1972 in Mittweida. Magister-Studium Anthropologie, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in Mainz. Promotion in Demographie in Rostock. 2007 bis 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin am INED Paris. 2009 bis 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Rostock, 2013 bis 2020 Juniorprofessorin für Demographie ebendort. Seit 2020 Forschungsgruppenleiterin am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung Wiesbaden.

    Forschungsschwerpunkte: Social demography, migration studies, Familiensoziologie, Lebenslaufforschung.

    Wichtigste Publikationen: (2023). Fertility behavior of Turkish migrant men in Europe compared to stayers at origin. Journal of International Migration and Integration, 24(S–1)/2023, 115–136 (mit H. Baykara-Krumme); Attitudes towards abortion among the Muslim minority and non-Muslim majority in cross-national perspective: Can religiosity explain the differences? Sociology of Religion. A Quarterly Review, 78(4)/2017, 456–491 (mit Carol, S.); Mixed marriages in Germany: A high risk of divorce for immigrant-native couples. European Journal of Population, 30(1)/2014, 89–113 (mit H. Kulu).

Zusammenfassung

Dieser Beitrag analysiert die Publikationspraxis der Zeitschrift für Soziologie und der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie unter Berücksichtigung geschlechtstypischer Entwicklungen seit Mitte der 1990er Jahre. Hintergrund ist die Veränderung des sozialwissenschaftlichen Publizierens, die parallel zu einer Zunahme des Frauenanteils in den Sozialwissenschaften stattgefunden hat. Ausgehend von Erklärungen der geschlechtsspezifischen Segregation in Organisationen beschreiben wir auf Basis eines selbst erstellten Datensatzes die Teilhabe von Frauen an der Publikation von Forschungsaufsätzen und Rezensionen sowie an Begutachtungen und Herausgebergremien. Trotz erheblicher Fortschritte in der Erhöhung ihrer Sichtbarkeit sind Frauen noch nicht entsprechend ihrem erwartbaren Anteil in allen Funktionsgruppen vertreten. Als Herausgeberinnen und als Autorinnen von Forschungsbeiträgen haben sie am stärksten aufgeholt, wobei sich bei letzteren Kooperationen mit Männern begünstigend ausgewirkt haben.

Abstract

This paper analyzes the publication practices of the Zeitschrift für Soziologie and the Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, taking into account gender-typical developments since the mid-1990s. The background is the change in social science publishing that has occurred parallel with an increase in the share of women in the social sciences. Drawing on explanations of gender segregation in organizations, we describe women’s participation in the publication of research articles and book reviews, as well as in peer review and editorial boards, based on a self-compiled data set. Despite considerable progress in increasing their visibility, women are not yet represented in all functional groups in proportion to their expected share. As editors and as authors of research articles they were most successful, and in the latter, collaborations with men proved beneficial.

1 Einleitung

Noch im Jahr 2002 konstatierte Jürgen Gerhards, zu dieser Zeit Professor für Kultursoziologie und Allgemeine Soziologie an der Universität Leipzig, dass das Publizieren in begutachteten Fachzeitschriften nur „eine sehr schwach institutionalisierte soziale Norm“ (Hervorhebung im Original) in der deutschen Soziologie sei, für die es kaum systemimmanente Anreize gebe. Beispielsweise spielten Veröffentlichungen in Zeitschriften mit Peer Review in Berufungsverfahren „so gut wie keine Rolle“ (Gerhards 2002: 30). Mittlerweile fällt es schwer zu glauben, dass diese Situationsbeschreibung gerade 20 Jahre zurückliegt, denn die soziale Realität akademischer Karrieren in den Sozialwissenschaften hat sich deutlich gewandelt. Begutachtete Fachaufsätze sind zum hauptsächlichen Medium und zur primären Form symbolischen Kapitals geworden, in dem sich wissenschaftliche Reputation im akademischen Bereich ausdrückt (Akbaritabar & Squazzoni 2021). Reputationserwerb ist eng an derartige Veröffentlichungen geknüpft und diese wirken daher als soziale Motivationsstruktur (Franzen 2020). Begutachtete Fachpublikationen gelten mittlerweile als wesentlicher Maßstab der Forschungsproduktivität (Schröder et al. 2021). Einschlägige Untersuchungen belegen die Relevanz begutachteter Publikationen für individuelle Karrieren in den Sozialwissenschaften und zeigen, dass diese den vergleichsweise stärksten Einfluss auf die Berufungschance auf einen Lehrstuhl haben (Jungbauer-Gans & Gross 2013; Lutter & Schröder 2016).

Unser Beitrag analysiert vor dem Hintergrund struktureller Veränderungen in den Sozialwissenschaften die Publikationspraxis führender deutscher Soziologiezeitschriften – der Zeitschrift für Soziologie (ZfS) und der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (KZfSS) – unter besonderer Berücksichtigung geschlechtstypischer Entwicklungen. Damit wenden wir uns einem spezifischen und notwendigerweise selektiven Segment des Publikationsmarktes zu und führen dafür eine deskriptive Studie durch. Deren Untersuchungszeitraum umfasst die Zeit von Mitte der 1990er Jahre bis heute und damit eine Zeitspanne, in der sich sowohl in Deutschland als auch international der Frauenanteil in den Sozialwissenschaften deutlich erhöht hat (Bucior & Sica 2019; Gabriel 2006), allerdings mit unterschiedlicher Dynamik auf verschiedenen Hierarchieebenen (GWK 2022). Zugleich vollzogen sich weitere Veränderungen der Wissensproduktion mit möglichen Auswirkungen auf die Publikationspraxis. So haben auch in den Sozialwissenschaften durch Drittmittel geförderte Projekt- und Arbeitsgruppen an Bedeutung gewonnen (Allmendinger & Hinz 2002; Münch 2009). Forschungsaufenthalte im In- und Ausland und daraus resultierende institutionenübergreifende Kooperationsbeziehungen haben, insbesondere während akademischer Qualifikationsphasen, zugenommen. Eine unmittelbare Folge dieser gewandelten Wissensproduktion ist der steigende Anteil an Ko-Autorenschaften (Johann et al. 2020) und an englischsprachigen Forschungsbeiträgen. Beides wird durch den anhaltenden Trend zu kumulativen Qualifikationsarbeiten befördert, deren Einzelbeiträge häufig eine externe Begutachtung voraussetzen und welche die Möglichkeit bieten, die Betreuung durch Doktorvater oder -mutter oder durch andere Mentor*innen in der Autor*innenzeile zu würdigen.

Im Kontext dieser Veränderungen sozialwissenschaftlichen Publizierens adressieren wir folgende Fragen: Hat sich die Zunahme des Frauenanteils in den Sozialwissenschaften im zeitlichen Verlauf gleichermaßen in einer erhöhten Teilhabe an Publikationen, an der Begutachtung von Fachaufsätzen und an Herausgeberschaften niedergeschlagen? Sind Frauen als Autorinnen von Fachaufsätzen ebenso sichtbar wie Männer? Wie interagieren Geschlecht und akademischer Status in Autor*innenteams miteinander? Inwiefern korrespondiert die Zusammensetzung der Autorenschaft nach Geschlecht mit der theoretisch-methodischen und inhaltlichen Ausrichtung von Forschungsbeiträgen? Mit der Beantwortung dieser Fragen möchten wir einen Beitrag zur „Selbstbeobachtung der Profession und ihrer Institutionen“ (Allmendinger & Hinz 2002: 292) leisten und einige Implikationen für die weitere Forschung zur Geschlechtergerechtigkeit im Wissenschaftssystem und für die akademische Praxis aufzeigen.

In theoretischer Hinsicht greifen wir auf Ansätze zur Erklärung der geschlechtsspezifischen Segregation in Organisationen zurück, welche wir in ihrer vertikalen Dimension (als Hierarchie der Funktionsgruppen) und in ihrer horizontalen Dimension (als theoretisch-methodische und inhaltliche Ausrichtung von Forschungsbeiträgen) auf die beiden Fachzeitschriften beziehen. Den Forschungsstand resümieren wir ausgehend von bibliometrischen Untersuchungen zum Zusammenhang von Geschlecht und Forschungsproduktivität. Wir rekonstruieren zunächst auf Basis amtlicher Daten der Hochschulstatistik die Entwicklung des Frauenanteils an verschiedenen Beschäftigten- und Statusgruppen in den Sozialwissenschaften. Dies geschieht mit dem Ziel der Beschreibung der stattgefundenen Entwicklung und der Ableitung eines zeitlich veränderlichen Referenzmaßstabes für die Beurteilung der Zeitschriftendaten. Der von uns selbst erstellte Datensatz der beiden Zeitschriften umfasst sechs Doppeljahrgänge von 1994/1995 bis 2019/2020 und enthält Informationen über 566 Fachaufsätze sowie 673 Rezensionen, die von 1608 Autor*innen verfasst wurden. Ergänzt werden diese Daten durch Angaben über 2389 Gutachter*innen und 92 Herausgeber*innen. Die deskriptiv angelegte Analyse der Zeitschriftendaten richtet sich auf die Teilhabe von Frauen an der Publikation von Forschungsaufsätzen und Rezensionen sowie an Begutachtungen und Herausgebergremien. In einem weiteren Schritt werden Forschungsbeiträge hinsichtlich der Geschlechterkonstellationen der Zusammenarbeit und der theoretisch-methodischen und inhaltlichen Ausrichtung genauer analysiert.

