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Publicly Available Published by De Gruyter Saur March 6, 2014

Medienbildung als gemeinsamer Bildungsauftrag von Bibliothek und Schule

Praxisbericht über einen langen, aber lohnenden Weg

  • Birgit Lücke

    Birgit Lücke

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From the journal Bibliotheksdienst

Zusammenfassung:

Seit zwölf Jahren arbeitet die Stadtbücherei Warendorf im Bereich der Medienbildung eng mit allen Schulen und Kindertagesstätten am Ort zusammen. Der Praxisbericht zeigt auf, wie es gelungen ist, Medienbildung als gemeinsamen Bildungsauftrag zu gestalten, wo Gefahren lauern und wie man sie umgehen kann. Zur Zeit entsteht in Anlehnung an den Medienpass NRW der Medienpass Warendorf, der mit seinen Angeboten mehr als bisher den Fachunterricht direkt in der Schule unterstützen soll und darum online verfügbare Elemente wie Datenbanken und eLearning-Komponenten ebenso einbezieht wie Medienbestände in den Schulen.

Abstract:

For twelve years, the municipal library of Warendorf has now been cooperating with all the local schools and pre-school institutions in the field of media education. The following field report shows how this collaborative approach has been implemented successfully, where dangers lurk and how to deal with them. Presently, a Warendorf media pass is being developed, similar to the North Rhine-Westphalian media pass. It aims at directly supporting subject specialized teaching more than before. The tutorials leading to the pass take into account both online resources such as data bases and e-learning components as well as the schools’ own media resources.

Schlüsselwörter: : Medienkompetenz; Schule; Unterricht

Medienbildung „zielt auf den Erwerb und die fortlaufende Erweiterung von Medienkompetenz; also jener Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in einer medial geprägten Lebenswelt ermöglichen.“[1] Wer wird da widersprechen? Aber wie sieht schulische Realität aus?

Eine breit angelegte Studie aus Nordrhein-Westfalen[2] kam 2010 zu dem Schluss, dass die Rahmenbedingungen für Medienbildung in der Schule hauptsächlich in drei Bereichen Defizite aufweisen: technische Ausstattung, Weiterbildung der Lehrer und Entwicklung überzeugender pädagogischer Konzepte. Wer regelmäßig mit Schulen zu tun hat, wird den Eindruck nicht los, dass sich daran auch drei Jahre später erschreckend wenig getan hat. Was man von der Welt der Medien nicht behaupten kann, sie ist schneller in Bewegung denn je.

Während die politischen Bildungsträger aller Instanzen zwischen Kooperationsverbot, Konnexitätsprinzip und kommunaler Haushaltslage den Schwarzen Peter der Verantwortung hin und her schieben, bleibt die tatsächliche Umsetzung im Unterricht viel zu oft dem Engagement und Einfallsreichtum der Schulen und damit dem Zufallsprinzip überlassen. Im Interesse der Kinder und Jugendlichen ist es höchste Zeit, Kräfte zu bündeln und die Schulen nicht länger mit diesen Herausforderungen allein zu lassen. Gerade den Bibliotheken bietet sich mit diesem Themenfeld eine neue Chance, sich als Bildungseinrichtung ins Bewusstsein zu bringen, und sie haben einiges zu bieten, was den Schulen dringend fehlt: Medienvielfalt und Know-how im Umgang damit.

In Warendorf haben wir uns vor rund zwölf Jahren sehr bewusst und konsequent für einen gemeinsamen Weg entschieden, als im Rahmen des landesweiten Projektes Medienpartner Bibliothek und Schule NRW die Stadtbücherei und damals elf Schulen zusammen kamen, um neue Wege der Zusammenarbeit auszuloten. Mittlerweile gehören zu den kooperierenden Bildungspartnern nicht nur alle Schulen, sondern auch alle Kindertagesstätten der Kernstadt.

Zu Beginn wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, in die jede Schule und die Stadtbücherei jeweils einen Vertreter entsandten. Mit den elf Schulen (eine Förderschule, vier Grund-, je zwei Haupt- und Realschulen und zwei Gymnasien) kamen Partner mit völlig unterschiedlichen Problemstellungen und Wünschen in die Stadtbücherei, die sich zwischen Sprachförderbedarf und Facharbeitsrecherche bewegten.

