3. Honneths Theorie der bürgerlichen Gesellschaft 3.1 Zu Honneths Preisgabe der Korporation Die Probleme der hegelschen Korporationslehre sind eine Herausforderung für alle Autoren, die sich um eine Aktualisierung der hegelschen Rechtsphilosophie bemühen. Ein Vorschlag, mit dem Korporationsproblem umzugehen, stammt vom Präsidenten der Internationalen Hegel-Vereinigung und prominentesten Re- präsentanten der dritten Generation der Frankfurter Schule – von Axel Honneth. Er argumentiert in Leiden an Unbestimmtheit (2001), dass es keiner
Zur Normativität in Anerkennungsverhältnissen Politiken der Anerkennung bei Honneth und Butler MATTHIAS FLATSCHER / FLORIAN PISTROL 1. DAS NORMATIVE POTENTIAL DER ANERKENNUNG Anerkennung gilt spätestens seit Hegel als einer der zentralen Begriffe der Sozialphi- losophie und der politischen Theorie.1 Die Grundthese, die aktuelle Positionen – trotz vielfacher Unterschiede – teilen, lautet, dass sich subjekt- und gesellschaftskonstitu- tive Fragen sowie eine Reihe von sozio-politischen Auseinandersetzungen nur dann angemessen analysieren und
ZiG | Zeitschrift für interkulturelle Germanistik 8|2017|H2 | © transcript 2017 Anerkennung und Interkulturalität Überlegungen mit Blick auf ›Haiti‹ bei Hegel und Alexander Kluge Herbert Uerlings Abstract ›Recognition‹ is one of the key concepts of Interculturality. It is, however, a highly controversial concept. Whereas scholars like Honneth, Taylor and Habermas empha- size ›social integration via recognition‹, others, especially post-colonialists and post- strucuturalists, think of ›submission via recognition‹. The current discussion focuses on Hegel who