2 Geschlechterintegration in der Publikationspraxis durch Feminisierung der Disziplin?

2.1 Fachzeitschriften als soziale Organisationen

Den theoretischen Hintergrund für unsere empirischen Analysen bilden Ansätze zur Erklärung der geschlechtsspezifischen Segregation in Organisationen und der wissenschaftlichen Produktivität. Die beiden Fachzeitschriften – die ZfS und die KZfSS – betrachten wir als soziale Organisationen, die mittels ihrer jeweiligen Struktur die Erreichung ihrer Ziele anstreben. In Bezug auf die thematische Repräsentation der Sozialwissenschaften erheben beide Zeitschriften einen universellen Anspruch und wurden daher als „Flaggschiffe der Flotte an Publikationsorganen“ (Kopp et al. 2012: 295) bezeichnet. Die seit 1948 erscheinende KZfSS versteht sich als „das nach Umfang und Verbreitung bei weitem bedeutendste soziologische Fachorgan im deutschen Sprachraum … das umfassend über die deutsche soziologische Forschung aller Fachrichtungen berichtet“ (KZfSS 2023). Die seit 1972 erscheinende ZfS beansprucht für sich „Beiträge aus allen Bereichen der Soziologie“ zu veröffentlichen, was sich auf „die Pluralität von theoretischen und methodischen Ansätzen in der empirischen Forschung und soziologischen Theoriebildung“ bezieht (ZfS 2023). Die Reputation beider Zeitschriften spiegelt sich unter anderem darin wider, dass beide im Social Sciences Citation Index (SSCI) gelistet sind, welcher die Rezeptionsintensität von Publikationen abbildet (Dreier 2017; Gerhards 2002). Auch gemessen an ihrem Impact Factor nehmen beide Zeitschriften eine führende Stellung im deutschsprachigen (Auspurg et al. 2014; Rauhut & Winter 2017), jedoch weniger im internationalen soziologischen Zeitschriftenmarkt, ein. Beide Zeitschriften haben auf die Internationalisierung der Sozialwissenschaften reagiert, indem sie seit einiger Zeit auch regelmäßig englischsprachige Beiträge publizieren. Die KZfSS erscheint im Verlag Springer VS, und die ZfS ist seit 2016 im Verlag De Gruyter beheimatet. Die Beiträge der KZfSS sind seit dem Jahr 2000 über den Online-Informationsdienst SpringerLink zugänglich, während die Beiträge der ZfS regulär zwei Jahre nach Erscheinen frei zugänglich sind, wobei ab dem Jahr 2022 eine jahrgangsweise Umstellung auf Open Access erfolgt (KZfSS 2023; ZfS 2023).

Es gibt einige Gemeinsamkeiten in der formalen Struktur der Zeitschriften: Sie verfügen über ein Herausgebergremium, das aus einer relativ festen Anzahl rotierender Mitglieder sowie einem verantwortlichen Redakteur bzw. einer Redakteurin besteht. Zur Beratung hinsichtlich ihrer strategischen Ausrichtung ziehen die Herausgeber*innen einen amtierenden Beirat hinzu. Beide Gremien, Herausgeberteam und Beirat, fallen bei der ZfS personalintensiver aus als bei der KZfSS. Während die KZfSS vier Einzelausgaben im Jahr umfasst, erschien die ZfS regulär sechsmal jährlich.[1] Die Annahmequote der KZfSS liegt bei etwa einem Drittel (Dreier 2017: 51; KZfSS 2023) und die der ZfS bei etwa 25 Prozent (Otte 2019: 2; ZfS 2023). Die beiden Zeitschriften unterscheiden sich in ihrer Publikationspraxis insofern, als dass die KZfSS neben Forschungsaufsätzen Buchbesprechungen und Kommentare veröffentlicht, während Kommentarbeiträge in der ZfS eher marginal und Rezensionen nicht enthalten sind. Ein weiterer struktureller Unterschied besteht darin, dass die ZfS (1975) früher als die KZfSS (1993) zur Qualitätssicherung ihrer Veröffentlichungen ein anonymisiertes externes Begutachtungsverfahren eingeführt hat (Dreier 2017: 51). Das heute selbstverständliche Peer-Review-Verfahren im Double-Blind-Modus musste sich erst gegen erhebliche Begründungszwänge innerhalb der wissenschaftlichen Fachgemeinschaft durchsetzen (ZfS 2022: 2). Es erfüllt die Funktion der Selektion und Qualitätssicherung der Veröffentlichungen. Die ZfS weist auf ihrer Internetseite auf ihr aufwendiges Begutachtungsverfahren hin, was sich auch in einer besonders großen Anzahl von Gutachter*innen niederschlägt und welches sowohl Fachgutachten als auch die Voten der Herausgeber*innen einschließt (ZfS 2023). Den aktiven Gutachter*innen eines Jahrgangs wird namentlich regelmäßig einmal jährlich in einer Ausgabe der Zeitschrift (ZfS) bzw. auf der Internetseite (KZfSS) gedankt. Zeitschriften bauen sich im Laufe der Zeit über verschiedene Wege einen Pool potentieller Gutachter*innen auf, die bei passendem fachlichen Profil seitens der Redaktion kontaktiert werden.

Autor*innen und Gutachter*innen von Fachaufsätzen, Rezensent*innen von Fachbüchern und Herausgeber*innen verkörpern somit unterschiedliche Funktionsgruppen einer Zeitschrift, die auch hierarchisch geordnet sind. Um an der Herausgabe einer Zeitschrift mitwirken zu können, werden gemeinhin Erfahrungen und Kompetenzen vorausgesetzt, die in den anderen Bereichen gesammelt bzw. erworben wurden. Eine Reputation innerhalb des Fachs wird erwartet. Daher fungieren Herausgeber*innen auf der höchsten der hier betrachteten Hierarchieebenen. Sie haben den größten Einfluss auf die theoretische, methodologische und inhaltliche Ausrichtung und Entwicklung einer Fachzeitschrift. Autor*innen sind am anderen Ende des Hierarchiespektrums angesiedelt, denn prinzipiell können alle, die über entsprechende Qualifikationen verfügen, einen Fachbeitrag einreichen, dessen Chance auf Veröffentlichung wiederum von einer erfolgreichen Begutachtung abhängt. Insofern stellen die eigene Autorenschaft und die damit verbundenen Erfahrungen häufig die Voraussetzung für die Aufnahme in den Kreis potentieller Gutachter*innen dar. Gutachter*innen kommt eine strategisch wichtige Position im Publikationsprozess zu, denn sie können sich durch ihre Tätigkeit über aktuelle Entwicklungen ihres Fachgebietes informieren, ihre Expertise einbringen und damit durch ihr Fachurteil Einfluss auf Publikationschancen nehmen. Rezensent*innen von Fachbüchern werden häufig durch die Redaktionen angeworben und können durch ihre Rezeption den Erfolg einer Publikation beeinflussen. Sie sind hierarchisch aufgrund ihres bereits bestehenden Bekanntheitsgrades, ähnlich wie Gutachter*innen, zwischen Autor*innen und Herausgeber*innen zu verorten.

2.2 Geschlechtsspezifische Segregation in Organisationen

Im Anschluss an die neuere Forschung zum Zusammenhang von Geschlecht und Organisation gehen wir davon aus, dass Tätigkeitsbereiche in Organisationen mehrheitlich nach Geschlecht segregiert sind und dass Organisationen Handlungs- und Gestaltungsspielräume bei der Reproduktion oder Verringerung von Geschlechterasymmetrien haben (Riegraf 2018). Übertragen auf die Zeitschriften bedeutet dies, dass eine ungleiche Teilhabe von Frauen und Männern an den hierarchisierten Funktionsgruppen für vertikale Segregation steht, während ein geschlechtstypischer Fokus auf Methoden oder Themenfelder von Publikationen Ausdruck horizontaler Segregation ist. Seit den 1990er Jahren ist sowohl in Deutschland als auch darüber hinaus eine deutliche Zunahme des Anteils wissenschaftlich tätiger Frauen im Bereich der Sozialwissenschaften zu verzeichnen – eine Tendenz, die auch als „Feminisierung der Disziplin“ bezeichnet wird (Bandelj 2019; Bucior & Sica 2019; Gabriel 2006; Mau & Huschka 2010).

Die Erhöhung des Frauenanteils unter Beschäftigten geht häufig mit einer Zunahme der horizontalen Segregation, also der Trennung in typischerweise von Frauen oder Männern ausgeübten beruflichen Tätigkeiten, einher (England et al. 2020). Nach Meinung zahlreicher Autor*innen trägt diese Segregation maßgeblich zur Persistenz geschlechtsbezogener Ungleichheiten bei (z. B. Cohen 2013; Heintz 2001). Die Norm der Geschlechtergleichstellung berührt in stärkerem Maße die vertikale Dimension von Segregation in statushöhere und -niedere Tätigkeiten als deren horizontale Dimension. Deren ungleichheitsrelevante Folgen bleiben eher hinter meritokratischen Deutungsmustern verborgen. Gerade der horizontalen Unterscheidung verschiedener Tätigkeitsfelder nach Geschlecht wird eine besondere Dauerhaftigkeit eingeräumt, da sie tiefgreifende kulturelle Zuschreibungen berührt (Charles & Grusky 2004; Levanon & Grusky 2016). Mit Blick auf die Zeitschriften bedeutet dies, dass die Zunahme des Anteils an Autorinnen sowohl mit einer veränderten inhaltlichen als auch methodischen Ausrichtung von Fachbeiträgen einhergehen könnte. Dem liegen Mechanismen der Selbstselektion und sozialer Netzwerke sowie damit verbundener Homophilietendenzen zugrunde (England et al. 2007). So wurde am Beispiel der US-amerikanischen Zeitschrift Demography gezeigt, dass sich die Publikationschancen von Frauen im Zeitverlauf deutlich verbessert haben und zwar insbesondere im Zuge ihrer Konzentration auf den Bereich Familie und Haushalt (Krapf et al. 2016: 1169). Selbstselektion bezieht sich auf bestimmte Themenfelder und theoretisch-methodische Ausrichtungen von Fachbeiträgen, während soziale Netzwerke in Forschungsverbünden und Ko-Autorenschaften zum Ausdruck kommen. Ausgehend von der horizontalen Geschlechtersegregation ist zu erwarten, dass die Zusammensetzung der Autorenschaft nach Geschlecht mit der theoretisch-methodischen und inhaltlichen Ausrichtung von Fachaufsätzen korrespondieren sollte. Dies impliziert, dass Beiträge, die ausschließlich von Frauen oder Männern verfasst wurden, sich schwerpunktmäßig und methodisch von denen unterscheiden sollten, die von nach Geschlecht integrierten Teams geschrieben wurden. Dabei sind wir uns dessen bewusst, dass die für unsere Analyse ausgewählten Zeitschriften ein spezifisches und selektives Segment des Publikationsmarktes abbilden. Insbesondere die frauendominierten Bereiche der qualitativen Sozialforschung und der Geschlechterforschung (Allmendinger & Hinz 2002) sind vermutlich anteilsmäßig größer, als sie in den beiden Zeitschriften erscheinen. Sowohl Monografien als auch thematische Spezialzeitschriften sind in diesen Bereichen stärker verbreitete Publikationsformen. Sollten in den Veröffentlichungen der KZfSS und der ZfS dennoch Tendenzen einer horizontalen Geschlechtersegregation nachweisbar sein, dann wäre dies eher „die Spitze des Eisbergs“.[2]

Mit Blick auf die vertikale Segregation gehen wir der Frage nach, ob in den beiden Zeitschriften die Hierarchieebene mit dem Frauenanteil korreliert. Demnach müsste mit zunehmender Hierarchieebene der Frauenanteil zurückgehen. Frauen müssen zunächst ihren Minderheitenstatus als „Tokens“ (Kanter 1977) überwinden[3] und über entsprechende Netzwerke verfügen, um an Machtpositionen partizipieren zu können. Vermutlich ist ihnen dies als Autorinnen von Fachaufsätzen stärker und zeitlich früher gelungen als in den voraussetzungsvolleren Funktionen von Gutachterinnen oder Herausgeberinnen. Gerade hinsichtlich der Zusammensetzung der Herausgebergremien jedoch nicht auszuschließen, dass hier, so wie mittlerweile in Führungsetagen von Unternehmen, Geschlechterquotierungen praktiziert werden.

