Der Anspruch an die Qualität von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen hat seit Beginn der industriellen Revolution kontinuierlich zugenommen und beschränkt sich heute nicht mehr allein auf die Sicherung der Qualität. Unternehmen müssen derzeit über Systeme, Methoden und Werkzeuge verfügen, um ein gewünschtes und vorhersagbares Ergebnis für immer komplexer werdende Produkte, Prozesse und Dienstleistungen zu garantieren. Ein zentraler Lösungsansatz hierfür sind miteinander vernetzte technische Systeme, die in Echtzeit riesige Datenmengen liefern. Für die effektive Nutzung in der Qualitätsplanung müssen diese Daten allerdings mit geeigneten Methoden gefiltert und analysiert werden. So ist im Laufe der Zeit ein Forschungsgebiet der Qualitätswissenschaften entstanden, der sich von der Qualitätskontrolle über die Qualitätssicherung bis zum Total Quality Management mit derzeitigen Normen für Qualität und Exzellenz weiterentwickelt hat. Das gemeinsame Ziel dieser Aktivitäten ist die Minimierung des Auftretens von möglichen Fehlern und Mängeln bzw. diese sogar gänzlich zu vermeiden. So hat Qualitätsmanagement im Laufe der Zeit eine beeindruckende Fähigkeit gezeigt, sich als Reaktion auf die sich ändernden Bedürfnisse des Marktes und der Unternehmen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Mit jeder Iteration wuchs der Umfang der QM-Tools und hat heute durch den steigenden Fokus auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung einen sehr beachtlichen Komplexitätsgrad erreicht.
Mit der Digitalisierung und Industrie 4.0 wandeln sich zudem auch die Aufgaben und Rollen im Qualitätsmanagement. So gibt es in vielen Unternehmen zwar weiterhin den produktorientierten Spezialisten für Qualitätssicherung, der vor allem detailliertes Wissen über Qualitätswerkzeuge verfügt. Doch daneben ist immer stärker auch ein strategischer Qualitätsmanager gefragt, der sich mit der Organisationsentwicklung und dem neuesten Stand der Technik auskennt. Seine Tätigkeit erfordert sowohl interdisziplinäre als auch partizipative Forschungsansätze, die eine schnelle Übernahme von Wissen ermöglichen, wie z. B. angewandte Systemperspektiven, qualitative Stabilität im Wandel und Integration nachhaltiger Entwicklungen.
Der zukünftige Qualitätsmanager in einem Unternehmen sollte ein konzeptionsstarker Teamplayer sein. Sein Job geht schließlich weit über das klassische Verwalten der einschlägigen Qualitätsnormen hinaus. Es kommt auf das Bündeln aller zu beachtenden Einflussgrößen für den nachhaltigen Erfolg in der Zukunft an. Daher wird für Qualitätsmanager auch die permanente Weiterbildung immer wichtiger. Nur so können sie mit den technischen Neuerungen Schritt halten und zudem ihren strategischen Aufgaben gerecht werden.
Ihre ZWF-Herausgeber und -Redaktion
© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston