Zusammenfassung
In den zurückliegenden Jahren konnten verschiedene Studien positive Kapitalmarktreaktionen für die Aktien von Emittenten bei der Begebung von Green Bonds feststellen. Zur Erklärung dieser Werteffekte wird vor allem auch auf niedrigere Risiken einer nachhaltig angelegten Unternehmensführung verwiesen. Inzwischen sind aber gerade in Europa bereits sehr viele Unternehmen als Green Bond Emittenten aufgetreten, so dass dieser Anleihetypus als Differenzierungsinstrument an Bedeutung verlieren sollte. Gleichzeitig führte die COVID-19-Pandemie in vielen Branchen zu Liquiditätsengpässen. Gemäß der Pecking Order Theorie greifen Unternehmen zunächst auf Fremdkapital zurück, wenn die intern generierten Cash-Flows nicht zur Deckung des Liquiditätsbedarfs ausreichen. Die Ankündigung zur Emission eines Green Bonds ist dann unter asymmetrischen Informationsstrukturen ein Indiz fehlender interner Mittel und damit ein negatives Signal für die Aktionäre eines Unternehmens. Vor diesem Hintergrund werden die Kapitalmarktreaktionen auf die Ankündigung von 972 Green Bonds und konventionellen Anleihen von 358 börsennotierten europäischen Unternehmen während der COVID-19-Pandemie untersucht
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