2.3 Publikationen als Maßstab wissenschaftlicher Produktivität

Forschungen zum Zusammenhang von Geschlecht und Fachpublikationen sind vor allem in stark aggregierenden bibliometrischen Analysen beheimatet. Deren Ergebnisse werden unter dem Stichwort „gendered authorship“ als Ausdruck einer unterschiedlichen Forschungsproduktivität verhandelt. Wir resümieren diesen Forschungsstand hier knapp und ergänzen ihn um spezifischere Beiträge zu sozialwissenschaftlichen Publikationen.

Bibliometrische Analysen verweisen darauf, dass Frauen weltweit im Durchschnitt weniger wissenschaftliche Beiträge publizieren als Männer („gender publication gap“) und dass sie infolgedessen auch seltener zitiert werden, was mit Karrierenachteilen verbunden sein kann (Larivière et al. 2013). Hinsichtlich der Gründe für dieses „Produktivitätspuzzle“ (Cole & Zuckerman 1984) besteht jedoch kein Konsens. Einige Autor*innen gehen davon aus, dass kein Publikationsnachteil von Frauen nachzuweisen ist, wenn der Frauenanteil im jeweiligen akademischen Bereich berücksichtigt wird, da der Frauenanteil an Autorenschaften maßgeblich durch ihre Repräsentanz in den Disziplinen bestimmt wird (Tower et al. 2007). Der nach Disziplinen variierende Anteil hoch qualifizierter Frauen gilt auch als entscheidender Faktor für ihre Teilhabe an Herausgeberschaften (Mauléon et al. 2013). Vor dem Hintergrund eines allgemeinen und speziell für die Soziologie dargestellten Trends zu Mehrautorenschaften (Stoltz 2023) wird den Mechanismen der Zusammenarbeit eine tragende Rolle für Publikationsergebnisse eingeräumt. So tendieren Frauen und Männer jeweils dazu mit Personen des gleichen Geschlechts zusammenzuarbeiten (Tower et al. 2007). Frauen berichten häufiger über Uneinigkeiten bezüglich ihres Anteils an Publikationen (Ni et al. 2021), und umfassende Datenauswertungen belegen die mangelnde Anerkennung des Beitrags von Frauen an Publikationen (Ross et al. 2022). Leahey (2006) kommt zu dem Schluss, dass Frauen sich thematisch weniger spezialisierten als Männer, was ihnen seltener eine herausragende Reputation für eng abgegrenzte Wissensbereiche einbringt. Dies wiederum trüge zu weniger ertragreichen Kooperationen und zu einem geringeren Output bei. West et al. (2013) konstatieren, dass im Zuge der Feminisierung von Disziplinen und des zunehmenden Anteils an Autorinnen von Fachbeiträgen subtilere Formen geschlechtsspezifischer Ungleichheiten beobachtbar sind, beispielsweise seien Allein- oder Erstautorenschaften von Frauen seltener als von Männern. Insgesamt scheinen die Ergebnisse bibliometrischer Analysen zum Publikationsnachteil von Frauen stark kontextabhängig, also von den jeweiligen Fachdisziplinen, den berücksichtigten Publikationsformen und den verwendeten Indikatoren beeinflusst, zu sein.

Speziell bezogen auf die Sozialwissenschaften wurde ermittelt, dass beispielsweise innerhalb der Demographie Frauenteams seltener als gemischtgeschlechtliche oder Männerteams institutionenübergreifend bei der Erstellung von Konferenzbeiträgen zusammenarbeiten. Das Ergebnis könnte auf nach Geschlecht variierende räumliche Mobilität verweisen (Abel et al. 2019). Ebenso kam eine vor der Covid-19-Pandemie durchgeführte Analyse von Ko-Autorenschaften im Bereich der Bildungsforschung zu dem Ergebnis, dass neben dem Geschlecht geographische und institutionelle Nähe den stärksten Einfluss auf gemeinsame Publikationen haben (Horta et al. 2022). Eine Studie über geschlechtstypische Publikationsmuster der vergangenen 70 Jahre in den beiden renommierten US-amerikanischen soziologischen Zeitschriften American Sociological Review und American Journal of Sociology zeigt, dass Frauen zu kleineren und homogeneren Forschungsnetzwerken tendieren als Männer und weniger stark spezialisiert sind. Die damit einhergehende Selbstselektion in bestimmte Themen und Methoden scheint die Publikationschancen von Frauen in den beiden Top-Zeitschriften zu schmälern (Akbaritabar & Squazzoni 2021). Publizieren Frauen und Männer jedoch in vergleichbaren sozialwissenschaftlichen Zeitschriften, dann seien keine Geschlechterunterschiede in den Zitationshäufigkeiten nachweisbar (Lynn et al. 2019). Bandelj (2019) zeigt für die Teildisziplin der Wirtschaftssoziologie, dass trotz einer insgesamt zu beobachtenden Feminisierung der Soziologie in den USA innerhalb dieser Teildisziplin die Geschlechterintegration ins Stocken geraten ist. Sie führt dies auf spezifische Mentoring-Beziehungen zurück, welche die männlich dominierte Forschung zu Netzwerken gegenüber anderen wirtschaftssoziologischen Richtungen privilegiert haben. Damit verweist Bandelj auf den wichtigen Aspekt, dass Forschungskooperationen, die unter anderem in Fachveröffentlichungen Ausdruck finden, sowohl einen funktionalen Gehalt, im Sinne einer arbeitsteiligen Bearbeitung, als auch einen strategischen Gehalt, im Sinne einer „sichtbaren Positionierung in der Scientific Community“ aufweisen (Münch 2009: 73). Forschungskooperationen können sich damit auf unterschiedliche Weise auf die akademische Karriere auswirken.

Vor dem Hintergrund des Forschungsstandes der bibliometrischen Analysen ist zu erwarten, dass auch bei den hier analysierten Beiträgen in den beiden Fachzeitschriften im Zeitverlauf ein deutlicher Trend zu Mehrautorenschaften zu verzeichnen ist mit einer Tendenz zu einer geringeren Personenanzahl bei ausschließlich von Frauen verfassten Aufsätzen. Auch sollten Autorinnengruppen in Bezug auf ihren akademischen Status weniger heterogen sein als Männer- oder gemischtgeschlechtliche Teams. Statusunterschiede in Autor*innenteams könnten sich besonders in Erstautorenschaften widerspiegeln und dazu beitragen, dass Frauen in gemischtgeschlechtlichen Teams seltener als Erstautorinnen erscheinen.

3 Datenbasis und Analysestrategie

Unser Analysezeitraum reicht von Mitte der 1990er Jahre bis zum Jahr 2020. Wir rekonstruieren zunächst auf Basis amtlicher Daten der Hochschulstatistik die Entwicklung des Frauenanteils an verschiedenen sozialwissenschaftlichen Beschäftigten- und Statusgruppen im Zeitverlauf. Dies geschieht mit dem Ziel, die stattgefundene Entwicklung zu beschreiben und mit der Absicht, einen sich im zeitlichen Verlauf verändernden Referenzmaßstab zur Beurteilung der Teilhabe von Frauen an den verschiedenen Funktionsgruppen der beiden Zeitschriften abzuleiten.

Die ZfS und die KZfSS haben wir ausgewählt, da beide den Anspruch haben, die Soziologie in ihrer ganzen Breite zu repräsentieren. Die Attraktivität von sozialwissenschaftlichen Fachzeitschriften mit einem universellen Anspruch erklärt sich einerseits dadurch, dass sie einer zunehmenden Spezialisierung entgegenwirken wollen (Münch 2018), und andererseits dadurch, dass sie durch den Begutachtungsprozess eine Selektion und Qualitätssicherung der Publikationen vornehmen. Zur Erstellung des Zeitschriftendatensatzes haben wir uns als Beginn an dem Zeitpunkt orientiert (1994), zu dem beide Zeitschriften ein externes anonymisiertes Begutachtungsverfahren implementiert hatten. Davon ausgehend haben wir alle wissenschaftlichen Aufsätze (566 Forschungsaufsätze und 673 Rezensionen/Kommentare) aus sechs Doppeljahrgängen im Abstand von vier Jahren (1994/1995 bis 2019/2020) systematisch gesichtet.[4] Zu diesen Aufsätzen wurden folgende Informationen erhoben: Zeitschrift (KZfSS, ZfS), Anzahl der Autor*innen, Homogenität/Heterogenität der Institutionen der Autor*innen (Universität, FH, außeruniversitäre Forschungseinrichtung), Homogenität/Heterogenität des akademischen Status/der Qualifikation der Autor*innen (nicht promoviert, promoviert, habilitiert, Professur), Sprache des Aufsatzes (deutsch, englisch).

Das Geschlecht der Autor*innen wurde ausgehend von den Vornamen und/oder der Selbstdarstellung im Internet dichotom in als weiblich oder männlich gelesene Personen kodiert. Wir sind uns dessen bewusst, dass diese Vorgehensweise der sozialen Realität geschlechtlicher Vielfalt nicht umfassend gerecht wird, verfügen aber nicht über weitergehende Informationen, welche deren Abbildung erlauben würde.[5] Aus diesem Grund ist eine dichotome Kodierung von Geschlecht in der empirischen sozialwissenschaftlichen Forschung zur Geschlechterungleichheit im Wissenschaftsbereich noch immer gängige Praxis (siehe z. B. Auspurg et al. 2017; Lynn et al. 2019). Aus einer ungleichheitssoziologischen Perspektive ist es darüber hinaus wichtig anzuerkennen, dass die Gegenwart durch eine gleichzeitige Fragmentierung und Persistenz der Binarität der Geschlechter gekennzeichnet ist, der sich auch nicht-binäre Personen ausgesetzt sehen. Geschlechtersegregierende Strukturen sind noch weit verbreitet und machen es erforderlich Frauen und Männer als soziale Kategorien voneinander zu unterscheiden, um bestehende Ungleichheiten erkennen zu können (Lorber 2022).

