ZUSAMMENFASSUNG
Ethan Shagan sieht in einer konfessionell determinierten Historiographie keine Gefahr mehr für die Reformationsforschung. Vielmehr hält er es für eine wissenschaftliche Fehlentwicklung, das die Forschung zunehmend „moderate“ Personen und Richtungen, die sich scheinbar aus den konfessionellen Auseinandersetzungen der Frühen Neuzeit heraushielten, in den Vordergrund stellt. Er betont, das die Definition von „moderat“ immer auf der Konstruktion von „Extremen“ beruht und bereits zeitgenössisch in hohem Mase umstritten war. Statt die Kategorien und Auseinandersetzungen des 16. und 17. Jahrhunderts zu reproduzieren, sollte es darum gehen, Fragestellungen jenseits der zeitgenössischen Denk- und Diskursrahmen zu entwickeln.
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