Seit seiner Gründung 1888 durch Ludwig Stein hat das Archiv für Geschichte der Philosophie ein großes internationales Renommee und gilt als ein weltweit herausragendes Diskussionsforum für die abendländische Philosophiegeschichte. Das Archiv ist detaillierter Forschung und präziser Argumentation verpflichtet und betont dabei die Notwendigkeit, historische Texte in ihrem philosophischen und historischen Kontext zu verstehen.
Renommierte Forscher der Philosophie des ausgehenden 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben im Archiv Beiträge veröffentlicht. Während seiner über 40jährigen Herausgeberschaft wurde Ludwig Stein von so herausragenden Gelehrten wie Eduard Zeller, Wilhelm Dilthey, Ernst Cassirer, Alexandre Koyré und Heinrich Rickert unterstützt. Autoren waren u. a. Paul Natorp, Charles Adam, Paul Tannery und Alessandro Chiapelli.
Nach einem Wechsel der Herausgeberschaft im Jahr 1926 publizierte die Zeitschrift unter dem neuen Titel Archiv für Geschichte der Philosophie und Soziologie zusätzlich auch Artikel zur Geschichte der Soziologie. Arthur Stein, der Sohn Ludwig Steins, der 1930 die Herausgeberschaft übernahm, stellte den ursprünglichen Namen und das Programm der Zeitschrift wieder her. Als die Nationalsozialisten Mitte der 30er Jahre das öffentliche Leben gleichschalteten, entschloss sich Stein das Erscheinen der Zeitschrift lieber einzustellen, als die wissenschaftliche Reputation des Archivs zu gefährden.
Nach 27 Jahren wurde es 1960 von Paul Wilpert wiederbegründet. Um den wissenschaftlichen Dialog zwischen Europa und den Vereinigten Staaten zu pflegen, wurde ein Mitherausgeber aus Amerika berufen. Heute ist das Archiv durch die Publikation von Artikeln namhafter Autoren im Bereich der philosophiehistorischen Forschung weltweit führend.
Zu den renommierten Autoren des Archiv gehören unter anderem C.I. Gerhardt, Paul Barth, Carl Stumpf, T. J. De Boer, Camille Bos, Arthur Lovejoy, Wilhelm Max Wundt, Émile Bréhier, C. M. Gillespie, Jean Wahl, Carl Gebhardt, Nicholas Rescher, Martial Gueroult, A.C. Lloyd, Jules Vuillemin, Claude Imbert, Maurice de Gandillac, Jonathan Barnes, Anthony A. Long, Charles H. Kahn, Gisela Striker, Karl Bärthlein, Robert M. Adams, Michael Frede, Margaret Dauler Wilson, John M. Cooper, Yvon Belaval, Gail Fine, Louis E. Loeb, Desmond M. Clarke, Martha Nussbaum, Daniel Garber, Nicholas Jolley, Jean-Marie Beyssade, Rolf-Peter Horstmann, Norman Kretzmann, Kenneth Winkler und Karl Ameriks.
Ehemalige Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats
Jaakko Hintikka (1969–1993), Ludwig Landgrebe (1969–1989), G.E.L. Owen (1969–1983), Josef Schmucker (1969–1993), Wolfgang Stegmüller (1969–1991), Jules Vuillemin (1969–1993), Richard Walzer (1969–1975), Julius Weinberg (1969–1972), Wolfgang Wieland (1969–2011), Albert Zimmermann (1969–1993), Margaret D. Wilson (1973–1998), Richard Wollheim (1976–1993), Claudio Cesa (1984–2002), Rudolf Haller (1984–1993), Klaus Hartmann (1984–1991), Richard Sorabji (1984–1993), Jürgen Sprute (1986–2002), Karl Schumann (1990–2002), Wolfgang Carl (1994–2011), John M. Cooper (1994–2015), Hans Friedrich Fulda (1994–2011), Ruedi Imbach (1994–2006), Pierre-François Moreau (1994–2011), Ulises C. Moulines (1994–2002), Rainer Specht (1994–2011), Dorothea Frede (2003–2020), Jürgen Stolzenberg (2003–2011), Wolfgang R. Mann (2006–2013), Hermann Weidemann (2006–2023), Wolfgang Bartuschat (2011–2022), Günter Zöller (2012–2023)