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BY 4.0 license Open Access Published by De Gruyter December 1, 2022

Bernd Kortmann & Günther G. Schulze (Hg.). 2020. Jenseits von Corona. Unsere Welt nach der Pandemie – Perspektiven aus der Wissenschaft. Bielefeld: transcript. 320 S.

  • Sina Lautenschläger EMAIL logo

Rezensierte Publikation:

Bernd Kortmann & Günther G. Schulze (Hg.). 2020. Jenseits von Corona. Unsere Welt nach der Pandemie – Perspektiven aus der Wissenschaft. Bielefeld: transcript. 320 S.


Die interdisziplinäre Sammlung ist in der Reihe X‑Texte zu Kultur und Gesellschaft erschienen. Sie enthält 30 Essays, die bis Juli 2020 unter der Leitfrage „Wie sieht die Welt jenseits von Corona aus?“ (S. 10) verfasst wurden. Dabei sollen sich die verschiedenen Perspektiven „zu einem informativen Kaleidoskop [fügen], das Orientierung bietet und den Blick freigibt auf die Welt jenseits von Corona“ (ebd.). Es sei bereits vorweggenommen, dass die meisten der Beiträge weniger mögliche Entwicklungen als mehr den Status Quo und die Vergangenheit skizzieren, was aus dem Blickwinkel der jeweiligen Fachdisziplin geschieht, z. B. aus Sicht der Philosophie, Informatik, Theologie, Geschichts­wissenschaft oder Volkswirtschaftslehre. Auch wenn die einzelnen Beiträger*innen durchaus unterschiedliche Nuancierungen einbringen – mal liegt der Fokus z. B. auf epistemischer (Un-)Gerechtigkeit (Herzog), mal auf geopolitischer Konkurrenz (Randeira) oder auf den „Konjunkturen des Recht­habens“ (Krämer) –, kommt es doch in allen Essays zu derselben Feststellung: Mit häufigem Querverweis auf den Klimawandel wird konstatiert, dass Krisensituationen generell und die Pandemie im Speziellen mit einem Brennglaseffekt die bereits bestehenden Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten deutlich werden lassen. Wegen dieses scharfgestellten Blickes soll die Corona-Krise als Chance für einen Wandel genutzt werden – wie dieser aussehen könnte, wird von Essay zu Essay je unterschiedlich diskutiert.

Gegliedert ist der Band neben einer kurzen Einleitung und einem Schlusswort-Essay in sieben thematische Teile, wobei gerade beim Thema „Wissenschaft, Erkenntnis und ihre Kommunikation“ verwunderlich ist, dass kein einziger Beitrag aus Perspektive der germanistischen (Medien-)Linguistik, der Kommunikations- und/oder der Medienwissenschaft vertreten ist, obwohl die Wichtigkeit von Sprache und Kommunikation im Allgemeinen sowie von externer, massenmedial vermittelter Wissenschaftskommunikation im Besonderen in vielen Essays angerissen wird. Die so wichtige sprachliche Dimension des Diskurses, wie sie etwa in der sprachwissenschaftlichen Essaysammlung von Roth & Wengeler (2020) ausgebreitet wurde, bleibt weitestgehend ausgeblendet.

Den Auftakt im Themenkomplex „Alltag mit und nach Corona“ bildet der historisch kontextualisierte Essay von Ute Frevert. Sie fokussiert ins­besondere die „Gefühlsrisse“ (S. 15), die Vertrauen und Solidarität beeinträchtigten, und schlussfolgert, dass in saturierten spätmodernen Gesellschaften mit dem Verlangen nach Sicherheit auch ein „Nährboden für Misstrauen“ (S. 20) wachse. Aus psychoanalytischer Perspektive schließt Kai von Kitzling an. Er konzentriert sich auf die Situation von Kindern in der Pandemie und kritisiert, dass das Kindeswohl eine untergeordnete Rolle spiele. Er fordert, die Corona-Krise als Möglichkeit zum Überdenken von Generationengerechtigkeit zu nutzen und die Lebenswirklichkeit von Kindern stärker in die gesellschaftliche Diskussion einzubeziehen. Die Philosophin Sybille Krämer sieht, nachdem sie verschiedene Phänomene (z. B. die Umstülpung der Wertehierarchie durch ‚Systemrelevanz‘, S. 33) beleuchtet hat, ebenfalls Chancen zum Wandel, aber auch Hindernisse: (Mög­lichen) Veränderungen stünden die „Konjunkturen des Rechthabens“ im Weg, d. h. „Erklärungsmuster von vor Corona greifen auch nach Corona“ (S. 32). Aus Sicht der Bindungsforschung reflektiert Carl-Eduard Scheidt Veränderungen im interaktiven Umgang miteinander. Im Fokus steht mit dem „Abschied vom Handschlag“ (S. 43) die Hinwendung zu digital vermittelter Kommunikation, die zwar Vorteile mit sich bringe, aber wegen des Fehlens nonverbaler Informationen als einschränkend und reduktionistisch charakterisiert wird (vgl. S. 49). Es schließt ein Beitrag aus philosophischer Sicht von Dieter Thomä an, in dem dieser die Spaltung der Gesellschaft aufgreift und anmerkt, dass die Zuschreibung des Heldenstatus inflationär vorkomme (z. B. in Kampagnen, „Danke! Ihr Alltagshelden“, S. 53). Dabei reflektiert er kritisch, wer aus welchen Motiven diese Heroisierung vornimmt.