Des Weiteren wurden die theoretisch-methodische und die inhaltliche Ausrichtung jedes Forschungsaufsatzes bestimmt. Bei der theoretisch-methodischen Ausrichtung haben wir uns am Vorgehen von Otte (2019: 2) orientiert und theoretische, empirisch-qualitative bzw. auf Methodenkombinationen basierende Beiträge sowie empirisch-quantitative Aufsätze voneinander unterschieden. Den inhaltlichen Fokus der Beiträge haben wir ausgehend von den Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, ähnlich dem Vorgehen von Wimmer & Schneickert (2018: 196), kodiert und dann zu 11 Schwerpunkten und einer Restkategorie zusammengefasst. Diese relativ detaillierte Unterteilung stellt einen aus unserer Sicht vertretbaren Kompromiss zwischen Fallzahlen und inhaltlicher Differenzierung von Forschungsthemen dar.

Durch die akribische Nachbearbeitung der erhobenen Daten enthält der Datensatz keine fehlenden Werte und vermittelt so im Hinblick auf die enthaltenen Informationen ein umfassendes und unverzerrtes Bild (Schulze 2019). Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber konventionellen sozialwissenschaftlichen Umfragedaten, bei denen fehlende Werte die Fallzahl reduzieren oder durch komplexe Imputationsverfahren vervollständigt werden müssen. Auch die von uns gezogene Stichprobe der sechs Doppeljahrgänge der beiden Zeitschriften ist vollständig in Bezug auf die Publikationen und alle daran beteiligten Akteur*innen. Personen, die mehrfach in verschiedenen Funktionsgruppen oder innerhalb einer Gruppe vorkommen, werden auch mehrfach erfasst. Informationen zu Geschlecht, Status, Institution und Zeitraum der Tätigkeit haben wir analog unseres Vorgehens bei den Autor*innen für die anderen interessierenden Funktionsgruppen – die Herausgeber*innen beider Zeitschriften und die Gutachter*innen von Fachaufsätzen – erhoben. Zu beachten ist, dass aufgrund der Anonymität des Begutachtungsverfahrens veröffentlichte Aufsätze und Gutachter*innen nicht direkt aufeinander bezogen werden können. Auch konnte die Anzahl der Gutachten je Person innerhalb eines Jahrgangs einer Zeitschrift nicht ermittelt werden, jedoch dürfte diese erfahrungsgemäß überwiegend bei einem Gutachten liegen.

Der von uns erstellte Zeitschriftenkorpus umfasst insgesamt 1239 Publikation, die von 1608 Personen verfasst wurden. Hinzu kommen Angaben über 2389 Gutachter*innen und über 92 Herausgeber*innen (Tab. A1). Die Zahl der Herausgeber*innen ist im Zeitverlauf annähernd stabil, wobei die ZfS über den gesamten Zeitraum mit einem größeren Kreis gearbeitet hat als die KZfSS. Die Anzahl der Gutachter*innen ist seit der Jahrtausendwende gestiegen und unterliegt jährlichen Schwankungen. Besonders auffällig ist, dass diese bei der ZfS mehr als doppelt so hoch ist wie bei der KZfSS. Bei einer nahezu vergleichbaren Anzahl publizierter Fachaufsätze ist diese Diskrepanz vermutlich auf das besonders aufwendige Begutachtungsverfahren und auf die etwas geringere Annahmequote bei der ZfS zurückzuführen. Die Anzahl der Autor*innen von Forschungsaufsätzen ist bei der KZfSS geringfügig höher als bei der ZfS. Buchbesprechungen und Kommentare werden fast ausschließlich in der KZfSS veröffentlicht und überwiegend in Alleinautorenschaft verfasst. Bei Forschungsaufsätzen geht der Trend zum Duo mit unterschiedlicher Qualifikation und teilweise verschiedenen institutionellen Anbindungen.

An die Darstellung der Feminisierungstendenzen in den verschiedenen Beschäftigten- und Statusgruppen der Sozialwissenschaften auf Basis der Hochschulstatistik schließt sich eine Beschreibung der Entwicklung des Frauenanteils an den verschiedenen Funktionsgruppen der Zeitschriften auf der Personenebene an. Diesen Frauenanteil setzen wir in Relation zur Entwicklung des Frauenanteils am hauptberuflichen sozialwissenschaftlichen Personal insgesamt. Da letztlich der veröffentlichte Zeitschriftenaufsatz relevant für die wissenschaftliche Reputation der Einzelnen, aber auch für die Außenwahrnehmung der Disziplin ist, wechseln wir dann die Analyseebene von Personen zu Publikationen. Diese analysieren wir deskriptiv im Hinblick auf die Verknüpfung von Geschlecht mit Merkmalen vertikaler Segregation (gemessen am akademischen Status der Autor*innen) und horizontaler Segregation (gemessen an der theoretisch-methodischen und inhaltlichen Ausrichtung der Beiträge).

4 Ergebnisse

4.1 Entwicklung des Frauenanteils in den Sozialwissenschaften im Zeitverlauf

Seit dem Beginn der 2000er Jahre besteht in Deutschland bei den Studienanfänger*innen Parität zwischen den Geschlechtern, und spätestens seit Mitte der 2000er Jahre ist dies auch bei den Absolvent*innen eines Studiums der Fall. Mittlerweile sind Frauen in beiden Gruppen leicht überrepräsentiert (GWK 2022). Umfangreiche Datensammlungen, wie die im Auftrag der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) jährlich fortgeschriebenen Daten zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen, sowie diverse Gleichstellungsberichte der Universitäten belegen jedoch, dass der Frauenanteil auf jeder Hierarchiestufe nach Abschluss des Studiums sinkt. Da in den Sozialwissenschaften die Tendenz einer Überrepräsentation von Frauen unter den Studierenden bereits zeitlich früher einsetzte als in anderen Disziplinen (Statistisches Bundesamt 2022), stellt sich die Frage, in welchem Maße ein nach dem Studienabschluss mit steigender Qualifikations- und Karrierestufe sinkender Frauenanteil hier weiterhin besteht.

Abbildung 1 zeigt auf Basis amtlicher Daten der Hochschulstatistik, wie sich der Frauenanteil an verschiedenen Beschäftigtengruppen und an für wissenschaftliche Karrieren relevanten akademischen Prüfungen in den Sozialwissenschaften seit Mitte der 1990er Jahre entwickelt hat.[6] Noch bis zur Jahrtausendwende war der akademische Bereich der Sozialwissenschaften in allen Gruppen von Männern dominiert und hat sich dann erst allmählich zu einem nach Geschlecht integrierten akademischen Feld entwickelt. Mitte der 1990er Jahre betrug der Frauenanteil an den Promotionen nur etwa ein Drittel und an den Habilitationen ein Fünftel, und nicht einmal jede dritte Fachhochschulprofessur und jede zehnte Universitätsprofessur waren mit einer Frau besetzt. 25 Jahre später zeigt sich ein völlig anderes Bild: Frauen haben bei sozialwissenschaftlichen Promotionen und bei Fachhochschulprofessuren, die etwa ein Viertel aller sozialwissenschaftlichen Professuren ausmachen, Parität erreicht. Bei den Habilitationen und den Universitätsprofessuren beträgt der Frauenanteil über 40 Prozent (GESIS 2022: zum Vergleich Frauenanteil an Habilitationen und Professuren insgesamt in Deutschland im Jahr 2020: 35 bzw. 26 Prozent). Im Unterschied zur absoluten Zahl sozialwissenschaftlicher Promotionen ist die der Habilitationen im Zeitverlauf rückläufig. Dies könnte darauf hindeuten, dass habilitationsäquivalente Leistungen in Form begutachteter Forschungsaufsätze im zeitlichen Verlauf vermehrt den Zugang zu akademischen Positionen eröffnet haben und/oder dass die Habilitation prinzipiell an Attraktivität verloren hat. Die Anzahl sozialwissenschaftlicher Professuren hat im Zeitverlauf zugenommen, allerdings stärker an Fachhochschulen als an Universitäten. Der Frauenanteil an Fachhochschulprofessuren liegt, mit Ausnahme der zweiten Hälfte der 2000er Jahre,[7] durchgängig über dem der Universitätsprofessuren.

Abbildung 1: Frauenanteil an verschiedenen Beschäftigten- und Statusgruppen in den Sozialwissenschaften, 1994-2020Quelle: Statistisches Bundesamt, 1995-2021.
Abbildung 1:

Frauenanteil an verschiedenen Beschäftigten- und Statusgruppen in den Sozialwissenschaften, 1994-2020

Quelle: Statistisches Bundesamt, 1995-2021.

Das hauptberuflich tätige sozialwissenschaftliche Personal an den Hochschulen (wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Dozent*innen, Lehrkräfte für besondere Aufgaben, Professor*innen) hat sich in den zurückliegenden 25 Jahren verdoppelt, was sicher auch aus einer Zunahme von Drittmittelbeschäftigten, inbesondere in den Qualifizierungsphasen, resultiert. Der Frauenanteil ist in dieser Zeit von knapp 30 Prozent um mehr als 20 Prozentpunkte gestiegen. Frauen stellen somit, über alle Qualifikationsgruppen hinweg, gegenwärtig etwa die Hälfte des sozialwissenschaftlichen Personals an Hochschulen.

Die bemerkenswerte Zunahme des Frauenanteils im akademischen Bereich der Sozialwissenschaften hat seit Mitte der 1990er Jahre dazu geführt, dass diese auf verschiedenen Hierarchieebenen von einer eher männerdominierten Disziplin zu einer nach Geschlecht integrierten Fachrichtung geworden sind. Zwar sinkt auch in den Sozialwissenschaften der Frauenanteil mit steigender Hierarchiestufe, doch schwächt sich diese Diskrepanz im zeitlichen Verlauf merklich ab.