Was wir brauchten, war zunächst eine Verständigungsebene. Eine große Hilfe für den Einstieg in die Zusammenarbeit war es darum, sich zunächst vom Blick auf die eigene Institution zu lösen und diejenigen in den Mittelpunkt der Überlegungen zu stellen, um die es eigentlich geht: die Kinder und Jugendlichen.

Abb. 1: Bildungsbiografie als Anknüpfungspunkt.
Abb. 1:

Bildungsbiografie als Anknüpfungspunkt.

Geht man von der Bildungsbiografie des einzelnen Kindes aus, ist der Erwerb verschiedener Kompetenzen mit bestimmten Altersstufen zum einen und mit bestimmten Einrichtungen zum anderen verknüpft.

Ein Alleinstellungsmerkmal ist den Öffentlichen Bibliotheken oftmals gar nicht bewusst. Sie sind die einzigen Bildungseinrichtungen, die Menschen ihr ganzes Leben lang nutzen können. Als Konstante in der Medienbildung können sie besonders die sensiblen Übergangsphasen (Kita – Grundschule/Grundschule – weiterführende Schule/Schule –Beruf) abfedern helfen.

Geht man vom Verlauf der Bildungsbiografie aus, ist es nur logisch, von den verpflichtenden Einrichtungen – also den Schulen – die Vorgaben aus den Lehrplänen zu übernehmen, die dort als Lernziele formuliert sind und sehr gute Orientierungspunkte für die Zusammenarbeit liefern. Mit welchen Methoden kann die Bibliothek die Schulen bei der Unterrichtsgestaltung unterstützen, damit die Lernziele von den Schülerinnen und Schülern besser erreicht werden können? Welche der bisherigen Angebote sind nicht geeignet?

Die Antworten auf diese Fragen können einen grundsätzlichen Wandel der bisherigen Arbeit einer Bibliothek zur Folge haben. In Warendorf war es jedenfalls so. Aus der beschriebenen Logik heraus entstand ein Spiralcurriculum zur Förderung von Lese- und Informationskompetenz für die Klassen eins bis sechs, das heute in Gestalt des Medienpasses Warendorf (in Anlehnung an den Medienpass NRW[3] ) für den Bildungsauftrag Medienbildung fortgeführt wird.

Die Antworten auf die oben genannten Fragen hatten in der Praxis langfristige und grundlegende Auswirkungen auf drei Bereiche, die hier nur schlaglichtartig betrachtet werden können:

  1. Bibliotheksangebote,

  1. Organisation der Zusammenarbeit,

  1. Erfolgsmessung und -vermittlung.

Jede Öffentliche Bibliothek macht Angebote für Schulen und Kindertagesstätten. Klassenführungen, die Lernzielen folgen, sind keine Werbemaßnahmen für den Besuch der Bibliothek mehr, sondern sollen den Kindern den Zugang zur Welt der Medien eröffnen, Begeisterung für Literatur wecken oder sie unterstützen, ihren Interessen folgend Informationen aus altersgerechten Medien zu filtern.

Manche Angebote von Bibliotheken sind aber nicht einfach nur zu überarbeiten, sondern grundsätzlich zu hinterfragen. Sind sie noch zielführend? Stehen sie in Konkurrenz zu anderen Anbietern? Sind sie durch G8 und Ganztagsschule zeitlich gar nicht mehr durchführbar? Mit welchen Angeboten kann, ja muss man vielleicht sogar in die Schule gehen? Um handlungsfähig zu bleiben oder zu werden, sollte man sich selber diese Fragen sehr ehrlich beantworten und auch den Mut haben, mit lieben Traditionen zu brechen.

Ein Beispiel: Welchen Sinn machen Autorenlesungen für Kinder am Nachmittag, wenn die Zielgruppe noch in der Schule ist oder eine Klasse „zwangsverpflichtet“ wird zu kommen? Die Antwort der Stadtbücherei Warendorf kann man an deren grundlegend veränderter Angebotsstruktur ablesen, denn sie hat Autorenlesungen in ihren Räumen weitestgehend eingestellt.

Die Erwachsenen werden durch VHS, eine Buchhandlung und das Theater versorgt. Für die Kinder organisiert die Stadtbücherei stattdessen einmal im Jahr eine Lesereise für alle Grundschulen. So ist sichergestellt, dass alle Warendorfer Kinder wenigstens einmal einen Autoren erlebt haben und nicht nur die, die von ihren Eltern oder einer engagierten Lehrkraft hingebracht werden.