Der zweite Teil „Das Virus im Fokus“ beginnt mit Bärbel Friedrichs Essay aus mikrobiologischer Warte. Die von ihr gestellte Frage, ob das Corona-Virus fortbestehe oder verschwinde, bleibt letztlich offen, stattdessen skizziert sie die Geschichte bisheriger Corona-Viren (Sars-CoV-1 2002/2003, MERS-Virus 2015). Dabei geht sie lobend auf die nun präsentere Wissenschaftskommunikation ein und hofft, dass die in der Pandemie entstandenen „Kommunikations-Plattformen zwischen Wissenschaft, Politik, den Medien und der Öffentlichkeit“ (S. 67) erhalten bleiben. Shalini Randeria befasst sich mit dem geostrategischen „Rennen um den Impfstoff“ (S. 71) zwischen den USA und China. Die Frage, ob der Impfstoff als (privat-)nationales oder als (öffentlich-)globales Gut gehandelt werden soll, wird zugunsten des öffentlichen Guts beantwortet, da nationale Rivalität „den Nährboden für zahlreiche Verschwörungstheorien“ fördere (S. 78). Die Ärztin Bettina Pfleiderer nimmt eine gender-medizinische Perspektive ein. Sie fordert in diesem Bereich nicht nur einen deutlichen Ausbau der Forschung, sondern eine generelle Stärkung des Gesundheitssektors und spricht sich wegen bestehender Mängel gegen ein „Zurück in die Welt vor und während Corona“ aus (S. 86). Das medizinhistorische Essay von Karl-Heinz Leven benennt chronologisch verschiedene Seuchen im Laufe der Menschheitsgeschichte, um der Frage nachzugehen, was bereits über pandemische Seuchen bekannt und was neu an Corona ist – und auch wenn er es nicht explizit so ausdrückt, stellt sich heraus, dass eigentlich nichts neu ist (vgl. S. 93–95).

Der dritte Abschnitt, „Die (Nach-)Corona-Gesellschaft“, wird eingeleitet durch den kultur- und politikwissenschaftlich ausgerichteten Essay von Herfried und Marina Münkler. Das inhaltliche Spektrum ist dabei groß: Es geht neben der Rolle von Wissenschaft sowie Medien auch um die geopolitische Konkurrenz um Medikamente und Impfstoffe, die Fragilität von Wissen und um Vertrauenserschütterungen sowie Verschwörungs­theorien. Der Beitrag schließt mit der Vermutung, dass die „Pandemie keine neue Weltordnung hervorbringen [wird]“ (S. 106), aber dass sie bereits eingetretene „Veränderungen im internationalen Gefüge“ (ebd.) beschleunigt habe.

Die Philosophin Lisa Herzog fokussiert gegenseitige Wissens-Abhängigkeiten. Unter dem Stichwort epistemische Gerechtigkeit plädiert sie dafür, „unterschiedliche Perspektiven und unterschiedliche Wissensformen nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung“ wahrzunehmen und „Abhängigkeiten nicht zu Machtungleichgewichten“ werden zu lassen (S. 115). Den Fokus auf „die Umgangsweisen mit Vergänglichkeit“ (S. 119) legt die Soziologin und Sozialpsychologin Vera King. Corona habe durch die leibliche Gefährdung der Älteren deren kulturelles Verarbeitungsmuster, nämlich die „Anpassung an gesellschaftliche Optimierungs- und Jugendlichkeitsnormen“ (S. 122) erschüttert. Eine dadurch ermöglichte Abkehr vom Kaschieren der Generationenunterschiede und dem Verdrängen von Vergänglichkeit hält King für zukunftsweisend. Auch Wissenschaftsmanager Wilhelm Krull plädiert für ein grundlegendes politisches, soziales, wirtschaftliches und ökologisches „Nach-, Neu- und Umdenken“ (S. 128), das u. a. zu weniger Überfluss, mehr sozialer Gerechtigkeit und klima­freundlicherem Wirtschaften führe, wofür der Autor eine intensiver betriebene Wissenschaftskommunikation als Voraussetzung ansieht (vgl. S. 133).