4.2 Teilhabe von Frauen an den Funktionsgruppen der Zeitschriften

Um den Frauenanteil an den verschiedenen Funktionsgruppen der beiden Zeitschriften beurteilen zu können, bedarf es eines sich im Zeitverlauf verändernden externen Referenzmaßstabes. Dazu eignet sich nach unserer Einschätzung der auf Basis der Hochschulstatistik ermittelte Frauenanteil am hauptberuflichen sozialwissenschaftlichen Personal am besten, da er alle Qualifikationsgruppen einschließt. Damit handelt es sich um ein eher grobes Maß für den verfügbaren Pool an Wissenschaftlerinnen, denn es unterstellt, dass Frauen aller akademischen Statuspositionen eine vergleichbare Chance haben, in allen Funktionsgruppen des Publikationsprozesses repräsentiert zu sein. Alternative Maße wären der Frauenanteil an den Promovierten, der die Messlatte erhöhen und die Nichtpromovierten, die im Zuge kumulativer Dissertationen vermehrt an Zeitschriftenaufsätzen beteiligt sind, ausschließen würde. Eine weitere Möglichkeit bestünde darin, ausschließlich die an Universitäten beschäftigten Sozialwissenschaftler*innen zum Vergleich heranzuziehen. Letzteres würde jedoch diejenigen an Fachhochschulen aus der Betrachtung ausschließen und das Referenzmaß kaum verändern.[8]

Abbildung 2 zeigt den Frauenanteil an den verschiedenen Funktionsgruppen im Publikationsbetrieb: Frauen sind in den unterschiedlichen Gruppen der beiden Fachzeitschriften im Zeitverlauf sichtbarer geworden und konnten ihren Minderheitenstatus überwinden. Sie sind insbesondere als (Ko-)Autorinnen von Forschungsaufsätzen und als (Mit-)Herausgeberinnen der beiden Zeitschriften zunehmend vertreten.[9] Zum Ende des Beobachtungszeitraums stellen Frauen die Mehrheit unter Herausgeber*innen (vgl. Tab. A2). Dies mag der Annahme widersprechen, dass sie zunächst in allen anderen Funktionsgruppen Parität erreicht haben sollten. Es ist aber zu berücksichtigen, dass es sich um eine sehr kleine Personengruppe handelt, bei deren Neubesetzungen vermutlich in den letzten Jahren auch Geschlechterquotierungen umgesetzt wurden.

Abbildung 2: Frauenanteil in verschiedenen Funktionen der KZfSS und ZfS und am hauptberuflichen sozialwissenschaftlichen Personal, 1994/1995-2019/2020Quelle: Statistisches Bundesamt, 1995-2021 und eigene Berechnungen.
Abbildung 2:

Frauenanteil in verschiedenen Funktionen der KZfSS und ZfS und am hauptberuflichen sozialwissenschaftlichen Personal, 1994/1995-2019/2020

Quelle: Statistisches Bundesamt, 1995-2021 und eigene Berechnungen.

Sieht man von der Herausgeberschaft ab, sind Frauen gegenwärtig in keiner Funktionsgruppe entsprechend ihrem Anteil am wissenschaftlichen Personal vertreten. Während Herausgeber*innen statushomogen sind und eine Professur in Deutschland innehaben, verfügen Männer in den anderen drei Funktionsgruppen häufiger über eine Professur als Frauen.[10] Insgesamt zeigt sich, dass Frauen eher Autorinnen von Forschungsaufsätzen sind als dass sie Aufsätze begutachten, kommentieren oder Rezensionen verfassen. Insbesondere bei Rezensionen und Kommentaren, die überwiegend in der KZfSS veröffentlicht werden und deren absolute Zahl abnimmt (vgl. Tab. A1), fällt der Frauenanteil gering aus. Hier bestünde eine größere Steuerungsmöglichkeit der Redaktionen und Herausgeberteams zur angemessenen Repräsentation der Geschlechter, da die Auswahl zu rezensierender Bücher durch die Redaktionen erfolgt und Rezensent*innen – im Unterschied zu Autor*innen – fast ausnahmslos gezielt eingeworben werden (Dreier 2017: 49). Ausgehend von einem sehr geringen Ausgangsniveau in den 1990er Jahren hat sich der Anteil an den Autorinnen und Gutachterinnen von Forschungsaufsätzen um etwa 20 Prozentpunkte erhöht, wobei er bei den Autorinnen zuletzt leicht rückläufig ist.[11]

Insgesamt zeigt sich, dass die Begutachtung von Manuskripten häufig die Veröffentlichung eigener Beiträge voraussetzt oder dass eine Publikation eine Begutachtung nach sich zieht. Von den Männern, die im betrachteten Zeitraum Forschungsbeiträge verfasst haben, war etwa die Hälfte auch als Gutachter tätig. Bei den Frauen waren dies nur 30 Prozent, und bei der ZfS war dieser Anteil höher als bei der KZfSS. Dies deutet auf eine nachholende Entwicklung bei den Frauen hin gemäß dem Motto ‚Nur wer publiziert, begutachtet auch‘.

4.3 Publikationen und Geschlecht – Konstellationen der Zusammenarbeit

Im Folgenden wechseln wir von den Personen zu den Fachaufsätzen als Bezugsebene. Der veröffentlichte Zeitschriftenaufsatz ist, möglicherweise als Ergebnis einer wissenschaftlichen Kooperation, nicht nur wesentlich für die Reputation der Einzelnen, sondern auch für die Außenwahrnehmung der Disziplin.

Der Anteil von Forschungsbeiträgen, an denen mindestens eine Frau beteiligt war, ist im Zeitverlauf stark gestiegen, liegt aber in der gesamten Zeit unterhalb von 50 Prozent, und seit Mitte der 2010er Jahre ist kein weiterer Anstieg mehr zu verzeichnen (Abb. 3, Tab. 1). Tauchte eine Frau Mitte der 1990er Jahre nicht einmal in jeder fünften Autor*innenzeile auf (19 Prozent), so war dies in den Jahren 2019/2020 immerhin in fast jeder zweiten Publikation der Fall (46 Prozent). Dabei hat sich der Anteil der von einer oder mehreren Frauen verfassten Beiträge kaum erhöht, sondern es haben die gemeinsam von mindestens einer Frau und mindestens einem Mann verfassten Aufsätze zugenommen. Während der noch Mitte der 1990er Jahre sehr hohe Anteil von Aufsätzen männlicher Alleinautoren stark zurückgegangen ist, ist der Anteil der Beiträge mehrerer Männer relativ stabil geblieben. Insgesamt entstand spätestens seit den Jahrgängen 2009/2010 annähernd die Hälfte der veröffentlichten Beiträge in Ko-Autorenschaft. Diese Tendenz hat sich seitdem verstärkt.

Abbildung 3: Fachaufsätze nach Geschlecht in der KZfSS und ZfS, 1994/1995-2019/2020Quelle: eigene Berechnungen.
Abbildung 3:

Fachaufsätze nach Geschlecht in der KZfSS und ZfS, 1994/1995-2019/2020

Quelle: eigene Berechnungen.

Unterschiede zwischen den beiden Zeitschriften zeigen sich dahingehend, dass der Anteil der allein von einem Mann verfassten Aufsätze in der ZfS höher ist, während der Anteil der Forschungsbeiträge von mehreren Männern und von nach Geschlecht gemischten Konstellationen in der KZfSS überwiegt (vgl. Tab. A3).

Begleitet wurde die abnehmende Dominanz männlicher Alleinautorenschaft von einer Zunahme der durchschnittlichen Anzahl der an einem Beitrag beteiligten Autor*innen von 1,4 in den Jahren 1994/1995 auf 1,8 für die Jahrgänge ab 2014/2015 (Tab. 1).[12] Insofern korreliert der im Zeitverlauf zunehmende Frauenanteil an Forschungspublikationen mit der stärkeren Verbreitung von Ko-Autorenschaften. Um dies zu berücksichtigen, bedient sich die bibliometrische Forschung der sogenannten Bruchteilzählung (fractional counts). Dies bedeutet, dass der Anteil einer Gruppe (hier Frauen) für jeden Aufsatz gewichtet wird. Wurde ein Aufsatz beispielsweise von zwei Frauen und einem Mann verfasst, dann würde der Frauenanteil zwei Drittel und der Männeranteil ein Drittel betragen. Der interessierende Anteil wird dann über alle Aufsätze gemittelt. Unter Berücksichtigung der steigenden Anzahl der an einem Aufsatz beteiligten Personen fällt der Frauenanteil in fast allen analysierten Jahrgängen noch etwas geringer aus als ohne diese Gewichtung (letzte zwei Zeilen in Tab. 1). Auch hier zeigt sich zuletzt ein Rückgang des Frauenanteils an publizierten Forschungsbeiträgen. Diese Tendenz ist ebenfalls bei der Entwicklung des Anteils von Veröffentlichungen mit einer Erstautorin bemerkbar (Tab. 1).

Tab. 1:

Beteiligung von Frauen an Fachaufsätzen der KZfSS und ZfS

1994/1995

1999/2000

2004/2005

2009/2010

2014/2015

2019/2020

Mittlere Anzahl von Autor*innen gesamt (Standardabw.)**

1,39 (0,63)

1,31 (0,63)

1,47 (0,71)

1,65 (0,73)

1,83 (0,82)

1,81 (0,79)

Forschungsaufsätze unter Beteiligung mindestens einer Frau (in %)**

18,8

24,8

34,0

38,7

46,8

45,9

Forschungsaufsätze mit einer Erstautorin (in %)**

12,9

20,8

23,4

23,7

34,8

30,6

Ungewichteter Frauenanteil (in %)**

15,7

21,1

25,4

28,1

37,7

33,1

Nach Autorinnenanzahl gewichteter Frauenanteil (fractional counts) (in %)**

13,1

21,9

24,8

26,4

34,3

29,7

Quelle: Eigene Berechnungen.

Anm.: Signifikante Veränderungen im zeitlichen Verlauf (**p < 0,01).

Vor dem Hintergrund der Zunahme von Ko-Autorenschaften empfiehlt sich ein Blick auf die Muster der Zusammenarbeit (Tab. 2). Veröffentlichen Frauen oder Männer Forschungsbeiträge allein, was bis Mitte der 2000er Jahre besonders stark verbreitet war, dann verfügen in dieser Gruppe Männer häufiger über eine Professur als es ihrem Anteil an Alleinautor*innen entspricht, und Frauen haben vermehrt (noch) keine Promotion, was auch mit einem Alterseffekt einhergehen dürfte.

