Abstract
When 2Cor 6,1–13 and 7,2 are viewed primarily as self-defence intended to facilitate reconciliation, it is likely that 6,14–7,1 will be handled as a digression or an interpolation. But when 6,1–13 and 7,2 are read as part of an appeal for obedience directed at reluctant readers, the appearance of purity exhortations in 6,14–7,1 becomes predictable given everything we know about the Corinthians. Leveraging a careful re-reading of 6,12–14, the present essay argues that 6,14–7,1 should be viewed as central to this section of 2 Corinthians, and Paul’s defensiveness in the surrounding text should be interpreted first and foremost in relation to objections to his purity policies.
Zusammenfassung
Wenn 2Kor 6,1–13 und 7,2 in erster Linie als Selbstverteidigung behandelt werden, die dazu dient, Versöhnung zu ermöglichen, liegt es nahe, 6,14–7,1 als Exkurs oder Interpolation zu behandeln. Wenn jedoch 6,1–13 und 7,2 als Teil eines Aufrufs zum Gehorsam gelesen werden, der sich an widerstrebende Leser richtet, wird das Auftreten einer Mahnung zur Reinheit in 6,14–7,1 verständlich, wenn man einbezieht, was wir über die korinthische Gemeinde wissen. Ausgehend von einer sorgfältigen Relektüre von 6,12–14 argumentiert der vorliegende Aufsatz, dass 6,14–7,1 als zentraler Bestandteil dieses Abschnitts des 2Kor angesehen und Paulus’ Abwehr im umgebenden Text in erster Linie in Bezug auf Einwände gegen seine Ansichten zur Reinheit interpretiert werden sollte.
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