Dieses Prinzip hat sich bewährt: Alle Angebote, die die Stadtbücherei den Schulen macht, sind standardisiert und von vornherein so geplant, dass alle Schulen mitmachen können. Es gibt keine individuellen Lösungen mehr.

Positive Effekte sind:

  1. Alle Kinder, die in Warendorf zur Schule gehen, lernen von klein auf in einer vertrauten Gruppe die Stadtbücherei als „ihren“ Ort kennen.

  1. Alle haben den gleichen Wissensstand und Zugang zu Literatur und Informationsbeschaffung.

  1. Die weiterführenden Schulen können verlässlich auf die Vorarbeit mit den Grundschulen aufbauen.

  1. Dank Schulpflicht werden auch alle Kinder aus bildungsfernen Familien ohne aufwändige Flyer, Plakate und Broschüren erreicht.

  1. Seit einigen Jahren haben über 80 Prozent der Kinder der Hauptzielgruppe trotz Jahresgebühr einen Kundenausweis der Stadtbücherei (obwohl das gar kein vereinbartes Ziel war).

Um bibliothekspädagogische Angebote bedarfsgerecht für und mit Schulen aufzubereiten, ist die Organisation der Zusammenarbeit maßgeblich.

Abb. 2: Kreislauf der systematischen Zusammenarbeit.
Abb. 2:

Kreislauf der systematischen Zusammenarbeit.

Wesentlich ist, dass beide Einrichtungen in einen regelmäßigen Austausch treten. Ansatzpunkte können Lernziele oder Problemlagen sein, für die die Schule die Unterstützung der Bibliothek sucht. Umgekehrt kann aber auch die Bibliothek Lernziele aus der Medienbildung aufgreifen und an Schulen mit Ideen herantreten, wie sie die Erreichung dieser Ziele unterstützen könnte.

Die Praxis zeigt, wie wichtig es ist, dass die Schulleitung hinter der Zusammenarbeit steht, dass es für die Bibliothek feste Ansprechpartner an der Schule gibt und dass Maßnahmen langfristig geplant werden. Ob Kooperationsvertrag oder Aufnahme ins Schulprogramm, es gibt verschiedene Wege, die Zusammenarbeit verbindlich festzuschreiben. Aber wirklich entscheidend ist der vertrauensvolle Austausch der handelnden Personen vor Ort, der respektvolle Umgang miteinander und der Wille, aus Fehlern zu lernen und nicht gleich aufzugeben.

Nach den Angeboten und der Organisation soll noch der Fokus auf den dritten wesentlichen Bereich gerichtet werden: die Erfolgsmessung und -präsentation. Wenn Bibliotheken nicht scharenweise auf die Schulen zugehen, um mit ihnen gemeinsame Strategien zu entwickeln, hat es oftmals auch damit zu tun, dass sie bei den nächsten Haushaltsberatungen nicht automatisch für ihre Bildungsarbeit belohnt werden. Ohne rechzeitige und regelmäßige Information der Träger können sie sogar dafür abgestraft werden.

Leider werden Bibliotheken von ihren Trägern noch immer in erster Linie an Zahlen gemessen. Ausleih- und Kundenzahlen zu vergleichen, ist auch für Bibliothekslaien einfach nachzuvollziehen und erweckt außerdem den Anschein von objektiver Sachlichkeit. Eine Bibliothek, die sich gemeinsam mit einer Hauptschule vornimmt, leseschwache Jugendliche zu fördern, oder die Oberstufenschülern beibringt, effizient Online-Datenbanken oder andere Internetquellen zu nutzen, leistet pädagogisch wichtige Arbeit, tut aber rein gar nichts für ihre Ausleihzahlen.

Bibliotheken, die pädagogisch aktiver werden wollen, sollten daher von Anfang an auch überlegen, wie sie diese Arbeit darstellen können. Wie viele Schulklassen wurden womit erreicht? Welche Themen und Problemstellungen wurden bearbeitet? Neben den klassischen Erhebungen wie DBS und BIX sind dafür lokale Jahresberichte, die die besonderen Leistungen darstellen, unumgänglich. Nur so kann sich mittelfristig das Bild der Bibliotheken als reine Ausleihstellen auch bei den politischen Entscheidungsträgern ändern.