Tab. 2:

Akademischer Abschluss/Status der Alleinautor*innen von Fachaufsätzen bzw. Statuskonstellation bei Autor*innen-Duos in der KZfSS und ZfS (Zeilenprozente)

Alleinautor*innen

Autor*innen-Duos

Mann

Frau

Jeweils eine Person

Mann & Mann

Mann & Frau

Frau & Frau

Unterhalb Promotion (n=62)

72,6

27,4

Unterhalb Promotion + Professur (n=52)

57,7

38,5

(3,8)

Promotion/Postdoc (n=154)

77,9

22,1

Promotion + Professur (n=45)

60,0

31,1

(8,9)

Professur (n=104)

85,6

14,4

Unterhalb Promotion + Promotion (n=30)

43,3

43,3

(13,4)

Statushomogen (n=57)

54,4

29,8

15,8

Gesamt (n=320)

79,4

20,6

Gesamt (n=184)

54,9

34,8

10,3

Quelle: Eigene Berechnungen.

Anm.: () kleine Fallzahl.

Drei Viertel der von mehreren Autor*innen verfassten Forschungsaufsätze stammen von genau zwei Personen, deren Statuszusammensetzung ebenfalls aus Tab. 2 ersichtlich ist. In Konstellationen, in denen eine Person eine Professur innehat und die andere einen geringeren akademischen Status aufweist, dominieren männliche Autorenduos. Wenn eine promovierte und eine nicht promovierte Person gemeinsam publizieren, dann handelt es sich häufiger um Duos, an denen mindestens eine Frau beteiligt ist. Autorinnenduos weisen, stärker als es ihrem Anteil entspricht, Statushomogenität auf. Kooperationen mit mindestens einem Mann verweisen häufiger auf status- und mitunter auch generationenübergreifende Arbeitszusammenhänge. Innerhalb der aus einer Frau und einem Mann bestehenden Duos mit klassischen Mentoring-Beziehungen entfallen 76 Prozent auf einen Professor und eine (Post-)Doktorandin und lediglich 24 Prozent auf eine Professorin und einen (Post-)Doktoranden. 53 Prozent der von Mann-Frau-Duos verfassten Beiträge haben einen männlichen Erstautor (KZfSS: 44 Prozent, ZfS: 63 Prozent), und insgesamt scheint Erstautorenschaft in statusheterogenen Zusammenhängen eng mit dem akademischen Abschluss verbunden zu sein (Ergebnisse zusätzlicher Analysen). Zum Ende des Beobachtungszeitraums lässt sich konstatieren, dass Frauen nicht nur als Autorinnen von Fachaufsätzen, sondern insbesondere auch als deren Allein- oder Erstautorinnen weniger sichtbar sind als Männer.

4.4 Publikationen und Geschlecht – Theoretisch-methodische und inhaltliche Ausrichtung

Ausgehend von der Überlegung, dass die Zunahme des Frauenanteils an den Autorenschaften von Forschungsaufsätzen mit veränderten methodischen Zugängen und inhaltlichen Schwerpunkten korrespondieren könnte, wenden wir uns im letzten Teil der Analyse dieser Thematik zu. In beiderlei Hinsicht zeigen sich diesbezüglich deutliche Zusammenhänge (Tab. 3).

Tab. 3:

Geschlechterkonstellation von Fachaufsätzen nach ihrer theoretisch-methodischen und inhaltlichen Ausrichtung in der KZfSS und ZfS (Zeilenprozente)

Mann/mehrere Männer

Frau/Frauen & Mann/Männer

Frau/mehrere Frauen

Theoretisch-methodische Ausrichtung des Beitrags**

 Theoretisch (n=192)

80,2

5,7

14,1

 Empirisch-qualitativ/Methodenmix (n=50)

52,0

20,0

28,0

 Empirisch-quantitativ (n=324)

59,3

25,9

14,8

Inhaltliche Ausrichtung des Beitrags**

 Allgemeine Soziologie (n=80)

81,2

6,3

12,5

 Arbeitsmarkt (n=59)

49,2

28,8

22,0

 Organisation/Wirtschaft/Technik (n=80)

73,7

13,8

12,5

 Bildung/Erziehung (n=43)

48,8

34,9

16,3

 Soziale Ungleichheit/Sozialstruktur (n=40)

67,5

17,5

15,0

 Familie/Jugend/Alter (n=40)

60,0

25,0

15,0

 Politik/Sozialpolitik (n=41)

82,9

12,2

(4,9)

 Methoden (n=29)

79,3

(6,9)

13,8

 Biographie/Soziale Probleme/Netzwerke (n=34)

70,6

(11,8)

17,6

 Migration/Europa/Transnationalisierung (n=31)

51,6

22,6

25,8

 Frauen/Geschlecht (n=18)

(11,1)

(22,2)

66,7

 Übrige Themen (Kultur, Medien, Gesundheit, Recht, Religion, Sport, Stadt, Umwelt, Wissen) (n=71)

67,6

25,4

7,0

Insgesamt (n=566)

65,7

18,6

15,7

Quelle: Eigene Berechnungen.

Anm.: Signifikanz der Gruppenunterschiede: **p < 0,01; () kleine Fallzahlen.

Theoretische Beiträge ohne eigene empirische Analysen werden überdurchschnittlich häufig von einem oder mehreren Männern verfasst. Nur knapp 20 Prozent der theoretischen Aufsätze sind mit weiblicher Beteiligung entstanden. Korrespondierend zum Rückgang der männlichen Alleinautorenschaft ist der Anteil theoretischer Arbeiten im Zeitverlauf gesunken und zunehmend durch empirische Studien mit einer quantitativen Ausrichtung ersetzt worden. Derartige Forschungsbeiträge werden stärker, als gemäß ihrem Anteil erwartbar, von nach Geschlecht gemischten Gruppen verfasst. Forschungsaufsätze, die qualitative Methoden oder Methodenkombinationen nutzen, stellen die kleinste, aber allmählich zunehmende Gruppe der Publikationen dar und werden überdurchschnittlich häufig von einer oder mehreren Frauen geschrieben. Frauen sind demnach vor allem in Kooperation mit Männern als Mitautorinnen empirisch-quantitativer Studien oder in Zusammenarbeit mit anderen Frauen bzw. allein als Autorinnen empirisch-qualitativer Studien verstärkt am Publikationsgeschehen beteiligt. Zwischen beiden Zeitschriften bestehen dahingehend nur marginale Unterschiede (vgl. Tab. A4).

Die thematischen Schwerpunkte der Forschungsbeiträge unterliegen im Zeitverlauf wenigen Schwankungen. Zwischen der Geschlechterkonstellation der Autor*innen und der inhaltlichen Ausrichtung zeigen sich jedoch markante Zusammenhänge. So werden Beiträge zur Allgemeinen oder Politischen Soziologie ebenso wie methodische Forschungsaufsätze überdurchschnittlich häufig von (mindestens) einem Mann verfasst, während Veröffentlichungen zur Migrationsforschung oder Geschlechtersoziologie tendenziell Frauenthemen sind. Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Familienforschung sind Themenfelder, in denen nach Geschlecht gemischte Gruppen besonders aktiv sind, wobei zwischen beiden Zeitschriften geringfügige Abweichungen auftreten (vgl. Tab. A4). Ob sich in den Themen der Veröffentlichungen mit Frauenbeteiligung eine mitunter beklagte geringere inhaltliche Spezialisierung von Frauen ausdrückt (Leahey 2006), lässt sich schwer einschätzen. Wir haben den Eindruck, dass vor allem empirisch ausgerichtete Aufsätze eher Schnittstellen zwischen verschiedenen Themen bedienen.

5 Diskussion

An dieser Stelle möchten wir ein Zitat der englischen Frauenrechtlerin Emmeline Pankhurst (1858–1928) aufgreifen. Zu einer Zeit, da die noch relativ junge Disziplin der Soziologie, wie andere Wissenschaften auch, ein nahezu exklusiver Männerzirkel war, befand diese: „Frauen sind erst dann erfolgreich, wenn niemand mehr überrascht ist, dass sie erfolgreich sind“ (Frauen.Biographieforschung 2023). Heute, über ein Jahrhundert später, sind wir in dem vorliegenden Beitrag der Frage nachgegangen, inwieweit Frauen vor dem Hintergrund der Entwicklung der Sozialwissenschaften zu einer nach Geschlecht integrierten Fachrichtung auch zunehmend an der Publikationspraxis – dem Gradmesser für akademischen Erfolg – teilhaben. Mit Bezug auf das Zitat lässt sich konstatieren, dass Frauen trotz erheblicher Fortschritte in der Erhöhung ihrer Sichtbarkeit in den beiden soziologischen Fachzeitschriften noch nicht in jeder Hinsicht erfolgreich sind.

Hinsichtlich der Frage, ob sich die Zunahme des Frauenanteils in den Sozialwissenschaften im zeitlichen Verlauf gleichermaßen in einer erhöhten Teilhabe an Publikationen, an der Begutachtung von Fachaufsätzen und an Herausgeberschaften niedergeschlagen hat, fanden wir eine Zunahme von Frauen in allen Funktionsgruppen der beiden Zeitschriften. Allerdings liegt der Frauenanteil im Publikationsbetrieb beständig unter dem der Frauen in der sozialwissenschaftlichen Forschung und Lehre. Zudem verläuft die Erhöhung des Frauenanteils nicht kontinuierlich und vollzieht sich nicht in allen Funktionsgruppen gleichermaßen. So ist der Frauenanteil in der Herausgeberschaft deutlich gestiegen. Hier ist zu vermuten, dass Steuerungsmöglichkeiten, wie Quotierungen, dazu beigetragen haben. Bei Rezensionen und Begutachtungen jedoch sind Frauen unterrepräsentiert geblieben. Wir hatten, in Analogie zur vertikalen Segregation innerhalb von Organisationen, angenommen, dass Frauen zunächst ihren Minderheitenstatus überwinden sowie über Prestige und Netzwerke verfügen müssten, um an einflussreicheren Positionen partizipieren zu können. Dies sehen wir als bestätigt an, da Frauen als Autorinnen von Fachaufsätzen zeitlich früher und stärker in Erscheinung getreten sind als in den Funktionen von Rezensentinnen und Gutachterinnen. Hinsichtlich letzterer Gruppen bestünde unseres Erachtens für Redaktionen und Herausgeberteams von Fachzeitschriften die Möglichkeit, gezielter eine paritätische Repräsentation der Geschlechter zu verfolgen. Leider geben unsere Daten keinen Aufschluss darüber, inwiefern der unterdurchschnittliche Frauenanteil an Rezensionen und Begutachtungen auch daraus resultiert, dass Frauen diese weitgehend unsichtbaren und selten anerkannten Aufgaben häufiger ablehnen. In diesem Fall wäre über mögliche Veränderungen der Anreizstrukturen im Wissenschaftssystem nachzudenken.