Den Einstieg in den Themenkomplex „Religion – Kirche – Philosophie“ macht der Philosoph Markus Gabriel. Ausgehend vom „virologischen Imperativ, der uns auffordert, alles individuell und kollektiv Mögliche um beinahe jeden Preis anzustrengen, um die virale Pandemie zu bewältigen“ (S. 138), soll die Erkenntnis, dass „wir zu moralischem Fortschritt fähig sind“ (S. 139), bewahrt werden, um sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu stellen. Die Ethnologin und Religionswissenschaftlerin Birgit Meyer sieht Parallelen zwischen virologischer Wissenschaft und Religion, denn beide böten eine „Perspektive auf die Positionierung von Menschen in Bezug auf andere Lebewesen und Kräfte in der Welt“ (S. 149). Insofern sei auch ein religionswissenschaftlicher Fokus auf Viren erstrebenswert, um „die Welt als in einem umfassenden Sinn vernetzt zu denken“ (S. 154). Der Theologe Magnus Striet bemerkt ein „merkwürdiges Schweigen der Amtsträger*innen der Kirchen“ (S. 159), das er kritisch auf die „offensichtlich fehlende Deutungskompetenz von Geschehnissen“ wie einer Pandemie zurückführt (S. 163). Eine mögliche Lösung sei, althergebrachte theologische Denkfiguren ad acta zu legen und sich der modernen natur­wissenschaftlich und technologisch geprägten Gesellschaft zu öffnen. Der Philosoph, Theologe und Journalist Gert Scobel stellt u. a. die These auf, dass die Pandemie ein Transformationsereignis sei, das die Komplexität von Wirk­lichkeit, aber auch die Grenzen von Wissen erfahrbar mache.

Der fünfte Teil „Politik – Wirtschaft – Staat“ umfasst Essays aus den Bereichen Volkswirtschaftslehre, Geschichts- und Rechtswissenschaft. Während Lars P. Feld mittels der inflationären Verwendung des Begriffs Produktivitätsschock auf das gesunkene deutsche Bruttoinlandsprodukt verweist und zur Rettung der Wirtschafts- und Finanzpolitik u. a. vorschlägt, durch eine höhere CO2-Bepreisung nicht nur einen Konsolidierungsbeitrag zu leisten, sondern auch „das Steuersystem klimafreundlich umzubauen“ (S. 185), reflektiert Bernhard Fitzenberger die unterschiedliche Betroffenheit der Branchen, den Digitalisierungs-Schub, die schwierigen Verhältnisse auf dem Ausbildungsmarkt und (weiter zunehmende) Geschlechterunterschiede. Jörn Leonhard trägt „historische Sehepunkte“ zur „produktiven Verfremdung“ bei (S. 197). Dazu wird auf historisch zurückliegende Zäsuren wie die Spanische Grippe oder den Ersten Weltkrieg referiert, um Parallelen, aber auch deutliche Unterschiede zur Corona-Pandemie aufzuzeigen. Aus juristischem Blickwinkel diskutiert Andreas Vosskuhle die Schwierigkeit von Prognosen in einem rationalen Staat. Da „Ungewissheit nicht mit Rationalitätsverlust“ (S. 208) verwechselt werden dürfe, plädiert er zur Verinnerlichung der „Unumgänglichkeit von Ungewissheit“ (ebd.) und verweist auf drei Strategien im Umgang mit ihr: den Abschied von einer naiven Wissenschaftsgläubigkeit, die demokratische Verantwortung von Prognoseentscheidungen und deren Justiziabilität.