Ein anderes Mittel, die eigene Einrichtung zu hinterfragen und gleichzeitig ihr Leistungsspektrum nach außen darzustellen, ist die Anlehnung an kommunale Problemstellungen. Die Bertelsmann-Stiftung bietet dafür mit dem Wegweiser Kommune[4] ein geeignetes Hilfsmittel. U.a. werden hier zehn kommunal relevante Altersgruppen vorgestellt. Mit jeder Altersgruppe sind für Kommunen besondere Problemstellungen verbunden und in jeder Kommune sind die Probleme demographisch anders gewichtet.

In der Altersgruppenstruktur taucht auch die Bildungsbiografie, die schon Grundlage für das Spiralcurriculum war, wieder auf. Es war also nahe liegend, für die Weiterentwicklung zum Medienpass mit diesem Hilfsmittel zu arbeiten.

Um den damals aktuellen Stand der Aktivitäten der Stadtbücherei vorzustellen, war diese Übersicht (Tab. 1) Teil einer Präsentation im Schul- und Kulturausschuss. Für die Umstellung des Spiralcurriculums auf den Medienpass waren einerseits die Altersgruppen und ihr zahlenmäßiger Status quo sowie andererseits ihre Entwicklung in den nächsten 15 Jahren wichtig.

bis 2030Kommunal relevante AltersgruppenAngebotBaustellen (Kursiv = in Arbeit)
–15%0–2Betreuung unter 3-Jähriger„Lesestart“ Projekt Stiftung Lesen
–17%3–5KindergartenbetreuungBüchereiführerschein Vorschulkinder (stadtweit); VorlesepatenMehrsprachigkeit/Integration
–21%6–9PrimarstufeSpiralcurriculum Leseförderung; alle Klassen Hörclub OGGSSchulkino Grundschule
–25%10–15Sekundarstufe ILeseförderung bis Klasse 5 stabil Infokompetenz ab Klasse 6 aufwärts stockt →Umbruch der Schulen (Schulformen, Kollegien, Ansprechpartner) IT-Ausstattung Schulen Aufbau Schulbibliotheken Jugendarbeit/Freizeit
–29%16–18Sekundarstufe IIInfokompetenz/Datenbanken →Facharbeit/Fernleihe s. o.
–29%19–24Berufliche oder HochschulausbildungMedienangebot Berufsfindung/BewerbungUmbruch Schulen abwarten
–21%25–44Jüngere potentiell Erwerbstätige ElterngenerationSchlechtes Medienangebot für Berufstätige Gutes Medienangebot für ElternMedienanpassung/eMedien Themenwelten/Lesecafe
–8%45–64Ältere potentiell Erwerbstätige Freizeit-/LebensgestaltungSchlechtes Medienangebot für Berufstätige Erste Angleichung FreizeitangebotMedienanpassung/eMedien Themenwelten/Lesecafe
+38%65–79Jüngere Rentner mit geringem PflegebedarfErste Angleichung FreizeitangebotMedienanpassung/eMedien Themenwelten/Lesecafe
+46%Ab 80Hochbetagte mit höherem PflegebedarfKeine Angebote; Unterstützung von Betreuungseinrichtungen (Malteserdienste, Altenheime …)

Tab. 1: Kommunal relevante Altersgruppen und Angebotssituation der Stadtbücherei.

Wie entwickeln sich die Schülerzahlen in Warendorf? Welche Medienangebote braucht der Unterricht ab Klasse sieben? Welche Rahmenbedingungen außerhalb der Stadtbücherei spielen für die konzeptionelle Weiterentwicklung eine Rolle? Welche anderen Altersgruppen kann und soll die Stadtbücherei außerdem mit speziellen Angeboten bedienen? Fragen, auf die im Laufe der nächsten zwei Jahre mit Politik, Verwaltung und Schulen gemeinsame Antworten gefunden werden müssen.

Nicht erstaunlich ist, dass im Augenblick die Angebote der Stadtbücherei für die Altersgruppen von drei bis zwölf Jahren besonders gut sind und danach immer schlechter werden. In den letzten Jahren haben allerdings die weiterführenden Schulen am Ort tief greifende Veränderungen durchlaufen. Ein Gymnasium hat sich für den gebundenen Ganztag entschieden, alle drei Hauptschulen und die Städtische Realschule sind schon oder werden bald auslaufen, stattdessen wurde eine Gesamtschule neu gegründet.