Unsere Ergebnisse weisen darüber hinaus darauf hin, dass die Erhöhung des Frauenanteils an Autorenschaften keinem beständigen Aufwärtstrend folgt und somit kein Selbstläufer ist. Zum letzten von uns untersuchten Beobachtungszeitraum (2019/2020) ging der Anteil an Autorinnen wieder zurück, und der Anteil an Rezensentinnen stagnierte. Diese Entwicklung sollte gerade mit Blick auf mögliche, später sichtbar werdende geschlechtstypische Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Arbeit von Wissenschaftler*innen weiter beobachtet werden (Caldarulo et al. 2022).

Unsere zweite Frage bezog sich auf Charakteristika der Autorenschaft insbesondere von Forschungsaufsätzen. Zwar haben Frauen bei diesem wichtigen Indikator am stärksten aufgeholt, jedoch bleibt ihr Anteil deutlich hinter dem der Frauen im akademischen Bereich der Sozialwissenschaften insgesamt zurück. Vor allem zu Beginn unseres Beobachtungszeitraums, Mitte der 1990er Jahre, als der Frauenanteil am hauptberuflichen wissenschaftlichen Personal noch unter einem Drittel lag, waren nur 16 Prozent der Autor*innen Frauen. Berücksichtigt man dieses geringe Ausgangsniveau, hat sich die Teilhabe von Frauen an Autorenschaften innerhalb der analysierten 25 Jahre beträchtlich erhöht, nämlich mehr als verdoppelt. Andererseits fällt insbesondere, wenn die steigende Anzahl der Beiträge von Mehrautor*innen einbezogen wird, auf, dass Frauen als Autorinnen noch nicht entsprechend ihrem erwartbaren Anteil vertreten sind. Die Sichtbarkeit von Frauen als Autorinnen von Forschungsaufsätzen in den beiden untersuchten Soziologiezeitschriften wird jedoch nicht nur rein quantitativ begrenzt. Ihre eingeschränkte Sichtbarkeit zeigt sich auch dahingehend, dass sie selten als Alleinautorinnen publizieren und in Kooperation mit Männern seltener als Erstautorin fungieren. Eine vermehrte geschlechterübergreifende Zusammenarbeit auf Augenhöhe wäre Ausdruck einer tatsächlichen Geschlechterintegration in der Autorenschaft.

Bezogen auf mögliche Zusammenhänge zwischen der Zusammensetzung der Autorenschaft nach Geschlecht und der theoretisch-methodischen sowie inhaltlichen Ausrichtung von Forschungsbeiträgen fanden wir klare Belege. Horizontale Segregationstendenzen, nach denen sich Beiträge, die ausschließlich von Frauen oder Männern verfasst wurden, von denen unterscheiden, die von nach Geschlecht integrierten Teams geschrieben wurden, zeigen sich sowohl in theoretisch-methodischer Hinsicht als auch bezüglich der Forschungsthemen. Besonders markant ist, dass theoretische Beiträge zur Soziologie überdurchschnittlich häufig von einem oder mehreren Männern verfasst werden. Frauen sind in Kooperation mit mindestens einem Mann häufiger in quantitativ-empirischen Studien vertreten und in Zusammenarbeit mit Frauen oder allein eher in Beiträgen, die qualitative Methoden nutzen. Kopp et al. konstatierten bereits 2012 eine Hinwendung der Sozialwissenschaften zu empirischen Erfahrungswissenschaften, in deren Folge ausschließlich theoretische Beiträge zurückgingen und sich die Publikationschancen von Frauen bzw. gemischten Teams erhöhten. Auch thematisch fanden wir deutliche Segregationstendenzen: So sind die Allgemeine oder die Politische Soziologie ebenso wie methodische Forschungsaufsätze Männerbereiche, während die Geschlechtersoziologie, welche in den untersuchten Zeitschriften nur marginal vertreten ist, ein Frauenthema ist. Nach Geschlecht gemischte Gruppen widmen sich eher der Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Familienforschung.

Mögliche Ursachen und Folgen einer thematischen Geschlechtersegregation für den akademischen Bereich sind bisher wenig erforscht. Insbesondere mit Blick auf das Gebiet der Geschlechterforschung könnte eine Selbstselektion in andere Publikationsformen und thematisch stärker spezialisierte Zeitschriften vorliegen, in denen Frauen dann in höherem Umfang verteten wären. Allerdings könnte deren Prestige aufgrund der ausgeprägten Spezialisierung geringer sein, was die Veröffentlichungen in diesen Zeitschriften abwerten würde und nachteilige Konsequenzen für eine wissenschaftliche Karriere haben könnte. Da wir keine Informationen über sich im Zeitverlauf verändernde Selektionsprozesse von Frauen und Männern in andere, auch internationale, Publikationsformen haben, gehen wir davon aus, dass die in den beiden soziologischen Zeitschriften nachgewiesenen thematischen Segregationstendenzen eher die „Spitze des Eisbergs“ darstellen. Setzt sich die bislang beobachtbare Zunahme des Anteils der von Frauen und Männern gemeinsam verfassten Forschungsbeiträge künftig fort, so ist zu erwarten, dass sich das Ausmaß der methodischen und inhaltlichen Segregation durch unmittelbare Zusammenarbeit verringert. Zu konstatieren bleibt, dass sich die Forschungsschwerpunkte im Zuge des Wandels der Sozialwissenschaften zu einer geschlechterintegrierten Fachrichtung erheblich verändert haben, was bislang professionspolitisch noch wenig reflektiert wird.

Die vorliegende Studie trägt vor allem deskriptiven Charakter, und ihre Ergebnisse konzentrieren sich auf ein spezifisches Segment des sozialwissenschaftlichen Publikationsmarktes in Deutschland. Trotz erheblicher Fortschritte in den zurückliegenden 25 Jahren sind Frauen auch gegenwärtig noch nicht entsprechend ihrem erwartbaren Anteil an der Publikationspraxis der beiden Soziologiezeitschriften beteiligt. Bei Extrapolation der Trends der vergangenen Jahrzehnte lässt sich für die Zukunft eine weitere Zunahme des Frauenanteils, insbesondere in der Autorenschaft, erwarten. Ob es dann auch gelingen wird, die horizontale Geschlechtersegregation weiter zu verringern, hängt von den Konstellationen der Zusammenarbeit ab.

Um Ursachen und Mechanismen für mögliche Benachteiligungen im Publikationsprozess zu ermitteln (z. B. Selbstselektion, Netzwerkbeziehungen), sind weiterführende Daten erforderlich. Diese müssten den gesamten Prozess von der Einreichung, über die Begutachtung bis zur finalen Annahme oder Ablehnung eines Manuskripts umfassen. Derartige Informationen konnten uns von den Zeitschriften jedoch nicht zur Verfügung gestellt werden. Zur Untersuchung der sozialen Wahrnehmung und Rezeption von Publikationen in Abhängigkeit von der Geschlechterkonstellation der Autorenschaft sind darüber hinaus Zitationsanalysen sehr informativ (vgl. Lynn et al. 2019).

Weiterführende Studien, auch im internationalen Vergleich, wären hilfreich. So wurde für eine der führenden soziologischen Fachzeitschriften der USA, die American Sociological Review, unlängst ein digitales Archiv angelegt, das alle abgelehnten und akzeptierten Manuskripte, alle Gutachten und Schriftwechsel zwischen Herausgerber*innen, Gutachter*innen und Autor*innen zunächst für den Zeitraum von 1991 und 2010 enthält. Damit sollen wissens- und wissenschaftssoziologische Forschungen zum Verhältnis von Einreichungen und Veröffentlichungschancen, aber auch eine kritische Selbstbeobachtung der Profession gefördert werden. Der wissenschaftsimmanente Blick auf die Soziologie soll u. a. dazu beitragen zu klären, wie und in welcher Hinsicht sich das Fach selbst im Hinblick auf die bearbeiteten Themenbereiche gewandelt hat (American Sociological Association 2017). Kürzlich vorgelegte erste Analysen auf Basis dieser Archivdaten konnten überzeugend Mechanismen der Benachteiligung nicht-weißer Autor*innen aufzeigen (Nazar et al. 2022). Ein derartiges Archiv wäre auch für die führenden Soziologiezeitschriften in Deutschland zu empfehlen.

