Kurzfassung
Wie sollen sich Führungskräfte ihren MitarbeiterInnen gegenüber „richtig“ verhalten? In der Diskussion um diese Frage halten sich verschiedene Mythen, etwa dass „Führen Können“ angeborenen Eigenschaften entspringe oder dass Führungserfolg untrennbar mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen verknüpft sei. Andererseits verheißen Ratgeber, fast Modewellen gleich, dass bestimmte Verhaltensweisen immer (z.B: Mitarbeiterorientierung) oder unter besonderen Bedingungen (etwa: „klare Linie“ in Krisenzeiten) zum Führungserfolg führten. Der Beitrag analysiert solche mythischen Äußerungen bzw. modischen Ratschläge, legt deren irrationale Wurzeln offen und belegt, dass die überzogenen Vereinfachungen vieler Ansätze den Anforderungen im Führungskräftealltag nicht gerecht werden können. Er zeigt als „Ausweg“, dass Führungskräfte die Unbestimmbarkeit ihrer Führungsfunktion akzeptieren müssen, um sich dann selbst immer wieder neu auszusteuern. Genau darin, so die Kernthese dieses Beitrages, liegt die Herausforderung in der Mitarbeiterführung.
Abstract
How are leaders supposed to treat their subordinates “right”? As to this question, there are various myths, saying e.g. that the “ability” of leading is a gift given by birth or that success in leading can only be due to certian character traits. On the other hand, consultants and trainers claim, that a specific behaviour always (concern for people) or under special circumstances (like: “straight way of leading in times of trouble!”) brings success. This essay analyzes such myths and trendy suggestions, opens one's eyes as to how irrational they are, and shows that these over-simplifying approaches cannot cope with the daily challenges. Instead, leaders have to accept uncertainty and contingency, so that they can cheer themselves up on their own. This exact acknowledgement is the challenge in leading.
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© 2009, Carl Hanser Verlag, München