In Zeiten eines so fundamentalen Wandels ist an eine Weiterentwicklung von Kooperationskonzepten nicht zu denken. So konnte die Stadtbücherei die letzten zwei Jahre nutzen, um ihre Angebote für erwachsene Nutzer durch die Umgestaltung des Sachbuchbereiches, die Einrichtung eines Lesecafés und eines Onleihe-Portals deutlich zu verbessern.

Nachdem nun im schulischen Bereich wieder Klarheit besteht, kann endlich an den schon lange überfälligen Konzepten für Schüler ab Klasse sieben gearbeitet werden. Unabhängig davon, dass nicht noch mehr als die derzeit rund 170 Führungen in der Stadtbücherei stattfinden können, herrschte bei den ersten Arbeitstreffen zum Medienpass schnell Einigkeit darüber, dass die weiteren Angebote zur Medienbildung in die Schule verlagert werden müssen.

Kompetenzorientierter Unterricht braucht zwingend verschiedene Medienformen, die regelmäßig im Unterricht aller Fächer eingesetzt werden können. Das umfasst funktionierende Technik ebenso wie gedruckte Medien in für den Unterrichtszweck ausreichender Zahl. Und das kann die Stadtbücherei für alle Schulen nur noch begrenzt leisten, dafür brauchen die Schulen entsprechend ausgestattete Schulbibliotheken oder Selbstlernzentren, in denen die Schüler das Erlernte wiederholen und vertiefen können.

So entstand die Idee, das Spiralcurriculum auf Grundlage des Medienpasses NRW zum Medienpass Warendorf weiterzuentwickeln. Noch ist dieser Medienpass eine Baustelle, aber das Grundprinzip ist schon zu erkennen und die ersten Materialien können auf den Internetseiten der Stadtbücherei[5] abgerufen werden.

Auch hier ein Beispiel: Für die weiterführenden Schulen beschreibt der Medienpass NRW verschiedene Kompetenzerwartungen am Ende Klasse sechs, die in die bereits bestehenden, aufeinander aufbauenden Führungen der Stadtbücherei aufgenommen wurden. Diese Führungen bis Klasse sechs werden als Ausgangspunkt beibehalten. Zu den angestrebten Kompetenzen gehören z.B.:

Informieren und Recherchieren

Schülerinnen und Schüler recherchieren zielgerichtet und bewerten Informationen.

Die Schülerinnen und Schüler …

  1. recherchieren zielgerichtet in Lexika, Suchmaschinen und Bibliotheken.

  1. vergleichen und bewerten Informationsquellen, erkennen unterschiedliche Sichtweisen bei der Darstellung eines Sachverhalts.

  1. erläutern typische Merkmale verschiedener journalistischer Darstellungsformen (z.B. von Nachricht und Kommentar).

  1. erkennen und beschreiben Manipulationsmöglichkeiten (z.B. bei Werbung).“[6]

Zur Wiederholung und Vertiefung der Thematik im Unterricht werden durch die Stadtbücherei kleine Lerntrailer mit ergänzenden Skripten entwickelt. Diese Materialien schließen sich an den Unterricht in der Stadtbücherei in den Klassen fünf und sechs an. Sie sind für den ergänzenden Einsatz in allen Unterrichtsfächern, für Projektarbeit oder als individuelle Förderung denkbar.

Neben diesen Online-Materialien unterstützt die Stadtbücherei die Schulen beim Aufbau von Schulbibliotheken und stellt zentral Datenbanken zur Verfügung. Im Frühjahr soll der erste Jahrgang Klasse sechs nach dem Unterricht in der Stadtbücherei diese vertiefenden Materialien nutzen können. Danach wird eine intensive Phase der gemeinsamen Aus- und Bewertung folgen, auf die schon jetzt alle Beteiligten gespannt sind.

Aber auch dies ist eine Erkenntnis aus zwölf Jahren gemeinsamer Bildungsarbeit: Es ist wie bei der Errichtung des Kölner Doms. An dem Tag, an dem er fertig ist, geht die Welt unter. Aber auch wenn er nie fertig wird, schön ist er trotzdem.

About the author

Birgit Lücke

Birgit Lücke

Birgit Lücke:

Published Online: 2014-03-06
Published in Print: 2014-03-31

© 2014 by De Gruyter

Downloaded on 19.3.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/bd-2014-0034/html
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