Anhang

Tab. A1:

Personen- und Publikationsstatistik (absolute Zahlen, in Klammern Prozentanagaben)

Insgesamt

1994

1995

1999

2000

2004

2005

2009

2010

2014

2015

2019

2020

Personen

Herausgeber*innen

92

8

8

8

8

7

8

8

8

7

7

7

8

 in KZfSS

36

3

3

3

3

3

3

3

3

3

3

3

3

 in ZfS

56

5

5

5

5

4

5

5

5

4

4

4

5

Gutachter*innen

2389

33

86

199

172

264

217

248

226

239

230

261

214

 in KZfSS

726

0

52

62

52

85

82

84

46

43

61

107

52

 in ZfS

1663

33

34

137

120

179

135

164

180

196

169

154

162

Autor*innen

1608

83

177

170

162

153

150

121

118

123

132

116

103

 Forschungsaufsätze in KZfSS

475

39

34

35

40

44

32

37

42

45

44

43

40

 Rezensionen/Kommentare

 in KZfSS

682

11

102

102

88

73

81

44

37

45

43

22

34

 Forschungsaufsätze in ZfS

410

30

37

28

30

31

31

35

39

33

45

42

29

 Kommentare in ZfS

41

3

4

5

4

5

6

5

0

0

0

9

0

Publikationen

Forschungsaufsätze

566

49

52

50

51

49

45

44

49

44

48

44

41

 in KZfSS

277

23

26

26

26

25

22

21

24

20

24

20

20

 in ZfS

289

26

26

24

25

24

23

23

25

24

24

24

21

 Alleinautor*innenschaft

321 (56,7)

33 (67,4)

36 (69,2)

38 (76,0)

38 (74,5)

28 (57,1)

32 (71,1)

23 (52,3)

23 (46,9)

20 (45,5)

16 (33,3)

14 (31,8)

20 (48,8)

 Mittlere Anzahl von Autor*innen

1,56

1,41

1,37

1,26

1,35

1,53

1,4

1,64

1,65

1,77

1,88

1,93

1,68

 Statusheterogenität

170 (30,0)

10 (20,4)

11 (21,2)

7 (14,0)

7 (13,7)

12 (24,5)

9 (20,0)

15 (34,1)

23 (46,9)

17 (38,6)

24 (50,0)

22 (50,0)

13 (31,7)

 Institutionenheterogenität

110 (19,4)

6 (12,2)

1 (1,9)

4 (8,0)

7 (13,7)

11 (22,5)

9 (20,0)

11 (25,0)

10 (20,4)

8 (18,2)

19 (39,6)

11 (25,0)

13 (31,7)

Rezensionen/Kommentare

673

13

106

103

86

75

84

40

33

40

41

22

30

 in KZfSS

645

11

102

99

84

72

79

36

33

40

41

18

30

 in ZfS

28

2

4

4

2

3

5

4

0

0

0

4

0

 Alleinautor*innenschaft

633 (94,1)

12 (92,3)

106 (100,0)

101 (98,1)

80 (93,0)

72 (96,0)

81 (96,4)

33 (82,5)

29 (87,9)

35 (87,5)

39 (95,1)

19 (86,4)

26 (86,7)

Quelle: Eigene Berechnungen.

Tab. A2:

Frauenanteil in verschiedenen Funktionen bezogen auf die KZfSS und die ZfS und am hauptberuflichen wissenschaftlichen Personal in den Sozialwissenschaften (in %)

1994/1995

1999/2000

2004/2005

2009/2010

2014/2015

2019/2020

Gesamt

Autorinnen von Fachaufsätzen** (n=885)

 davon KZfSS (n=475)**

 davon ZfS (n=410)*

15,7

17,8

13,4

21,1

20,0

22,4

25,4

27,6

22,6

28,1

27,9

28,4

37,7

42,7

32,1

33,1

30,1

36,6

27,3

28,2

26,3

Autorinnen von Rezensionen/Kommentaren* (n=723)

12,5

15,1

20,6

29,1

26,1

24,6

19,8

Gutachterinnen** (n=2389)

 davon KZfSS (n=726)**

 davon ZfS (n=1663)**

12,6

11,5

13,4

12,7

10,5

13,6

15,8

18,0

14,7

20,7

23,1

19,8

25,8

19,2

27,7

33,7

32,1

34,5

21,6

20,5

22,1

Herausgeberinnen (n=92)

18,8

12,5

20,0

25,0

35,7

53,3

27,2

Hauptberufliches wissenschaftliches Personal

27,8

31,8

36,9

43,0

47,3

50,8

41,7

Quelle: Statistisches Bundesamt (1995–2021) und eigene Berechnungen.

Anm.: Signifikante Veränderungen im zeitlichen Verlauf (**p < 0,01, *p < 0,05).

Tab. A3:

Fachaufsätze nach Geschlecht, unterschieden nach KZfSS und ZfS (Spaltenprozente)

1994/1995

1999/2000

2004/2005

2009/2010

2014/2015

2019/2020

Gesamt

KZfSS (n=277)**

Mann als Alleinautor

51,0

53,8

31,9

28,9

27,3

20,0

36,5

Mehrere Männer

26,5

23,1

25,5

28,9

22,7

32,5

26,3

Frau(en) + Mann/Männer

12,3

 5,8

23,4

24,5

31,8

37,5

21,7

Mehrere Frauen

 4,1

 1,9

 0,0

 4,4

15,9

 5,0

 5,0

Frau als Alleinautorin

 6,1

15,4

19,2

13,3

 2,3

 5,0

10,5

ZfS (n=289)**

Mann als Alleinautor

73,1

61,2

63,8

45,8

29,2

44,4

53,3

Mehrere Männer

11,5

12,3

10,6

18,8

27,1

11,1

15,2

Frau(en) + Mann/Männer

 9,6

 6,1

12,8

22,9

18,7

24,5

15,6

Mehrere Frauen

 0,0

 0,0

 0,0

 2,1

 6,3

11,1

 3,1

Frau als Alleinautorin

 5,8

20,4

12,8

10,4

18,7

 8,9

12,8

Quelle: Eigene Berechnungen.

Anm.: Signifikante Veränderungen im zeitlichen Verlauf (**p < 0,01).

Tab. A4:

Geschlechterkonstellation von Fachaufsätzen nach ihrer theoretisch-methodischen und inhaltlichen Ausrichtung, unterschieden nach KZfSS und ZfS (Zeilenprozente je Zeitschrift)

KZfSS

ZfS

Mann/Männer

Frau/Frauen & Mann/Männer

Frau/Frauen

Mann/Männer

Frau/Frauen & Mann/Männer

Frau/Frauen

Theoretisch-methodische Ausrichtung des Beitrags1,2**

Theoretisch (n1=64, n2=128)

78,1

7,8

14,1

81,2

4,7

14,1

Empirisch-qualitativ/Methodenmix (n1=15, n2=35)

66,6

(6,7)

(26,7)

45,7

25,7

28,6

Empirisch-quantitativ (n1=198, n2=126)

57,6

27,3

15,1

61,9

23,8

14,3

Inhaltliche Ausrichtung des Beitrags1**,2*

Allgemeine Soziologie (n1=26, n2=54)

76,9

(11,5)

(11,6)

83,3

(3,7)

13,0

Arbeitsmarkt (n1=30, n2=29)

46,6

26,7

26,7

51,7

31,0

17,3

Organisation/Wirtschaft/Technik (n1=35, n2=45)

77,1

14,3

(8,6)

71,1

13,3

15,6

Bildung/Erziehung (n1=24, n2=19)

45,8

41,7

(12,5)

52,6

26,3

(21,1)

Soziale Ungleichheit/Sozialstruktur (n1=22, n2=18)

59,1

(18,2)

22,7

77,8

(16,7)

(5,5)

Familie/Jugend/Alter (n1=21, n2=19)

57,1

28,6

(14,3)

63,2

(21,0)

(15,8)

Politik/Sozialpolitik (n1=30, n2=11)

83,3

(10,0)

(6,7)

81,8

(18,2)

-

Methoden (n1=16, n2=13)

81,2

(12,5)

(6,3)

76,9

-

(23,1)

Biographie/Soziale Probleme/Netzwerke (n1=11, n2=23)

81,8

(18,2)

-

65,2

(8,7)

26,1

Migration/Europa/Transnationalisierung (n1=14, n2=17)

57,1

(28,6)

(14,3)

47,1

(17,6)

35,3

Frauen/Geschlecht (n1=14, n2=4)

(7,1)

(21,4)

71,5

(25,0)

(25,0)

(50,0)

Übrige Themen (Kultur, Medien, Gesundheit, Recht, Religion, Sport, Stadt, Umwelt, Wissen) (n1=34, n2=37)

61,8

29,4

(8,8)

73,0

21,6

(5,4)

Insgesamt (n1=277, n2=289)

62,8

21,7

15,5

68,5

15,6

15,9

Quelle: Eigene Berechnungen.

Anm.: Signifikanz der Gruppenunterschiede: **p < 0,01, *p < 0,05, 1: KZfSS, 2: ZfS; () kleine Fallzahlen.


Anmerkung

Unser Dank gilt Mirko Braack, Annika Krömer und Pauline Klein, die die Datenerhebung in mühevoller, akribischer Detailarbeit vorgenommen haben. Darüber hinaus bedanken wir uns bei zwei anonymen Gutachter*innen und dem Herausgebergremium der Zeitschrift für Soziologie für ausgesprochen wertvolle Hinweise.


Über die Autoren

Heike Trappe

Heike Trappe, geb. 1966 in Berlin. Studium der Soziologie und Promotion in Berlin. Von 1995–1996 Postdoktorandin an der Universität von North Carolina, Chapel Hill, USA; von 1997–2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin; von 2005–2006 Geschäftsführerin des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten in Berlin; seit 2007 Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Familiendemographie an der Universität Rostock.

Forschungsschwerpunkte: Geschlechtersoziologie, Lebenslauf- und Familienforschung.

Wichtigste Publikationen: Emanzipation oder Zwang? Frauen in der DDR zwischen Beruf, Familie und Sozialpolitik, Berlin 1995; Gender and Work in Germany: Before and After Reunification (mit R.A. Rosenfeld & J.C. Gornick), in: Annual Review of Sociology 2004: 103–124; The Gendered Division of Labor and Its Perceived Fairness: Implications for Childbearing in Germany (mit K. Köppen), in: Demographic Research 2019 40(48): 1413–1440.

Nadja Milewski

Nadja Milewski, geb. 1972 in Mittweida. Magister-Studium Anthropologie, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in Mainz. Promotion in Demographie in Rostock. 2007 bis 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin am INED Paris. 2009 bis 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Rostock, 2013 bis 2020 Juniorprofessorin für Demographie ebendort. Seit 2020 Forschungsgruppenleiterin am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung Wiesbaden.

Forschungsschwerpunkte: Social demography, migration studies, Familiensoziologie, Lebenslaufforschung.

Wichtigste Publikationen: (2023). Fertility behavior of Turkish migrant men in Europe compared to stayers at origin. Journal of International Migration and Integration, 24(S–1)/2023, 115–136 (mit H. Baykara-Krumme); Attitudes towards abortion among the Muslim minority and non-Muslim majority in cross-national perspective: Can religiosity explain the differences? Sociology of Religion. A Quarterly Review, 78(4)/2017, 456–491 (mit Carol, S.); Mixed marriages in Germany: A high risk of divorce for immigrant-native couples. European Journal of Population, 30(1)/2014, 89–113 (mit H. Kulu).

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Online erschienen: 2023-08-01
Erschienen im Druck: 2023-08-23

© 2023 bei den Autoren, publiziert von De Gruyter.

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Downloaded on 1.12.2023 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/zfsoz-2023-2020/html
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