Kurzfassung
Das Thema „Intelligente Mobilität“ lässt sich nicht auf die Fahrzeugmechatronik beschränken. Es ist keine Frage des Einsatzes von einzelnen Techniken, wie Tempomat oder Autopilot. Es ist auch nicht nur eine Frage der Gestaltung von technischen Systemen, wie denen zur Navigation oder automatischen Verkehrssteuerung. Das Thema intelligenter Mobilität setzt zunächst ein umfassenderes – Mensch und Maschine einschließendes – Verständnis von „verteilter Intelligenz“ voraus. Sie ist auf verschiedene Instanzen verteilt, wie die von Fahrer, Fahrzeug und Umwelt. Es verlangt zudem eine Auffassung von „interaktiver Intelligenz“, die erst aus den Wechselbeziehungen zwischen menschlichen, sachlichen und informatorischen Elementen entsteht und immer wieder neu hergestellt werden muss.
Abstract
Interactivities between driver, vehicle and environment. The subject of “intelligent mobility” cannot be limited to vehicle mechatronics. This is not an issue concerning the use of individual technologies such as Tempomat or Autopilot. Neither is it just a matter of the design of technical systems such as those for navigation or automatic traffic control. The subject of intelligent mobility demands a wider understanding of “distributed intelligence” that incorporates man and machine. It is distributed over various authorities such as those of the driver, the vehicle and the environment. It also demands a conception of “interactive intelligence” that only arises from the interrelationships between human, material and informational elements and has to be re-created over and over again.
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