Der pharmazeutische Chemiker Gerd Folkers leitet mit seinem Essay den Themenkomplex „Wissenschaft, Erkenntnis und ihre Kommunikation“ ein. Nach dem sprachkritischen Hinweis auf den Unterschied von dt. Evidenz (= Offensichtlichkeit) und engl. evidence (= Beweis, Beleg) (vgl. S. 217) fordert er unter der Prämisse, dass die Belegbarkeit mit Zahlen eine höhere Evidenz habe als „andere Offensichtlichkeiten“ (S. 218), eine „kritische Distanz zu den zahlenbasierten Fakten“ (S. 220), sprich: eine wissenschaftlich-erklärende Einbettung. Der Amerikanist Michael Butter beschäftigt sich mit Verschwörungstheorien und zehn damit zusammenhängenden Erkenntnissen, die er insbesondere am Kontrast USA – Deutschland erörtert. Er geht davon aus, dass „größere Sichtbarkeit nicht größere Popularität“ (S. 230) bedeute und dass „Verschwörungstheorien Teil aller modernen Ge­sell­schaften seit der Frühen Neuzeit [sind]“ (S. 231), aber während der Pandemie deutlicher hervorträten. Dorothea Wagner, Informatikerin und Vorsitzende des Wissenschaftsrates, beschreibt auf Basis ihrer Erfahrungen Vor- und Nachteile von Digitalisierung im Wissenschaftsbetrieb. Eva von Contzen und Julika Griem reflektieren aus literaturwissenschaftlicher Perspektive die Formen Liste und Kurve und hinterfragen, ähnlich wie Folkers, die „Objektivität und Empirie“ (S. 244) der Darstellungsformen. Wo Listen dazu verleiten, „Korrelationen als Kausalitäten zu lesen“ (S. 246), blenden „[r]eduktiv eingesetzte Kurven [...] Kontexte und Kontingenzen aus“ (S. 248). Um diese wissens-narrativisierenden Formen adäquat zu kontextualisieren, bedürfe es einer Wissenschaftskommunikation, die „auf Komplexität beharrt und diese erklärt“ (S. 249).

Das erste Essay des letzten Teils „Die Weltordnung nach Corona“ trägt der Historiker Jürgen Osterhammel bei. Von der Feststellung, dass „Seuchen zur historischen Normalität [gehören]“ (S. 256), leitet er über zur Frage, ob es vor Corona „überhaupt eine Welt-‚Ordnung‘ gab“ (S. 260) und verweist auf geschwächte und dysfunktionale internationale Stabilisierungskräfte. Der Ökonom Bert Hofman wiederum stellt eine internationale Ordnung nicht in Frage, geht aber davon aus, dass die Pandemie „nicht an die historischen Präzedenzfälle für tiefgreifende Weltkrisen“ (S. 263) heranreiche und daher eine neue Weltordnung nicht herbeiführen, aber verstärken könne. Der Politikwissenschaftler Jürgen Rüland beschäftigt sich mit der Frage, ob eine Weltordnung anstehe, „deren zentrales Merkmal der Rückfall in egoistische Real- und Geopolitik ist“, und prognostiziert nach kontrastiven Ausführungen zu den USA und China, dass die künftige Weltordnung „mehr denn je durch chinesische – also nicht-liberale – Normen und Weltsichten geprägt“ sein werde (S. 283). Die Historikerin und Islamwissenschaftlerin Nadia Al-Bagdadi kommt zu dem Schluss, dass die „Welt nach Corona bereits begonnen [hat]“ (S. 292), und fordert, dass diese „Welt vor allem eine globale Welt sein muss“ (S. 286), in der man „mehr Europa wagen und ein komplexeres Europa wagen“ soll (S. 290).

Den letzten Beitrag des gesamten Bandes verfasst Mitherausgeber Günther G. Schulze. Statt eines bündelnden und zusammenführenden Schlusswortes, das die Reflexionen der anderen Beiträge aufgreift, wird (erneut) eine volkswirtschaftliche Perspektive eingenommen, die nur auf sechs der 29 anderen Beiträge verweist. Neben die Erkenntnis, dass wir individuell und kollektiv verwundbar sind (vgl. S. 298–299), tritt die Einsicht „leadership matters!“ (S. 300), wobei unterschiedliche politische Führungsstile diskutiert werden. Neben der Prognose, dass sich der Antagonismus zwischen USA und China verschärfen, aber auch die Digitalisierung und das Home Office weiter zunehmen wird, geht Schulze davon aus, dass Corona „durch die (medizinische) Wissenschaft besiegt“ wird, weshalb die Menschen „rationaler, wissenschaftsaffiner als vorher“ sein werden (S. 307).

Insgesamt bietet der Sammelband interessante interdisziplinäre Fokussetzungen auf bestimmte Aspekte des komplexen Phänomens der Covid-19-Pandemie, weshalb sich die Lektüre lohnt. Allerdings lässt sich monieren, dass es in den Essays durch die immergleichen Feststellungen und (historischen) Vergleiche zu Redundanz kommt. Auch wäre es in Anbetracht der Vielzahl von fachwissenschaftlichen Disziplinen und deren Perspektiven von Vorteil gewesen, ein Schlusswort zu verfassen, das die aus den einzelnen Essays hervorgehenden Erkenntnisse bündelt und in Beziehung setzt.

Literatur

Roth, Kersten Sven & Martin Wengeler (Hg.). 2020. Corona. Essayistische Notizen zum Diskurs. Aptum. Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur, Heft 02/03. Bremen: Hempen-Verlag.Search in Google Scholar

Online erschienen: 2022-12-01
Erschienen im Druck: 2022-11-23

© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Downloaded on 23.9.2023 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/zrs-2022-2085/html
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